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Die 50er bis 70er Jahre, Nierentisch und Tütenlampe
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Eiertanz

Wir waren im Jahre 1975 als junge Familie nicht gerade mit Reichtum gesegnet. Kurz zuvor hatten wir unsere Eigentumswohnung erworben und uns eingerichtet, aber an allerlei Extras für die Kinder, damals fünf und sieben Jahre alt, fehlte es natürlich.

Wir leisteten uns allerdings den unerhörten Luxus, Lotto zu spielen, und mein Mann füllte den Schein mit einigen Glückszahlen und Zufallsideen aus. Einmal im Leben ist man an der Reihe, und wir gewannen unverhoffter Dinge an dem Wochenende sogar mit fünf richtigen Zahlen, das waren allerdings damals nur gerade einmal 2.800 DM. Schnell war das Geld verbraucht für einige notwendige oder gewünschte Dinge, und u.a. kauften wir unseren Söhnen davon Klappfahrräder, die Kinderräder hatten nun ausgedient.
So verbesserte auch der jüngere Sohn mit Begeisterung sein Fahrradfahren.

Einmal in der Woche kaufte ich neben anderen notwendigen Dingen für das tägliche Leben auch immer eine große Palette mit insgesamt 30 Eiern vom nahegelegenen Bauernhof Meyn zum Backen und Kochen für die Familie.

Am besagten Tag nahm ich vorsichtig die Eierpalette aus dem Auto heraus und ging den Weg von der Straße zu unserer Wohnung mit dieser sehr zerbrechlichen Last. Mir kam unser kleiner Sohn entgegen – auf einem fremden Rad mit Stange, einem ihm bis dahin nicht gebräuchlichen Herrenfahrrad. Er hatte es sich ausgeliehen von einem Freund aus unserem Haus, um auch einmal ein richtig großes Rad auszuprobieren. Die Beine steckten unter der Stange auf den Pedalen, und er mühte sich sichtlich, das Fahrrad gerade über die Straße zu lenken, dabei war er stolz wie ein Spanier. Schau mal, Mama, was ich kann!, rief er euphorisch schon von weitem. Er steuerte allerdings geradewegs auf mich und meine zerbrechliche Eierpackung zu, und ich versuchte, ihm aus dem Wege zu gehen. Doch sobald ich nach links auswich, kam mein Sohn mir just auch auf dieser Seite entgegen, und als ich einen Schritt nach rechts machte, fuhr er schon wieder auf derselben Seite auf mich zu. Es konnte nicht gut gehen, und das Ende vom Lied war, dass wir doch, wenn auch unbeabsichtigt, zusammenstießen.

Mein kleiner Sohn landete mit seinem ungeübten Sportgerät auf der Straße, aus der Eierpalette fielen ungefähr zehn Eier herunter und gingen größtenteils auf seinem Kopf und Körper zu Bruch.

Dem kleinen Mann war es sehr unangenehm und peinlich, denn von seinem Haupt und seiner Kleidung tropfte eine gelbliche und vor allem schleimige Masse herab. Schnell rappelte sich unser Kleiner von der Straße auf, ließ das Fahrrad liegen und versteckte sich zwischen parkenden Autos.

Als wir ihn endlich gefunden hatten, auf Rufen hatte er sich nicht gemeldet, war er aber auch nicht bereit, den relativ weiten Weg zur Haustür zu gehen. Nur zum kürzeren Weg durch den Keller konnten wir ihn überreden, denn niemand sollte sich über sein Missgeschick und dem daraus resultierenden Aussehen lustig machen können.

Mit Ei-Shampoo wurde er schließlich unter der Dusche von dieser Last befreit, und die Verkäuferin vom Eierhof freute sich, zusätzlichen Gewinn zu machen, da ich wieder relativ schnell für Nachschub sorgen musste.

  • Autorin: Evelin Bergknecht, 11. Juni 2011
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