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Zweiter Weltkrieg, 1939 bis 1945

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Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung, 1939 bis 1945
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Meine Soldatenzeit 1942 bis 1945
Kapitel 1, Vorwort:
Krieg ist Wahnsinn!

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  1. Krieg ist Wahnsinn!
  2. Schulabschluss und Einberufung
  3. Schießplatz Munsterlager
  4. Wochenendurlaub in Hamburg
  5. Nach Lübeck zum Lehrgang
  6. Zwei silbernen Balken
  7. Marsch nach Russland
  8. Russische Panzer T34
  9. Rückzug unter Beschuss
  10. Am Ostwall (Pantherlinie)
  11. Zur weiteren Ausbildung in die Heimat
  1. 🔻 weiter, Kapitel 2
Kurt Sievers 1942Kurt Sievers als junger Soldat 1942 Mein SoldbuchMein Soldbuch Übersicht meine DienstzeitMeine Dienstzeit, eine grafische Übersicht

Der Friedensbund der Kriegsteilnehmer

Der Friedensbund der Kriegsteilnehmer (FdK) war eine überparteiliche, pazifistische und antimilitaristische Organisation ehemaliger deutscher Soldaten des Ersten Weltkriegs in der Weimarer Republik. Er existierte von 1919 bis 1927 und hatte in seiner Blütezeit 1921 etwa 30.000 eingetragene Mitglieder.

In der Berliner Volkszeitung erschien am 19. Oktober 1919 ein Gründungsaufruf des Bundes:
Der Weltkrieg ist vorbei. Wenn er einen Sinn gehabt haben soll, kann es nur der gewesen sein, die Völker über den Aberwitz bewaffneter Auseinandersetzungen zu belehren. Auch solche gigantischen Lehren werden jedoch rasch vergessen. Es gilt, die Erinnerung an die Leiden, das Blut, den Schmerz, das unterdrückte Menschentum wachzuhalten. Vor allem müssen sich die Kriegsteilnehmer hierfür einsetzen. Sie wissen, was ‹Krieg› heißt. Sie müssen daher mit allen Mitteln gegen den Krieg und für den Frieden kämpfen. Kriegsteilnehmer aller Länder – vereinigt euch! (…)

Die Stimme der Millionen Kriegsteilnehmer, ihre sozialen und, vor allem, ihre ideellen Forderungen müssen gehört werden; die Kriegsteilnehmer sind die Berufensten, in den Dingen des Krieges mitzureden.

Kriegsteilnehmer, Kameraden, kommt daher zu uns als Mitstreiter gegen Gewaltherrschaft und Völkerfrevel, gegen Chauvinismus und Politik, die für den Nutzen einzelner kostbarstes Blut aufs Spiel gesetzt hat.

Krieg dem Kriege!
Am 1. September 1939 begann mit dem Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Quelle: Wikipedia.de


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Meine Soldatenzeit 1942 bis 1945
Kapitel 1, Vorwort:
Krieg ist Wahnsinn!

Fast jeder Junge meiner Generation kam auf die Idee, Krieg spielen zu wollen oder Soldat. Vater warnte schon damals davor, er war strikt dagegen und hielt das nicht für eine richtige Spielidee. Er war selbst als 17-jähriger eingezogen und an die Front geschickt worden. Sein Einsatzort ist unter anderem die Siegfriedlinie gewesen, ein hart umkämpftes Gebiet in Frankreich. Seine Waffe war das schwere Maschinengewehr, das wegen seiner Größe umständlich zu handhaben war. Man kennt es auch als Maxim-MGDas Maxim-Maschinengewehr (französisch Maxim-Mitrailleuse, englisch Maxim Gun) war das erste selbstladende Maschinengewehr. Es wurde 1885 von dem amerikanisch-britischen Erfinder und Konstrukteur Hiram Maxim entwickelt und war bis ins frühe 20. Jahrhundert die wichtigste Waffe seiner Art.Quelle: Wikipedia.org mit wassergekühltem Lauf. Der Russe hat diese Art noch im Zweiten Weltkrieg verwendet. Sie hatte eine relativ langsame Schussfolge.

Ein Kopfschuss, repariert mit einer kleinen Silberplatte, brachte einen längeren Lazarettaufenthalt. Im Winterkrieg fror Vater am nassen Boden fest und schädigte die Nieren, was zeitweise zur Erblindung führte. Auch eine Gelbsucht führte zu einem Lazarettaufenthalt. Kopfschmerzen und Nierenbeschwerden blieben als Folgeerscheinung. Er hatte berechtigterweise die Nase voll vom Krieg.

Und nun kam Hitler! Das Erste was Vater dazu sagte, war Nun gibt es Krieg!. Er hat leider Recht behalten. Vom ersten Tag an musste er im Zweiten Weltkrieg die Uniform anziehen. Diesmal war er aber als Sanitäter tätig. Doch auch das war nicht leicht. Vorkommnisse (Morde) in KalischAm 4. September 1939 besetzte die 8. Jäger-Division (8. Infanterie-Division der Wehrmacht) unter Generalleutnant Rudolf Koch-Erpach die Stadt Kalisch ohne Kämpfe. Zum 26. Oktober 1939 wurden unter anderem das Posener und Kalischer Gebiet annektiert und als Teil des neuen Reichsgaues Posen, später Wartheland, in das deutsche Reich eingegliedert. Kalisch wurde zum Sitz des Regierungspräsidenten des gleichnamigen Regierungsbezirks.Quelle: Wikipedia.org und der Angriff polnischer Reiterei gegen die modernen Maschinengewehre der Deutschen Armee waren hinsichtlich ihrer Folgen nicht einfach zu verarbeiten.

Dann wurde auch ich eingezogen und an die Front geschickt. Niemand konnte sich dagegen wehren. Tat er es, war er schneller tot, als dies eventuell an der Front geschehen konnte. Gerne sind weder er noch ich Soldat gewesen. Ich habe notgedrungen mitgemacht, was sich mir bot und was mir vielleicht auch lebensrettende Vorteile bringen konnte. Von der gesamten Soldatenzeit, Ende 1942 bis Mai 1945, etwa zweieinhalb Jahre, war ich nur annähernd acht bis neun Monate im Fronteinsatz, etwa ein halbes Jahr im Lazarett und fast neun Monate auf Lehrgängen und Ausbildungen.

Da habe ich bestimmt einen höheren Beistand gehabt, bei dem ich mich gern bedanke! Andere hatten nicht so viel Glück, wie man es wohl nennt. Etliche meiner Schulkameraden sind gefallen – meist sofort, wenn sie unerfahren zur Front kamen. Auch mein Banknachbar in der letzten Klasse, Hermann war dabei! Ferner Heinrich (der Größte in der Klasse), Klaus (ein Filou), Klaus-Henner (der Sohn vom Rektor, unserm Klassenlehrer – mein zeitweiliger Spielkamerad), Kurt (der Sohn des Bäckermeisters am Ochsenzoll; er sollte die gut florierende Bäckerei einmal übernehmen), Wilhelm (ein prima Kumpel) und andere, deren Namen mir im Moment nicht einfallen. Sie sind einen elenden Tod gestorben – fern der Heimat, geschunden und eingebuddelt. Deshalb: Krieg ist Wahnsinn!!!

Ich freue mich darüber, dass es heute möglich ist, den Wehrdienst zu verweigern. Das ist dann eine ehrliche Entscheidung. Soll der doch ein Gewehr in die Hand nehmen, der sich dazu berufen fühlt, wie früher die Landsknechte, die sich gegen Geld verdungen haben. Gott hat die Menschen bestimmt nicht dazu erschaffen, dass sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen – obwohl es manchmal so aussieht. Auch der Ruf Nie wieder Krieg!Der Friedensbund der Kriegsteilnehmer (FdK) war eine überparteiliche, pazifistische und antimilitaristische Organisation ehemaliger deutscher Soldaten des Ersten Weltkriegs in der Weimarer Republik. Er existierte von 1919 bis 1927 und hatte in seiner Blütezeit 1921 etwa 30.000 eingetragene Mitglieder.Quelle: Wikipedia.org wird – so scheint es – nicht von allen verstanden; schade. Nur friedliche Zeiten sind gute Zeiten und bringen uns Erwerb und Wohlstand.

Noch etwas zur Gestaltung dieser Abhandlung: Natürlich ist die Darlegung nicht vollständig. Ich habe das meiste aus dem Gedächtnis aufgeschrieben, und nach so langer Zeit kann das eine oder andere schon mal verloren gehen. Unbedeutende Kleinigkeiten habe ich sowieso weggelassen.

Voranstellen möchte ich einige Notizen aus meinen Jahres-Kalendern:

03.10.1942 Gestellungsbefehl erhalten
05.10.1942 Wehrdienstbeginn beim Infanterieregiment 46 in Neumünster
29.12.1942 – 03.01.1943 Urlaub
22.01.1943 – 05.03.1943 Reserve-Lazarett Neumünster (Angina)
08.03.1943 – 24.03.1943 Urlaub (Wiederherstellung)
01.05.1943 – 16.05.1943 Urlaub (Überbrückung)
13.05.1943 Urlaubsabbruch durch Telegramm
14.05.1943 gegen 9.00 Uhr von Neumünster mit der Bahn nach Lübeck gefahren ‒ an Lübeck 16.00 Uhr
15.05.1943 Dienst aufgenommen bei der Lehrgangskompanie, Lehrgang R in der Waldersee-Kaserne in Lübeck.
11.08.1943 – 23.08.1943 Im Lazarett Lübeck, Kronsforder Allee wegen Ruhrverdachts (fiebriger Magen und Darmkatarrh).
02.09.1943 Abschiedsfeier Lehrgang R (Hptm. Lübke)
03.09.1943 Versetzt zur 1. Kompanie in der Meesen-Kaserne
18.09.1943 – 19.09.1943 Wochenendurlaub
21.09.1943 – 23.09.1943 Geländeübung Ziethen - Mechow - Carlow und Abschiedsabend mit der Bevölkerung in Carlow bei guter Unterbringung und Kaninchenbraten.
08.10.1943 – 10.10.1943 Wochenendurlaub
21.10.1943 1 - 2 - 3 übern Zappen übers Tor! (1 = Walter, 2 = Werner, 3 = Kurt Sievers)
25.10.1943 - 10.11.1943 Urlaub
15.11.1943 Abschiedsabend
22.11.1943 Sechs Mann, unter anderen Werner und ich; Walter war vorher abgegangen, weil er in Carlow unangenehm aufgefallen war; (Sanitätsgefreiter Neumann)
Abfahrt Richtung Berlin zur Front. An Berlin-Spandau West gegen 21.00 Uhr)

23.11.1943 Gegen 7.00 Uhr quer durch die Stadt zu Fuß zum Bahnhof Gesundbrunnen. In der Nacht gab es einen schweren Bombenangriff auf Berlin. Viele Häuser und Bahnhöfe zerstört. In einer ziemlich versteckten Markthalle Schrippen gekauft, sonst war kaum etwas zu erhalten.
An Bernau 13.15 Uhr
Ab Bernau 19.50 Uhr
An Frankfurt/Oder 23.30 Uhr

24.11.1943 Ab Frankfurt/Oder 7.30 Uhr ‒ An lnsterburg 18.00 Uhr ‒ Ab lnsterburg 19.00 Uhr ‒ An Tauroggen 22.00 Uhr
25.11.1943 Ab Tauroggen 8.00 Uhr ‒ An Riga 17.00 Uhr ‒ Ab Riga 17.00 Uhr
26.11.1943 An Pleskau 9.40 Uhr ‒ Ab Pleskau 18.00 Uhr
27.11.1943 An Dno 7.00 Uhr

Ohne Daten Von Dno nach Staraja Russa (Albertus L. gefallen)
Dort gewartet in einem kleinen Haus, ich glaube mit Strohdach, direkt neben der Rollbahn kurz vor dem Ortseingang. Ab und zu Granateinschläge in der weiteren und näheren Umgebung. Zwingen Kradmelder etwas unsanft von seinem Krad. Mit Werner über die Brücke in die Stadt gegangen bis etwa in Höhe der Kirche (Werner war schon früher einmal hier im Einsatz am sogen. Bahndamm) ‒ abends abgeholt von Angehörigen der neuen Kompanie. Mussten neben dem eigenen Gepäck noch Munitions-Kisten schleppen. Einsatzlinie am südlichen Ufer des zugefrorenen Ilmen-Sees. Etwas ostwärts einige Häuser, vielleicht ein Dorf. Interessant der Neubau im zweigeschossigen Blockhausstil mit Moosdichtung zwischen den Balken und mit Zeitungspapier, wie Tapete überklebt. Interessante Notizen, die man leider nicht lesen konnte, weil kyrillisch ‒ russisch. Eigenartiges Plumpsklo als Toilettenkonstruktion ‒ Erste Bekanntschaft mit Läusen. Keine Feindberührung. Ab und zu Spähtrupp mit Muldenschlitten (Anjaks?) unternommen, einige Kilometer auf den See hinaus, das aufgetürmte Eis war sehr hinderlich. An den Namen des etwas älteren Kompanieführers kann ich mich nicht mehr erinnern.

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  • Autor: Kurt Sievers, aus dem Manuscript für mein Buchprojekt Juli 2008, ergänzt 2015
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