Die Erinnerungswerkstatt als Buch
Seit Bestehen der Erinnerungswerkstatt bieten wir die vielen Berichte der Zeitzeugen, nach Zeit und Thema geordnet, hier auf der Homepage der Erinnerungswerkstatt zum Lesen an.
Aus Oral History
, der mündlichen Überlieferung von Zeitzeugenberichten, sind Schriftdokumente geworden, handschriftliche Aufzeichnungen wurde teilweise transkribiert, weil sie im Original in deutscher Kurrent- oder Sütterlinschrift verfasst wurden, die heute kaum noch jemand lesen kann.
Immer wieder stellen wir fest, dass durch das Aufschreiben der oft schrecklichen Erlebnisse, eine intensivere Aufarbeitung der Ereignisse erfolgt, und so eine späte Verarbeitung des Erlebten ermöglicht. Gerade die älteste Generation hat diese Erinnerungen manchmal verdrängt, weil sie zu tief in ihr Leben schnitten, weil man sie einfach nicht erzählen konnte
. Und diese lange verschütteten Tabu-Erinnerungen
der Zeitzeugen bedürfen einer Werkstatt
, die sie ans Licht bringt, weil die Gesellschaft aus ihnen lernen und wachsen kann. Weil nur das wahre Wissen darüber hilft, dass so etwas nie wieder geschehen wird.
Den Davongegangenen geben diese Aufzeichnungen ein ewiges Leben
, wenn wir daran denken, wie schön es mit ihnen war und was sie uns mit auf den Weg
gegeben haben.
»Kriegskinder«
Wir wussten nicht, was Frieden ist
Werfen Sie einen Blick ins Buch … [Klick …]Erinnerungen sind Quellen der Zuversicht, schrieb Norderstedts Stadtpräsidentin Kathrin Oehme in ihrem Grußwort zur ersten Veröffentlichung gesammelter Erinnerungen, denn sie sagen uns, dass auf Regen Sonnenschein folgt.
Ja, es geht oft um Erinnerungen, die so tief ins Leben schnitten, dass man sie einfach nicht erzählen konnte
. Jedoch gerade diese lange verschütteten Tabu-Erinnerungen
der Zeitzeugen bedürfen einer Werkstatt
, die sie ans Licht bringen, weil die Gesellschaft aus ihnen lernen und mit ihnen wachsen kann. Das waren ihre Gedanken zu dem optimistischen Titel Dennoch haben wir gelacht …
, in dem wir Kindheits- und Jugenderinnerungen der Jahre 1933 bis 1955 sammelten.
Nach dem Vorjahrstitel Schwarzbrot mit Zucker
, in dem wir die Nachkriegsjahre beschrieben, sind wir jetzt zurückgekehrt in die dunklen Kriegsjahre. Damals, als die berichtenden Zeitzeugen Kinder oder Jugendliche waren, die das Leben so erfuhren, es nicht anders kannten. Was Frieden
ist, wussten sie nicht. Heute ergibt es sich, dass die jungen Leute nicht genug wissen, was Krieg ist. Die Berichte der Zeitzeugen sollen es ihnen deutlich machen: Das ist kein Abenteuer, das man mal eben mitmacht, um später davon zu erzählen. Das ist etwas, was es zu vermeiden gilt, weil es schlimme Spuren in den Seelen der Menschen hinterlässt. Lasst uns den Frieden begreifen!
Im dritten Buch der Erinnerungswerkstatt berichten Zeitzeugen aus den Kriegsjahren 1939 bis 1945. Die meisten waren noch Kinder, als der Zweite Weltkrieg begann. Sie erlebten die Bombardierung der Städte, den Feuersturm, Obdachlosigkeit, Hunger und Kälte; sie mussten erleben, was Krieg wirklich bedeutet.
Es ist den Menschen gewidmet, die nach vielen Jahren des Schweigens endlich darüber schreiben können, was sie als Kinder Grauenvolles erlebt haben. Sie kommen in diesen Geschichten zu Wort, um den Jüngeren zu berichten, dass Krieg kein Abenteuer ist. Viele von ihnen sind schon verstorben, leben aber in diesem Buch, in ihren Geschichten fort. Ihnen widmen wir dieses Buch, denn es hätte ohne sie nicht geschrieben werden können.
Taschenbuch: 246 Seiten, Softcover / ca. 148 × 210 mm (DIN A5)
43 Zeitzeugenberichte: Kriegserlebnisse, Operation Gomorrha, Flucht, Verschleppung und Vertreibung.
Verlag: Kadera-Verlag - Erste Auflage 10. Dezember 2019
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-948218-12-6 Paperback
ISBN: 978-3-948218-13-3 e-Book
Preis: 14,- EURO
»SCHWARZBROT mit ZUCKER«
Aus Ruinen ins Wirtschaftswunder 1945 - 1970
Werfen Sie einen Blick ins Buch … [Klick …]Neunzehnhundertfünfundvierzig: Der Krieg ist vorüber. Die Städte Schutt und Asche. Überlebende hausen in zerschossenen Häusern und notdürftigen Hütten. Der »Führer« hat sich selbst gerichtet, sein »tausendjähriges Reich« hat sich den Siegern ergeben.
Deutschland ist gevierteilt. Die Wirtschaft ist verbrannt. Fabrikreste werden nach England verschifft. Es gibt keine Arbeit. Lebensmittel werden rationiert. Hungernd stehen Menschen in Warteschlangen. Allein der Schwarzmarkt blüht. Man zahlt mit allem, was man hat …
So schildern Zeitzeugen die Zustände nach dem 8. Mai 1945, dem offiziellen Kriegsende in Deutschland. Nichts davon ist heute noch erkennbar. Welch ein Glück! Nach der Schockstarre folgt Aufräumen und Wiederaufbau. Es bleibt keine Zeit, sich mit den Geschehnissen des »Dritten Reichs« zu befassen. Das deutsche Wirtschaftswunder
wird zum Deckel für eine Zeit, in der Populisten auf Menschenfang gingen und ein ganzes Volk zu Tätern machte, die bereit waren wegzusehen, während das Regime Völkermord beging.
Haben wir daraus gelernt?
Sie sind wieder da, die Demagogen und Populisten, die Querdenker
, Holocaust- und Corona-Leugner, die Menschenfänger, denen die Vergangenheit keine Lehre ist. Sie spalten die Gesellschaft, wenden sich gegen demokratische Regeln und vergiften den Unwissenden die Gedanken mit Parolen aus Deutschlands dunkelsten Jahren. Sie hängen den Legenden nach, die das Reichspropagadaministerium in den 1930er Jahren schuf.
Deshalb schreiben Zeitzeugen heute ihre Erlebnisse auf, denn sie wissen noch von den Schrecken des Krieges und den Anstrengungen, die Folgen zu überwinden.
Auch das zweite Buch der Erinnerungswerkstatt ist eine wertvolle Zeitkonserve zum Verschenken und sich selber schenken.
Es ist den vielen Menschen gewidmet, die in unseren Geschichten vorkommen, in unserem Leben eine Rolle gespielt und damit unbewusst und ungewollt an diesem Buch mitgewirkt haben. Ohne sie hätte es nicht geschrieben werden können.
Taschenbuch: 300 Seiten mit einem Lexikon der alten Wörter und Begriffe Softcover / ca. 148 × 210 mm (DIN A5)
13 Autorinnen und Autoren schrieben in 60 Zeitzeugenberichten über das Kriegsende, die Nachkriegszeit und das sogenannte Wirtschaftswunder
. Der Anhang enthält zusätzlich ein Lexikon der alten Wörter und Begriffe.
Verlag: Kadera-Verlag - Erste Auflage: 4. Dezember 2018
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3944459113
ISBN-13: 978-3944459110
Preis: 15,- EURO
»Dennoch haben wir gelacht …«
Kindheit und Jugend 1933 bis 1955
Werfen Sie einen Blick ins Buch … [Klick …]Es war einmal …, so beginnen viele Märchen. Die Erinnerungswerkstatt Norderstedt bietet ihren Leserinnen und Lesern jedoch keine Märchen, Sagen, Fabeln oder andere Fantasieprojekte an. Wir erzählen wahre Geschichten, Selbsterlebtes und nichts aus zweiter Hand. Schlussfolgerungen und Wertungen überlassen wir den Leserinnen und Lesern. Schon gar nicht heben wir den moralischen Zeigefinger. Es sind Geschichten, die das Leben selber schrieb.
Die Erinnerungswerkstatt Norderstedt ist kein Verein, sondern eine freie und offene Gruppe von aktiven und interessierten Autorinnen und Autoren, die sich im November 2004 in Norderstedt zusammengefunden hat, um auf freiwilliger und privater Basis Erlebtes in Erinnerung zu rufen, aufzuschreiben und zu diskutieren. Wir wollen den nachfolgenden Generationen erzählen, was wir erlebt, gedacht und empfunden haben, als es zum Beispiel noch keine Fernseher, Smartphones oder Computer gab. Denn selbsterlebte Geschichten sind ein Schatz, den es zu heben lohnt, für sich selbst, für die eigene und für nachfolgende Generationen. Solche Geschichten ermöglichen das gemeinsame Schwelgen in schönen Erinnerungen und das Teilen der weniger schönen, sie stiften Identität. Und auch wenn Zeitzeugen wissenschaftlich historischen Ansprüchen nicht genügen, so vermitteln sie doch Verständnis für eine Zeit, in der Eltern oder Großeltern jung waren und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Verständigung zwischen den Generationen.
Das Buch der Erinnerungswerkstatt ist am 24. Juli 2014 erschienen. Auch uns hat es überrascht, dass die ersten drei Auflagen innerhalb von 12 Monaten bereits verkauft waren und die zahlreichen Buchbestellungen jetzt eine vierte Auflage erforderlich machten. Es zeigt, wie groß das Interesse daran ist, zu erfahren wie Oma und Opa aufgewachsen sind und was sie in ihrem Leben alles durchmachen mussten.
Taschenbuch: 240 Seiten Paperback mit Klappen ca. 14,8 × 21 cm
Zeitzeugenberichte aus den harten Kriegs- und Nachkriegsjahren 1933 bis 1955.
Verlag: Kadera-Verlag - Erste Auflage: 24. Juli 2014
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3944459296
ISBN-13: 978-3944459295
ebook/epub: 9783944459301
Empfohlenes Alter: Ab 16 Jahre
Preis: 12,- EURO