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De Adolf - Kanoon

Wi sind een Johr mit'n Damper von Bergen an de Küst von Norwegen langfohrt bit no't Nordkap un wieder bit no Kirkenes an de russische Grenz. Denn güng dat wedder trüüch von Hoben to Hoben, denn uns Damper weer een Postschipp, dat jeden Hoben anstüürt.

In Harstad, een Stadt op een Insel von de Westeralen, de vör Narvik liggt, moken wi een Bustour. Wi kreegen een patente Fro mit, de uns ehr Heimat verkloorn kunn. Sigrid heet se, un se weer een ganz vergnögte Fro.

Ton Bispill vertell se uns, dat de Dörchschnittstemperatur in Dezember 2,8°C is. Dat heet, meen se, wi hebbt hier wenig Snee un veel Glatties. Deshalv kriegt wi hier all mit de Johrn breede Fööt, dormit wi beter de Balance hooln könnt. Sowat kann man doch nich vergeten.

Se fohr mit uns no de Adolf-Kanoon. Wi kunnen uns nix dorünner vörstelln un weern neeschierig, wat dat wohl sien schull.

De Adolf-Kanoon is mit dree annere von de Organisatschon Todt in tweten Weltkrieg op de Halvinsel Trondenes opstellt worrn. Se schulln de Tofohrt no Narvik schützen vör ingelsche Scheep un U-Bööd (U-Boote). Dacht weern de Kanoon'n för groote Schlachtscheep, de nich mehr baut warrn kunnen. De Kanoon weern trecht, un keemen no Norwegen.

Se stoht op eenen Ünnerbau un könnt in jede Richt dreiht warrn. Üm de Kanoon to bedeenen wöörn veerunsösstig Mann bruukt. Se is een riesiget Genöök. Wi weern mit twintig Mann in den Ümbau von de Kanoon. Dat Kanoonrohr hett Platz för eenen Menschen. Un ton Putzen von dat 21,5m lange Rohr müß dor een rinkrupen. Wenn de dorbin Platzangst kreeg, wöör he an den Strick, den he an eenen Foot harr, wedder ruttrocken. Dat is wohr (Ganz nebenbi: Sigrid is in dat Rohr west, wi hebbt de Biller sehn).

De Kanoon harr twee verschiedene Gronoten, een wöög 1000kg, de annere 600kg. De swoore flöög 42 Kilometer wiet, de lichtere 56 Kilometer. Dorbi dreepen se op 100 Meter genau. De Schubkraft weer so groot, dat de Gronoten eerstmol 21.800 Meter hoch in de Luft flöögen. Sehn kunn man se nicht aver höörn - se jaueln fürchterlich. No twee Minuten un tein Sekunnen weer dat Ziel dropen!

Affschoten is von de Gronoten mit scharpe Munitschon keene. Man hett de Kanoon bloß mit unscharpe probeert wegen de Treffsicherheit. De ingelschen Böbersten von de Navy harrn von de grooten Kanoon höört un groten Respekt dorvör, un sind nie dorhin fohrt mit jüm ehr Scheep.

No den Krieg hebbt de norwegischen Suldoten ehr Artilleristen an de Adolf- Kanoon utbildt. Se hebbt dorbi faststellt, dat disse Angoben all stimmt. Se hebbt ton Proov ok mol een unscharpe Gronoot affschoten un doch glatt dormit een Fischerboot versenkt. Gott sei Dank, geev dat keene Doden un Verletzten dorbi. Wenn man sik vörstellt, dat dat all in Krieg möglich weer. Dat kannst meist nich glöven. De Adolf-Kanoon steiht op een Steed, de to een Kasern höört, warrt also jümmers bewacht — genau so as de Elche, de hier leevt.

All dat hebbt to sehn un to höörn kreegen. Wie geseggt, een fürchterlichet Genöök is de Adolf-Kanoon. Hüüt kannst se besichtigen. Scheeten warrt se wohl nie mehr un dat is ok goot un richdig so.


Die Adolf-Kanone

Vor einigen Jahren sind wir mit dem Schiff von Bergen aus an der Küste Norwegens bis zum Nordkap und weiter bis nach Kirkenes an der russischen Grenze gefahren. Dann ging es wieder zurück von Hafen zu Hafen- denn unser Schiff war in Postdampfer der jeden Hafen anläuft — im Ganzen 34 Häfen.

In Harsted, einer Stadt auf einer Insel der Westeralen, die vor Narvik liegt, machten wir eine Bustour. Wir bekamen eine patente Reiseleiterin, die uns ihre Heimat gut erklären konnte. Sigrid hieß sie, und sie war eine vergnügte Frau. Zum Beispiel erzählte sie uns, das die Durchschnitttemperatur im Dezember bei 2,8°C liegt. Das heißt, meinte sie, wir haben hier wenig Schnee und viel Glatteis. Deshalb bekommen wir mit den Jahren breite Füße, damit wir die Balance besser halten können. So etwas kann man doch nicht vergessen.

Sie fuhr mit uns zur Adolf-Kanone. Wir konnten uns darunter nichts vorstellen und waren neugierig, was das wohl sein könnte.
Die Adolf-Kanone ist mit drei anderen von der Organisation Todt im zweiten Weltkrieg auf der Halbinsel Trondenes aufgestellt worden. Sie sollte die Einfahrt zum Hafen von Narvik schützen vor englischen U-Booten und Kriegsschiffen. Gedacht waren die Kanonen für große Schlachtschiffe, die nicht mehr gebaut werden konnten. Die Kanonen waren fertig und kamen so nach Norwegen.
Sie stehen auf einem Unterbau und können in jede Richtung gedreht werden. Um die Kanone zu bedienen wurden vierundsechzig Mann gebraucht. Sie ist ein riesiges Monstrum. Wir waren mit zwanzig Personen in dem Umbau der Kanone. Das Kanonenrohr hat Platz für einen Menschen. Um es zu putzen- es ist über zwanzig Meter lang- muss einer hinein kriechen. Wenn er Platzangst bekommen würde, könnte man ihn mit einem Seil, das er an einem Bein befestigt wurde, herausziehen. Das ist kein Märchen sondern Tatsache. Nebenbei: Sigrid ist in dem Rohr gewesen, wir haben die Bilder gesehen.

Die Kanone hatte zwei verschiedene Granaten, eine wog 1000 kg — die andere 600 kg. Die schwere flog 42 Kilometer weit, die leichtere 56 Kilometer. Dabei traf sie auf 100 Meter genau. Die Schubkraft war so groß, dass die Granaten erstmal 21.800 Meter hoch in die Luft flogen. Sehen konnte man sie nicht aber hören - sie jaulte fürchterlich. Nach zwei Minuten und zehn Sekunden war das Ziel getroffen.

Abgeschossen wurde von der scharfen Munition keine. Man hat die Kanonen nur mit unscharfen auf ihre Treffsicherheit getestet. Die englischen Oberen der Kriegsmarine hatten von den großen Kanonen gehört und großen Respekt davor, sie haben ihre Schiffe nie dorthin fahren lassen.

Nach dem Krieg haben norwegische Soldaten eine Ausbildung an dieser Kanone unter Anderem bekommen. Sie haben dabei festgestellt, dass diese Angaben stimmen. Sie haben einmal einen Probeschuss abgegeben- natürlich mit unscharfer Granate- und damit ein Fischerboot versenkt!! Gott sei Dank gab es keine Toten und Verletzten dabei. Wenn man sich das vorstellt, dass dies alles im Krieg möglich war. Furcht erregend!! Die Adolf-Kanone steht an einem Gebiet, das zu einer Kaserne gehört, wird also stets bewacht — genau so wie die Elche- die in diesem Gebiet leben.

All dies haben wir zu sehen und hören bekommen. Wie gesagt ein Monstrum ist diese Kanone. Heute kann man sie besichtigen. Schießen wird sie wohl nie wieder — und das ist auch gut so.


  • Autorin: Inge Hellwege, im Februar 2010
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