Mein Leben - ein Blick zurück
Kapitel 7
Ich fahre zur See, 1956 - 1961
Im Sommer 1956 musterte ich als Jungzimmermann auf der Montan
an. Es war ein mittelgroßer Frachter; wir brachten Holz aus Finnland nach westeuropäischen Häfen und andere Güter zurück. Nach einem halben Jahr musterte ich als Vollzimmermann bei den Afrika-Linien an und fuhr auf mehreren Schiffen rund Afrika.
Es folgten andere Reedereien und so lernte ich viele Länder und Menschen kennen: Fernost, Südamerika, Große Seen, St. Lorenz-Strom. Ich hatte meinen Idealberuf gefunden, ich lernte viel und besuchte in den Hafenliegezeiten Kurse, unter anderem legte ich Prüfungen ab für meinen Feuerlöschschein und den Rettungsbootschein. Ich war ein guter Seemann und fuhr mit 28 Jahren schon als Bootsmann. 1961 hatte ich im Hafen von Dakar-Senegal einen Unfall und zog mir dabei eine schwere Kopfverletzungen zu, weil ich vom Mast gefallen war. Nach längerem Krankenhausaufenthalt stellte man fest, dass ich für den Decksdienst auf einem Seeschiff nicht mehr tauglich war, denn ich hatte eine Farbenschwäche. Meine Reederei bot mir an, mich für den Maschinendienst umzuschulen. Das wollte ich aber nicht.
1961 - 1969, wieder an Land
Nach meiner Genesung begann ich eine Tätigkeit bei der Stauerei Buss, Ladungsbefestigung, für sechs Wochen und danach als Schiffszimmermann bei der Schlieker-Werft. Die Arbeit gefiel mir aber nicht. Zur gleichen Zeit begann ich mit dem Ausbau eines alten sechs Meter langen Rettungsbootes zum Segelboot. Die schwere Sturmflut im Winter 1962 erlebte ich als freiwilliger Helfer beim THW. Im Sommer 1962 begann ich eine Tätigkeit bei der Deutschen Werft am Reiherstieg. Es war eine interessante Tätigkeit: Reparatur und Umbau (Cap-San-Klasse) von Schiffen, Maschinenbau. Von 1968 bis zu meinem Ausscheiden 1970 war ich für die seemäßige Verpackung von Schiffszubehör zuständig.