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1948 - Währungsreform

Währungsreform
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Währungsreform 1948
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Das Wunder Währungsreform –
Kapitel 7

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  1. Feuersturm in Hamburg 1943
  2. Heimatlos: Forst i.d. Lausitz 1944
  3. Kindheitserinnerungen Kriegsende 1945
  4. Von Güstrow zurück nach Hamburg 1945
  5. Weihnachten 1945, Hungerwinter 1946
  6. Hungerwinter 1947
  7. Das Wunder Währungsreform 1948
5 D-Mark 19485 D-Mark Serie 1 Vorderseite, Alliierte Militärbehörde in Deutschland. (Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons)

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Itte Jakob

Das Wunder Währungsreform 1948

Im Juni 1948 teilte Vati mir mit, dass jetzt mein Sparbuch aufgelöst würde, weil die Währungsreform käme. Das erklärte er mir so: Die Reichsmark würde von nun an Deutsche Mark heißen, und ich würde für mein altes Geld Neues bekommen. Damals besaß ich 533,05 Reichsmark.

Als ich nun das neue Geld erhielt, waren es nur fünfzig oder sechzig Mark. Ich erinnere mit gut, dass ich fragte: Und wann kriege ich das andere Geld? Vatis Antwort: Das ist alles, das ist die Währungsreform, und ich habe dir dein altes Geld sogar noch gut getauscht. Wenn sich unsere Hoffnung erfüllt, kannst du von diesem Geld in Zukunft mehr kaufen als mit der alten Reichsmark! Wie sollte das möglich sein?

Am Tage nach dem Geldumtausch wollte Mutti ihr Glück mal wieder auf dem Wandsbeker Wochenmarkt versuchen, vielleicht gab es ja etwas Gemüse zu kaufen? Auch Hartmut zog los, um etwas Essbares zu ergattern. Vati war in seiner Schuhfabrik, das Schwesterlein bei den Nachbarn, und so zog auch ich mit dem bisschen Geld los.

Wie groß war mein Erstaunen, als ich in einem kleinen Laden ganz in der Nähe statt leerer Schaufenster plötzlich alles voll mit Wolle sah! Dazu gab es Nähseide, Stricknadeln, Scheren und vieles mehr zum Handarbeiten.

Wenn bloß nicht alles gleich weg wäre! Ich rannte förmlich in das Geschäft, erstand dort fünfzig Gramm rosa Wolle für eine kleine Puppenweste, zwei Stricknadeln und bekam noch Geld zurück von dem bisschen, was ich hingegeben hatte. Ich fühlte mich wie Hans im Glück.

Nichts wie nach Hause und das Mutti zeigen! Aber Mutti war noch nicht zurück vom Markt, und als sie endlich, endlich kam, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Mutti sah aus wie ein Packesel oder wie ein Dukaten-Esel oder noch besser: wie ein Blumenkohl-Esel! Denn rechts und links von ihr hingen über die Schultern Netze voll mit Blumenkohl, in den Händen trug sie weitere Kohlköpfe, und sie keuchte unter der Last: Auf dem Markt gab’s Blumenkohl in Hülle und Fülle, und da hab ich mitgenommen, soviel ich tragen konnte. Wer weiß, ob es morgen noch was gibt!

Gleich darauf kam Hartmut. Auch er voll beladen, aber nicht mit Blumenkohl, sondern mit vierzig Brötchen: Ich glaube, morgen gibt’s keine Brötchen mehr. Da habe ich lieber gleich so viele gekauft!

Eine Woche lang aßen wir Blumenkohl mit Brötchen, und danach konnten wir auch anderes Gemüse und weiteres Brot kaufen und essen, und das Hungern hatte ein Ende.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann essen wir heute noch Blumenkohl und Brötchen und andere leckere Sachen, weil es seit dieser Zeit in Deutschland keinen Krieg mehr gegeben hat, so dass alle Menschen wieder satt wurden wie in der Vorkriegszeit.

Hier enden meine Kindheitserinnerungen an das Jahr 1948.


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  • Autorin: Itte Jakob, im Dezember 2023
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