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Zweiter Weltkrieg, 1939 bis 1945

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Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung, 1939 bis 1945
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Renate Rubach

Kuchen backen in schwierigen Zeiten

„Dein Kuchen hat wieder fantastisch geschmeckt“, las ich in vielen Feldpostbriefen, die mein Vater an meine Mutter geschrieben hat, mein Stubenkamerad hat sofort Kaffee aufgebrüht, dann haben wir den Kuchen gemeinsam genossen. Das war ein kleines Fest.

Mein Vater war ein paar Monate in Holland stationiert und hat viele Päckchen mit Mehl, Zucker, Kakao oder Rosinen schicken können. Sogar Fett hat er geschickt: ausgelassen, in Flaschen gefüllt und wieder fest geworden kam es gut verpackt bei Mutti an. Die Eier für den Kuchen lieferten unsere Hühner. So konnte sie wieder einen neuen Kuchen backen und verschicken.

Ich war zu klein, um mich zu erinnern, wie schwierig es war, einen Kuchen zu zaubern. Aber ich erinnere mich, dass die Hühner ungefähr ab August nur wenig Eier legten und der Jubel war groß, wenn Anfang Dezember endlich wieder Eier in den Legeklappen lagen.

Kuchen backen war auch nach dem Krieg etwas Besonderes. Stolz war ich, wenn ich nach und nach die Zutaten in die große braune Kumme (Schüssel) geben oder den Teig sogar rühren durfte. Immer gleichmäßig rechts herum rühren, sagte meine Oma mit ernster Miene. Warum, weiß ich bis heute nicht, aber auch meine Kinder haben es von mir gehört: immer rechts herum rühren!

Wenn der Teig in die Form gefüllt war, durfte ich die Schüssel auslecken. Hmm, war das lecker! Mit gebogenem Zeigefinger fuhr ich immer wieder durch die Schüssel und leckte den Finger ab. Sie war dann so sauber, dass Mutti fast die Abwäsche hätte sparen können. Mein Bruder, der noch zu klein war zum Rühren, bekam den Löffel zum Ablecken. Das führte schon mal zu einer kleinen Keilerei, denn die Schüssel gab eindeutig mehr her.

Butterkuchen, auch Blechkuchen genannt, wurde auf ein großes Backblech gestrichen, mit einem Geschirrtuch abgedeckt und wir brachten ihn zum Bäcker. Die Backröhre in unserem Kohleofen war wohl zu klein für das Blech oder Mutti wollte ihn nicht anheizen.

Den fertigen Kuchen abzuholen, war eine Aufgabe, die wir gerne erledigten. Da konnten wir schon mal von der Zuckerkruste probieren und von den Kanten etwas abpulen. Mutti schimpfte zwar immer wieder über die Löcher in der Kruste, aber beim nächsten Mal schickte sie uns doch wieder zum Bäcker, den Kuchen zu holen.

Inzwischen bin ich über 60 Jahre, aber nur selten nehme ich den Mixer zum Rühren des Kuchenteiges. Das Rühren mit dem Holzlöffel ist wie eine Zeremonie: Langsam entsteht aus den Zutaten ein Teig. Und mit geschlossenen Augen lecke ich zum Schluss den Rührlöffel ab – Erinnerung an die Kindheit.


  • Autorin: Renate Rubach, Juni 2006
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