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Guter Bowlen-Wein und mehr …!

Im Jahre 1967, jung verheiratet und stolz auf die erste eigene Wohnung im Herzogtum Lauenburg, luden wir meine Eltern ein, um ihnen unser Glück zu zeigen. Nach dem Mittagessen, an dessen Speisen ich mich jedoch heute nicht mehr erinnere, öffneten wir eine Flasche Rotwein und waren überzeugt, etwas Gutes gekauft zu haben, um auf unsere Selbständigkeit anzustoßen.

Mein Vater nahm den ersten Schluck, behielt ihn für kurze Zeit im Mund und meinte dann kritisch: Mhmm, guter Bowlen-Wein. Wir waren geknickt, hatten wir doch gemeint, seinen Geschmack zu treffen und nicht den billigsten Tropfen gekauft zu haben, obwohl unser Budget damals nicht großzügig bemessen war. Aber wir hatten natürlich nicht die Erfahrung meines Vaters.

Die nächste Einladung kam von meinen Eltern an uns. Meine Mutter war eine vorzügliche Köchin und versorgte uns mit leckeren Speisen. Nach dem Mittagessen bot mein Vater uns einen Absacker an, einen köstlichen Weinbrand mit Namen Mariacron, für den er zu damaliger Zeit sehr schwärmte. Etwas Gutes braucht der Mensch eben. Wir waren nicht besonders mit Alkohol vertraut und glaubten unserem Gastgeber, dass dieses Schlückchen wirklich etwas ganz Besonderes sein würde.

So beschlossen wir, beim nächsten Besuch meiner Eltern in unseren vier Wänden etwas Gutes zu kredenzen, indem wir eine Flasche dieses sagenhaften Mariacron-Weinbrandes erstanden. Zum Nachmittag stellte mein Mann vier Gläschen auf den Tisch, zauberte die geheimnisvolle Flasche hervor und wünschte Wohlsein für uns alle. Mein Vater probierte, verzog sein Gesicht, nahm die Flasche zur Hand und meinte dann Na, lieber Schwiegersohn, du willst mich wohl anführen, dieser Weinbrand kann niemals Mariacron sein. Welchen billigen Ersatz hast du wohl in die Flasche gefüllt? Uns fiel fast die Kinnlade herunter, so enttäuscht waren wir von diesem Erlebnis.
So kamen wir letztendlich auf eine etwas teuflische Idee.

Es dauerte eine Weile, bis die Flasche Mariacron-Weinbrand leer und ausgetrunken war, aber irgendwann waren meine Eltern wieder einmal bei uns zu Besuch, und mein Mann bot zur Entspannung ein Gläschen des immer noch so verehrten Schluckes an. Nur, was niemand ahnte, hatten wir nun inzwischen in die Originalflasche einen recht billigen Weinbrand eines Discounters gefüllt. Es wurde eingeschenkt, ein Prosit erhellte unsere Gemüter, und mein Vater nickte wohlwollend mit dem Kopf und meinte: Ja, mein lieber Schwiegersohn, man schmeckt es sofort, dies ist Mariacron, es geht doch nichts über einen exzellenten Weinbrand.
Unsere Genugtuung war wieder hergestellt, aber wir haben dem Vater/Schwiegervater niemals verraten, wie wir ihn überlistet hatten.

Noch heute, im Jahr 2012, ist dieser besagte Weinbrand Mariacron eine Empfehlung für alle Leute, die gerne Weinbrand trinken. Er ist eine Kreation aus Oppenheim am Rhein und zählt seit Jahren zu den Besseren seiner Gattung, aber zu unseren Lieblingsgetränken zählt er schon längst nicht mehr.

  • Autorin: Evelin Bergknecht, 06.Mai.2012
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