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1948 - Währungsreform

Währungsreform
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Währungsreform 1948
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Idole und Schwärmereien

Genau weiß ich es nicht mehr, wann bei mir die Schwärmerei für Schauspieler anfing. Ich denke, ich muss so ungefähr zwölf Jahre alt gewesen sein. Von einem Onkel bekam ich jede Menge kleiner Bilder von damaligen UFA-Stars. Das waren zu der Zeit heißbegehrte Sammelobjekte, die man beim Zigarettenkauf in den Schachteln fand. Ich weiß, dass ich mich damit Stunden lang beschäftigen konnte.

Ganz toll fand ich Johannes Heesters, der in seinen jüngeren Jahren ein wirklich schöner Mann war. Die Filme, in denen es gewagte Szenen gab, durfte man sich erst ab 18 Jahren ansehen. Überhaupt waren Kinofilme gestaffelt, für Jugendliche ab 16 und ab 18 Jahren.

Als ich etwa 14, 15 Jahre alt war, habe ich mich öfter in die verbotenen Filme hinein geschmuggelt. Ich hatte es relativ einfach damit, verfügte ich doch schon sehr früh über meine heutige Länge. Nur vorne war ich sehr zu meinem Kummer platt wie ein Brett! Und die Zöpfe! Einerseits freute ich mich über sie, die mir bis zum Po reichten, aber andererseits, wenn man gerne wie 18 oder wenigstens wie 16 Jahre alt aussehen wollte, störten sie doch sehr. Im Winter konnte ich sie gut hinten im Mantel verstecken und vorne hatte ich mir die Haare etwa so frisiert, wie sie meine Mutter damals trug. Dann band ich mir ein Kopftuch um, das seinerzeit in verschiedenen Variationen getragen wurde und das spannende Spiel, ob ich es schaffte, in den verbotenen Film zu kommen, konnte beginnen!

Ebenfalls begehrte Sammelobjekte waren auch die Filmprogramme, ohne die es bei einem Kinobesuch nun überhaupt nicht ging.

Natürlich wechselten meine Idole laufend, denn mit der Zeit, liefen auch die englischen und amerikanischen Filme bei uns an. Nun hatte es mir Tyrone Power, der Vater von Romina Power, der Sängerin angetan. Dann etwas später fand ich Gary Cooper ganz toll! Von den deutschen Schauspielern schwärmte ich für Hardy Krüger, in späteren Jahren für Horst Buchholz. Den Film Die Halbstarken habe ich mir gleich mehrere Male angesehen.

Ziemlich das Erste, was nach der Währungsreform von meiner Mutter angeschafft wurde, war ein Radio. Oma meinte, es gäbe Wichtigeres, aber meine Mutter war genau so verrückt nach Musik, wie ich. Wie habe ich sie dafür geliebt, als sie ganz überraschend damit in unsere armselige Behausung kam! Ich kannte nur den Volksempfänger, auch Göbbelsschnauze genannt - und nun dieses tolle Gerät mit magischem Auge!

Wir hingen Stunden lang am Radio. Was gab es für wunderschöne Schlager! Besonders die, die uns vom schönen Süden erzählten. Ob Rudi Schurickes Capri-Fischer, oder etwas später Vico Torrianis Addio, Donna Grazia, oder gar René Carols Im Hafen von Adano - ich liebte sie alle! Da ich viel allein und auf mich gestellt war, und von daher machen konnte, was ich wollte, lief der Kasten den ganzen Tag! Natürlich auch während der Schularbeiten!

Aber ich hatte auch einen geheimen Schwarm unter den Jungen in unserer Straße.

Manchmal spielten wir Kussversteck! Ich weiß nicht, ob dieses Spiel allgemein bekannt war, oder ob nur irgendein gewitztes Kind aus unserer Straße sich das ausgedacht hatte. Die Mädchen mussten sich verstecken, die Jungen durften das Mädchen, das sie fanden, dann auch küssen. Ich habe allerdings nie mitbekommen, dass irgendwo geküsst wurde. Im Grunde waren wir alle viel zu schüchtern. Aber das Spiel war prickelnd und aufregend. Wir Mädchen rasten unter großem Geschrei los, um uns ein Versteck zu suchen. Ich wünschte mir immer, von einem ganz bestimmten Jungen - meinem heimlichem Schwarm - gefunden zu werden. Der aber hatte sehr zu meinem Leidwesen, ein anderes Mädchen im Auge. Hinter mir war wiederum ein Junge her, von dem ich mich nun absolut, weder finden und auf gar keinen Fall küssen lassen wollte. Und wie das Schicksal so spielt, fand der mich immer sofort! Aber dann verkündete ich jedes Mal ganz laut: Ich spiel nicht mehr mit!

Es war so ungerecht!!! Den man wollte, bekam man nicht und den man bekommen konnte, wollte man nicht! Wie im richtigen Leben!

Dieses weit verbreitete Dilemma, konnte ich in späterem Leben noch oft beobachten.


  • Autorin: Ingrid von Husen, September 2006
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