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Bild: beim Anhören der 'Tonbandbriefe' Immer meuterte jemand Ich hör nix! oder es war zu laut oder zu leise.

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Tonbandbriefe

Wenn zu Weihnachten die halbe Familie am ersten Feiertag unter dem Tannenbaum zusammensitzen wird, werden wir sicher wieder gern an die achtziger Jahre zurückdenken, als wir mit den Kindern um unseren Wohnzimmertisch herumsaßen, und jeder mit Mikrofon und Kopfhörer ausgestattet auf seinen Einsatz wartete, um seinen Beitrag für unser Australienband loszuwerden.

Wir produzierten von 1985 bis 1990 jedes Jahr, und zwar immer am ersten Weihnachtsfeiertag für unsere Verwandten im fernen Australien eine rundfunkmäßige Gesprächsrunde mit viel Weihnachtsmusik und blendeten manchmal auch vorher aufgenommene Telefongespräche von Schwiegermutter oder anderen Verwandten ein, so dass das Ganze durchaus einen profihaften Eindruck machte.

In den langen Jahren, in denen ich die Tonbandelei betrieb, hatte ich mir ein richtiges kleines Studio mit Tonbandgeräten, Kassettenrekordern und Plattenspielern zusammengestoppelt, das natürlich nie komplett aufgebaut werden konnte, und ähnlich wie eine Modelleisenbahn nur einmal im Jahr, nämlich zu Weihnachten richtig zur Geltung kam. Ich hatte ein Mischpult mit diversen Mikrofoneingängen und einen Kopfhörerverteiler, an dem 6 Ausgänge waren, so dass jeder die Musik und das, was gesprochen wurde, vorband - also direkt mithören konnte. Die Kopfhörer waren unbedingt erforderlich, weil es sonst gepiept hätte!  Für das Vorbereiten und Zusammenstecken der Verbindungen brauchte ich mit meinem Schwager und den Gören mindestens zwei Stunden, und immer meuterte jemand Ich hör nix! oder es war zu laut oder zu leise. Mal war die Musik auf dem falschen Schieberegler oder es gab eine Rückkopplung. Bis alles klappte, war es dann fast dunkel und auch schon mal eine halbe Flasche Wein leer.

Schließlich setzten wir uns alle um den Wohnzimmertisch, und was dann folgte, war quasi live, denn die Kassette lief ohne Stopp 45 Minuten. Ich hatte zwar einen Autorevers-Rekorder, aber solch eine Live-Produktion ist allemal spannend und schweißtreibend. Die Pause zum Umdrehen war so wichtig wie die Reklameunterbrechung in einem spannenden Fernsehkrimi, und  zum Glück hatten wir neben dem Badezimmer auch noch ein Gästeklo!

Die Rückseite der Kassette lief dann nochmals 45 Minuten live durch und jeder kam mehrmals zu Wort, allerdings habe ich auch manchmal, wenn es während der Musikeinblendungen sehr lustig wurde, den Schieber für die Mikrofone offen gelassen, und gerade diese Passagen waren dann die schönsten. Natürlich waren wir alle gespannt, was dann am Ende herauskam und so gab es nochmals anderthalb lustige Stunden, in denen wir uns über den Quatsch amüsierten, den wir erzählt und gemacht hatten.

Das Mutterband wurde mehrmals kopiert, und so konnten sich auch noch andere Familienangehörige über unsere Tonbandbriefe - so nannten wir nämlich diese Produktionen - freuen.

Manchmal krame ich die alten Kassetten heraus, setz mir Kopfhörer auf und hör mir die Bänder von damals an, …und das nicht nur zur Winterszeit, nein auch im Sommer, wenn es nicht schneit! Allerdings muss man über manche Unzulänglichkeit hinweghören, denn langsam wird die Aufnahmequalität schlechter. Die stark magnetisierten Stellen, also laute Musik oder hohe Stimmen vor allem auf den so genannten Langspielbändern spiegeln sich nämlich so, dass man eine Art Vor- und Nachecho hört, und der Rauschpegel wird auch höher. Es wird also höchste Zeit, diese Aufnahmen zu sichern, z.B. durch Überspielen auf neue Kassetten. Besser ist aber wohl, sie zu digitalisieren, d.h. mit dem Computer zu bearbeiten und dann auf CDs zu speichern. Das wollte ich auch schon mit den Schnürsenkeln, also mit den Tonbändern machen, die ich mit meinen großen Tonbandmaschinen aufgenommen habe. Aber das geht leider nicht mehr, weil diese Bänder nach jetzt etwa 30/35 Jahren zusammenkleben und sich nicht mehr abspielen lassen.

Wahrscheinlich wird es bei dem guten Vorsatz bleiben, denn ich weiß noch immer nicht, wie ich das bewerkstelligen muss. Außerdem habe ich gar keine Zeit dafür!

Wir haben uns vor kurzem einmal gefragt, wieso wir das eigentlich damals nicht weiter gemacht haben, denn die Verwandten wohnen ja immer noch in Australien. Sicher waren es nicht nur familiäre Veränderungen. Die Kinder wurden älter und das naiv-kindliche Vergnügen wollte sich auch nicht mehr so einstellen. Außerdem lag es wohl auch daran, dass wir uns dann einen Camcorder angeschafft hatten, mit dem wir alles filmten. Die Freude an der Tonbandelei erstarb langsam aber sicher. Schade eigentlich.


  • Autor: Fritz Schukat, 2007
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