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Die Zeit von 1900 bis 1939

1900 - 1939
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Aberglauben

Was halten wir heute noch vom Aberglauben? Ich denke, in früheren Zeiten war er doch weiter verbreitet, als es heute der Fall ist.

Meine Mutter hatte mich da auf Einiges aufmerksam gemacht, aber - hat sie selber daran geglaubt?

Als ich ein kleines Mädchen war, erzählte sie mir: Wenn Dir eine schwarze Katze über den Weg läuft, dann merkt Dir: Von rechts nach links, was flink's, von links nach rechts, was schlecht's.

Oder, wenn man aus dem Hause ging und noch einmal zurückgehen musste, weil man etwas vergessen hatte, dann hatte man den ganzen Tag kein Glück mehr.

Fand man einen Pfennig, musste man ihn drei Mal anspucken und dann über den Rücken werfen, damit er sich vermehren konnte.

Oder, wenn man eine Spinne sah: Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen, Spinne am Abend erquickend und labend, Spinne am Mittag bringt Glück am dritten Tag. Dass es sich dabei gar nicht wirklich um das Spinnentier sondern um das (Wolle-)Spinnen am Spinnrad handelte, erfuhr ich erst viel später!

Oder, wenn ein Spiegel zerbrach, bedeutete das sieben Jahre Pech!

Aber mit den Träumen nahm meine Mutter es ernster. Wenn man von Zähnen träumte, bedeutete das, dass man demnächst einen Toten in seiner näheren Umgebung zu beklagen hatte. Wenn man aber wieder herum von einem Toten träumte, hatte man noch ein langes Leben vor sich.

Da ich ein sehr fantasievolles und deshalb auch ängstliches Kind war, glaubte ich diese Geschichten natürlich. Und was meine Mutter und mein Großvater sagten, war für mich sowieso das A und O.

Natürlich wurde bei uns zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche aufgehängt, denn das sollte Unglück bringen.

Später als junge Frau in meiner allerersten eigenen Wohnung - ich hatte ein Kind und von daher weiß man, dass immer irgendein Kleidungsstück auf der Leine hängt - hatte sich eine Nachbarin sehr über mich und meine Wäsche empört. Wie konnte ich nur in den Tagen zwischen den Jahren Wäsche aufhängen! Und es brächte Unglück!
Seit dem Zeitpunkt habe ich mich von jeglichem Aberglauben befreit. Ab da war das Humbug für mich. Ich wollte mich einfach von solchen, in meinen Augen Blödsinn nicht abhängig machen! Für mich hatte das alles mehr oder weniger mit Zufällen zu tun!

Auch erinnere ich mich, als eine Freundin bei mir zu Besuch war und ich zeigte ihr Schuhe, die ich mir neu gekauft hatte. Ohne mir etwas dabei zu denken, stellte ich die brandneuen Schuhe auf den Tisch. Darauf kam von ihr ein lautes Gekreische: Um Gottes Willen, Schuhe auf dem Tisch, das bringt Unglück!

Wenn ich als kleines Mädchen mein Gesicht zur albernen Fratze verzog, wie es Kinder gerne mal tun, bekam ich von Oma zu hören: Du, wenn jetzt die Uhr schlägt, bleibt Dein Gesicht so stehen und Du musst Dein ganzes Leben lang so herum laufen.

So ganz habe ich es ihr nicht geglaubt, aber vorsichtshalber doch lieber mein Gesicht in normale Bahnen zurück verzogen.


  • Autorin: Ingrid von Husen, im März 2010
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