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1945

Nachkriegszeit 1945 bis 1950

Flucht

Flucht, Vertreibung, Integration …

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Nachkriegszeit 1945 bis 1950

Nachkriegszeit 1945 bis 1950 / Heimat, Flucht, Vertreibung und Intergration
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Mein Leben - ein Blick zurück

Kapitel 2:
Vertreibung aus der Tschechoslowakei, Mai 1945

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  1. Kindheit in Schlesien 1933 bis 1945
  2. Vertreibung aus der Tschechoslowakei, Mai 1945
  3. Flucht aus der Sowjetunion, Sommer 1946
  4. Neue Heimat DDR, 1948 bis 1952
  5. Flucht aus der DDR, 1953
  6. Neuanfang im Westen, 1953
  7. Ich fahre zur See, 1956 - 1961
  8. Heirat und Familie, ab 1969
General Wlassow mit Soldaten der ROA (1944)General Wlassow mit Soldaten der ROA (1944) – Bundesarchiv, Bild 183-N0301-503 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons Lidice nach der ZerstörungLidice nach der Zerstörung 1942 – Quelle: Bundesarchiv Bild 146-1993-020-26A, Lidice, Ort nach Zerstörung.jpg

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Mein Leben - ein Blick zurück
Kapitel 2
Vertreibung aus der Tschechoslowakei, Mai 1945

Die Russische Befreiungsarmee ROA, auch Wlasso-Armee genannt, ein Kampfverband aus russischen Freiwilligen, kämpfte ab Herbst 1944 zusammen mit der Wehrmacht und der SS gegen die vorrückende Rote Armee. Als sich am 5. Mai 1945 nach einer Meldung im tschechischen Radio der tschechische Widerstand militärisch gegen die deutschen Besatzer erhob, wechselte die Wlasso-Armee am 6. Mai die Seiten und ging gegen die deutsche Wehrmacht vor. Die deutschen Truppen kämpften sich den Weg nach Westen frei. Der sogenannte Prager AufstandDer Prager Aufstand (tschechisch Pražské povstání) bezeichnet eine militärische Erhebung des tschechischen Widerstandes gegen die deutschen Besatzer in Prag am Ende des Zweiten Weltkrieges. Er begann am 5. Mai 1945 durch eine Meldung im tschechischen Radio und endete mit einem Waffenstillstand sowie mit dem Abzug der Wehrmacht aus Prag am 8. Mai 1945.Siehe Wikipedia [Klickl …] endete mit einem Waffenstillstand und dem Abzug der Wehrmacht aus Prag am 8. Mai 1945. Einen Tag später zog die Rote Armee in die befreite Stadt ein.

Aus einem Beitrag von Radio Prague International am 18.Oktober 2021:

… Die erste Division der Russischen Befreiungsarmee hat sich zuerst an den Kämpfen gegen die Rote Armee beteiligt und befand sich im Frühjahr zusammen mit der Wehrmacht auf dem Rückzug durch Böhmen. Schon in dieser Zeit handelte es sich aber praktisch um eine aufständische Armee, die deutsche Waffenlager überfiel und sich auf diese Weise ausrüstete. Nach dem Ausbruch des Prager Mai-Aufstands befand sich die Armee in der Nähe der Stadt Beroun, westlich von Prag. Dort entwaffnete sie die deutschen Besatzungstruppen und hielt andere deutsche Einheiten davon ab, sich in Richtung Prag zu begeben und dort gegen die Aufständischen vorzugehen …


Der Zeitzeuge Haupt schreibt weiter:

In den folgenden Unruhen kamen viele Deutsche um, darunter auch mein Vater und der Nachbar und wahrscheinlich auch die Großeltern. Die Großeltern wurden von uns getrennt. Wir haben sie nie wiedergesehen. Die Rote Armee besetzte die Tschechoslowakei und nahm die Wlassow-Truppen gefangen. Alle Deutschen, so auch wir, wurden von den Tschechen des Landes verwiesen. Frauen und Kinder wurden zu Fuß und später mit offenen Güterzügen Richtung Deutschland gebracht. Auf den tagelangen Fußmärschen kamen die deutschen Flüchtlinge auch durch den Ort Lidice, der nur noch aus Ruinen bestand. Da wurde uns bewusst, warum der Hass auf alles Deutsche … und mir wurde klar, warum unser Vater sterben musste:
Für das Verbrechen der Deutschen am tschechischen Volk. Wir mussten für die Untaten anderer büßen!

Es gab noch ein anderes Drama: Die Rote Armee marschierte ein und besetzte die Tschechoslowakei. Die Wlassow-TruppenDie Russische Befreiungsarmee, nach ihrem ersten Kommandeur auch Wlassow-Armee genannt, war ein russischer Kampfverband, der auf der deutschen Seite am Zweiten Weltkrieg teilnahm.Siehe Wikipedia [Klick …] versuchten zu fliehen, wurden aber gefangen und größtenteils umgebracht! Das bekamen wir so nebenbei mit.

Nach dem Krieg in der Sowjetunion, Mitte Mai 1945

Auf dem Güterzugtransport ging ich verloren. Bei einem Zugstopp erreichte ich den anfahrenden Zug nicht mehr und blieb auf einem Bahnhof zurück. Russische Soldaten lasen mich auf und nahmen mich mit. Ich war damals zwölf Jahre alt. Da ich kein Tscheche war und keine Angehörigen greifbar waren, wurde von einer Politkommissarin entschieden, dass ich Eigentum der Sowjetunion war. Sie hat mir auf Deutsch(!) erklärt: Die Sowjetunion hat so viele Millionen Menschen im Krieg verloren, da können wir jeden gebrauchen! Sie war deutsche Emigrantin und in der Sowjetunion ausgebildet worden.

Juni 1945 bis Sommer 1946

So kam ich in ein Jugendlager etwa 80 Kilometer von StalingradDie Schlacht von Stalingrad ist eine der bekanntesten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Die Vernichtung der deutschen 6. Armee und verbündeter Truppen im Winter 1942/1943 gilt als psychologischer Wendepunkt des im Juni 1941 vom Deutschen Reich begonnenen Deutsch-Sowjetischen Krieges.Siehe Wikipedia: Schlacht von Stalingrad [Klick …], seit 1961 Wolgograd, entfernt. Die Einrichtung war auf einer Kolchose mit angeschlossener Gärtnerei. Wir waren etwa 12O Jugendliche, aufgegriffene Mitglieder von Jugendbanden, russische Jungkriminelle, heimatlose Kinder und Jugendliche, Polen, Balten, Deutsche, Ungarn, Slowaken und andere Osteuropäer im Alter von zehn bis 18 Jahren. Die Deutschen waren häufig mit Viehherden nach Osten gelangt. Wir sollten einmal gute Sowjet-Bürger werden. Die Behandlung war gut, der Umgang unter den Jugendlichen aber sehr rau.

Schlimm waren die russischen Jungkriminellen. Sie waren in Banden organisiert und lebten von Diebstahl und Raub. Ohne eine Stichwaffe war man verloren. Seit dieser Zeit trage ich immer ein Messer bei mir. Sie wurden von den Betreuern sehr hart angefasst und das war nötig. Die Betreuer versuchten, die Gruppen zu trennen. Das gelang aber nicht immer. Die Betreuer waren Kriegsinvaliden, ehemalige Lehrer, Erzieher und andere Berufe. Sie sprachen oft mehrere Sprachen (Polnisch, Deutsch, Ungarisch, Slowakisch und andere). Ich war in der Gruppe Deutsch-Polen. Wir hatten einen halben Tag Schulunterricht in der Heimatsprache und Russisch, viel Sozialismus und handwerkliches Werken und einen halben Tag Gartenarbeit und Landwirtschaft. Nach einem Jahr konnte ich ein primitives Russisch sprechen. Nur die Grammatik begriff ich nicht. Die Schriftsprache lernte ich nur oberflächlich.

Der Winter 1945/46

Es war sehr kalt in der russischen Steppe, 30 bis 35 Grad minus und oft noch mehr. Wir hatten nicht genügend warme Kleidung und so waren Erfrierungen an Händen und Füßen an der Tagesordnung. Ich selbst hatte Erfrierungen an den Händen, diese wurden vom Watsch, einem russischen Sanitäter, mit rohen Kartoffelscheiben und Sonnenblumenöl behandelt. Und das half. Auch Jod kam zum Einsatz.


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  • Autor: Adolf Julius Haupt, August 2022
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