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Kaiserreich, Kolonialzeit - 1850 - 1919

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Kaiserreich und Kolonialzeit 1850 bis 1919

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Teil 7 - Loccum, 1875-1877
Kap.13 - Der Tod des Abts Rupstein

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  1. 🔺 Teil 6: Hauslehrerzeit, 1874 bis 1875
  1. Das Kloster Loccum
  2. Die Ausbildung beginnt
  3. Schuster und Steinmetz
  4. Kritik an der Ausbildung
  5. Im Refektorium
  6. Die Hospites
  7. Die Honoratioren des Ortes
  8. Konferenzen und Theologen
  9. Vaters Besuch, Gretchens Konfirmation
  10. Kirchenpolitik und Amüsement
  11. Meldung zum zweiten Examen
  12. Das Mündliche
  13. Der Tod des Abts Rupstein
  14. Die Berufung nach Hannover
  1. 🔻 Teil 8: Hannover, 1877-1880

Teil 7 - Loccum, 1875-1877
Kapitel 13
Der Tod des Abts Rupstein

Damals hörte ich, dass der Abt im Sterben liege, und schon am ersten Sonnabend ging die Todesnachricht ein, und das Abtsgeläut, das eine Woche hindurch von zwölf bis ein Uhr erscholl, verkündete den Tod seines Oberhauptes. Mittwoch den 11. Oktober [1876] sollte die Beerdigung in Hannover stattfinden. Der Prior, dem es immer auf Geldersparnis ankam, wollte, dass aus dem Hospiz nur die beiden ältesten Mitglieder - das waren Crome und Roth - zur Beerdigung deputiert wurden. Da erklärte ich als der Nächstälteste im Namen der andern, wir würden auf eigene Kosten zur Beerdigung reisen, der selige Abt hätte es um uns verdient, dass wir samt und sonders seinem Sarge folgten. So fuhren wir denn sämtlich hin. Nach Wunstorf brachte uns ein eigener Omnibus. Die Feier fand im Loccumer Hof statt. Uhlhorn, der als des Abtes Konfessionarius die Beerdigung hätte halten müssen, war krank. Da war Steinmetz gebeten worden, sie zu übernehmen. Seine Rede, die er am Sarge hielt, ist mir immer das Muster einer Leichenrede gewesen, wie sie sein soll. Sie enthielt eine feine, warme Charakteristik des Verstorbenen und doch war sie keine Laudatio im üblichen und üblen Sinn, sondern predigte Evangelium und machte dem alles, was zum Gedächtnis des Verstorbenen und zum Trost der Hinterbliebenen zu sagen war, dienstbar. Er fing damit an, dass er ein Vermächtnis zu eröffnen habe. Bei seinem letzten Besuch habe ihm der Abt gesagt, wenn er etwa nach seinem Tode ein Wort zu seinem Gedächtnis zu reden habe, möchte er doch kein Rühmens von ihm machen, sondern bezeugen, wie er davon durchdrungen sei, hinter dem zurückgeblieben zu sein, was er gesollt und gewollt, und wie sein einziger Trost die Gnade Gottes sei. Nie, sagte Steinmetz, sei ihm dies graue Haupt ehrwürdiger erschienen als bei diesem demütigen Bekenntnis, und er begründete damit die Wahl seines Textes: 1. Korinther 15,10: Von Gottes Gnaden bin ich, was ich bin.

An des Abts Sarge sah ich auch Wagner wieder, den ich nach der Beerdigung in seine Wohnung begleitete und der mir die Christuskirche zeigte. Ich fragte ihn, wie es ihm ginge. Er antwortete, noch wisse er nicht, wo ihm der Kopf stünde, er hoffte aber, dass es gehen werde, da die Verteilung der Arbeiten vollständig geregelt wäre.

Unter dem Eindruck des Todes des Abtes stand nun in der nächsten Zeit noch unser ganzes Klosterleben. Die Hora des kommenden Sonnabends wurde zu einer Gedächtnisfeier gestaltet, die der Studiendirektor, und nicht, wie es sonst gebräuchlich war, vom Chorstuhl aus, sondern am Altar und im Ornat hielt. Am Sonntag verlas der Pastor nach der Predigt von der Kanzel den Lebenslauf des Abts. Übrigens setzte Schuster es schließlich doch noch durch, dass uns allen die Reisekosten der Fahrt zu des Abts Begräbnis und ein Taler Diäten bewilligt wurden.


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  • Autor: Johannes Dittrich, Aufzeichnung transkribiert durch die Sütterlinstube Hamburg im Mai 2014, digitalisiert 2018
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