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1949 bis 1989 - 40 Jahre DDR

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Leben in der DDR — 40 Jahre Diktatur
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  1. Als Ausgräber im Geiseltal
  2. Zulassung zum Geologie-Studium
  3. Vorlesungen und Exkursionen
  4. Widerstandsgruppe
  5. Verhaftung, Vernehmungen und Einzelhaft
  6. Gerichtsverhandlung
  7. Verurteilung
  8. Strafvollzug In Halle und Torgau
  9. Als Feuermacher in der Zelle
  10. Ärztliche Betreuung
  11. Entlassung
  12. Neubeginn in Tübingen, Hamburg und Münster
  13. Wie Ich die Haftzeit so gut überstanden habe
  14. Danksagung und Literaturverzeichnis

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Als Student in den Strafvollzugsanstalten
Halle und Torgau in den Jahren 1952 bis 1955

Kapitel 12 – Neubeginn in Tübingen, Stationen in Hamburg und Münster

Vom Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde wurde ich Ende November 1955 nach Frankfurt geflogen und fuhr mit der Bahn ins Jugendauffanglager Bad Antogast bei Oppenau im Badischen. Dort stellte man fest, dass für die Fortsetzung des Geologie-Studiums mein Abitur nicht anerkannt werden könnte, weil es ein halbes Jahr nach dem Stichtag 1. Januar 1952 abgeschlossen worden war, und ich ein mindestens dreisemestriges Fachstudium auch nicht vorweisen konnte. Sehr hilfsbereit wurde ich in einen schon begonnenen Abiturlehrgang der Evangelischen Kirche aufgenommen, der mich in der Jugendherberge in Stuttgart auf eine neue Abiturprüfung vorbereitete.

Zum Sommersemester 1956 wurde ich dann an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen immatrikuliert.

Mehrere Jahre lang haben mich das spätere Ehrenmitglied der Leopoldina Prof. Dr. Eugen SEIBOLD und seine Frau Dr. Ilse SEIBOLD in Tübingen rührend unter ihre Fittiche genommen und mein Studium sehr gefördert, wofür ich ihnen ganz besonders dankbar bin. In Tübingen habe ich eine wunderbare, schöne Zeit verlebt, vor allem als dann im folgenden Jahr zuerst mein jüngerer Bruder nachkam. Bei seiner Flucht im Januar 1956 nach Westberlin hatte wieder Hans GALLWITZ für einen Begleiter gesorgt. Wenig später haben auch meine Mutter und Großmutter die Flucht ergriffen. Meine Mutter hatte damit gewartet, bis wir in Sicherheit waren. Die Landschaft um die Schwäbische Alb und später die geologischen Arbeitsgebiete in den Ostalpen für die Diplomarbeit und Dissertation unter Reinhard SCHÖNENBERG haben mich sehr beglückt. Tübingen und mein Arbeitsgebiet in Kärnten wurden mir zur neuen Heimat.

Der Tod von Hans GALLWITZ am 11. August 1958 hat mich sehr betroffen gemacht. Am 29. Dezember 1957 hatte er sich noch für unsere Weihnachtsgrüße bedankt und sich nach dem Fortgang meines Studiums in Tübingen erkundigt. Meine Mutter hat den Schriftwechsel auch später noch mit seiner Frau Ruth GALLWITZ fortgesetzt.

Hans GALLWITZ war wiederholt von der SED und dem MfS als Gegner des kommunistischen Systems verdächtigt und später (1958) auf einer außerordentlichen Fakultätssitzung scharf angegriffen worden. Er verstarb wenige Monate später auf der Rückreise im Zug von Wien kurz vor dem Erreichen der Grenze zur DDR auf einer zunächst nicht genehmigten Fahrt im Auftrag der Akademie, die diese für ihn gegen den Willen der SED durchgesetzt hatte (GERSTENGARBE 1997).

Als ich 1964 als Assistent an der Universität Hamburg bei Ehrhard VOIGT (1905 bis 2004) eingestellt wurde, der ja selbst lange Jahre an der Universität in Halle tätig gewesen war und bis vor kurzem mit 99 Lebensjahren eines der ältesten lebenden Mitglieder der Leopoldina war, zeigte er sich überrascht, einen Mitarbeiter zu bekommen, der das Geiseltal kannte. Hier hatte Ehrhard VOIGT selbst einmal in jungen Jahren Forschung an den hervorragend gut erhaltenen Weichteilen der fossilen Invertebraten und Vertebraten des Geiseltales betrieben.

Nach ersten Einladungen zu gemeinsamen Forschungsreisen mit der Mineralogin Ida VALETON nach Äthiopien und mit dem befreundeten Paläontologen Ulrich LEHMANN nach Spitzbergen, konnte ich als Wissenschaftlicher Rat meine eigenen Forschungsvorhaben fortsetzen. Durch umfangreiche Lehrtätigkeit und die Vergabe und Betreuung zahlreicher Examensarbeiten in den Ostalpen, Kärnten, Iran, auf Spitzbergen (Svalbard), im südlichen Schwarzwald und in Libyen (Altersdatierung quartärer Seen in der Sahara) konnte ich mich weiter qualifizieren. Dies führte 1977 zu einer Professur an der Universität Hamburg. Weitere Forschungsreisen in die Antarktis (Expeditionen Ganovex V+VI), nach Spitzbergen und Nordgrönland (Expeditionen Case 1+2) mit der BGR (7)Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover. unter der Leitung von Franz TESSENSOHN und später nach Südamerika mit dem befreundeten Zoologen Wolfgang VILLWOCK konnte ich von Münster aus fortsetzen, das Alter der Seen für die Frage der Herkunft mediterraner Fischarten in den Seen auf dem Alti Plano Nordchiles und Perus zu erforschen, nachdem ich 1986 auf den Lehrstuhl für Historische und Regionale Geologie an die Westfälische Wilhelms-Universität nach Münster berufen wurde. Dort traf ich auf den GALLWITZ-Schüler Eckehard LÖHNERT, der am Geologisch-Paläontologischen Institut das Fach Hydrogeologie vertrat und mit dem ich noch von meinem Studium 1951/52 in Halle sehr verbunden bin. Jetzt bin ich seit acht Jahren im Ruhestand und immer noch in Forschungsvorhaben eingebunden.

7) Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover.


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  • Autor: Dr. Friedhelm Thiedig, Acta Historica Leopoldina 2004
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