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Unterwegs als Kundendienst-Monteur
Fast eine Kindesentführung

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  1. ▲ Aus meiner Lehrzeit
  1. Nach meinem Wehrdienst
  2. Mit dem Lieferwagen unterwegs
  3. Reparaturen in Norddeutschland
  4. Auf Montage im Westen und Süden
  5. Die Filiale in Österreich
  6. Fast eine Kindesentführung
  7. Zwölf Tage in Paris

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Unterwegs als Kundendienst-Monteur
ich lerne Österreich kennen
Fast eine Kindesentführung

Ich schaute mir im Tierpark Hellabrunn die kleinen Bären an, als eine kleine Kinderhand sich um einen meiner Finger legte. Ein etwa dreijähriger Junge stand neben mir und war auch ganz vertieft in den Anblick der putzigen Tiere. Ich suchte und fand Blickkontakt zu den Eltern, die mir anzeigten, ich solle mal ruhig weiter gehen. So schlendere ich zum nächsten Gehege und der Junge kam mit mir. Nach einiger Zeit kam der Vater näher und stupste den Kleinen an. Da war die Verwunderung groß, er schaute auf meine Jeans und Halbschuhe, dann auf die sehr ähnlichen Sachen seines Vaters und begab sich in dessen sichere Arme. Dieses Sichfesthalten an einem Finger kannte ich auch von meiner zehn Jahre jüngeren Schwester, als die in dem Alter war. Erst ein unwilliges Nein, wenn es hieß, komm, anfassen, und dann das Finger ergreifen ihrerseits. An dem Tag habe ich mir auch noch den Schlosspark Hellabrunn angesehen. Bei einer Führung wurde uns gezeigt, welche Wasserspäße sich die Fürsten mit ihren Gästen gemacht hatten.

Der neue Fußballplatz in Grödig sollte eingeweiht werden. Zum Eröffnungsspiel hatten die Grödiger den Deutschen Fußball-Meister Borussia Mönchengladbach eingeladen. Einquartiert werden sollten sie in dem Hotel, in dem ich auch mein Zimmer hatte. Es wurden für das Wochenende keine anderen Gäste geduldet, nur ich als Langzeitkunde durfte bleiben. Es war das einzige Mal, dass ich erlebte, wie die Wirtin aus der Fassung geriet, als einer der Spieler für sein Bad Salzwasser verlangte. Es gab zwar in der Nähe die Salzbergwerke, aber so viel Salz in der Küche hatte sie nicht. Das Fußballspiel verlief recht einseitig, zehn zu null, nicht mal den Ehrentreffer haben sie uns gegönnt. Wir waren froh, als die wieder abgereist waren. Am Abend hatten wir dann den Gastraum wieder für uns. Als wir gemütlich zusammensaßen, kam freudestrahlend Erwin rein, wie immer elegant gekleidet,, und schwenkte zwei Eintrittskarten für das Salzburger Festspielhaus. Er berichtete, dass er sich seit fünf Jahren darum bemüht hatte. Ich habe wenigstens einen Stehplatz vor der Salzburger Domtreppe bekommen, wo der Jedermann von Hugo von Hofmannsthal aufgeführt wird.

Ein anderes Wochenende wurde ein Motorrad-Straßenrennen für 50 und 125 ccm Motorräder veranstaltet. Die Start- und Zielgerade war die breite Hauptstraße. Die kurvenreiche Strecke durch den Ort wurde gut mit gepressten Strohballen gesichert. Zu den einzelnen Rennen musste natürlich der gesamte übrige Verkehr jedes Mal angehalten werden. So war ordentlich Gendarmerie anwesend. Auch die freiwillige Feuerwehr half überall mit. Als ich nach einem Zuschauerplatz Ausschau hielt, wurde ich von oben angesprochen. Der Gerätewagen der Feuerwehr stand hier am Start und Ziel schön im Schatten eines großen Walnussbaumes, und ich wurde eingeladen, zu den Kameraden auf den Wagen zu kommen.

Das schönste Fest  aber war Mariä Himmelfahrt am 15. August. Der ganze Ort wurde wunderbar geschmückt, und die geistlichen wie die weltlichen Würdenträger zogen in einer festlichen Prozession mit den Girlanden geschmückten Einwohnern und Musikanten durch den Ort. Vorneweg wurde das Kreuz und dann die Statue der Maria von mehreren kräftigen Burschen getragen. Die Männer hatten ihre prächtigen und reichverzierten Lederhosen, die leinenen Hemden und teils mit Orden und Medaillen geschmückte Janker an. Die Frauen waren in ihre schönsten Dirndl gekleidet und reichlich mit Blumen geschmückt. Es war ein fröhliches, aber auch besinnliches Fest.

Der Betrieb war eingerichtet, fünf Mann machten ihre Arbeit gut und richtig. Da konnte ich zurück in die Firma fahren. Auf einer Betriebsversammlung wurde uns mitgeteilt, dass der Seniorchef und Gründer der Firma seinen hier anwesenden drei Söhnen die Betriebsleitung übergeben hatte. Der Alte hatte nach dem Krieg auf einem Motorrad mit Beiwagen angefangen, die Schulen abzufahren, um die alten Tafeln zu reparieren und zu streichen. Aber heute bei der Größe der Firma sei mehr Wissen erforderlich. Und die Söhne haben ja schließlich studiert. Nun sprach einer der Söhne, der technische Leiter. Es ging um die größte Schwachstelle der Tafeln, die Glasschreibfläche. Durch Versuche sei es gelungen, die Stabilität des Glases erheblich zu verbessern. Zur Demonstration nahm er einen zweieinhalb-Kilogramm-Hammer und ließ ihn aus etwa 60 Zentimeter Höhe auf die Scheibe fallen, was keinen Schaden verursachte. Dann hielt er die Fläche hoch, strahlte uns an und hob hervor, wie stabil das Glas geworden ist, wobei er mit seinem beringten Finger gegen das Glas klopfte. Da gab es ein leises Ping und es bildeten sich strahlenförmige Risse im Glas aus.

Am Samstag stand ich bei unserem Fahr- und Kundendienstleiter, um wie üblich die Arbeitsbesprechung und Abrechnung der vergangenen Woche zu machen. Es war schon vor einiger Zeit ausgemacht, dass ich in den kommenden 14 Tagen mit unserem großen Ausstellungswagen nach Paris fahren sollte. Da kam einer der Juniors herein, setzte sich neben mich an einen Tisch und begann sogleich, mir Verhaltensregeln für die bevorstehende Fahrt mitzugeben. Aber ich war noch nicht mit den Berichten der vergangenen Woche fertig. So wechselten mein Interesse und meine Blickrichtung immer hin und her. Nun tauchte hinter dem Kundendienstleiter auch noch unsere Fremdsprachenkorrespondentin auf und fing scherzhaft mit mir zu flirten an. Da raunzt mich der Chef an, ob ich ihm denn überhaupt zuhöre. Worauf ich ihm in groben Zügen wiederholte, was er gesagt hatte. Er erhob er sich schnaubend und verschwand.


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  • Autor: Jens Herzog, im April 2021
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