Meine Kriegserinnerungen
vom 1.9.1939 bis 10.2.1941
Kohlenferien
Wir haben Kohlenferien bekommen wegen des Mangels an Kohlen. Die Kohlentransportzüge konnten wegen der großen Schneeverwehungen nicht fahren. Die Stadt-Schule hat 300 Zentner Kohlen als Vorrat gehabt, aber die sind ans Kreiskrankenhaus und an Kohlenhändler abgeliefert worden. Darum hatten die Schulen und größere Betriebe geschlossen. Im Januar haben wir sechs Schultage gehabt. Im Februar ist der erste Schultag am 23. Jetzt ist der Straßenverkehr Schlitten mit festgebundenen Säcken.
Wir haben noch Kohlen, aber wenn die Kälte noch lange anhält werden die Kohlen schon bald knapp. Unser Nachbar hatte auch keine Feurung mehr. Die konnten paarmal am Tag zum Kohlenhändler laufen, aber die Feurung war entweder schon alle, oder sie hatten noch gar keine bekommen, dann kamen sie zu uns rüber und haben sich paar Briketts und andere Kohlen geliehen.
Nun ist unsere Feurung auch bald alle, aber bis heute haben wir noch immer eine schöne warme Stube gehabt.
Die Kälte nimmt jetzt gar kein Ende. 30 Grad Kälte wurden in einer Nacht gemessen. Einmal war es scheußlich kalt, und der scharfe Ostwind heulte. Wenn man gegen den Wind mußte, schnitt er aber ins Gesicht.
Ich mußte jeden Tag zur Stadt, um meine Zeitungen zu holen. Ich ging gerade mittags, denn dann scheint die Sonne so schön. Wir haben zu Hause einen Wasserrohrbruch im Keller gehabt, und das Glas von der Wasseruhr ist entzwei gefroren, das war ein Leben! Jetzt müssen wir von unseren Nachbarn aus dem Brunnen Wasser holen.
Unsere Kartoffeln im Keller haben auch bißchen Frost abgekriegt. Wir können sie aber noch essen.
Wenn es nicht so kalt ist, gehe ich zum Schlittschuhlaufen. Jetzt können wir es ja gut, weil wir keine Schule haben. Bei uns hinterm Haus ist ein kleiner Teich, wo meine Freundin und ich lernen. Sie kann aber schon ein bißchen mehr als ich. Hildegard macht etwas vor, und ich mache es, so gut wie es geht nach. Manchmal falle ich auch dabei auf die Nase. Oft gehe ich auch zum Rodeln. Wir gehen nach der Langenweide
. Da ist eine schöne Rodelbahn, wo man auch hinfallen kann. Ich habe auch schon gehabt, daß ich mich auf den Schlitten gesetzt habe und auf halbem Wege fiel ich ab und der Schlitten fuhr weiter. Nachher konnte ich laufen, daß ich den Schlitten wieder holte.
Meine Krieg$erinnerungen
vom 1.9.1939 bi$ 10.2.1941
Kohlenferien
Wir haben Kohlenferien bekommen wegen de$ Mangel$ an Kohlen. Die Kohlentransportzüge konnten wegen der großen Schneeverwehungen nicht fahren. Die Stadt-Schule hat 300 Zentner Kohlen al$ Vorrat gehabt, aber die sind an$ Krei$krankenhau$ und an Kohlenhändler abgeliefert worden. Darum hatten die Schulen und größere Betriebe geschlossen. Im Januar haben wir sech$ Schultage gehabt. Im Februar ist der erste Schultag am 23. Jetzt ist der Straßenverkehr Schlitten mit festgebundenen Säcken.
Wir haben noch Kohlen, aber wenn die Kälte noch lange anhält werden die Kohlen schon bald knapp. Unser Nachbar hatte auch keine Feurung mehr. Die konnten paarmal am Tag zum Kohlenhändler laufen, aber die Feurung war entweder schon alle, oder sie hatten noch gar keine bekommen, dann kamen sie zu un$ rüber und haben sich paar Brikett$ und andere Kohlen geliehen.
Nun ist unsere Feurung auch bald alle, aber bi$ heute haben wir noch immer eine schöne warme Stube gehabt.
Die Kälte nimmt jetzt gar kein Ende. 30 Grad Kälte wurden in einer Nacht gemessen. Einmal war e$ scheußlich kalt, und der scharfe Ostwind heulte. Wenn man gegen den Wind mußte, schnitt er aber in$ Gesicht.
Ich mußte jeden Tag zur Stadt, um meine Zeitungen zu holen. Ich ging gerade mittag$, denn dann scheint die Sonne so schön. Wir haben zu Hause einen Wasserrohrbruch im Keller gehabt, und da$ Gla$ von der Wasseruhr ist entzwei gefroren, da$ war ein Leben! Jetzt müssen wir von unseren Nachbarn au$ dem Brunnen Wasser holen.
Unsere Kartoffeln im Keller haben auch bißchen Frost abgekriegt. Wir können sie aber noch essen.
Wenn e$ nicht so kalt ist, gehe ich zum Schlittschuhlaufen. Jetzt können wir e$ ja gut, weil wir keine Schule haben. Bei un$ hinterm Hau$ ist ein kleiner Teich, wo meine Freundin und ich lernen. Sie kann aber schon ein bißchen mehr al$ ich. Hildegard macht etwa$ vor, und ich mache e$, so gut wie e$ geht nach. Manchmal falle ich auch dabei auf die Nase. Oft gehe ich auch zum Rodeln. Wir gehen nach der Langenweide
. Da ist eine schöne Rodelbahn, wo man auch hinfallen kann. Ich habe auch schon gehabt, daß ich mich auf den Schlitten gesetzt habe und auf halbem Wege fiel ich ab und der Schlitten fuhr weiter. Nachher konnte ich laufen, daß ich den Schlitten wieder holte.