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1949 bis 1989 - 40 Jahre DDR

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Leben in der DDR — 40 Jahre Diktatur
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  1. Als Ausgräber im Geiseltal
  2. Zulassung zum Geologie-Studium
  3. Vorlesungen und Exkursionen
  4. Widerstandsgruppe
  5. Verhaftung, Vernehmungen und Einzelhaft
  6. Gerichtsverhandlung
  7. Verurteilung
  8. Strafvollzug In Halle und Torgau
  9. Als Feuermacher in der Zelle
  10. Ärztliche Betreuung
  11. Entlassung
  12. Neubeginn in Tübingen, Hamburg und Münster
  13. Wie Ich die Haftzeit so gut überstanden habe
  14. Danksagung und Literaturverzeichnis

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Als Student in den Strafvollzugsanstalten Halle und Torgau in den Jahren 1952 bis 1955
Begegnungen mit Hans Gallwitz

Kapitel 3 - Vorlesungen und Exkursionen

Hans Gallwitz [1]Anlässlich einer Veranstaltung im November 1996 zum 100. Geburtstag des Akademiemitgliedes Hans Gallwitz, der mein erster akademischer Lehrer war, hat Frau Dr. GERSTENGARBE, Akademie Leopoldina, in Halle einen Vortrag über seine Verfolgung durch die Behörden der DDR gehalten, der 1997 im Halleschen Jahrbuch für Geowissenschaften publiziert wurde. Frau Dr. Ilse SEIBOLD, Freiburg, eine Schülerin von Hans GALLWITZ, die seit vielen Jahren das Geologenarchiv in der Universitätsbibliothek Freiburg betreut, hat mich auf die verdienstvolle Tätigkeit von Frau Dr. GERSTENGARBE aufmerksam gemacht. begann die Vorlesung in Allgemeiner Geologie an einem Abend in der Nähe einer Endstation der Straßenbahn im Norden Halles, wo keine Häuserfronten den sternklaren Himmel verstellten, mit einer astronomischen Einführung, die uns die Erde als kleinen Teil des Sonnensystems und als winzigen Körper im riesigen Weltall bewusst machte. Als gläubiger Christ sah er das Weltall als eine göttliche Schöpfung.

Im Oktober 1951 durfte ich an meiner ersten geologischen Exkursion in das Kyffhäusergebirge teilnehmen, wo wir seine regionalen Kenntnisse mit einem verwitterten Betonbrocken als unbekanntes Konglomerat im Kristallingebiet testen wollten. Hans Gallwitz durchschaute aber nach kurzer Betrachtung unseren Schabernack. Am 27. November 1951 führte er uns schließlich mit einer Exkursion in das Geiseltal, das mir ja durch meine eigene Ausgräbertätigkeit schon sehr vertraut war.

Seine Vorlesung war sehr anschaulich und lebendig, und ich erinnere mich sehr genau an die Darstellung von Lavaseen der Kilauea und Mauna Loa Vulkane auf Hawaii mit unterschiedlichem Gasgehalt, der für die verschiedenen Seespiegel-Höhen der Lavaseen verantwortlich gemacht wurde. Sie blieben mir so lebhaft in Erinnerung, dass ich noch dreißig Jahre später auf dem Weg zu einer Expedition in die Antarktis einen Umweg über Hawaii machte, um die Krater zu besuchen. Leider konnte ich dann Hans Gallwitz keinen Postkartengruß mehr nach Halle schicken.

Als Abkömmling einer bürgerlichen Familie stand mir trotz des Verlustes unseres Vaters im Krieg und als Flüchtling aus der östlichen Mark Brandenburg, die uns durch den unseligen Krieg Nazideutschlands verloren gegangen war, kein Stipendium zu. Meine Mutter arbeitete hart, um unsere Familie mit zwei weiteren Geschwistern und Großmutter durchzubringen und mir ein Studium zu ermöglichen.

Hans GALLWITZ wusste um diese Probleme und schlug mich im Dezember 1951 für eine nicht näher deklarierte Förderung vor, für die er begabte Studenten benennen sollte. Von dieser Benennung erfuhr ich im Februar 1952, als ich vor eine Kommission des FDJ-Sekretariats der Universität Halle geladen wurde. Man eröffnete mir, dass ich ausgewählt worden sei, an der Moskauer Lomonosov-Universität studieren zu dürfen. Ich empfand die strengen Fragen zu meinen Ansichten über den Sozialismus und insbesondere zur Politik der Sowjetunion wie ein Verhör vor einem Tribunal. Ich hatte Angst vor einem Leben im Ghetto der Moskauer Universität und wollte meine Mutter und Geschwister in Thüringen nicht für Jahre verlassen. Meine ablehnende Haltung konnte ich den FDJ-Funktionären schwer verständlich machen, ich gab vor allem mangelnde russische Sprachkenntnisse und geringe Sprachbegabung als Gründe an.

1) Anlässlich einer Veranstaltung im November 1996 zum 100. Geburtstag des Akademiemitgliedes Hans Gallwitz, der mein erster akademischer Lehrer war, hat Frau Dr. GERSTENGARBE, Akademie Leopoldina, in Halle einen Vortrag über seine Verfolgung durch die Behörden der DDR gehalten, der 1997 im Halleschen Jahrbuch für Geowissenschaften publiziert wurde. Frau Dr. Ilse SEIBOLD, Freiburg, eine Schülerin von Hans GALLWITZ, die seit vielen Jahren das Geologenarchiv in der Universitätsbibliothek Freiburg betreut, hat mich auf die verdienstvolle Tätigkeit von Frau Dr. GERSTENGARBE aufmerksam gemacht.


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  • Autor: Dr. Friedhelm Thiedig, Acta Historica Leopoldina 2004
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