Is dien Auto twei?
Hebbt wi allns? Nix vergeten? Ik fohr hüüt nich noch mol los ton Inköpen!
Werner is Rentner un fohrt mit siene Ingrid jümmers ton Inköpen, denn de Sleeperee kriggt se nich mehr alleen trecht. Un mol eben non Höker lopen, dat gifft dat hüüt nich mehr. Wenn du keen Auto hest, is Inköpen keen Vergnögen mehr, denn son Supermarkt liggt jo nich glieks üm de Eck.
Werner will dat Auto anspringen loten, aver dat will nich. De Motor mookt tuk tuk tuk
un denn seggt he nix mehr. Werner rut ut dat Auto un den Motordeckel hoch, un kickt dorünner. Süht allns so ut as jümmers. Worüm he dat doon hett, weet ik ok nich, denn he versteiht von Technik sowieso nix. Aver dat weet jo keener un süht doch no wat ut. He klappt den Deckel wedder to un versöcht dat noch mol. Un wat deit de Motor? He springt an, as sik dat höört ‒ he hett wohl Angst kreegen, dat Werner dor wat an rümfummeln kunn.
In eersten Gang geiht dat man tögerlich los, aver dat Auto fohrt un langsom warr’t beter. So tukkert se suutje no Huus. Werner warrt dat Geföhl nich los, dat dor wat nich stimmt.
As se den ganzen inköfften Bickbeernmoos int Huus hebbt un Ingrid dat inrüümt, geiht Werner nochmol no’t Auto, dat nu op jüm ehrn Affstellplatz steiht un mookt noch mol den Motordeckel hoch. Werner stutzt. Wat liggt dor denn bobenop? He langt sik dat her. Meist glöövt he nich, wat he in den Hannen hett: De Huut von eenen Bückel (rökerten Hering) un ok de ganzen Groden(Gräten) dorto. Allens ‘n beten schietig aver genau to kennen. He gruvelt doröver no, wie dat dor hinkomen kunn.
Dor kümmt sien Nover ut de Döör un froogt: Is dien Auto twei?
‒ Ik weet nich recht, aver hier stimmt wat nich. Kannst du mi vertelln, wie dat hier ünnern Motordeckel kümmt?
‒ De Nover kickt sik dat an un seggt: Tööv mol
. He geiht no sienen Komposthupen achter de Goroosch un wöhlt dor rüm. Non Oogenblick kümmt he trüüch un lacht. Den Bückel heff ik hüüt Meddag eeten un Huut un Groden inbuddelt. Dat hett sik eener wedder utbuddelt, un ünner dienen Motordeckel versteken. Dat kann bloß een Marder west sien!
Werner weet nu ok, worüm de Motor nich so wull, as he schull. Annern Morgen bringt he dat Auto no sien Warksteed un lett allns nokieken. Jo, de Marder harr all eenige Dröhd (Drähte) anknabbert. Allns wöör wedder in de Reeg brööcht.
Aver de Froog is nu, womit kannst den Marder dorvon affhooln, wedder ünner den Motordeckel to krupen? Den Deckel nich to moken? Na, ik weet nich recht, weest du nich wat Beteres, wat Werner helpen kann?
Ist dein Auto kaputt?
Haben wir alles? Nichts vergessen? Ich fahre heute nicht noch mal los zum Einkaufen.
Werner ist Rentner und fährt immer mit Ingrid zum Einkaufen, denn die Schlepperei ist für seine Frau einfach zu viel. Und mal eben zum Krämer laufen, das gibt es heute nicht mehr. Wenn du heute kein Auto hast, dann ist Einkaufen kein Vergnügen mehr, denn der Supermarkt ist nicht eben um die Ecke.
Werner will das Auto starten, aber der Motor springt nicht an. Er macht tuk tuk tuk
und dann nichts mehr. Werner steigt aus, klappt die Motorhaube hoch und guckt sich alles an, aber es sieht alles ganz normal aus. Warum er das macht, weiß ich auch nicht, denn von Technik hat er überhaupt keine Ahnung. Aber wer weiß das denn, und das sieht doch nach etwas aus, wenn er die Motorhaube hoch macht. Er klappt sie wieder zu und versucht noch einmal zu starten. Und was macht der Motor? Er springt an, wie es sich gehört. Der hatte wohl Angst bekommen, dass Werner an ihm herumfummeln würde.
Im ersten Gang fährt das Auto zögerlich an, aber ganz langsam wird es besser. So tuckern sie langsam nach Haus. Werner wird das Gefühl nicht los, dass mit dem Motor etwas nicht stimmt.
Als sie ihren großen Einkauf im Hause haben, den Ingrid sofort einräumt, geht Werner noch mal zum Auto, das auf seinem Abstellplatz steht und macht erneut die Motorhaube hoch. Werner stutzt. Was liegt denn da oben auf dem Motor? Er holt es sich etwas näher heran. Fast glaubt er nicht, was er in der Hand hält: Die Haut von einem geräucherten Hering und die ganzen Gräten dazu. Alles ein bisschen dreckig, aber genau zu erkennen. Er grübelt, wie das auf den Motor gelangen konnte.
Da kommt sein Nachbar aus der Tür und fragt: Ist dein Auto kaputt?
‒ Ich weiß das nicht so recht, aber hier stimmt etwas nicht. Kannst du mir erklären, wie dies hier unter die Motorhaube kommen kann?
Der Nachbar sieht sich das an und sagt: Warte mal.
Er geht zu seinem Komposthaufen hinter der Garage und wühlt darin herum. Einen Augenblick später kommt er zurück und lacht: Den Hering habe ich heute Mittag gegessen und Haut und Gräten eingebuddelt. Das hat einer wieder ausgegraben und dann bei dir unter der Motorhaube versteckt. Das kann nur ein Marder gewesen sein.
Jetzt weiß Werner auch, warum der Motor nicht konnte, wie er sollte. Am anderen Morgen bringt er das Auto zur Werkstatt und lässt alles nachsehen. Ja, der Marder hatte einige Drähte angeknabbert. Alles wird repariert.
Aber die Frage ist nun, wie kann man den Marder davon abhalten unter die Motorhaube zu kriechen? Die Haube offen lassen? Na, ich weiß nicht recht, ob das geht. Weiß du nicht, wie man Werner helfen kann?