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Knecht RuprechtAm Nikolaustag gegen Abend klingelte es an der Etagentür und als ich hingelaufen und aufgemacht hatte, stand da ein großer Mann in weitem Mantel mit Kapuze – Bildquelle: via Wikipedia Commons: Krampus [Public domain]

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Zwei Nikoläuse

Es muss im Jahre 1925 gewesen sein, als ich noch nicht die Schule besuchte und meine kleine Schwester geboren wurde, denn wir hatten damals noch Maria. Sie war unser Kindermädchen oder auch unsere Hausgehilfin oder so etwas dazwischen.

Jedenfalls war sie jung und lustig und schlief mit mir zusammen im Kinderzimmer.
Ich habe sie nicht vergessen, hauptsächlich der Moritaten wegen, die sie meiner kleinen Schwester als Schlaflieder vorsang, wenn meine Eltern spazieren gegangen waren. Wir hatten nämlich keinen Garten und Mutti ging es gesundheitlich gar nicht gut. Sie musste viel an die frische Luft.

Maria sang dann: Sabinchen war ein Frauenzimmer … oder Mariechen saß weinend im Garten …. Der Höhepunkt war für mich aber die Moritat Wie in Hamburch eine Muuutta ihrem Kind das Leben bricht … und … bei dem ersten Glockenschlage dreht das Kind im Grab sich um!
Mit dem zweiten Glockenschlage sah ich das arme, ermordete Kind im Geiste im Grabe rotieren.
(Meine Mutter war später, als ich ihr die Lieder vorsang, zu meiner Überraschung nicht sehr begeistert.)

Und dann kam der Nikolaustag, wo bei uns in Dülmen der heilige Mann auf einem Schimmel auf den Marktplatz reitet, begleitet von Ruprecht mit einer großen Rute. Manchmal kam er auch in die Familien und beschenkte die Kinder, hatte ich gehört. Zu uns kam er nicht, ich wusste auch nicht, ob ich mir das wünschen sollte, denn manchmal kam auch der Ruprecht mit der Rute, der ungezogene Kinder bestrafte, hatte man mir als Kind erzählt.

In dem Jahr aber, als Maria bei uns war, kam der Nikolaus doch zu uns. Am Nikolaustag gegen Abend klingelte es an der Etagentür und als ich hingelaufen und aufgemacht hatte, stand da ein großer Mann in weitem Mantel mit Kapuze.

Er hatte eine Rute unter dem Arm, bimmelte mit einer Schelle und fragte, ob bei uns ein großes Mädchen mit Namen Maria wohne. Ich nickte und holte Maria schnell an die Korridortür.

Als Maria den Nikolaus sah oder den Ruprecht (?), der mit tiefer Stimme auf sie einredete, begann sie laut zu kichern und konnte sich gar nicht wieder einkriegen vor lauter Belustigung.

Und dann hörten wir wieder schwere Tritte die Treppe heraufstapfen (wir wohnten im ersten Stock). Und oben auf dem Treppenabsatz erschien …, ja war das nun noch ein Nikolaus oder ein Ruprecht?

Auch er hatte eine Rute dabei, die hob er drohend in die Höhe. Und dann begannen die beiden Nikoläuse, laut aufeinander einzureden, der erste wollte sogar den anderen die hohe Treppe herunterschubsen. Maria kreischte laut. Da erschien meine Mutter in der Tür und die beiden hörten sofort auf, sich zu rangeln. Mutti sagte zu Maria: Komm sofort herein! Mich packte sie am Arm, zog mich hinter die Etagentür in den Flur und knallte die Tür zu.

Ich fand das sehr schade. Zu gern hätte ich gesehen, wer von den beiden gewonnen hat und ob einer die Treppe herunter gepoltert ist.

Eine Weile noch dachte ich über die spannende Vorführung nach und fragte meine Mutter (aber das wurde mir später erzählt): Mutti, gibt es eigentlich zwei Nikoläuse? Und als sie antwortete: Nein, die gibt es nicht. Das waren zwei Freunde von Maria. Die haben sich nur verkleidet, da hätte ich verständnisvoll genickt und nach einiger Zeit gesagt:

Aber der ganz richtige Nikolaus, Mutti, der vom Himmel, … der kommt nur auf den Marktplatz, nicht wahr?


  • Autorin: Liesel Hünichen, Dezember 2009
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