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Flucht, Vertreibung, Integration …

Flucht, Vertreibung
Flucht, Vertreibung
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Flucht, Vertreibung
Flucht, Vertreibung
Flucht, Vertreibung

Deutsche Geschichte:
Flucht und Vertreibung im Zweiten Weltkrieg

Als Ostpreußen Ende Januar 1945 durch die sowjetische Armee eingekreist und vom Rest des Deutschen Reiches abgeschnitten wird, versuchen die Flüchtlingstrecks den Russen zu entkommen, indem sie den Weg über das zugefrorene Frische Haff wagen. So wollen sie nach etwa acht Kilometern die Frische Nehrung erreichen, eine schmale Landzunge an der Ostsee. Von dort aus wollen sie weiter zum rettenden Danziger Hafen gelangen. Die Flucht über das zugefrorene Frische Haff erweist sich als fatal. Die Menschen müssen durch 25 Zentimeter hoch stehendes Eiswasser waten, jederzeit droht die Gefahr einer Bruchstelle im Eis. Zahlreiche Fuhrwerke brechen in das brüchige Eis ein, weil sie von sowjetischen Tieffliegern beschossen werden. Die Menschen ertrinken und erfrieren in Scharen.

Etwa zwei bis drei Millionen Flüchtlingen gelingt die Flucht nach Kiel, Lübeck oder Dänemark. Doch viele der Fluchtwilligen schaffen es nicht auf eines der wenigen Transportschiffe. Aber auch wer es geschafft hat und auf einem der überfüllten Flüchtlingsschiffe Platz gefunden hat, ist keineswegs in Sicherheit. So wird am 30. Januar 1945 das ehemalige Kreuzfahrtschiff Wilhelm Gustloff mit mehr als 10.000 Flüchtlingen und verwundeten Soldaten an Bord von drei sowjetischen Torpedos getroffen und sinkt. Mehr als 9300 Menschen ertrinken und erfrieren im Eiswasser der Ostsee, nur 1239 Passagiere werden gerettet.

Parallel zu den großen Fluchtwellen beginnt zwischen Winter 1944 und Sommer 1945 die systematische Vertreibung der Deutschen aus den ehemals besetzten Gebieten. In Polen, im Sudetenland, den südlichen, nördlichen und westlichen Randgebieten der böhmischen Länder (Tschechoslowakei), in der deutschen "Wolga-Republik" auf russischem Territorium, in Ungarn, Rumänien (Siebenbürgen, Banat), Kroatien (Slawonien), Serbien (Wojwodina), Slowenien und im Baltikum: Die expansionistische Siedlungspolitik unter dem NS-Regime hat zahllose Opfer gefordert. Jetzt entladen sich die Ressentiments der jahrelang unterdrückten Völker gegenüber der deutschen Zivilbevölkerung. Hass und Zerstörung sind die Antwort auf die Gewaltverbrechen der Nazis. Willkürliche Übergriffe, Morde, Hinrichtungen, Vergewaltigungen, Enteignungen, Demütigungen und Repressalien treffen die verhassten Deutschen mit ganzer Härte. Die deutsche Bevölkerung wird erst vereinzelt, später systematisch aus den osteuropäischen Ländern vertrieben.

Das politisch gewollte Ausmaß der Vertreibungsaktionen wird im August 1945 auf der Konferenz von Potsdam zwischen den Siegermächten bekräftigt. Doch soll eine Regelung der ethnisch-territorialen Neuordnung Ostmitteleuropas gefunden werden, die einen ordnungsgemäßen und humanen Transfer der Bevölkerung garantiert. Doch diese vertraglich geregelte Übereinkunft einer geordneten Vertreibung ist das Papier nicht wert, auf dem sie steht. Trotz Potsdamer Abkommen herrschen weiterhin chaotische Zustände. Deutsche werden oft von einem Moment auf den anderen ausgewiesen. Sie werden enteignet, ihr Eigentum, Grund und Boden entschädigungslos konfisziert. Die Vertreibungen aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reichs halten bis lange nach Kriegsende an. Viele der Daheimgebliebenen sind der Rache vor allem von Tschechen und Polen ausgesetzt, Tausende werden ermordet, Hunderttausende werden in Lagern inhaftiert oder müssen oft über Jahre hinweg Zwangsarbeit leisten.

Weit über zwölf Millionen Flüchtlinge und Vertriebene suchen nach 1945 eine neue Heimat. Erste Anlaufstellen sind zunächst Verwandte in den alliierten Zonen, wenn es sie denn gibt. Zumeist verläuft die Odyssee der Flüchtenden aber ziel- und orientierungslos. Es herrscht zum Teil erhebliche Desinformation. Im Chaos der unmittelbaren Nachkriegszeit streben die treckenden Flüchtlinge und Vertriebenen in erster Linie Schutz und Sicherheit vor gewaltsamen Übergriffen und Kriegshandlungen seitens der Sieger an. Ein eigentliches Ziel der Reise gibt es für die meisten nicht. Die gewaltigen Flüchtlingsströme verlaufen quer durch das zerstörte Deutschland und treffen auf Menschen, die durch Bombenangriffe und Kriegshandlungen selbst kaum über das Nötigste zum Leben verfügen. Vielerorts werden die Neuankömmlinge daher misstrauisch beäugt und nicht selten feindselig behandelt. Es ist das Deutschland der "Stunde Null", und in den kriegszerstörten Ruinenlandschaften mangelt es an Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten, Wohnraum, Kleidung, Heizmaterial und Arbeit. Viele Heimatvertriebene müssen jahrelang in Auffanglagern oder Baracken leben, Wohn- und Lebensraum muss erst neu geschaffen werden. Die Vertriebenen trifft neben den Strapazen der Flucht und dem Verlust der Heimat das Los des sozialen Abstiegs. Sie müssen mit leeren Händen den Neuanfang versuchen. Haus, Hof, Hab und Gut haben sie zurücklassen müssen. Mitgenommene Wertgegenstände sind meist von den Besatzern konfisziert worden, Entschädigungen gibt es nicht.

Planet Wissen - Autor: Gregor Delvaux de Fenffe
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Thema: Heimat, Flucht, Vertreibung und Integration

Kriege und Naturkatastrophen sind die Ursache für den Verlust der Heimat, für die Vertreibung der Menschen von dem Land, das sie ernährte. Der Erste Weltkrieg hat mit seinem extremen Nationalismus die Ausgrenzung von Minderheiten und die Verbreitung von Fremdenfeindlichkeit entscheidend gefördert. Während des Zweiten Weltkriegs begann eine Zwangsmigration, die als die größte in der Geschichte der Neuzeit gilt. Millionen von Menschen verloren ihre Heimat, gewaltige Flüchtlingsströme waren die Folge. Allein aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Ostpreußen, Schlesien und den Reichsgauen Wartheland und Danzig-Westpreußen flüchteten zwölf bis vierzehn Millionen Menschen.

Bis heute sind Fluchtursachen nicht beseitigt, seit 1945 ist bis heute kein Tag ohne Krieg in der Welt vergangen. Während des Vietnamkrieges, der von 1960 bis 1975 tobte, leisteten französische Aktivisten mit der Aktion Ein Schiff für Vietnam humanistische Hilfe, charterte den Stückgutfrachter Cap Anamur und rettete ab 1979 mit ihm über 11.000 Flüchtlinge aus dem Südchinesischen Meer vor dem sicheren Tod. In der Presse wurde über die Boatpeople berichtet, die auch in Deutschland eine neue Heimat fanden. Heute toben in Nordafrika die Stellvertreterkriege zwischen Sunniten und Schiiten, verwüsten das Land und berauben die Menschen ihrer Lebensgrundlagen.

In dieser Rubrik haben wir bisher 40 Zeitzeugenberichte von Flucht, Heimatverlust, Vertreibung und Integration gesammelt.

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  • jetzt lesenKreisheimattreffen 1956 in Hamburgvon Hartmut Kennhöfer
    Meine Großmutter und meine Mutter mit ihrer neugeborenen Tochter, meiner Schwester, sind am 20. Januar 1945 mit dem Zug von Osterode in Ostpreußen nach Elbing gefahren. Damit gehörten sie zu den wenigen, die ihre Heimat …
  • jetzt lesenKap.7 - In Mecklenburg, Flucht in den Westenvon Elfie Kroehnke
    Einige Zeit sind wir in Badow geblieben. Aber Mutti wollte nicht auf die Dauer unter sowjetischer Herrschaft in Mecklenburg bleiben. Mutti versuchte ausfindig zu machen …
  • jetzt lesenKap.6 - Aus Ostpreußen ausgesiedelt 1948von Elfie Kroehnke
    Im Herbst 1948 wurden wir aus Ostpreußen zwangsausgewiesen. Wir drei und viele unserer Mitmenschen wurden in Güterzüge gesteckt. Wir saßen darin ohne Fenster in den Waggons …
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    Ich besorgte mir bei dem befreundeten Ehepaar in Hüttenhof Zivilkleidung, denn ich trug noch die erdbraune Uniform, nahm meine dort hinterlegten Zeugnisse und machte mich auf den Weg nach West-Berlin …
  • jetzt lesenFlucht aus der Sowjetunion, Sommer 1946von Adolf Julius Haupt
    Im Frühsommer 1946 beschlossen ein 15-jähriger Deutscher und ich zu fliehen. Ich war 13 Jahre alt. Mein Gefährte stammte auch aus Schlesien und war mit einer Viehherde, als Reparationsleistung, nach Russland gekommen …
  • jetzt lesenVertreibung aus der Tschechoslowakei, Mai 1945von Adolf Julius Haupt
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  • jetzt lesenKindheit in Schlesien, 1933 bis 1945von Adolf Julius Haupt
    Am 28. April 1933 wurde ich in Hönigern, Kreis Oels in Schlesien geboren. Wir lebten in einer Großfamilie: Großeltern väterlicher Seite, Eltern und fünf Kinder. Ich hatte zwei Schwestern und zwei Brüder …
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    Es ist nicht weit von der Türkei. Eine Stunde höchstens mit dem Boot bis zur ersten griechischen Insel. Aber für Bakr Moqbil wird es wahrscheinlich die längste Stunde seines Lebens werden. Der neunundzwanzigjährige Apotheker aus dem Jemen …
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