TimetunnelMachen Sie eine Zeitreise … mit der Zeitleiste zur Machtergreifung 1933
  • Start
  • Aktuelles * Termine * Seitenüberblick * Chronik einer Pandemie
    Leitartikel & TermineAktuelle MitteilungenRSS-Feed
    SitemapImpressumDatenschutz
    2019     |     20202021     |     20222023
  • 89 Zeitzeugen stellen sich vor * Zeitzeugenberichte; unsere Bücher
    Zeitzeugen von A - G Zeitzeugen von G - J Zeitzeugen von J - M Zeitzeugen von M - R Zeitzeugen von S - Z
    Die Schreibwerkstatt
     
    Für Mitwirkende
    LogIn Intern
    Bücher bestellenKriegskinderSchwarzbrot mit ZuckerDennoch gelacht…
  • 1.813 Zeitzeugenberichte, zeitlich und thematisch geordnet
    Kaiserreich1900 - 1939Erster WeltkriegNS-DiktaturZweiter WeltkriegShoa, HolocaustU-Boot und Seekrieg
    NachkriegszeitWährungsreform40 Jahre DDR1950 - 1970Rund ums Auto1980 bis HeuteFluchtgeschichten
    Moderne ZeitenWeihnachtlichesSchule, TanzstundeVerschickungskinderMaritimes, SeefahrtReiseberichteDer vordere Orient
    Omas KücheTierischesHeiter bis poetischGeschichtliches WissenGeschichte in ZeittafelnGedanken zur Zeit - BlogAlle Themen im Überblick
  • Lexikon der alten Wörter und Begriffe
    A - AalB - BaasC - CalculusD - dalbernE - EcherF - FäheG - Gabelfrühstück
    H - HaarnetzI - IlmeJ - JachK - KaapL - LaberdanM - MachorkaN - Nachgenuss
    O - ObersP - PachulkeQ - QuacksalberR - RabattmarkeS - SabberlatzT - TabernakelU - Ubiquisten
    V - VakanzW - WackelpeterX - XanthippeY - YachtZ - ZachMaritimes LexikonOstpreußens Vokabular
  • Impressum * Kontakt zur Erinnerungswerkstatt * Gästebuch
    KontaktformularImpressum
    GästebuchBuchbestellung

Hund, Katze, Maus & Co — Tiergeschichten

Tiergeschichten
Tiergeschichten
Tiergeschichten
Tiergeschichten
Tiergeschichten
Tiergeschichten

Mucke das Kaninchen

In den ersten Nachkriegsjahren, als die Menschen noch sehr mit dem Hunger zu kämpfen hatten, hielten sich viele Leute auf Balkonen und in den Hinterhöfen Hühner und Kaninchen.

So kam klein und schnuckelig, ein silbergrauer Karnickelbock in unseren Besitz. Ich war hin und weg und konnte ihm stundenlang beim Knappern und Müffeln zusehen. Er bekam von mir den Namen Mucke.

Jetzt hieß es, für das Tier zu sorgen, damit es genug Futter bekam. Ich pflückte Gras, - nein, besser gesagt - ich suchte Gras, was gar nicht so leicht war. In der Stadt war es nichts mit Grünflächen. Höchstens mal eine wildgewachsene Stelle mitten in den Trümmern. Ich bin manchmal bis zu den Elbanlagen gegangen, die sich ziemlich weit weg von uns befanden. Damals wurde weder für Parks, noch für andere Rasenflächen irgendetwas getan, die Menschen hatten andere Sorgen. Meine Motivation, Mucke zu füttern, war natürlich eine ganz andere, als die meiner Mutter und meiner Großeltern. Ich wollte meinem Liebling nur etwas Gutes tun, während die anderen Familienmitglieder ihn im Geiste wahrscheinlich schon als saftigen Hasenbraten vor sich sahen. Mich hat das stets empört!

Mucke wurde immer größer und dicker. Ich sah das mit gemischten Gefühlen, ahnte ich doch, dass bald seine Stunde geschlagen hatte. Als man mir sagte, dass Opa am nächsten Tag das Kaninchen schlachten würde, war ich todunglücklich.

Ein ganz verrückter Zufall wollte es, dass mein Mucke am nächsten Tag tot in seinem Stall lag. Ich war einerseits sehr traurig, aber andererseits froh, dass er nun wenigstens nicht mehr gegessen werden konnte. Aber da sollte ich mich getäuscht haben! Die Erwachsenen beschlossen, das Kaninchen trotzdem zu verspeisen, denn es sei ja wahrscheinlich nicht an einer Krankheit, sondern an Herzverfettung gestorben. Ich weiß noch wie heute, dass ich keinen Schritt in unsere Küche gemacht habe, weil ich nicht - weder bei der Zubereitung, noch beim Mittagessen - dabei sein wollte. Lieber wollte ich hungern!

An einem der folgenden Tage, hatte ich endlich mal was Leckeres auf meinem Schulbrot, es schmeckte wie Schmalz, und Fett war damals etwas sehr Seltenes auf unserem Speisezettel. Als ich meine Mutter bat, mir doch am nächsten Tag wieder so was Gutes auf mein Brot zu schmieren, sah sie mich mit einem eigenartigem Blick an. Sofort dämmerte es mir! Das ist von Mucke! schrie ich sie empört an. Aber es hat dir doch so gut geschmeckt! sagte meine Mutter darauf. Ich fühlte mich belogen und betrogen, Nein es hat mir überhaupt nicht geschmeckt! brüllte ich zurück. Ich war böse auf meine ganze Familie.

Dann kam der berühmt-berüchtigte eisige Winter 1946/1947 und ich bekam einen schönen, warmen Muff zum Wärmen der Hände aus silbergrauem Kaninchenfell!

Das tröstete mich über alles hinweg und so ich hatte meinen Mucke immer bei mir…

Thema: Hund, Katze, Maus & Co. — Tiergeschichten

Hund, Katze, Maus und Co. Tiergeschichten rund um unsere tierischen Freunde und Mitbewohner. Über Generationen hat der Mensch Tiere und Planzen von ihrer Wildform genetisch isoliert und damit Haustiere und Nutzplanzen geschaffen. Diesen innerartliche Veränderungsprozess nennt man Domestizierung oder Domestikation (zu lateinisch domesticus häuslich).

Lesen Sie hier Geschichten und Berichte rund um unsere vierbeinigen Freunde.

  •  
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  •  
  • jetzt lesenJedes Leben zähltvon Ilse Krause
    Mel macht sich auf den Weg in den Keller, unterm Arm einen Korb voller Wäsche, die gewaschen werden soll. Die Waschmaschine befindet sich im Keller, den ihr Mann Tobi, der selbstständig ist …
  • jetzt lesenAUnsere Lieblingshündin Tjapavon Elena Orkina
    Es war ein schöner Sonnabend im März 1969. Ich war allein zuhause. Mein Stiefvater war schon zur Datscha gefahren, um das Haus dort vom Schnee zu befreien. Plötzlich öffnet sich die Tür und Mama kommt mit …
  • jetzt lesenAugen, die ich nie vergesse … Catja von der Frankenwiesevon Bernd Herzog
    Als junger Jagdhund wurde sie angeschossen. Beim Bauern an die Kette gelegt und geschlagen. Wir holten sie, abgemagert und verängstigt aus einem Tierheim. Ihr Herz und ihre Dankbarkeit waren uns …
  • jetzt lesen"Ein Bauernhof ist kein Ponyhof"von Bernd Herzog
    Die Schneide des Beils, das ich in der rechten Hand trug, war blutverschmiert. Aus dem Hals tropfte immer noch warmes Blut; auch auf meine nackten Beine. Das Huhn, welches ich an den …
  • jetzt lesen"Unsere Menagerie"von Michael Malsch
    Tiere, so sagt man, sind für Kinder gut, damit sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. So dachten auch meine Eltern. Als ich Ostern 1951, ich war gerade sechs Jahre alt geworden, in …
  • jetzt lesen"Auf den Hund gekommen"von Hilde Heimerl
    In Ostpreußen stand auf jedem Bauernhof eine Hundehütte. Darin wohnte je nach Belieben ein angeketteter Hofhund, der meistens ein Schäferhund war. In unserer Hundehütte wohnte …
  • jetzt lesen"Raffiniert"von Kurt Sievers
    Ich kannte ihn. Wir waren uns wiederholt begegnet. Er war ein richtiger Streuner, dieser Hund, der da jetzt am Zaun hin und her lief. Er war ein typischer Mischling …
  • jetzt lesen"Rieden op uns Jolanthe"von Inge Hellwege
    Dat weer an Anfang von'n Krieg as wi ganz fröh morgens Besöök kreegen, de uns all ut'n Bett hool. Twee Onkels von uns harrn sik in de Nach ganz …
  • jetzt lesenForellen fütternvon Inge Hellwege
    Dat weer so'n schönen hitten Sommerdag, un de Forellen in'n Diek keeken all no Uwe ut, de Fudder bringen schull. He keem aver nich alleen. Bi em weern …
  • jetzt lesenMarens Munkivon Inge Hellwege
    As uns Dochder fiev Johr oolt weer, wull se partout een Karnickel hebbn. Wat wullt du dormit? froog ik ehr. Speeln, kreeg ik to Antwort. Een Kar …
  •  
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  •  

  • Seitenanfang
  • SiteMap
  • Impressum
  • Kontakt
  • Gästebuch
  • Developed by © HaKenn 2004 - 2023