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80er, 90er Jahre; das 21. Jahrhundert

1980
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Die 80er bis 90er und das 21.Jahrhundert
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Dat Eten is to hitt!

Wi weern in Berlin bi uns Dochder un de beiden Enkelkinner - twee Jungs von veer un twee Johr. As wi uns ton Eten an'n Disch setten un de veerjährige Julian geern wat eten wull, sä he: Mama, dat is veel to hitt, schall ick loslopen? - Jo, mook man, anter se. Julian sprüng von sienen Stohl rünner un suus los üm dree Mol ümt Huus to lopen. In de Twischentiet weer dat Eten so wiet affköhlt, dat he dat ohn sick de Tung to verbrennen eten kunn.

Ick müß lachen - verkneep mi dat aver bit he üm de Eck weer. Dor rennt de drütte Generatschoon, weer mien Kommentar. Uns Dochder amüseer sick. Fröher hest du mi jümmers ümt Huus joogt, worüm schöllt mien Kinner dat nich ok beleven.

Dat is nu meist all een Traditschoon. Uns Modder hett mien Süster, mienen Broder un mi all op Trapp brööcht. Dat güng nich bloß ümt Huus, wi müssen ok noch üm den Höhnerstall rüm un achter döörch'n Goorn.

Op'n Pingsten bin ick mol dorbi utrutscht un in Baggermatsch landt mit mien neet Kleed un de witte Batistschöört. Wat 'n Malöör - aver Utschell geev dat dorüm nich. Frisch Tüüch an un de Sook weer erledigt. Heemlich hebbt se sick amüseert!

Ick mutt aver anmarken, dat man jo eegentlich mit'n Töller ümt Huus lopen schall - dat hebbt wi aver nich doon un ok nich von den jeweiligen Löper verlangt.

Dat weer noch in Krieg, ick glööv 1944. Dor harrn wi in de Sommerferien een'n Vetter von uns to Besöök. Ok de müß de Tour moken. Dat weer aver son plietschen Jung ut Hamborg -Mottenburg (Ottensen). De güng ut de Döör, sett sick denn aver ünnert Kökenfenster un reep: Een Mol! un no een lütte Weil Twee Mol! un Dree Mol! keem denn ok noch. Wi harrn dat glieks mitkreegen, em aver in den Gloven loten, dat he uns ansmeert harr.

In Schweden bi mien Süster hebbt wi beleevt, dat ehr beiden Kinner mit'n Wust op de Gobel üm jüm ehr Ferienhuus rennt sind. As se wedder trüüch keemen, weer de Wust nich koolt - se weer twüschendöörch opeten.

Ick hoff,uns Traditschoon is mit uns Enkel nich ut de Welt - villicht erinnert se sick, wenn se sülven Kinner hebbt, un schickt se ümt Huus.


Das Essen ist zu heiß, soll ich loslaufen?

Wir waren in Berlin bei unserer Tochter zu Besuch. Als wir mittags zum Essen am Tisch saßen, fragte der vierjährige Enkel, der großen Hunger hatte: Mama, das Essen ist zu heiß, soll ich loslaufen? - Ja, mach man. antwortete sie. Julian sprang von seinem Stuhl um dreimal ums Haus zu laufen. In der Zwischenzeit war das Essen so weit abgekühlt, dass er ohne sich die Zunge zu verbrennen, essen konnte.

Ich musste lachen. verkniff es mir aber bis er um die Ecke gelaufen war. Da rennt die dritte Generation, war mein Kommentar. Unsere Tochter amüsierte sich. Früher hast du mich ums Haus gejagt, warum sollen meine Kinder das nicht auch erleben.

Das ist nun fast schon Tradition. Unsere Mutter hat meine Schwester, meinen Bruder und mich alle auf Trapp gebracht. Bei uns ging es aber nicht einfach ums Haus, wir mussten auch noch um den Hühnerstall herum und hinten durch den Garten …

An einem Pfingstsonntag bin ich dabei mal ausgerutscht und in den Baggermatsch gefallen mit meinem neuen Kleid und der weißen Batistschürze. Was für ein Malheur — aber Ausschelte gab es keine, sauberes Zeug an und damit war alles wieder in der Reihe. Heimlich haben sie sich- die Eltern und Geschwister— köstlich amüsiert.

Eine Randbemerkung — eigentlich soll man ja mit dem Teller ums Haus laufen- aber das haben wir nicht gemacht und es wurde auch von keinem Läufer verlangt.

Das war wohl 1944 in den Sommerferien. Ein Vetter von uns war bei uns verreist. Da musste der die Tour machen. Das war ein plietscher Junge aus Hamburg- Mottenburg (Ottensen). Der ging aus der Tür, setzte sich unters Küchenfenster und rief dann: Ein Mal. Nach einer kleinen Weile Zwei Mal. und Drei Mal. Wir hatten es gleich gemerkt, ihn aber im Glauben gelassen, dass er uns angeschmiert hatte.

In Schweden bei meiner Schwester haben wir erlebt, Dass ihre beiden Kinder mit der Wurst auf der Gabel um ihr Ferienhaus gelaufen sind. Als sie wieder hereinkamen, war die Wurst nicht kalt sondern zwischendurch aufgegessen.

Ich hoffe unsere Tradition ist mit unseren Enkeln nicht aus der Welt. Vielleicht erinnern sie sich, wenn sie selbst mal Kinder haben, und schicken sie ums Haus.


  • Autorin: Inge Hellwege, Juli 2010
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