Corona-Chronik, Dezember 2022
Die Chronik der Pandemie im Spiegel der gesammelten Pressemeldungen.
Hamburger Polizei rechnet mit Silvester wie vor der Pandemie
Nach zwei recht stillen Jahreswechseln rechnen Polizei und Feuerwehr diesmal wieder mit einem lauten Jahreswechsel in Hamburg. Wir erwarten eine Silvesternacht wie vor der Pandemie
, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Auch die Polizei stelle sich auf das Silvester von 2019
ein. Zwei Jahre lang waren der Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerk in Deutschland verboten, um die Krankenhäuser in der Pandemie nicht weiter zu belasten. Seit gestern gibt es nun wieder Silvesterknaller im Handel. In Hamburg deckten sich viele mit Böllern und Raketen für den Jahreswechsel ein. Die Leute haben großes Bedürfnis, wieder zu knallen
, sagte der Geschäftsführer eines Ladens für Feuerwerkskörper in Hamburg-Mitte, Ewald Egg.
Verkaufsstart für Böller und Raketen: Feuerwerk - ja oder nein?
Erstmals seit drei Jahren darf seit Donnerstag (29.12.) wieder Silvester-Feuerwerk verkauft werden. Während die Pyrotechnik-Branche aufatmet, kritisiert die Deutsche Umwelthilfe den Verkaufsstart. Sie fordert erneut ein endgültiges Verbot für Böller und Raketen.
Wenn Klaus Gotzen über den Verkaufsstart von Böllern und Raketen spricht, dann ist ihm die Erleichterung mit jedem Wort anzumerken: Wir sind zuversichtlich, dass alles so läuft wie vor Corona
, sagt der Geschäftsführer des Verbands der pyrotechnischen Industrie (VPI).
Die vergangenen beiden Jahre waren hart für seine Branche. Wegen des Verkaufsverbots während der Pandemie gerieten die Hersteller hierzulande in die schwerste Krise ihrer Geschichte. Viele Unternehmen standen kurz vor der Insolvenz, da 90 Prozent der Umsätze an den Tagen rund um den Jahreswechsel erzielt werden. Nur die Corona-Hilfen und Corona-Kredite hätten das verhindert, sagt Gotzen.
Kein Werksverkauf bei Weco in Kiel
Der wirtschaftliche Schaden ist dennoch riesig. Selbst die Weco Feuerwerk GmbH, Europas Marktführer, musste seinen größten Standort in Sachsen schließen. Das Unternehmen konzentriert sich nun auf den Hauptsitz in Eitorf (Nordrhein-Westfalen) und die Außenstelle in Kiel. Den Werksverkauf bei Weco in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt wird es dieses Mal aber nicht geben. Er wurde abgesagt. Dafür reicht das Personal einfach nicht aus
, sagt Pressesprecher Oliver Gerstmeier. Vor allem im zweiten Verbotsjahr haben sich viele beruflich neu aufgestellt.
Trotz der Verluste und des wirtschaftlichen Schadens glaubt Weco weiterhin an eine Zukunft von privatem Feuerwerk in Deutschland, wie Gerstmeier sagt: Deshalb freuen wir uns auch darauf, dass endlich wieder Feuerwerk verkauft werden darf. Schließlich arbeitet die Branche genau darauf das ganze Jahr hin.
Deutsche Umwelthilfe: Knallerei ist nicht mehr zeitgemäß
Ganz anders blickt dagegen die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf den Verkaufsstart. Sie hatte ein endgültiges Verbot von Silvester-Feuerwerk gefordert. Wir bedauern es sehr, dass der Politik der Mut gefehlt hat, das Verkaufsverbot fortzusetzen
, sagt Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er befürchtet nun, dass wieder wie vor Corona geknallt und gezündelt werde. Dabei ist diese ungeregelte Knallerei einfach nicht mehr zeitgemäß.
Das sehen offenbar viele Menschen in Deutschland ähnlich, wie eine repräsentative Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg zeigt. Demnach stimmten 53 Prozent der deutschlandweit Befragten für ein Feuerwerksverbot - dagegen waren 39 Prozent.
Verband: Der Schwarzmarkt profitiert von einem Verbot
Aus Sicht des VPI wäre das endgültige Verbot ein kultureller und emotionaler Verlust, wie Geschäftsführer Glotzen NDR Schleswig-Holstein sagt: Immer noch freuen sich viele Menschen darauf, dass das neue Jahr farbenfroh und farbenprächtig begrüßt werden kann.
Darüber hinaus hätten die vergangenen Jahre gezeigt: Ein Verbot sei kontraproduktiv - besonders im Hinblick auf illegale Feuerwerkskörper, sogenannte Polen-Böller, meint Glotzen weiter. Dann besorgen sich die Leute ihre Böller oder Raketen woanders - ob im Ausland oder auf dem Schwarzmarkt. Das ist doch ein gefährlicher Trend.
Ob der Handel mit verbotenem Feuerwerk aus dem Ausland zugenommen hat, ist nicht sicher. Allerdings gab es in den vergangenen Wochen mehrere Razzien in Deutschland und den Niederlanden. Dabei stellte die Polizei rund 250 Tonnen illegale Feuerwerkskörper sicher. Zudem warnte der Zoll erst kürzlich wieder vor dem Geschäft mit illegalen Böllern.
Nachhaltigkeit: Hier hat die Pyrotechnik-Branche Nachholbedarf
Nichtsdestotrotz überwiegen negative Argumente eindeutig
, sagt DUH-Geschäftsführer Resch: Wir reden hier über unzählige Verbrennungen, Augenverletzungen, verängstigte Tiere, Sachschäden an Fahrzeugen und Gebäuden - ganz zu Schweigen von den enormen Müllmengen und der Belastung für die Umwelt.
Was das Thema Nachhaltigkeit angeht, hat die Pyrotechnik-Branche tatsächlich Nachholbedarf. Das weiß auch Glotzen: Der Plastikanteil bei Feuerwerksartikeln muss reduziert werden. Schon jetzt bestehen sie zu 90 Prozent aus Altpapier. Dennoch: Solche Entwicklungen geschehen nicht von heute auf morgen
, sagt der VPI-Geschäftsführer.
Deutsche Umwelthilfe: Drohnen sind Alternativen zu Feuerwerk
Das sei Augenwischerei, entgegnet Resch. Dass die Feuerwerksartikel jetzt weniger Plastik enthalten, löst nicht die anderen Probleme - im Bezug auf Feinstaub oder Verletzung.
Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe geht sogar weiter und meint: Ganz im Gegenteil: Wir sollten in Zukunft komplett auf Feuerwerk verzichten. Es gibt auch schon Alternativen. Stichwort: leuchtende Drohnen.
Solche Alternativen werden zum Beispiel auch schon bei der Kieler Woche eingesetzt, weltweit eines der größten Segelevents. Seit 2021 sorgen dort Drohnen für ein buntes Abschlussfeuerwerk - und somit für eine geringere Feinstaubbelastung durch weniger Raketen und andere Pyrotechnik.
Doch in der diesjährigen Silvesternacht werden Drohnen wohl in vielen Städten, Gemeinden und Kommunen keine ernste Alternative sein. >NDR von René-Pascal Weiß
Frankreich und Großbritannien führen Corona-Tests für China-Reisende ein
Auch Frankreich führt wegen der Corona-Welle in China Beschränkungen für Reisende aus der Volksrepublik ein, unabhängig davon, ob diese mit einem Direktflug oder nach einem Umstieg auf französischem Staatsgebiet landen. Sie müssten einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sei, teilt die französische Regierung mit. Auf den Flügen müssten alle Passagiere einen Nasen-Mund-Schutz tragen. Zusätzlich würden bei Ankömmlingen aus China stichprobenartig Corona-Tests vorgenommen, hieß es. Bei einem positiven Ergebnis erfolge eine Virus-Sequenzierung, um mögliche neue Varianten des Coronavirus zu erkennen. Außerdem seien positiv auf Corona getestete Personen verpflichtet, sich nach ihrer Einreise zu isolieren. Einem BBC-Bericht zufolge will auch Großbritannien einen negativen Test von Einreisenden aus China verlangen. Mit beiden Entscheidung in Paris könnte der Druck aus der EU auf Deutschland wachsen, ebenfalls Schutzmaßnahmen zu ergreifen: Italien hatte bereits am Mittwoch eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China eingeführt, Spanien verkündete den Schritt am Freitagvormittag. NDR
Israel und Südkorea verschärfen Bestimmungen für Reisende aus China
Angesichts der heftigen Corona-Welle in China verschärfen immer mehr Länder ihre Bestimmungen für Reisende aus der Volksrepublik. Auch Israel und Südkorea verlangen von Flugreisenden aus China künftig einen negativen Corona-Test. Israels Gesundheitsminister Arje Deri wies die Fluggesellschaften an, sich auf Flügen von China nach Israel von Ausländern künftig einen negativen Corona-Test vorlegen zu lassen. Auch Südkorea führte eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China ein. NDR
Chef der Kassenärzte fordert Ende aller Corona-Maßnahmen
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat ein Ende aller noch verbliebenen Corona-Eindämmungsmaßnahmen in Deutschland gefordert. Wir erleben seit Monaten dank der guten Immunitätslage der Bevölkerung, dank der Impfungen und erfolgten Infektionen eine sehr viel niedrigere Krankheitslast als 2021, eben eine endemische Krankheitslast
, sagte Gassen am Freitag der Welt
. Risikogruppen könnten und sollten sich weiter schützen, Pflichtmaßnahmen für alle seien aber nicht mehr nötig. Der Chef der deutschen Kassenärzte sprach sich unter anderem dafür aus, die generelle gesetzliche Maskenpflicht in medizinischen Einrichtungen abzuschaffen und die Entscheidung den Praxen zu überlassen. Nicht jede Einrichtung habe mit Hochrisikopatienten zu tun. Auch sei die Ausgangslage beim Augenarzt oder beim Psychotherapeuten eine andere als etwa in einer Infektionssprechstunde bei einem Haus- oder HNO-Arzt, fügte Gassen hinzu. NDR
Lauterbach schlägt Varianten-Monitoring
für Reisende aus China vor
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich für eine gemeinsame europäische Regelung zum Umgang mit Reisenden aus China ausgesprochen. Wegen der Corona-Welle in dem Land verhängten mehrere europäische Staaten wie Spanien und Italien bereits eine Testpflicht. Lauterbach hält das derzeit nicht für notwendig. Er sagte, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Gefährdung durch neue Varianten nicht zu erwarten sei. Bisher tauchten bereits bekannte Varianten auf. Man müsse aber auf neue Gefahren vorbereitet sein. Der SPD-Politiker schlägt deshalb vor, zum Beispiel die Passagiere einzelner Flüge gezielt auf neue Corona-Varianten zu überprüfen. Wenn sich neue Varianten ergeben sollten, die Grund zur Besorgnis gäben, könne man dann sofort handeln. China will am 8. Januar seine Reisebeschränkungen aufheben. Auf EU-Ebene fanden gestern Beratungen über weitere Maßnahmen statt. Anschließend rief EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides die Staaten zunächst dazu auf, ihre nationalen Überwachungsmaßnahmen des Virus zu überprüfen und gegebenenfalls wieder hochzufahren. Nächste Woche soll voraussichtlich ein Krisentreffen zum weitere Vorgehen stattfinden. NDR
Auch Spanien kündigt Corona-Testpflicht für Reisende aus China an
Spanien will von Reisenden aus China künftig einen Corona-Test oder eine vollständige Impfung verlangen. Das kündigte Gesundheitsministerin Carolina Darias heute an. Ab wann die Beschränkungen gelten sollen, ist noch unklar. Spanien werde sich auch darum bemühen, so schnell wie möglich eine gemeinsame Linie aller EU-Länder in dieser Frage zu definieren. Kommende Woche soll bei einem Krisentreffen über das weitere Vorgehen beraten werden. In China haben sich Schätzungen zufolge in den ersten drei Dezember-Wochen 248 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. NDR
Wirtschaftswissenschaftlerin: Corona-Welle beeinträchtigt Chinas Exportgeschäfte
Die sprunghafte Ausbreitung von Corona-Infektionen in China nach Aufhebung der zuvor strikten Null-Covid-Politik hat auch Folgen für den Welthandel. Zu dieser Einschätzung kommt Wan-Hsi Liu vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Schätzungen zufolge seien in den vergangenen Wochen rund 20 Prozent der Chinesen infiziert worden und ein Großteil davon schon wieder genesen. In größeren Städten sei der Anteil der Infizierten deutlich höher.
Im internationalen Handel zeigten sich die Auswirkungen vornehmlich bei Produkten, die im Zuge der Corona-Welle nun in China selbst stark nachgefragt werden - etwa Arzneimittel wie Ibuprofen und Paracetamol. China gehört zu den weltweit größten Herstellern von Ibuprofen-Wirkstoffen
, sagt Liu. Wenn nun die inländische Nachfrage in die Höhe schnellt und die Produktion aufgrund von Krankheitsfällen in der Belegschaft behindert wird, werden auch die Export-Geschäfte beeinträchtigt.
Von den Einschränkungen bei der Produktion seien alle Branchen betroffen. Kunden in Deutschland müssten daher wohl länger auf ihre bestellten Waren warten. NDR
Gaß: Lage in den Krankenhäusern ist angespannt
Zahlreiche Atemwegsinfektionen, etwa mit dem RS-Virus, Grippefälle und weiterhin Corona-Infektionen: Die Kliniken in Deutschland kämpfen mit einem großen Ansturm und gleichzeitig mit Personalausfällen. Auch im Norden ist die Lage angespannt: In Mecklenburg-Vorpommern etwa werden freiwillige Helfer für den Klinikbetrieb gesucht. Die Lage in den Krankenhäusern ist wirklich angespannt
, sagt der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, im Interview mit NDR Info. Die Mitarbeiter hätten großen Stress, und das seit Beginn der Pandemie. Wir befinden uns in einer Art Ausnahmezustand, Routinebetrieb hat es in den vergangenen zwei Jahren kaum gegeben.
Mit Blick auf den Jahreswechsel rief Gaß dazu auf, sachgemäß mit Feuerwerkskörpern umzugehen. Millionen Menschen würden sich beim Böllern nicht verletzten, gleichwohl gebe es der Erfahrung nach 150 Schwerverletzte in einer normalen
Silvesternacht. Diese zusätzliche Belastung für die Kliniken gelte es zu vermeiden. NDR
Die letzten beiden Hamburger Impfzentren schließen
In Hamburg schließen morgen auch die letzten beiden Impfzentren. Die noch geöffneten Stationen am Hamburger Flughafen und in den Harburg Arcaden machen am 31. Dezember zu, wie die Sozialbehörde mitteilte. Grund dafür seien das hohe Schutzniveau, die gute Impfquote und die weiter steigenden Genesenen-Zahlen. Demnach liegt Hamburg im Ländervergleich nur knapp hinter Bremen, dem Bundesland mit der höchsten Impfquote. Außerdem laufe zum Ende des Jahres die Finanzierung der Impfzentren von Seiten der Bundesregierung aus, teilte die Behörde weiter mit. Ab dem neuen Jahr sollen alle Impfungen von Arztpraxen und betriebsärztlichen Einrichtungen bedient werden. Es hatte einmal 27 Impfzentren in der Hansestadt gegeben. NDR
WHO zeigt Verständnis für Schutzmaßnahmen wegen Corona-Welle in China
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die von mehreren Ländern eingeführten Pflicht-Untersuchungen von Reisenden aus China aufgrund der Corona-Welle in der Volksrepublik für gerechtfertigt. In Ermangelung vollständiger Informationen aus China ist es verständlich, dass Länder Maßnahmen ergreifen, von denen sie glauben, dass sie ihre Bevölkerung schützen werden
, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag auf Twitter. Er forderte die Regierung in Peking auf, der WHO detaillierte Informationen
zur Corona-Lage in dem Land bereitzustellen. Angesichts der heftigen Corona-Welle in China hatten mehrere Länder in dieser Woche für Einreisende aus der Volksrepublik verpflichtende Corona-Tests angeordnet, darunter Italien, die USA, Japan, Indien und Malaysia.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC erklärte am Donnerstag hingegen, solche Maßnahmen seien für die EU insgesamt nicht notwendig. Die Behörde verwies darauf, dass die EU-Staaten ein relativ hohes Niveau an Immunisierung und Impfung
aufwiesen. Das ECDC argumentierte zudem damit, dass die in China zirkulierenden Varianten bereits in der EU
verbreitet seien. Peking war Anfang Dezember in einer radikalen Kehrtwende von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt. Seither wurden die Corona-Restriktionen deutlich gelockert. China erlebt derzeit den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen. Die Krankenhäuser sind vielerorts überfüllt. Offizielle Corona-Zahlen gibt es in China jedoch nicht mehr. NDR
USA: Abwasserproben aus Flugzeugen sollen untersucht werden
Die USA erwägen Regierungsangaben zufolge, Abwasserproben aus Flugzeugen im internationalen Reiseverkehr zu entnehmen. Angesichts des Anstiegs der Covid-19-Infektionen in China denke man über die Entnahme nach, um etwaigen neuen Varianten auf die Spur zu kommen, sagt ein Vertreter der US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention der Nachrichtenagentur Reuters. NDR
Mehrheit der Deutschen gegen Ende der Corona-Regeln
Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt es ab, die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen sofort abzuschaffen. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Demnach sind 52 Prozent dagegen, die Maskenpflicht in Bus und Bahn jetzt zu beenden. 27 Prozent meinen, die Pflicht sollte erst im Laufe des Jahres 2023 fallen. 25 Prozent wünschen sich sogar, dass noch das ganze nächste Jahr Masken in Bussen und Bahnen getragen werden müssen. 60 Prozent lehnen es ab, die Isolationspflicht für Infizierte komplett abzuschaffen. 64 Prozent sagen, die Pandemie sei für sie noch nicht vorbei. Vor allem Politiker von Union und FDP fordern derzeit, die Corona-Schutzmaßnahmen abzuschaffen.
YouGov hatte 2.041 in Deutschland lebende Menschen zwischen dem 21. und 23. Dezember befragt - kurz bevor der Virologe Christian Drosten die Pandemie für überwunden erklärte. Der prominente Wissenschaftler heizte damit in der Ampel-Koalition den Streit wieder an, ob die wegen Corona eingeführten Masken- und die Isolationspflichten fallen sollen. Der FDP-Justizminister Marco Buschmann ist dafür, SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist dagegen. Eine Einigung ist nicht in Sicht. NDR
Weltärztebund-Präsident für schärfere Einreisebestimmungen aus China
Deutschland muss sich nach Ansicht von Weltärztebund-Präsident Frank Ulrich Montgomery mit schärferen Einreisebestimmungen vor möglichen Corona-Risiken aus der Volksrepublik China schützen. Er hielte es für richtig, Test- und Quarantänevorschriften bei Grenzübertritten aus China verpflichtend vorzusehen, wie es in vielen Ländern der Welt gerade geschieht
, sagte Montgomery heute den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auch Deutschland sollte dies tun - aus Vorsicht.
Montgomery wies darauf hin, dass die Infektionszahlen in China derzeit explodieren
. Dabei können - müssen aber nicht - neue Varianten des Virus durch Mutationen entstehen, die neben den Chinesen auch uns bedrohen.
In China fänden unkontrolliert in einer weitgehend ungeschützten Bevölkerung Millionen von Infektionen statt, warnte der Ärztefunktionär.
Dringlichkeitssitzung in EU wegen Corona-Welle in China einberufen
Nach den USA und anderen Ländern will auch die Europäische Union Schutzmaßnahmen gegen die Coronavirus-Infektionswelle in China hochfahren. Der Gesundheitsausschuss der EU berief heute eine Dringlichkeitssitzung ein, um Maßnahmen gegen die sich in China ausbreitende Pandemie zu koordinieren. In der Volksrepublik breitet sich das Virus nach Aufhebung der Kontaktbeschränklungen explosionsartig aus. Mehrere Länder haben deswegen bereits Auflagen für Reisende aus China erlassen. Ergebnisse der Sitzung des EU-Gesundheitsausschusses werden noch im Laufe des Tages erwartet.
Bundesverband Pyrotechnik sieht große Nachfrage bei Feuerwerkskörpern
Der Bundesverband Pyrotechnik erwartet in den kommenden Tagen eine große Nachfrage nach Böllern und Raketen für die Silvesternacht. Es zeichnet sich ab, dass die Nachfrage höher denn je ist
, sagte der Verbandsvorsitzende Ingo Schubert am Donnerstag im rbb-Inforadio. Die Kollegen aus dem Fachhandel berichteten von einer Auftragslage im Onlinehandel, die kaum zu bewältigen sei, so Schubert.
Von heute an darf in Deutschland für drei Tage Feuerwerk verkauft werden - erstmals seit drei Jahren wieder. In den beiden Vorjahren war der Verkauf wegen der Corona-Pandemie in Deutschland verboten. Insgesamt steht das Abbrennen von Feuerwerk in der Kritik, weil sich dadurch in der Silvesternacht viele Menschen verletzen und Brände ausgelöst werden. Auch Umweltbedenken werden regelmäßig vorgebracht, weil beim Abbrennen tonnenweise Feinstaub freigesetzt wird. Tierschützer klagen über die Lärmbelastung für Tiere.
USA: Negativer Corona-Test für Einreisende aus China
Auch die USA verlangen künftig einen negativen Corona-Test für Einreisende aus China. Die Pflicht gilt vom 5. Januar an für alle ab einem Alter von zwei Jahren. Der Test muss der Fluggesellschaft vor der Abreise in die USA vorgelegt werden. Zuvor hatten schon Italien, Japan und Indien bekannt gegeben, dass sie künftig einen negativen Coronatest für Einreisende aus China verlangen. Die Länder wollen damit verhindern, dass sich neue Virus-Varianten ausbreiten. China hatte Anfang Dezember plötzlich die extrem strengen Corona-Regeln abgeschafft. Seitdem breitet sich das Virus in dem Land rasant aus.
Deutschland plant vorerst keine Beschränkungen für Einreisende aus China
Deutschland reagiert vorerst nicht mit Einreisebeschränkungen auf gelockerte Reisebestimmungen Chinas. Wir beobachten die Situation in China sehr, sehr aufmerksam
, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums heute. Man habe aber mit Blick auf Corona-Fälle zurzeit keinen Hinweis darauf, dass sich in diesem Ausbruchsgeschehen in China eine gefährlichere Mutation entwickelt hat, die Anlass für eine Deklarierung eines Virusvariantengebiets wäre - was ja dann entsprechende Reisebeschränkungen nach sich ziehen würde
. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes fügte hinzu, man schaue sich die Lage vor Ort an, bevor man Anpassungen vornehme und stimme sich dabei eng ab.
Chinas Nationale Gesundheitskommission hatte jüngst angekündigt, dass einreisende Urlauber ab dem 8. Januar nicht mehr unter Quarantäne gestellt würden. Offiziell gibt es keine Beschränkungen für Chinesen, die ins Ausland reisen. Aber die neue Regel dürfte ihnen die Rückkehr in ihre Heimat erheblich erleichtern und könnte einen - zumindest begrenzten - Reiseboom auslösen. NDR
Krankenhausgesellschaft für Corona-Maßnahmen bis Ende Februar
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) plädiert dafür, die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen noch bis Ende Februar aufrechtzuerhalten. Bis dahin sollte man noch Geduld haben, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß heute dem Sender Welt
. Ich kann nachvollziehen, dass der Minister (Karl Lauterbach (SPD)) in dieser Gesamtlage davor warnt, jetzt einfach alles aufzugeben von heute auf morgen
. Es gebe gute Gründe, weiterhin vorsichtig zu sein. Deswegen ist unser Appell an die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen mitzutragen auf jeden Fall noch bis Ende Februar, das ist unsere Prognose.
Gaß verwies auf eine aktuell sehr angespannte
Lage in den Krankenhäusern, durch relativ viele Patienten mit Infektionskrankheiten bei gleichzeitig hohen Personalausfällen. Masken schützten auch vor anderen Infektionen, sagte er. Influenza beschäftige die Kliniken momentan am meisten, noch vor Corona und dem RS-Virus bei Kindern und Jugendlichen. NDR
Amtsärzte warnen vor schneller Aufhebung aller Eindämmungsmaßnahmen
Deutschlands Amtsärzte und Amtsärztinnen warnen davor, die Corona-Eindämmungsmaßnahmen kurzfristig aufzuheben. Einem vorauseilenden Einstellen aller Schutzmaßnahmen schon zum jetzigen Zeitpunkt stehe ich kritisch gegenüber
, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, der Welt
vom Mittwoch. Derzeit haben wir erhöhte Fallzahlen und eine Belastung der Krankenhäuser durch Personalausfall und anderen Infektionskrankheiten.
Nießen verwies zudem auf die Zahl der Corona-Toten von mehreren hundert bis über 1.000 pro Woche in den vergangenen Wochen.
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte der Welt
, es sei der Bevölkerung nicht vermittelbar
, wenn die Maßnahmen bis zu diesem Datum unverändert weiter gelten würden. Wenn jetzt auch die Wissenschaft nahezu einhellig sagt, die Pandemie ist vorbei, kann man die Maßnahmen nicht mehr als Pflichtmaßnahmen aufrechterhalten
, sagte er. NDR
Virologe Stürmer: Hätte mir die Debatte im Frühjahr gewünscht
In der Debatte um die Aufhebung aller Corona-Schutzmaßnahmen sieht der Frankfurter Virologe Martin Stürmer zwar eine deutliche Entspannung, aber ein Ende von Maskenpflicht und weiteren Corona-Auflagen hält er für verfrüht. Er hätte sich gewünscht, die Debatte erst im Frühjahr zu führen, nach dem Ende der Erkältungssaison, sagte er am Morgen im Interview auf NDR Info. Bei Covid-19 wisse man noch nicht genau, wie man vulnerable Gruppen langfristig schützen könne. "Wir gehen jetzt davon aus, dass wir bei den nächsten Wellen unsere Risikopopulation durch unsere Immunität, die wir in der Bevölkerung erworben haben durch Infektion und Impfung, weiterhin schützen können - nur, wie lange hält dieser Schutz an?", sagte Stürmer. Es gäbe daher noch viele Hausaufgaben zu erledigen. Der Virologe hält Schutzimpfungen weiterhin für sinnvoll. Allerdings könnte es darauf hinauslaufen, dass sich nicht alle Menschen regelmäßig impfen lassen müssten, sondern nur besonders gefährdete Personen. NDR
Wirtschaftsweise Schnitzer: Maskenpflicht kann Krankenstand begrenzen
Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, hat Bedenken gegen eine Aufhebung der Maskenpflicht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Die noch bestehenden Corona-Beschränkungen schränkten die wirtschaftliche Aktivität nicht ein, reduzierten aber die Zahl von Infektionen, nicht nur von Covid-Infektionen, sagte Schnitzer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Sie argumentierte, der Krankenstand sei aktuell schon überdurchschnittlich hoch: Eine Aufhebung dieser Beschränkungen könnte den Krankenstand weiter erhöhen, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken würde.
NDR
Corona-Maßnahmen: Wie halten es andere Länder damit?
Seitdem der Virologe Christian Drosten verkündet hat, die Corona-Pandemie gehe nun in eine endemische Phase über, ist die Diskussion über die Aufhebung von Schutzmaßnahmen im vollen Gange. Während die einen fordern, Maskenpflicht und Abstandsgebote sofort fallen zu lassen, rufen die anderen noch zu Vorsicht auf. Doch wie halten es andere Staaten mit Corona-Schutzregeln? Ein Blick lohnt sich. Unsere Korrespondenten berichten aus der Schweiz, Südafrika, Schweden, Italien und Mexiko. NDR
Holetschek für Maskenempfehlung statt Maskenpflicht
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat den Bund aufgefordert, die wegen Corona eingeführte Maskenpflicht im Fernverkehr in eine Empfehlung umzuwandeln. Natürlich sei zum Beispiel die Empfehlung auch künftig sinnvoll, im ÖPNV freiwillig weiterhin Schutzmasken zu tragen - auch mit Blick auf andere Atemwegserkrankungen, sagte der CSU-Politiker der Augsburger Allgemeinen
(Mittwoch). Es sei an der Zeit, von einer Phase der Pflichten in eine Phase der Empfehlungen und der Eigenverantwortung überzugehen. Während die Landesregierungen über die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs selbst entscheiden können, ist für Fernzüge und Fernbusse bundesweit bis zum 7. April 2023 eine FFP2-Maskenpflicht festgeschrieben. Holetschek sagte, das Robert Koch-Institut müsse endlich seine Empfehlungen zur Isolation an die neue Infektionslage
anpassen. Das gelte auch für das Infektionsschutzgesetz: Es wäre unverhältnismäßig, die aktuellen Regelungen unverändert bis zum Ablauf des 7. April 2023, an dem sie planmäßig außer Kraft treten sollen, fortgelten zu lassen
, sagte der bayerische Minister. NDR
Maskenpflicht: Droht dem Norden ein Flickenteppich?
Isolationspflicht teils passé, Maskengebot nur in manchen Zügen, aber auf der Fernstrecke immer: Nach drei Jahren Pandemie herrscht bei den Corona-Regeln auf Bundesebene ein wahrer Flickenteppich. Auch im Norden gibt es in dieser Hinsicht keine Einheitlichkeit: Schleswig-Holstein beendet die Corona-Auflagen im Nahverkehr zum Jahresende. In den anderen norddeutschen Bundesländern ist dies (noch) nicht geplant. NDR
Vorerst keine Meldungen zu Infektionszahlen im Corona-News-Ticker
Wegen der durch die Weihnachtsfeiertage offenbar grob verzerrten offiziellen Corona-Infektions-Statistiken verzichten wir derzeit darauf, die vom RKI gemeldeten Zahlen und Inzidenzen auszuwerten. Auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts heißt es dazu: Die Lage kann nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel epidemiologisch nicht in gleicher Weise wie im restlichen Jahr bewertet werden. Schulen und Kitas sind bundesweit geschlossen, Kontaktmuster und Mobilitätsverhalten sind anders. Da in dieser Zeit weniger Personen eine Arztpraxis aufsuchen, werden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dadurch werden auch weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet. In dieser Zeit werden auch nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI Daten übermitteln.
NDR
Montgomery: Pandemie ist wohl vorbei, Virus bleibt
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank-Ulrich Montgomery, hat im Interview auf NDR Info der Auffassung zugestimmt, dass die Corona-Pandemie vorbei ist. Montgomery sagte, es müssten aber weiter Vorsichtsmaßnahmen aufrechterhalten werden
. Er halte es nach wie vor für sinnvoll, dort, wo viele Menschen zusammenkommen, Masken zu tragen
. Für die Zukunft plädiere er auf: Impfen, impfen impfen.
Die hohe Immunkompetenz in der Bevölkerung
müsse aufrechterhalten werden. Montgomery forderte, die Maskendebatte sollte entideologisiert werden
- er habe sein Leben lang im Krankenhaus Masken getragen und das nie als Grundrechts-Eingriff empfunden. Wenn es durch gesetzliche Vorschriften nicht möglich sei, sollte man den Leuten zumindest sagen, dass es vernünftig sei, Masken zu tragen. Der FDP warf Montgomery in diesem Zusammenhang Populismus
vor. Mehrere Politiker der Liberalen hatten sich dafür ausgesprochen, staatliche Beschränkungen wie die Isolationspflicht und die Maskenpflicht nun abzuschaffen, nachdem viele Experten mittlerweile von einem Ende der Corona-Pandemie sprechen. NDR
Niedersachsen: Emsland stellt mobile Impfteams ein
Nach zwei Jahren haben auch die mobilen Corona-Impfteams im Landkreis Emsland nun ihre Arbeit eingestellt. Auch die dortigen Impfzentren sind inzwischen geschlossen. Sie haben rund 330.000 Impfdosen verabreicht. In den niedergelassenen Praxen und über Betriebsärzte kamen laut RKI noch rund eine halbe Million Impfungen in dem Landkreis dazu. Ab Januar werden Covid-19-Impfungen dann nur noch in niedergelassenen Praxen, bei betriebsärztlichen Diensten und in einigen Apotheken vorgenommen. NDR
Ärztepräsident Reinhardt: Stärker auf Freiwilligkeit setzen
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält einen Abbau der rechtlich verbindlichen Corona-Maßnahmen für vertretbar. Mit großer Wahrscheinlichkeit könne gesagt werden, dass die Pandemie derzeit in eine Endemie übergehe, also nur noch kleinere Infektionswellen auftreten, sagte Reinhardt im Deutschlandfunk. Er sehe darin einen Anlass, beim Schutz vor Infektionen stärker auf Freiwilligkeit zu setzen. Wer einen Infekt habe, solle mit Umsicht und Nachsicht darüber nachdenken, ob er sich in Menschenansammlungen begibt. Wer krank ist, der solle zu Hause bleiben, sagte der Ärztepräsident. Das habe schon immer gegolten. Der Virologe Christian Drosten hatte zuvor dem Berliner Tagesspiegel
gesagt: Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei.
Mehrere Politiker forderten daraufhin das Ende der Corona-Beschränkungen wie Isolationspflicht und Maskenpflicht. NDR
Grüne und FDP uneins über Ende der Corona-Maßnahmen
In der Ampel-Koalition gibt es unterschiedliche Ansichten über den Umgang mit dem Corona-Virus. Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen rief im Tagesspiegel
zu Rücksicht auf - auch wegen der aktuell hohen Belastung medizinischen Personals durch andere Krankheiten. Er halte Masken, Lüften und Handhygiene in Innenräumen bis zum Frühjahr für sinnvoll, sagte Dahmen. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki forderte, das Infektionsschutzgesetz anzupassen und die Schutzmaßnahmen in den Bundesländern zu beenden. Bundesjustizminister Marco Buschmann von der FDP hatte zuvor ein Ende aller Corona-Auflagen vorgeschlagen, nachdem der Virologe Christian Drosten gestern von einem Ende der Pandemie gesprochen hatte. Andere Experten gehen schon länger davon aus, dass Corona in Deutschland inzwischen eine endemische Infektionskrankheit ist, für die es keine besonderen Maßnahmen braucht. NDR
Buschmann fordert Ende aller staatlichen Corona-Maßnahmen
Bundesjustizminister Marco Buschmann hat nach Äußerungen des Virologen Christian Drosten über ein Ende der Corona-Pandemie für ein Auslaufen aller staatlichen Beschränkungen plädiert. Christian #Drosten gehörte in der #Pandemie zu den vorsichtigsten Wissenschaftlern
, schrieb der FDP-Politiker am Montag auf Twitter. Nun lautet sein Befund: Die Pandemie ist vorbei. Wir sind im endemischen Zustand. Als politische Konsequenz sollten wir die letzten #Corona-Schutzmaßnahmen beenden
, forderte Buschmann.
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch teilte auf Twitter einen Bericht zu dem Interview mit Drosten und überschrieb dies mit Weihnachtsbotschaft vom #Papst
. Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Universitätsklinik Charité, hatte dem Tagesspiegel
gesagt, Deutschland erlebe in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-CoV-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei
. Die Auffassung, dass der pandemische Zustand überwunden ist, teilen inzwischen mehrere Experten in Deutschland, darunter der Intensivmediziner Christian Karagiannidis aus dem Expertenrat der Bundesregierung. NDR
China hebt Corona-Einreisebeschränkungen auf
China wird ab dem 8. Januar keine Corona-Quarantäne mehr für einreisende Personen aus dem Ausland verlangen, teilte die Nationale Gesundheitskommission mit. Damit wird eine Regel aufgehoben, die seit Beginn der Pandemie vor knapp drei Jahren in Kraft war. Zudem würden alle noch bestehenden Beschränkungen für internationale Flüge nach China aufgehoben. Nach Angaben des chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) werden außerdem keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus mehr veröffentlicht, die Gesamtzahl verharrt damit bei 5.241. Auch die Anzahl der Neuinfektionen wird nicht mehr gemeldet. NDR
RKI: Keine Corona-Zahlen bis einschließlich 9. Januar
Bis einschließlich 9. Januar veröffentlicht das Robert Koch-Institut keine Meldung zu den Corona-Zahlen. Die Bewertungslage ist laut RKI zu Weihnachten und zum Jahreswechsel und auch jeweils danach verändert: Schulen und Kitas sind geschlossen. Es werden weniger Proben genommen. Das RKI erwartet auch nicht, dass alle Ämter und Landesbehörden an allen Tagen Daten übermitteln. NDR
Gesundheitsministerium rät: Vor Besuchen auf Corona testen
Rekordkrankschreibungen wegen Atemwegsinfekten und steigende Corona-Zahlen: Das Bundesgesundheitsministerium weist vor den Feiertagen dringlich darauf hin, dass die Menschen sich und ihre Familien und Freunde vor Ansteckung schützen sollten - mit den bekannten Verhaltensregeln wie Maske Tragen, regelmäßig Lüften und Abstand halten. Wer Krankheitssymptome hat, dem wird geraten, Kontakte möglichst zu vermeiden. Vor Besuchen sollte man sich auf Corona testen. NDR
Warnungen vor Überlastung der Kliniken an den Feiertagen
Angesichts der Häufung von Infektionskrankheiten und zugleich dünner personeller Besetzung warnen Krankenkassen und Gesundheitsexperten vor einer Überlastung der Krankenhäuser über die Feiertage. Ärzte und Pflegekräfte sind am Limit. Erst Corona, jetzt Grippe und RSV gleichzeitig
, sagte die Chefin des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, der "Bild"-Zeitung. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach sich dafür aus, Patientinnen und Patienten früher zu entlassen. Durch Bürokratieabbau, andere Regeln für Abrechnungen und durch mögliche frühere Entlassungen sollten mehr Behandlungskapazitäten in den Krankenhäusern geschaffen werden, schrieb Lauterbach laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland an den GKV-Spitzenverband der gesetzlichen Kassen, den Verband der Privaten Krankenversicherung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft. NDR
Gottesdienste in Hamburg meist ohne Corona-Maßnahmen
In den vergangenen beiden Jahren waren viele Weihnachtsgottesdienste ausgefallen oder es gab strenge Corona-Auflagen und kreative Ideen. In diesem Jahr kehrt fast überall in Hamburg wieder Normalität ein. Im Hamburger Stadtgebiet sind am Weihnachtswochenende Hunderte Gottesdienste geplant. Dabei ist von Corona-Maßnahmen kaum etwas geblieben. Auf der Veddel gibt es etwa einen Gottesdienst unter 3G-Bedingungen. Und nur noch wenige Gemeinden setzen diese Weihnachten auf Übertragungen über das Internet. NDR
Verkehrsministerium lehnt Stopp von China-Flügen wegen Corona-Lage ab
Das Bundesverkehrsministerium hat einen Vorstoß aus der Union zurückgewiesen, wegen der massiv steigenden Zahl von Corona-Infektionen in China alle Flugverbindungen zwischen Deutschland und der Volksrepublik zu stoppen. De facto finden kaum noch Flüge zwischen Deutschland und China statt
, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Ein einseitiges deutsches oder EU-weites Einflugverbot
wäre zudem nicht zielführend, solange es alternative Routen über die Golfstaaten oder die Türkei gibt
. Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt (CDU) hatte zuvor einen Stopp aller Flugverbindungen zwischen Deutschland und China gefordert. NDR
Bundesregierung will Lieferverträge für Impfstoffe ändern
Angesichts der schwachen Nachfrage nach Corona-Impfungen bemüht sich die Bundesregierung um eine Änderung der Lieferverträge mit den Herstellerunternehmen. Die nationalen Bestände an Covid-19-Impfstoff sind hoch und der Bedarf an Covid-19-Impfstoff ist gesunken
, erklärte heute ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Man stehe deswegen bereits im Gespräch mit der Europäischen Kommission und den Impfstoffherstellern zu Vertragsanpassungen
. Im Zentrallager des Bundes waren am 19. Dezember insgesamt rund 151 Millionen Dosen Corona-Impfstoff gelagert, erklärte der Sprecher. Zugleich bestünden derzeit noch Abnahmeverpflichtungen für weitere 130,7 Millionen Dosen Impfstoff bis Ende 2023. Die EU-Kommission unterstütze Forderungen von Mitgliedstaaten nach einer Nachverhandlung mit den Herstellern, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Allein in Niedersachsen sind einer Umfrage zufolge Zehntausende abgelaufene Impfdosen vernichtet worden. NDR
Leichenwagen-Schlangen vor Krematorium: Unklarheit über wahre Corona-Zahlen in China
Nach fast drei Jahren mit der strengen Null-Covid-Politik hat China am 7. Dezember überraschend fast alle Maßnahmen aufgehoben. Seither breitet sich das Virus stark aus. Während das Leben nach Peking zurückkehrt, gibt es auch eine andere Seite der plötzlichen Öffnung: Mitarbeiter eines Krematoriums erzählen dem ARD-Reporter Benjamin Eyssel, dass sie deutlich mehr zu tun hätten als üblich. Auf der Zufahrt stauen sich die Leichenwagen oder dazu umfunktionierte Mini-Vans. Die Polizei vertreibt die Presse kurz darauf, solche Bilder sollen offensichtlich nicht die Runde machen. Denn in der offiziellen Statistik ist von meist milden Verläufen bei den Infektionen die Rede. Seit der Öffnung habe es zehn Corona-Tote gegeben. Gesundheitsexperten gehen jedoch davon aus, dass es 5.000 Tote gibt - pro Tag.
Die USA haben China unterdessen zu Offenheit im Umgang mit der massiven Corona-Welle aufgerufen. In einem Telefonat mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi unterstrich US-Außenminister Antony Blinken die Notwendigkeit von Transparenz für die internationale Gemeinschaft
, wie es in einer Mitteilung des US-Außenministeriums hieß. Das Gespräch erfolgte vor dem Hintergrund von Befürchtungen, dass China das Ausmaß und die Schwere der Infektionswelle herunterspielt. Auch gibt es Sorgen im Ausland, dass sich bei so vielen Infektionen neue Virus-Varianten entwickeln könnten. NDR
Wegen Überproduktion: EU will Lieferverträge mit Impfstoffherstellern neu verhandeln
Die EU-Kommission will bestehende Lieferverträge mit Herstellern von Corona-Impfstoffen neu verhandeln. Grund ist ein mehrere Milliarden Euro teurer Überschuss an Impfdosen. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides kündigte in den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" ein Treffen der EU-Minister mit den Herstellern für Anfang des kommenden Jahres an. Mehrere Länder haben demnach gefordert, die Lieferverträge flexibler zu gestalten. Die bisherige Struktur führe zu einer Situation, in der öffentliches Geld für große Mengen an Corona-Impfstoffen ausgegeben werde, die niemand mehr benötige. Auch Deutschland bemüht sich darum, Lieferungen zu stornieren oder zu reduzieren. Im Raum stehen Bestellungen für 160 Millionen Dosen Corona-Impfstoff für die kommenden zwei Jahre. NDR
Dahmen: Wieder mehr Maske tragen
Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion Janosch Dahmen wirbt mit Blick auf die Corona-Ausbreitung in China und den hohen Krankenstand hierzulande dafür, wieder häufiger Masken zu nutzen. Es sei wichtig, dass wir die Maske in Innenräumen wieder viel mehr nutzen - völlig unbenommen, welche Regeln gelten
, sagte Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der aktuell gültige Rechtsrahmen gebe es her, dass die Bundesländer dabei strengere Regeln einführen. Dass davon auch bei fast zehn Millionen erkrankten Deutschen im Moment immer noch nicht Gebrauch gemacht wird, finde ich nicht nur als Politiker, sondern auch als Arzt sehr befremdlich
, so Dahmen. Er warnte angesichts der Infektionswelle in China: Hohe Ansteckungszahlen bedeuten auch mehr Chancen für Mutationen des Virus.
NDR
CDU-Politiker: Flugverbindungen mit China wegen Corona stoppen
Wegen der massiven Corona-Welle in China fordert der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, einen Stopp der Flugverbindungen mit der Volksrepublik. Die durch die verfehlte Corona-Politik der chinesischen Regierung verursachten explodierenden Covid-Zahlen in China bedrohen die ganze Welt mit einer neuen Infektionswelle
, sagte der CDU-Abgeordnete dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Wir dürfen den Fehler von vor drei Jahren nicht wiederholen und sollten jetzt alle Flugverbindungen von und nach China sofort einstellen.
Der Oppositionspolitiker fügte hinzu: Erst wenn wir sicher sind, dass aus China keine neue, gefährliche Mutation droht, sollten wir die Flugverbindungen wieder aufnehmen.
Seit dem explosionsartigen Anstieg der Corona-Infektionen und dem abrupten Ende der rigorosen Null-Toleranz-Strategie in China vor gut zwei Wochen verbreitet sich das Virus mit hoher Geschwindigkeit in dem Milliardenvolk. Vielerorts sind die Krankenhäuser voll. Nach Schätzungen muss mit Hunderttausenden Toten gerechnet werden. NDR
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 478,0
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 478,0 (Vortag: 479,4 / Vorwoche: 467,7). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 7.094 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 9.141; Vorwoche: 7.139). 14 weitere Infizierte starben (Vortag: 36). NDR
Tourismus in MV: Übernachtungszahlen legen 2022 kräftig zu
Aus Sicht des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern ist das zu Ende gehende Jahr besser gelaufen als gedacht. Permanente und vielschichtige Krisen wie der Ukraine-Krieg, die Inflation und der Arbeitskräftemangel drückten auf die Stimmung und ließen das Geschäft bisweilen schlechter erscheinen, als es tatsächlich war, resümiert Geschäftsführer Tobias Woitendorf. Für 2022 rechnet der Verband mit einem deutlichen Plus bei der Zahl der Übernachtungen von mehr als 20 Prozent auf rund 32 Millionen. Bestätigt sich die Prognose, wäre dieses Jahr das zweitbeste überhaupt, sagt Woitendorf. Besser lief es demnach nur im Vor-Pandemie-Jahr 2019. Vor allem die mecklenburgische Ostseeküste habe im Sommer von der Erholung nach den Corona-Lockerungen profitiert. Bis September sei die Zahl der Übernachtungen dort um 40 Prozent auf 7,6 Millionen gestiegen. Rügen und Usedom folgten mit einem Anstieg von 26 und 25 Prozent auf 5,5 und 4,7 Millionen. NDR
160.000 positive Corona-Tests unter Niedersachsens Schülern
Im Jahr 2022 sind in Niedersachsen bislang mehr als 160.000 positive Corona-Tests von Schülerinnen und Schülern gemeldet worden. Während einiger Wochen im Frühjahr waren die Zahlen besonders hoch. Vereinzelt wurden damals mehr als 16.000 positive Tests innerhalb einer Woche registriert, wie das Kultusministerium in Hannover mitteilte. Seit einiger Zeit bewege sich die Zahl der positiven Tests bei Schülern zwischen 4.000 und 5.000 pro Woche. Bei den Lehrkräften seien bis Mitte Dezember mehr als 25.000 positive Corona-Tests gezählt worden, beim sonstigen Schulpersonal mehr als 8.000. Das Ministerium betonte, dass es bei den Zahlen unter anderem wegen Doppelzählungen zu Ungenauigkeiten kommen könne. Zudem änderten sich im Jahresverlauf die Regeln für Corona-Tests. Phasenweise waren diese täglich oder dreimal wöchentlich Pflicht, seit einiger Zeit gibt es keine Testpflicht mehr. NDR
WHO-Chef sehr besorgt
über Corona-Lage in China
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich "sehr besorgt" über die verschärfte Corona-Infektionslage in China gezeigt. Es gebe aus der Volksrepublik zunehmende Berichte über schwere Krankheitsverläufe nach Ansteckung mit dem Coronavirus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern. Er betonte, seine Organisation unterstütze China dabei, seine Anstrengungen auf die Impfung der am stärksten durch das Virus gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu konzentrieren.
Die Volksrepublik hatte in diesem Monat nach landesweiten Protesten überraschend das Ende ihrer umstrittenen Null-Covid-Politik eingeläutet, seither gehen die Infektionszahlen in die Höhe. Wegen des Endes der Testpflicht ist es nach Behördenangaben aber inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen. Zuletzt hatten die Krematorien des Landes einen starken Anstieg der Sterbezahlen gemeldet, ohne dass ein offizieller Zusammenhang mit dem Coronavirus nachgewiesen werden konnte. Am Dienstag hatten die chinesischen Behörden eine Änderung der Kriterien zur Erfassung von Corona-Toten bekanntgegeben. Demnach wird nur noch als Corona-Toter gezählt, wer direkt an durch das Virus verursachtem Atemversagen gestorben ist. Zuvor waren wie in anderen Ländern rund um die Welt alle Menschen als Corona-Tote gezählt worden, die während einer Corona-Infektion an einer Erkrankung starben. NDR
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 479,4
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 479,4 (Vortag: 454,5 / Vorwoche: 455,9). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 9.141 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 9.062; Vorwoche: 8.246). 36 weitere Infizierte starben (Vortag: 34). NDR
1.799 neue Fälle in Schleswig-Holstein
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Schleswig-Holstein liegt derzeit bei 312,6 (Vortag: 311,8, Vorwoche: 310,8), wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Es wurden 1.799 neue Corona-Infektionen erfasst (Vortag: 2.053; Vorwoche: 1.719). NDR
Pflege-Impfpflicht: Verbände ziehen negative Bilanz
Kurz vor dem Ende der Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen ziehen niedersächsische Pflege- und Krankenhaus-Verbände eine negative Bilanz. Das Gesetz habe sein Ziel verfehlt, Patienten und Pflegebedürftige zu schützen, sagte der Vorstand des Niedersächsischen Evangelischen Verbandes für Altenhilfe und Pflege, Sven Schumacher, dem Evangelischen Pressedienst. Denn spätestens seit Sommer sei klar, dass die Impfung nicht vor Ansteckung und Weitergabe der Omikron-Virusvariante schütze. Die Impfpflicht gilt seit dem 16. März und läuft planmäßig zum Jahresende aus. Das Gesetz führte aus Schumachers Sicht zu unnötigem bürokratischen Aufwand und Unruhe unter den Beschäftigten.
Ähnlich äußerten sich die Krankenhausgesellschaft und die Diakonie in Niedersachsen. Der Diakonie-Vorstand Hans-Joachim Lenke sagte, dass die gesetzlichen Regelungen je nach Landkreis unterschiedlich gehandhabt worden seien. Pflegeeinrichtungen hätten sich von den Gesundheitsämtern oft alleingelassen gefühlt. Das Zutrauen in staatliche Handlungsfähigkeit wurde so nicht gerade gestärkt.
Das SPD-geführte niedersächsische Gesundheitsministerium indes wertet die Impfpflicht als Erfolg. Sie habe zu einer überdurchschnittlich hohen Impfquote der Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen beigetragen, sagte Ministeriumssprecher Oliver Grimm. NDR,
Chinesische Städte erlauben Corona-Infizierten zu arbeiten
Zwei Wochen nach der Abkehr von der strikten Null-Covid-Strategie in China erlauben zahlreiche Städte den Infizierten ohne oder mit nur milden Symptomen sogar die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Die parteinahe Zeitung Global Times
nannte unter anderen Millionenmetropolen wie Chongqing und Guiyang im Südwesten oder Wuhu in der Provinz Anhui oder die 57 Millionen Einwohner zählende ostchinesische Provinz Zhejiang. Es war von einer besseren Balance zwischen epidemischer Vorbeugung und sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung
die Rede.
Mitten im massiven Corona-Ausbruch hatte das bevölkerungsreichste Land der Welt nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Zwangsquarantäne, Massentests und Kontaktverfolgung seine harte Null-Toleranz-Politik am 7. Dezember plötzlich aufgehoben. Die Kehrtwende wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen. Doch erwiesen sich die bis dahin ergriffenen Maßnahmen auch als immer weniger wirksam. Nach verschiedenen Studien drohen China mit der Lockerung allerdings Hunderttausende Tote. NDR
MV setzt auf Phasenmodell an Schulen auch nach den Ferien
Heute ist der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien in Mecklenburg-Vorpommern. Durch Atemwegsinfektionen und Grippefälle gab es zuletzt viele erkrankte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte. Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) hatte deshalb am Montag das Phasenmodell aus Corona-Zeiten vorübergehend ausgeweitet. Die Regeln sollen auch nach den knapp zwei Wochen Ferien gelten. Somit können Schulleitungen auch bei anderen Krankheitsbildern ab Jahrgangsstufe sieben Wechsel- oder Distanzunterricht organisieren, wenn nicht mehr genügend Lehrer zur Verfügung stehen. In den Jahrgangsstufen eins bis sechs soll auch bei eingeschränktem Lehrkräfteeinsatz in Präsenz unterrichtet werden. In Ausnahmefällen soll eine Notbetreuung angeboten werden. Auch für die Abschlussklassen soll es weiterhin Präsenzunterricht geben. NDR
Mehr als 50.000 Corona-Impfdosen in Niedersachsen vernichtet
Mehr als 50.000 Corona-Impfdosen sind in Niedersachsen vernichtet worden. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, an der sich rund 30 Kommunen beteiligt haben. Als Gründe wurden abgelaufene Haltbarkeit oder vereinzelt unterbrochene Kühlketten genannt. Unter den weggeworfenen Dosen sind auch zahlreiche der angepassten Impfstoffe.
Der Landkreis Schaumburg gab beispielsweise an, dass dort von Juni bis November dieses Jahres insgesamt mehr als 8.000 Impfdosen verworfen wurden wegen des abgelaufenen Haltbarkeitsdatums. Die Region Hannover gab an, dass im November rund 100 Fläschchen entsorgt worden sind, da erkennbar gewesen sei, dass nur noch der an die Omikron-Variante angepasste Impfstoff nachgefragt werde. Im Landkreis Osterholz wurden rund 5.000 Impfstoffdosen vernichtet, in der Stadt Osnabrück mehr als 2.000, in der Stadt Wilhelmshaven knapp 1.800. Laut Gesundheitsministerium in Hannover gibt es keine landesweite Übersicht, wie viel Impfstoff weggeworfen worden ist. Da nicht jede Kommune die Umfrage beantwortete, dürfte die Zahl noch deutlich höher liegen. NDR
EU-Gericht entscheidet über deutsche Corona-Beihilfen
Das Gericht der EU entscheidet heute über die Klagen der deutschen Bekleidungsunternehmen Breuninger und Falke gegen die EU-Genehmigung der Corona-Staatshilfen. Die Bundesregierung unterstützte mit den Hilfen Unternehmen, die zwischen März 2020 und Juni 2021 Umsatzeinbußen von mindestens 30 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum im Jahr 2019 verzeichnet hatten. Die EU-Kommission genehmigte diese Staatshilfen. Dagegen wehren sich Breuninger und Falke nun. Weil die Beihilferegelung auf das gesamte Unternehmen abstelle und nicht nur auf einzelne Tätigkeiten, seien Unternehmen mit mehreren Tätigkeitsfeldern benachteiligt. Das sei Wettbewerbsverzerrung und europarechtswidrig, so die Kläger.
Im zweiten Fall klagt Breuninger allein gegen die Genehmigung der EU-Kommission für die deutschen Lockdown-Entschädigungen. Mischbetriebe mit mehreren wirtschaftlichen Tätigkeitsfeldern konnten diese Hilfen beantragen, sofern die durch den Lockdown eingeschränkten Tätigkeiten mindestens 80 Prozent ihres Umsatzes ausmachten. Breuninger hält diese Grenze für europarechtswidrig. NDR
Prozess um versuchte Körperverletzung nach Quarantäne-Verstoß
Weil sie einen Mann mit dem Coronavirus angesteckt haben soll, steht heute eine 72 Jahre alte Frau wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung in Darmstadt vor Gericht. Ein Gesundheitsamt hatte die Frau Ende März 2020 nach einem positiven Corona-Test unter Quarantäne gestellt. Laut Staatsanwaltschaft besuchte sie dennoch in dieser Zeit einen langjährigen Bekannten in seiner Wohnung. Laut Anklage hat die Frau den damals 68 Jahre alten Mann mit Corona infiziert. Er starb später in einem Krankenhaus. Das Landgericht verhandelt den Fall in der zweiten Instanz. Ein Amtsgericht hatte die Angeklagte im Juni 2022 freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. NDR
Akutkliniken im Raum Konstanz gehen in Notbetrieb
Die Akutkliniken des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz sind wegen der steigenden Zahl von Atemwegserkrankungen in den Notbetrieb gegangen. Die Folge seien Verschiebungen von planbaren Behandlungen, soweit dies medizinisch verantwortbar sei, teilte der Verbund am Montagabend in Singen mit.
Grippe und andere Atemwegserkrankungen treiben nicht nur die Zahl der erkrankten Patienten nach oben, sondern führen zudem zu Personalengpässen
, hieß es in einer Mitteilung. Die Klinik-Lage sei in ganz Deutschland maximal angespannt
, erklärte Geschäftsführer Bernd Sieber.
Besonders problematisch sei die Personallage im Klinikum Radolfzell. Wegen des hohen Krankenstands in der Ärzteschaft und in der Pflege wurde für das dortige Hegau-Bodensee-Klinikum ein Aufnahmestopp verhängt. Dieser gelte zunächst bis zum 27. Dezember. Notfälle werden demnach weiter versorgt. Focus Online
Söder bestreitet Verantwortung für dubiose Masken-Deals
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat jede Verantwortung für Missstände beim Einkauf von Corona-Schutzmasken durch die Staatsregierung während der Pandemie zurückgewiesen. Das meldet die Deutsche Presseagentur. Es gab keinen Einfluss, keine Weisungen etwas Einzelnes zu tun
, sagte der CSU-Chef am Freitag bei seiner Zeugenvernehmung im Untersuchungsausschuss Maske des bayerischen Landtags. Söder ist der letzte geladene Zeuge in dem Gremium, welches vor rund einem Jahr seine Arbeit aufgenommen hatte.
Die zentrale Verantwortung für den Ankauf von Masken habe beim Gesundheitsministerium und beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gelegen, sagte Söder. Er selbst sei nur dafür zuständig gewesen, die große Linie
in der Pandemiebekämpfung vorzugeben. Bayerns Staatsregierung habe sich in die Beschaffung von Masken eingeschaltet, weil der weltweite Markt versagt habe. Dabei habe es aber seitens der Regierung oder ihrer Mitglieder keinerlei Einflussnahme gegeben, so Söder. Zugleich kritisierte er, dass einige Politiker die Notlage genutzt hätten, sich persönlich durch Masken-Geschäfte zu bereichern.
Ziel des im Dezember 2021 vom Landtag auf Drängen von SPD, Grünen und FDP eingesetzten Ausschusses war und ist es insbesondere, Masken-Geschäfte der Staatsregierung in der Corona-Pandemie sowie mögliche Beteiligungen von Politikern und teils hohe Provisionszahlungen auch an Abgeordnete aufzuklären - wobei die Provisionen von beteiligten Firmen kamen. Focus Online
Studie: Mütter nach drei Jahren Pandemie besonders stark belastet
Mütter sind einer repräsentativen Studie zufolge nach fast drei Jahren Pandemie besonders von den Auswirkungen betroffen. Das liege auch daran, dass die Aufteilung der Kinderbetreuung zwischen Männern und Frauen wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht habe, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine Erhebung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Dem Bericht zufolge gaben etwa 30 Prozent der befragten Mütter an, "äußerst" oder "stark" belastet zu sein, knapp acht Prozent mehr als unter der Gesamtheit der Befragten. Dabei fühlten sich Frauen mit Kindern im Vergleich zum Frühjahr etwas stärker belastet, obwohl dieser Eindruck unter den Befragten insgesamt seit April leicht abgenommen habe. Am geringsten belastet fühlten sich Männer ohne Kinder, hieß es.
Die Erhebung des Instituts der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeige auch, wie Männer und Frauen die Kinderbetreuung untereinander aufteilen, berichtete die Zeitung. Demnach sagten im November lediglich sechs Prozent der befragten Männer, dass sie den überwiegenden Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Vor der Pandemie lag dieser Wert demnach bei sieben Prozent, während der ersten Corona-Welle habe er sich kurzzeitig verdoppelt. NDR
In Hamburg haben mehr als tausend Geschäfte Corona-Zeit nicht überstanden
Zwangsschließungen, geringere Umsätze und Personalmangel - in Hamburg haben viele Geschäfte die Corona-bedingten Einschränkungen nicht überstanden. Schon heute gibt es im Vergleich zu 2019 bundesweit 41.000 Geschäfte weniger. Rechnerisch auf Hamburg bezogen sind das etwa 1.100 Geschäfte, die bereits weggefallen sind
, sagte die Hamburger Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, Brigitte Nolte, dem Hamburger Abendblatt
. Die Zahlen beinhalteten auch Filialschließungen, sagte Nolte. Neueröffnungen seien bei diesen Zahlen nicht gegengerechnet. NDR
RKI: Corona-Datenspende App wird eingestellt
Wie das Robert-Koch Institut (RKI) heute mitteilte, wird die Datenerhebung über die Corona-Datenspende App planmäßig zum Ende des Jahres eingestellt und die App aus den App-Stores entfernt. Das Projekt war im April 2020 gestartet worden. Seitdem haben sich mehr als 540.000 Personen die App heruntergeladen, ihr Fitness-Armband oder ihre Smart Watch verknüpft und ihre Zustimmung zur wissenschaftlichen Datenauswertung gegeben. Mehr als 120.000 Teilnehmende haben nahezu täglich auf freiwilliger Basis ihre Daten zum Ruhepuls, der täglichen Schrittanzahl, und Schlafdauer bereitgestellt. Aus diesen Daten werden Hinweise auf Symptome einer Infektion mit SARS-CoV-2 gewonnen. Die Ausbreitung des Coronavirus konnte laut RKI so besser erfasst und zu verstanden werden. Die weitere wissenschaftliche Auswertung der Daten wird mit der Zustimmung der Teilnehmenden auch 2023 fortgesetzt. NDR
Corona-Pandemie sorgt für Plus bei Berufskrankheiten
Die Corona-Pandemie hat auch bei den Berufskrankheiten deutliche Spuren hinterlassen. Nach Zahlen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund haben sich im Jahr 2021 die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Lagen 2020 rund 111.000 Anzeigen vor, waren es 2021 mehr als 232.000. Vor der Pandemie waren es 2019 nur knapp 85.000. Die Zahl der Anerkennungen hat sich 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 126.213 verdreifacht. Die Daten werden jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erstellt. Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor. NDR
Weihnachstmärkte in Hamburg ziehen positive Zwischenbilanz
Nach zwei schwierigen Jahren mit Corona-Einschränkungen läuft der Betrieb auf den Weihnachtsmärkten in der Hamburger Innenstadt wieder deutlich besser. Wir sind sehr zufrieden
, sagte Veranstalterin Katja Dieckmann-Zerbe, die für die Weihnachtsmärkte am Gänsemarkt und rund um die St. Petri Kirche zuständig ist. Die Besucher sind uns treu geblieben. Es ist alles ganz spitze.
Ähnlich positiv äußerten sich andere Weihnachtsmarkt-Betreiber. Vom Umsatz her habe man an die Vor-Corona-Jahre
anschließen können. NDR
China rechnet mit drei Corona-Wellen bis März
Wegen des massiven Corona-Ausbruchs in China haben Grund- und Mittelschulen sowie Kindergärten und Kindertagesstätten in Shanghai seit heute wieder geschlossen. Die Schüler machen Online-Unterricht, wie die Bildungsbehörden der Hafenmetropole mitteilten. Hingegen können Oberschüler wählen, ob sie weiter zur Schule gehen oder von zu Hause lernen wollen. Epidemiologen erwarten, dass bis Mitte März drei Infektionswellen durch das bevölkerungsreichste Land der Erde rauschen werden. Die jetzige erste Welle werde bis Mitte Januar dauern und vor allem die städtischen Gebiete betreffen, sagte der Chef-Epidemiologe des Gesundheitsamtes, Wu Zunyou, laut Staatsmedien. Die zweite Welle erwartet der Experte bis Mitte Februar mit der Reise-Zeit um das chinesische Neujahrsfest am 22. Januar. Mit der Rückkehr der Reisenden sei dann die dritte Welle von Ende Februar bis Mitte März zu erwarten. NDR
Niedersachsens Gesundheitsministerin: Pandemie noch nicht vorbei
Die Corona-Pandemie ist nach Einschätzung von Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens noch nicht endgültig überwunden. Auch wenn wir uns alle etwas anderes wünschen: Noch ist diese Pandemie nicht vorbei
, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der Neuinfektionen und die Zahl der Menschen, die mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, seien zuletzt wieder gestiegen. Dank der Impfungen und einer hohen Grundimmunität sei die Lage jedoch anders als noch vor einigen Monaten oder vor einem Jahr. So könne Weihnachten dieses Jahr endlich wieder ohne Einschränkungen mit unseren Freunden und Familien
gefeiert werden.
Behrens betonte den Wert der Corona-Impfkampagne. Die Impfungen haben unglaublich viele Leben gerettet, darüber wird viel zu selten gesprochen
, sagte sie. Wenn Sie sehen, wie die Lage in China derzeit eskaliert, erhalten Sie eine gute Vorstellung davon, was dieses Virus in einer Bevölkerung anrichten kann, die keinen guten Impfschutz hat. Viele, viele Menschen wären in Deutschland heute nicht mehr am Leben, wenn es nicht diese unglaublich schnellen Forschungsergebnisse und die darauf folgende Impfkampagne gegeben hätte.
Behrens erklärte zudem, sie könne sich vorstellen, dass viele Menschen in bestimmten Situationen auch zukünftig freiwillig eine Maske tragen werden. Die Pandemie hat uns den Nutzen der Masken sehr stark vor Augen geführt. Gerade mit den mittlerweile weit verbreiteten FFP2-Masken können wir uns und andere vor vielen Viren schützen, die über die Luft übertragen werden
, sagte sie. NDR
Erleichterung der Generika-Produktion von Corona-Arznei gescheitert
Eine Frist der Welthandelsorganisation (WTO) zur Erleichterung der Produktion von Corona-Medikamenten in ärmeren Ländern ist ergebnislos verstrichen. Die 164 Mitgliedsländer wollten bis zum 17. Dezember entscheiden, ob Patentschutzlockerungen, die sie für Corona-Impfstoffe erlaubt haben, auch auf Medikamente und Tests ausgeweitet werden sollen. Ein entsprechender Beschluss scheiterte am Widerstand der reicheren Länder mit Pharmaindustrie. Die Frist wurde auf unbestimmte Zeit verlängert. Die USA hatten argumentiert, die Regierung brauche mehr Zeit, um zu prüfen, ob ein solcher Beschluss die Versorgung ärmerer Länder mit Medikamenten gegen Covid-19 überhaupt verbessere. Hilfsorganisationen wiesen dies als unbegründete Hinhaltetaktik zurück. Auch in der EU, der Schweiz und Großbritannien gab es Widerstand. Weil die WTO-Länder einstimmig beschließen müssen, scheiterte das Vorhaben nun.
Für Corona-Impfstoffe bestehen gewisse Patentschutzlockerungen seit Juni. Dafür hatten mehr als 100 Länder monatelang gekämpft. Nach Angaben der Allianz People's Vaccine leben in Ländern mit niedrigen oder mittlerem Einkommen 84 Prozent der Weltbevölkerung, doch werde dort nur jeder 50. Corona-Test durchgeführt. Nur ein Bruchteil der Produktion von Corona-Medikamenten wie Paxlovid oder Molnupiravir sei in armen Ländern angekommen. NDR
Auch aus den Nordländern heute nur Inzidenzwerte
Weil die Bundesländer am Wochenende keine Zahlen zu den registrierten Neuinfektionen ans Robert Koch-Institut übermittelt haben, werden heute nur die aktuellen Inzidenzwerte pro 100.000 Einwohner und Woche ausgewiesen - die Zahlen werden dann voraussichtlich morgen nachgemeldet. Für Niedersachsen wird der Inzidenz-Wert mit 427,7 angegeben (Vorwoche: 409,3), für Schleswig-Holstein mit 300,8 (Vorwoche: 272,6) und für Hamburg mit 190,7 (Vorwoche: 189,1). Die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Bremen veröffentlichen ihre aktuellen Corona-Zahlen heute Nachmittag. NDR
Personal-Notstand in deutschen Kliniken
Als mein Vater im Sterben lag, erlebte ich eine Tyrannei der Regeln. Ein Aufschrei.
Ende Oktober starb mein Vater an oder mit Corona. Wie er behandelt wurde und wie er sterben musste, hat meinen Glauben an das deutsche Gesundheitssystem erschüttert. Es hat mich verzweifelt, ohnmächtig und wütend gemacht. Ich hatte zu seiner Klinik immer Vertrauen. Ein renommiertes städtisches Haus in einer süddeutschen Großstadt. Hier hatte mein Vater seine neue Niere bekommen. Hier wurde er nach einer Herz-OP betreut. Hier glaubte ich ihn in guten Händen.
Doch als er diesmal wegen extremer Rückenschmerzen und erhöhter Entzündungswerte aufgenommen wurde, fiel uns schnell auf: Es hat sich etwas verändert. Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger hatten kaum Zeit. Untersuchungen wurden immer wieder verschoben. Meine Mutter und ich übernahmen viel von der Versorgung, halfen meinem Vater beim Waschen und gaben ihm zu essen.
Personalmangel lässt Ärzte verzweifeln
Als ich an einem Sonntag eine Ärztin suchte, irrte ich durch die Stockwerke. Schließlich fand ich eine junge Medizinerin. Sie saß in ihrem Zimmer, die Hände vor den Augen, und sagte: „Ich bin hier allein. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.“ Die Ursache für seinen Zustand war noch nicht gefunden, da infizierte sich mein Vater mit Corona. Als das Testergebnis kam, sagte eine Schwester zu meiner Mutter: Sie müssen jetzt sofort das Zimmer verlassen.
Es begann die schrecklichste Woche meines Lebens.
Wir waren abgeschnitten, kamen nicht mehr an meinen Vater heran. Weil er sein Handy nicht mehr selbst bedienen konnte, waren wir darauf angewiesen, dass eine der Schwestern ihm das Gerät gibt und den WhatsApp-Knopf drückt. Doch das Team war gestresst, kaum zu erreichen und zunehmend genervt, wenn wir anriefen. Zehn Patienten auf der Station waren positiv. Sie wurde deshalb für alle Besucher geschlossen. Kein Angehöriger konnte mehr bei der Pflege helfen.
Offenbar wurden viele Covid-Patienten in ein gemeinsames Zimmer gelegt, damit sich das Personal nicht immer neue Schutzkleidung anziehen musste und Zeit sparen konnte.
Wenn Sie helfen wollen, bewerben Sie sich doch als Krankenschwester
An manchen Tagen war wohl nur noch eine Pflegekraft für alle Kranken da, weil so viele der Kolleginnen selbst infiziert waren. Bei jedem Anruf klopfte mein Herz. Wer würde drangehen? Allen Schwestern setzte die Situation zu, oft absolvierten sie doppelte Schichten. Manche reagierten mit Verständnis und ermöglichten einen Kontakt zu meinem Vater – wenn auch oft erst nach vielen Stunden.
Einige klangen verbittert: Wenn Sie so gern helfen wollen, dann bewerben Sie sich doch als Krankenschwester
, sagte eine Pflegerin. Dann werden Sie nur leider Ihre Miete nicht mehr zahlen können.
Eine andere berichtete, mein Vater habe Durchfall, falle nachts aus dem Bett und mache nicht recht mit. Für so einen Patienten haben wir hier keine Kapazitäten.
Als meine Mutter meinen Vater einmal erreichte, sagte er: Ich verdurste, ich verdurste. Keiner gibt mir was zu trinken.
Ich flehte am Telefon: Lassen Sie mich bitte, bitte zu ihm.
Die Antwort war: Das geht leider erst, wenn er im Sterben liegt.
Großer Spielraum für mehr Menschlichkeit
Was sind das für Zustände? Wen sollen diese unbarmherzigen Regeln schützen? Wer stellt sie auf? Mein Vater war bereits infiziert. Ich bin geimpft und genesen und hatte keine Angst vor einer erneuten Ansteckung. Und das Personal lebt ja außerhalb der Klinik sein normales, gelockertes Leben. Sie müssen sich nicht einmal mehr täglich testen und dürfen in Einzelfällen sogar positiv weiterarbeiten.
Bundesweit festgelegt ist nur, dass Besucher von Krankenhäusern sich testen und FFP2-Masken tragen müssen. Das macht auch Sinn. Alle weiteren Verbote legen die Kliniken jedoch selbst fest. Es gäbe einen großen Spielraum für mehr Menschlichkeit.
Ich glaube, das wird nichts mehr mit Ihrem Vater
Wir fühlten uns fremder Willkür ausgeliefert und vollkommen hilflos. Ich war panisch, schlief mit Angst ein und wachte mit Angst auf. Was sollte ich nur tun? Mehr Druck machen, intensiver um Unterstützung betteln? Ich schickte ein Paket mit Geschenken an die Schwestern. Von meinem Vater hörte ich: Anke, sei nicht zu massiv, ich muss es sonst büßen.
Eine Schwester sagte: Ich glaube, das wird nichts mehr mit Ihrem Vater.
Immer wenn ich die diensthabende Ärztin sprechen konnte, beschwichtigte sie mich. Ihr Vater macht sich gut
, beruhigte sie mich. Seine Werte seien stabil. Anfangs sei seine Temperatur leicht erhöht gewesen. Dagegen gebe es Paracetamol. Nun habe er eine leichte Lungenentzündung und bekomme ein Antibiotikum.
Ich verspreche Ihnen, ich melde mich sofort, wenn sich sein Zustand verschlechtert
, sagte die Ärztin. Machen Sie sich keine Sorgen.
Zustand verschlechterte sich schnell
Einen Tag später kam der Anruf aus der Intensivstation. Man sagte meiner Mutter: Wir brauchen dringend eine Patientenverfügung. Und wir brauchen hier jemanden, der die letzten Entscheidungen treffen kann.
Mein Vater sei in der Nacht verlegt worden, er würde komisch atmen. Ja, jetzt könne man ihn sehen.
In der Klinik musste ich eineinhalb Stunden warten, bevor ich in einer Schutzausrüstung mit Brille, Plastikanzug und Handschuhen zu ihm durfte. Mein Vater lag in einem kahlen Raum. Er hing am Tropf, in der Nase hatte er eine Magensonde, verschiedene Geräte piepten. Er war zu schwach, um zu reden, aber er erkannte mich.
Ein sehr netter Pfleger war bei ihm. Er hat ihn gewaschen und eingecremt. Ich durfte mitmachen. Endlich konnte ich etwas tun. Endlich hatte ich das Gefühl, mein Vater werde gut versorgt. Auf der Intensivstation kümmert sich ein Pfleger um zwei Patienten.
Dehydriert und zu wenig Nahrung
Mein Vater sei dehydriert und habe Nahrung benötigt, sagte der Pfleger. Er rasierte den ungepflegten Bart und sagte, er sei froh, dass ich hier sei. Es dürfe nie mehr passieren, was zu Beginn der Pandemie so häufig geschah, dass schwer kranke Patienten alleingelassen wurden. Ich habe unbemerkt einen Plastikhandschuh ausgezogen, um meinen Vater berühren zu können.
Am nächsten Morgen hatte mein Vater einen Sauerstoffschlauch in der Nase. Er reagierte kaum noch, doch trotzdem war mir nicht klar, wie ernst die Lage war. Ich wog mich auf eine verrückte Art nach all der schrecklichen Unsicherheit in Sicherheit. Mein Vater war da, meine Mutter und der nette Pfleger.
Doch dann stockte plötzlich der Atem meines Vaters, und der Pfleger schaute mir in die Augen und sagte: Das ist der Sterbeprozess. Wir schalten den Alarm jetzt aus.
Wenige Minuten später war mein Vater tot. Eine Ärztin kam herein.
Wir brauchen dieses Zimmer
Ein typischer Corona-Verlauf, erklärte sie. Lungenentzündung, dann eine Sepsis, also Entzündungen im ganzen Körper, das Immunsystem bricht zusammen, und schließlich versagen die Organe. Die Pfleger nahmen all die Schläuche ab, und wir durften noch einmal zu ihm. Dann hieß es: Wir brauchen dieses Zimmer, wir brauchen dieses Bett, wir sollten bitte gehen.
Mit dem Tod hörte die grausame Tyrannei der Corona-Regeln nicht auf. Die Leiche dürfe nicht in der Klinik aufgebahrt werden, sie müsse in einem Bodybag bleiben, erfuhren wir. Google doch mal Bodybag
, bat mich meine Mutter. Ein Bodybag ist ein Leichensack wie im Tatort
oder im Krieg. Auch der Bestatter durfte meinen Vater nicht aufbahren. Er durfte ihn weder waschen noch einkleiden. Er sollte in seinem Sack bleiben. Keiner sollte ihn mehr sehen können.
Selbst nach dem Tod dürfen Angehörige sich nicht verabschieden
Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wir sind in einer anderen Lage als vor fast drei Jahren, als keiner dieses Virus kannte oder verstand. Es kursiert eine milde Variante. Draußen fallen Quarantäne- und Isolationspflicht, in Bayern müssen wir seit Kurzem in Bussen und Bahnen keine Masken mehr tragen. Und da liegt ein Mensch im Krankenhaus, um den sich niemand kümmert, und keiner darf zu ihm!
Dann ist er seit Tagen tot und stößt längst keine Aerosole mehr aus, und doch dürfen ihn seine Familie und seine Freunde nicht in Würde verabschieden. Wir leben doch nicht im totalitären China! Wie können wir die Leidenden und ihre Angehörigen in ihrer Hilflosigkeit so alleinlassen?
Bestatter ermöglicht Abschiednahme
Unser Bestatter hat meinen Vater heimlich angezogen. Er hat uns heimlich ein paar Minuten zum Abschied gegeben. Wenn es herauskommt, sagte er, bekäme er Probleme. Ich hätte nie gedacht, wie wichtig es war, meinen Vater noch einmal in seinen liebsten Kleidern zu sehen. Wichtig für seine Würde, für unseren Frieden. Wichtig, um seinen Tod zu begreifen.
So vielen Menschen wird das verwehrt. Niemand spricht mehr über die Corona-Toten. Es sind etwa 150 am Tag. Die allermeisten waren davor isoliert. Sie werden alle in einen Bodybag gesteckt. Ihnen allen rauben veraltete Corona-Regeln ihre Würde. Für sie hält niemand ein Plakat hoch. Kein Politiker macht sich für sie stark. Wir haben bei allen Lockerungen die Toten vergessen.
Wo bleibt die Gerechtigkeit und Menschlichkeit?
69 Jahre alt ist mein Vater geworden. Wir waren eng, ich bin, wie er war, wir sehen uns sehr ähnlich. Er war mein wichtigster Ratgeber. Immer wenn es mir schlecht ging, habe ich ihn angerufen. Wie kann er nur weg sein? Gerechtigkeit und Menschlichkeit waren seine großen Themen. Nun empfinde ich es ungerecht und unmenschlich, was uns widerfahren ist. Und zwar allen Beteiligten. Ihm, meiner Mutter, mir, den Ärztinnen und Ärzten, den Schwestern und dem Bestatter.
Als ich 14 war, hat mich mein Vater überredet, auf einem Campingplatz Karaoke mit ihm zu singen. Sailing
von Rod Stewart. Wir konnten beide überhaupt nicht singen, doch wir sind Hand in Hand auf diese Bühne gegangen. Die Leute haben gelacht, aber wir haben nicht aufgehört, am Ende haben alle mitgesungen und mitgeklatscht. Damals hat mein Vater gesagt: Siehst du, Anke, das passiert, wenn man Angst überwindet.
Als ich jetzt in seinen letzten Minuten bei ihm war, da habe ich Sailing
für ihn gesungen. Da hat er losgelassen. Da hat er die Angst überwunden. Focus Online, Anke Helle, Chefredakteurin der im BurdaVerlag erscheinenden Zeitschrift Freundin
Bundestagsparteien in Impfdebatte geschlossen gegen AfD
Politiker von Union, SPD, FDP, Grünen und Linkspartei im Bundestag haben die AfD wegen kürzlich veröffentlichter Daten zu einem angeblichen Anstieg plötzlicher Todesfälle im Jahr 2021 scharf kritisiert. In einer von der AfD selbst beantragten Aktuellen Stunde zu Nebenwirkungen der Corona-Impfung
stellten sich Redner aller anderen Fraktionen geschlossen gegen die AfD. Sie warfen ihr vor, Falschnachrichten zu verbreiten und Verunsicherung und Angst in der Bevölkerung schüren zu wollen. Der AfD-Politiker Martin Sichert hatte zum Wochenbeginn Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung präsentiert, die einen steilen Anstieg etwa bei Fällen von plötzlich eingetretenem Tod
(Diagnosecode R96.0) zum Jahresbeginn 2021 belegen sollten. Experten der Kassenärztlichen Vereinigungen stellten allerdings klar, dass die Zahlen gar nichts über eine Zunahme plötzlicher Todesfälle aussagen könnten. Es gebe in den gesamten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten von 2012 bis 2022 keine Auffälligkeiten bei den von der AfD genannten Todesarten. NDR
Corona- und Grippe-Symptome mit Hausmitteln behandeln
RS-Virus, Grippe, Corona - derzeit haben außergewöhnlich viele Menschen mit Atemwegserkrankungen zu kämpfen. Wer nicht schwer erkrankt, kann die Infektion in der Regel zu Hause auskurieren. Um schnell wieder gesund zu werden, ist es vor allem wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich zu schonen. Am besten bleibt man im Bett. Erkrankte Kinder sollte man gut beobachten und im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen. Vor allem für Babys und Kleinkinder kann das derzeit grassierende RS-Virus gefährlich sein. Auch Menschen mit Vorerkrankungen sollten vorsichtig sein und im Zweifel zum Arzt gehen. Welche Hausmittel am besten gegen Husten, Schnupfen, Fieber und Halsschmerzen helfen, erfahren Sie hier.
RS-Virus, Grippe, Corona - die Infektionswelle rollt. Meist sind die Symptome unangenehm, lassen sich aber zu Hause behandeln. Was hilft gegen Husten, Schnupfen, Fieber und Halsschmerzen?
Derzeit haben außergewöhnlich viele Menschen mit Atemwegserkrankungen zu kämpfen. Wer nicht schwer erkrankt, kann die Infektion in der Regel zu Hause auskurieren. Um schnell wieder gesund zu werden, ist es vor allem wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich zu schonen. Am besten bleibt man im Bett. Erkrankte Kinder sollte man gut beobachten und im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen. Vor allem für Babys und Kleinkinder kann das derzeit grassierende RS-Virus gefährlich sein. Auch Menschen mit Vorerkrankungen sollten vorsichtig sein und im Zweifel zum Arzt gehen.
Was tun bei Halsschmerzen und Husten?
Bei allen typischen Erkältungs- und Grippesymptomen ist es wichtig, ausreichend zu trinken, da der Körper viel Flüssigkeit benötigt. Neben Wasser sind Tees und Brühe wohltuend. Halsschmerzen lassen sich mit Salbei- und Ingwer-Tee etwas lindern. Sind die Halsschmerzen sehr stark und treten zusätzlich Fieber und Schluckbeschwerden auf, kann es sich um eine Mandelentzündung handeln. Dann sollte man einen Arzt aufsuchen. Gegen trockenen Husten hilft es, mehrmals täglich mit heißem Wasser zu inhalieren. Ein traditionelles Hausmittel ist zudem ein selbst zubereiteter Hustensaft aus Zwiebelsud und Honig. Honig ist allerdings nicht für kleine Kinder unter einem Jahr geeignet.
Fieber mit Hausmitteln senken
Fieber zeigt an, dass das Immunsystem aktiv geworden ist. Wichtig ist, dem Körper Ruhe zu gönnen, damit er die Infektion bekämpfen kann, und viel zu trinken. Wer friert, sollte zu zusätzlichen Decken oder einer Wärmflasche greifen. Ist dem Erkrankten zu warm oder schwitzt er, kann man Wadenwickel anlegen. Dazu ein dünnes Tuch - beispielsweise ein Küchenhandtuch - mit warmem Wasser tränken, auswringen und nicht zu fest um die Unterschenkel wickeln. Mit einem weiteren, trockenen Tuch umwickeln. Wichtig: Das Wasser sollte keinesfalls eiskalt, sondern lauwarm sein. Fühlen sich die Füße oder Unterschenkel kühl an, sollte man die Wadenwickel weglassen.
Hält das Fieber drei Tage an oder ist es sehr hoch, sollte man zum Arzt gehen. Das Gleiche gilt bei einem schlechten Allgemeinzustand.
Was hilft bei Schnupfen?
Leichter Schnupfen ist in der kalten Jahreszeit sehr häufig, aber meist harmlos. Ist die Nase verstopft, hilft ein abschwellendes Nasenspray. Es sollte aber nie über längere Zeit, sondern immer nur wenige Tage angewendet werden. Zusätzlich sind Inhalationen mit heißem Wasserdampf zu empfehlen. Auch Spülungen mit Salzwasser sind sinnvoll. Spezielle Nasenduschen sind in der Apotheke erhältlich. Ist der Schnupfen eitrig und kommen weitere Symptome wie Fieber oder ein starkes Krankheitsgefühl hinzu, sollte man zum Arzt gehen.
Zwiebel gegen Ohrenschmerzen
Da Ohrenschmerzen schnell sehr heftig werden können, sollte man damit zum Arzt gehen. Ein wirksames und bewährtes Hausmittel als Sofortmaßnahme ist das Zwiebelsäckchen. Dazu klein geschnittene Zwiebel in ein dünnes Stoffsäckchen geben, etwas pressen. Kurz über warmem Wasserdampf oder in einer Mikrowelle aufwärmen. Anschließend prüfen, ob das Säckchen eine angenehme, nicht zu heiße Temperatur hat, und auf das schmerzende Ohr legen. Damit Sekret besser ablaufen kann, hilft bei Ohrenschmerzen zudem abschwellendes Nasenspray. NDR
Corona und Personalnot: Aller-Weser-Klinik lässt keine Besucher mehr rein
Wegen eines Corona-Ausbruchs auf einer Station lässt die Aller-Weser-Klinik keine Besucher mehr ins Krankenhaus Verden. Geplante Operationen werden verschoben. Ein hoher Krankenstand strapaziert die Klinik zusätzlich. Die Grippe- und Erkältungswelle belaste beide Häuser, sagte Peter Ahrens, der Ärztliche Direktor. Nicht nur den Standort Verden, sondern auch jenen in Achim. Sowohl Influenza sorgt laut Klinik für viel krankes Personal als auch Krankheiten wie Scharlach. Zudem greife das Noro- und das RS-Virus unter den Mitarbeitenden um sich. NDR
Privater Energieverbrauch 2020 trotz Lockdowns und Homeoffice gesunken
Der Energieverbrauch der privaten Haushalte ist im Corona-Jahr 2020 trotz Lockdowns und Homeoffice gesunken. Der Rückgang betrug 0,9 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Er ist demnach allein darauf zurückzuführen, dass weniger geheizt und weniger Warmwasser genutzt wurde. In allen anderen Bereichen stieg der Energiebedarf. Zugenommen hat 2020 der Verbrauch für den Betrieb von Elektrogeräten wie Computer, Fernseher und Kühlschränke (plus 1,3 Prozent). Der Energieverbrauch fürs Kochen stieg um 1,7 Prozent, der für die Beleuchtung um 1,8 Prozent. NDR
Hospitalisierungsinzidenz in Niedersachsen erreicht höchsten Wert seit Ende Oktober
Die Corona-Hospitalisierungsinzidenz in Niedersachsen hat den höchsten Wert seit Ende Oktober erreicht. Der Wert lag heute bei 14,3, zuletzt lag er am 26. Oktober mit 14,6 höher, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Hospitalisierungsinzidenz gibt an, wie viele Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. In dieser Zahl sind allerdings auch Patienten enthalten, die ursprünglich wegen eines anderen Grunds in Kliniken gekommen sind und dort einen positiven Corona-Test hatten.
Die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten in Niedersachsen sank in jüngster Zeit hingegen leicht. Heute lag diese Zahl bei 3,9 Prozent, vor einer Woche waren es 4,2 Prozent. Vor einem Jahr lag die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten mit mehr als 10 Prozent deutlich höher, womit Menschen häufiger einen schweren Verlauf einer Infektion hatten. Die Hospitalisierung sowie die Sieben-Tage-Inzidenz waren vor einem Jahr hingegen deutlich niedriger. NDR
Papst: Solidarität ist wichtigste Lektion aus Corona-Krise
Papst Franziskus fordert von der Menschheit ein Lernen aus der Corona-Pandemie. Als wichtigste Lektion der durch das Virus ausgelösten weltweiten Krise sieht er die Erkenntnis, "dass wir alle einander brauchen". Niemand könne sich allein retten. In seiner heute vorgestellten Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag (1. Januar) erklärte Franziskus zudem, die Jahre der Pandemie-Krise hätten gezeigt, dass "das Vertrauen in den Fortschritt, in die Technologie und in die Effekte der Globalisierung übertrieben gewesen" sei. Die wirksamsten Antworten auf die Pandemie seien jene gewesen, bei denen sich gesellschaftliche Gruppen, öffentliche und private Institutionen und internationale Organisationen zusammenschlossen und Partikular-Interessen beiseiteließen, um die Herausforderung zu meistern
. NDR
Statistisches Bundesamt: Mehr als 71.000 Menschen starben 2021 an Covid-19
Herz- und Kreislaufkrankheiten waren auch im vergangenen Jahr die häufigste Todesursache in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, ging von insgesamt rund einer Million Todesfällen im Jahr 2021 etwa ein Drittel (340.619) auf Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems zurück. Das waren etwas mehr als im Vorjahr (2020: 338.001). Zweithäufigste Todesursache waren den Angaben zufolge wie schon in den Vorjahren Krebserkrankungen: 229.068 Menschen beziehungsweise 22,4 Prozent aller Verstorbenen erlagen im Jahr 2021 einem Krebsleiden, das waren etwas weniger als im Vorjahr (2020: 231.271). An Covid-19 als Grundleiden starben laut Todesursachenstatistik im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 71.331 Menschen, das waren 79 Prozent mehr als im ersten Pandemiejahr (2020: 39.758). Damit war Covid-19 bei sieben Prozent aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache.
Abweichend von der amtlichen Todesursachenstatistik kommt das Robert Koch-Institut, das die gemeldeten Sterbefälle nach dem Infektionsschutzgesetz zählt, für 2021 auf 73.215 Covid-19-Todesfälle. NDR
China kämpft gegen Corona-Infektionen auf dem Land
China wird die Corona-Kontrollen und -Prävention in ländlichen Gebieten verstärken, so die Nationale Gesundheitskommission (NHC) in einer offiziellen Mitteilung. Hintergrund dafür ist, dass die Zahl der Infektionen nach den Corona-Lockerungen in der vergangenen Woche weiter steigen. Das Impfen der Landbevölkerung soll beschleunigt werden, das Aufstocken wichtiger Medikamente und die personelle Besetzung von medizinischen und Gesundheitseinrichtungen sichergestellt werden. NDR
Streit um Isolationspflicht im Gesundheitswesen geht weiter
Die Isolationspflicht für Corona-positive Beschäftigte im Gesundheitswesen bleibt umstritten. Während die Krankenhäuser die Forderung der Unionsfraktion unterstützen, diese Schutzmaßnahme aufzuheben, hält die Deutsche Stiftung Patientenschutz die Regelung weiter für geboten. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Pandemie habe auch in den Nachbarstaaten zunehmend an Gefahr verloren. Ein Ende der Isolationspflicht sei deshalb zu rechtfertigen. Gaß verwies auch auf die zum Teil dramatischen Personalengpässe nicht nur in den Krankenhäusern. Selbstverständlich gilt dabei immer, dass symptomatische Beschäftigte in jedem Fall zu Hause bleiben und darüber hinaus der Infektionsschutz streng zu beachten ist.
Heftiger Widerspruch kam dagegen von den Patientenschützern: 50.000 Corona-Tote in diesem Jahr zeigen: Corona ist keine Grippe
, sagte Vorstand Eugen Brysch. Wenn andere in Gefahr sind, muss der Staat regulierend eingreifen. Dann dürfen auch Freiheitsrechte eingeschränkt werden.
Die Isolationspflicht schütze andere Menschen. Anstatt jetzt alle Dämme zu brechen, sollte die Politik dafür sorgen, dass das Schutzschild gegen Infektionen besonders für Hochbetagte steht.
NDR
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 467,7
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 467,7 (Vortag: 455,9 / Vorwoche: 431,8). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 7.139 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 8.246 / Vorwoche: 6.435). NDR
WHO hofft auf Abflauen von Pandemie bis Ende 2023
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hofft auf ein Abflauen der Verbreitung des Coronavirus innerhalb des kommenden Jahres. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, dann könnte bis Ende 2023 der von seiner Organisation für das Virus ausgerufene weltweite Gesundheitsnotstand für beendet erklärt werden. Alle Länder müssten aber weiter wachsam bleiben. Dieses Virus wird nicht verschwinden
, warnte Tedros. In der vergangenen Woche seien weltweit knapp 10.000 Menschen an Covid-19 gestorben. Das sind immer noch 10.000 zu viel
, sagte der WHO-Chef. Aber es seien auch deutlich weniger Todesfälle als im Vergleich zur Situation vor einem Jahr. Wir hoffen, dass wir zu einem bestimmten Zeitpunkt im kommenden Jahr sagen können, dass Covid-19 kein weltweiter Gesundheitsnotstand mehr ist
, sagte Tedros. NDR
Union will Isolationspflicht für Gesundheitspersonal aufheben
Die Isolationspflicht für medizinisches Personal mit positivem Corona-Test sollte aus Sicht von CDU und CSU im Bundestag bundesweit wegfallen. Es ist nicht erklärbar, warum symptomfreie, aber Corona-positive Pfleger und Ärzte bis zu 14 Tage zu Hause bleiben müssen, während Grippekranke theoretisch arbeiten könnten
, sagte Unionsfraktionsvize Sepp Müller (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Es gehe auch um die angespannte Lage in den Kliniken, sagte er. Um eine weitere Überlastung der Krankenhäuser entgegenzutreten, braucht es eine bundesweite Aufhebung der Isolationspflicht für medizinisches Personal.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse handeln. Mehrere Bundesländer hatten zuletzt die Isolationspflicht für Corona-Infizierte unter der allgemeinen Bevölkerung aufgehoben. NDR
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 455,9
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 455,9 (Vortag: 444,4 / Vorwoche: 423,6). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 8.246 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 8.818 / Vorwoche: 8.078). NDR
Schleswig-Holstein: Inzidenz steigt auf 310,8
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Schleswig-Holstein liegt derzeit bei 310,8 (Vortag: 308,5 / Vorwoche: 261,4), wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Innerhalb eines Tages wurden 1.719 neue Corona-Infektionen erfasst (Vortag: 2.244 / Vorwoche: 1.669). NDR
Weltweite Übersterblichkeit laut WHO deutlich höher
Die Übersterblichkeit weltweit lag nach einer Auswertung in den ersten beiden Jahren der Corona-Pandemie 2020 und 2021 deutlich höher als die offiziell gemeldeten Covid-19-Todeszahlen. Vor allem in Ländern mit mittleren Einkommen war die Diskrepanz groß, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Fachzeitschrift "Nature" (englisch) berichtet. Weltweit starben demnach in den beiden Jahren rund 14,83 Millionen Menschen mehr als ohne die Pandemie zu erwarten gewesen wäre. Die WHO hatte im Mai schon einmal von 14,9 Millionen zusätzlichen Todesfällen berichtet. Sie verfeinerte die Analyse nun für die Veröffentlichung in der Fachzeitschrift. Für Deutschland berechnete das WHO-Datenanalyseteam die ursprüngliche Schätzung neu und kam zu dem Schluss, dass es in den beiden Jahren eine Übersterblichkeit von 122.000 - und nicht 195.000 - gab. Eine Studie der Universität Duisburg-Essen hatte für 2020 auch die demografische Entwicklung berücksichtigt und kam zu dem Schluss, dass ein Teil der zusätzlichen Todesfälle auf die wachsende Zahl der Über-80-Jährigen zurückzuführen sei. Besonders betroffen von hoher Übersterblichkeit waren Länder mit mittleren Einkommen in Südamerika wie etwa Peru, Mexico, Bolivien und Ecuador.
In einem Kommentar von Enrique Acosta vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) in Nature
heißt es, dass die Zahlen mit Vorsicht zu betrachten seien, weil es nur bei 37 Prozent der Länder eine monatliche Statistik mit allen Todesfällen gegeben habe. 43 Prozent der Länder hätten gar keine Zahlen vorgelegt. Deshalb mussten die Statistiker Annahmen machen, die nach Einschätzung von Acosta teils problematisch sind. NDR
Studie: Einsamkeit von Älteren wegen Corona massiv gestiegen
Die Einsamkeit von älteren Menschen in Deutschland hat einer Studie zufolge in der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. Bei vielen über 85-Jährigen habe sie besonders lange angehalten, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Demnach stieg der Anteil der Menschen ohne ausreichende Sozialbeziehungen im ersten Jahr der Pandemie in allen Altersgruppen. Besonders stark waren allerdings die über 60-Jährigen betroffen, wie das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) den Angaben zufolge im Auftrag des Bundesfamilienministeriums ermittelte. Zuerst hatte das RedaktionsNetzwerk Deutschland darüber berichtet.
Demnach lag in der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen der Anteil derer, die sich im Corona-Sommer 2020 einsam fühlten, mit 13,1 Prozent am höchsten. Vor der Pandemie hatte der Anteil unter ihnen bei neun Prozent und damit etwa so hoch wie in anderen Altersgruppen gelegen. Auffällig ist zudem, dass diese Einsamkeitsquote
in allen Altersgruppen nach dem Sommer 2020 fast auf Vor-Corona-Niveau zurückging, allerdings nicht bei den über 85-Jährigen. Dort ist die Quote den Angaben zufolge deutlich gestiegen: Noch 2014 lag sie bei 3,5 Prozent; von 7,8 Prozent im Sommer 2020 stieg sie auf mehr als 12,4 Prozent Anfang vorigen Jahres. NDR
Chinesische Behörden: Überblick über genaue Ausbreitung des Virus verloren
Eine Woche nach der Lockerung der strikten Corona-Politik in China haben die Behörden des Landes den Überblick über die genaue Ausbreitung des Virus verloren. Die wahre Zahl an Infektionen könne nicht mehr angegeben werden, teilte am Mittwoch die nationale Gesundheitsbehörde mit. Vize-Regierungschef Sun Chunlan erklärte, dass die Zahl der Corona-Infektionen in Peking "rasant steigt". Die Straßen der Hauptstadt waren am Mittwoch weitgehend leer. "Viele asymptomatische Menschen machen keine PCR-Tests mehr, deshalb ist es unmöglich, die aktuelle Zahl von asymptomatisch Infizierten akkurat zu benennen", erläuterte die Nationale Gesundheitskommission. Nach landesweiten Protesten sowie einem Einbruch des Außenhandels im November hatte die Volksrepublik vor einer Woche mit einer Abkehr von ihrer strikten Null-Covid-Politik begonnen. Landesweit wurden zunächst Quarantäneregeln und Testpflichten gelockert oder sogar abgeschafft und die Massenabriegelungen beendet. Am Montag kündigten die Behörden zudem das Ende der staatlichen Corona-App an, die zweieinhalb Jahre lang die Bewegungsfreiheit der Menschen stark eingeschränkt hatte. NDR
Weniger Komasaufen
im Corona-Jahr 2021
Der Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen in Niedersachsen ist im Zuge der Corona-Pandemie offenbar gesunken. 2021 ging die Zahl der jugendlichen Rauschtrinker in dem Bundesland gegenüber 2019 um mehr als 40 Prozent zurück, wie die Krankenkasse DAK unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Landesamtes Niedersachsen berichtet. Demnach wurden im vergangenen Jahr 1.012 Kinder und Jugendliche nach einem akuten Alkoholrausch im Krankenhaus behandelt. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 war das zwar ein leichter Zuwachs um sieben Prozent. Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden aber noch 1.735 Betroffene mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt. Allerdings hatten Jugendliche im vergangenen Jahr auch kaum Gelegenheiten, sich zu betrinken: Wegen der Corona-Vorschriften von Bund und Ländern wurden Events wie Karneval, Schützenfeste, Abi-Partys und Musikfestivals abgesagt, zudem durften sich Jugendliche nur mit wenigen Freunden treffen. NDR
Weniger Corona-Maßnahmen: Viele Straßen in China dennoch leer
Angesichts stark steigender Ansteckungszahlen nach dem Ende ihrer Null-Covid-Strategie
hat Chinas Regierung bessere medizinische Behandlung und Versorgung mit Medikamenten versprochen. Vizeregierungschefin Sun Chunlan rief dazu auf, einen reibungslosen Übergang
von der bisherigen Vorbeugung gegen das Virus zur jetzt nötigen medizinischen Behandlung der Infizierten zu gewährleisten, wie Staatsmedien berichteten. Nach der von Gesundheitsexperten als planlos bezeichneten Kehrtwende vergangene Woche schießen die offiziellen Zahlen der Corona-Infizierten in China in die Höhe. Viele Unternehmen, Geschäfte und Restaurants in Peking sind lahmgelegt, weil ein Großteil der Beschäftigten krank ist. Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, sich möglichst zu Hause auszukurieren und nicht in die Kliniken zu strömen. NDR
Razzia gegen mutmaßliche Corona-Subventions-Betrüger
Die Polizei ist heute Morgen in mehreren Bundesländern gegen organisierte Kriminalität vorgegangen. Zwei voneinander unabhängige Großrazzien richteten sich gegen mutmaßliche Betrüger im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Hilfen sowie gegen gewerbsmäßige Bandenhehlerei, wie ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft sagte. Geleitet wurden die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf und dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen. Die Razzia gegen die mutmaßlichen Subventionsbetrüger richtete sich den Angaben zufolge gegen 40 Beschuldigte. Dazu rückten Beamte überwiegend in mehreren nordrhein-westfälischen Städten aus. Zu weiteren Razzien in diesem Zusammenhang kam es demnach in Niedersachsen, Hamburg und Berlin. NDR
Reiseboom im Sommer füllt bei TUI-Konzern die Kasse
Die Reiselust im Sommer hat dem Hannoveraner Tourismus-Unternehmen TUI nach der Corona-Krise erstmals wieder einen Gewinn - vor Steuern und Zinsen - beschert. Der Umsatz war im Geschäftsjahr 2022 mit 16,55 Milliarden Euro fast vier Mal so hoch wie im Vorjahr, als Reisebeschränkungen während der Pandemie das Geschäft mit Pauschalreisen und Kreuzfahrten stark erschwerten. Der bereinigte Betriebsgewinn belief sich auf 409 Millionen Euro nach zwei Milliarden Euro Verlust, wie TUI heute mitteilte. Unter Berücksichtigung von Steuern und Zinsen bleibt allerdings immer noch ein Verlust von 277 Millionen Euro. Gerettet habe die Bilanz das saisonal stärkste Schlussquartal von Juli bis September mit rund einer Milliarde Euro Vorsteuergewinn, so das Unternehmen. Die Gästezahl habe mit 7,6 Millionen 93 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreicht. Der Tourismus bleibt ein langfristiger und attraktiver Wachstumssektor
, erklärte TUI-Chef Sebastian Ebel. Wir erwarten auch ein solides und gutes Jahr 2023, sind uns der externen Marktfaktoren aber sehr bewusst.
TUI berücksichtige beim Ausblick die Auswirkungen von Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie, Inflation und hoher Energiepreise sowie Wechselkurs-Ausschlägen.
Gestern hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass es seine Corona-Hilfen vollständig zurückzahlen will. Demnach werden die noch ausstehende Stille Einlage des Staates sowie eine Optionsanleihe zum Preis von mindestens 730 Millionen Euro zurückgezahlt. Das Geld dafür soll aus einer Kapitalerhöhung kommen. Wegen des völligen Zusammenbruchs des Reisegeschäfts im ersten Corona-Jahr 2020 hatte TUI 4,3 Milliarden Euro an staatlichen Hilfen erhalten. <NDR
TUI will offene Corona-Hilfen bis Ende 2023 zurückzahlen
Der Reisekonzern TUI mit Sitz in Hannover hat mit der Bundesregierung einen Plan zur vollständigen Tilgung der Staatshilfen vereinbart. Demnach soll die noch ausstehende Stille Einlage
des Staates sowie eine Optionsanleihe zum Preis von mindestens 730 Millionen Euro bis Ende 2023 zurückgezahlt werden, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Auch die milliardenschweren Kreditlinien der Staatsbank KfW sollen deutlich reduziert werden. Das nötige Geld will der Konzern durch die Ausgabe neuer Aktien einsammeln. Der Aufsichtsrat des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe dem Fahrplan zugestimmt, hieß es. Zügige Rückführung der Staatshilfen war immer unser Ziel
, erklärte TUI-Chef Sebastian Ebel. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt: Die TUI sei stabil und auf dem Weg zurück zu nachhaltigem, profitablem Wachstum. Die Aktionäre müssen auf der Hauptversammlung im Februar 2023 den Kapitalmaßnahmen zustimmen. Auch die EU-Kommission muss das Vorgehen billigen. Wegen des völligen Zusammenbruchs des Reisegeschäfts im erstenCorona-Jahr 2020 hatte TUI 4,3 Milliarden Euro an staatlichen Hilfen erhalten. NDR
Tui will mit Aktienverkäufen Corona-Hilfen begleichen
Der Tui-Konzern will mit Geld von Anlegern den Umfang seiner Corona-Staatshilfen weiter verringern. Nach Angaben vom Dienstagabend sollen voraussichtlich bis zu 162,3 Millionen Aktien zusätzlich ausgegeben werden - die entsprechenden Einnahmen würden dann in die "vollständige Rückzahlung der Stillen Einlage 2 des deutschen Staates" fließen, heißt es aus Hannover. Es geht bei den Staatshilfen um ein Teilpaket im Wert von 671 Millionen Euro, das der Bund zur Verfügung gestellt hatte, als Tui in der Pandemie wegen wegbrechender Geschäfte finanziell erheblich unter Druck geraten war. Die neuen Aktien sollen zu je 2,62 Euro verkauft werden und einen Bruttoerlös von rund 425 Millionen Euro erzielen, teilte Tui mit. Damit könnte das Unternehmen eine weitere Tranche der staatlichen Unterstützung begleichen. NDR
Kliniken im Norden: Teilweise so viele Corona-Fälle wie noch nie
Die Lage an vielen Kliniken im Norden spitzt sich zu, die Notfallaufnahmen sind zeitweise überfüllt. Grund sind der hohe Krankenstand der Beschäftigten und die steigende Zahl an Patientinnen und Patienten mit Atemwegserkrankungen. Dazu gibt es an einigen Standorten wie beispielsweise an den Westküstenkliniken (WKK) momentan so viele Corona-Fälle wie noch nie. Auch das Klinikum in Itzehoe (Kreis Steinburg) hat den Regelbetrieb bis Weihnachten zurückgefahren. Laut der Pflegedirektorin des Klinikums Nordfriesland in Husum, Silke Bichel, seien auf den Stationen teilweise ein Viertel aller Mitarbeitenden erkrankt: Wir haben eine Situation, wie wir sie in der ersten Corona-Welle befürchtet haben, also Anfang 2020. Diese Situation ist jetzt unser Alltag.
Das Städtische Krankenhaus in Kiel hat dagegen angekündigt, ab Dienstag den Regelbetrieb schrittweise wieder aufzunehmen. NDR
Klinik NF am Limit: Wie in der ersten Corona-Welle befürchtet
Die Lage am Klinikum Nordfriesland spitzt sich zu. Grund sind der hohe Krankenstand der Beschäftigten und die steigende Zahl an Patientinnen und Patienten mit Atemwegserkrankungen. Die Folgen sind gravierend.
Nach eigenen Angaben verfügt das Klinikum Nordfriesland in Husum aktuell über keine freien Intensivkapazitäten mehr. Patienten müssen teilweise auf den Klinikstandort in Niebüll ausweichen. Die Vielzahl an Atemwegserkrankungen führe unter anderem dazu, dass die Notfallaufnahme zeitweise überfüllt sei.
Situation, wie wir sie in der ersten Corona-Welle befürchtet haben
Auf den Stationen sei zudem teilweise ein Viertel aller Mitarbeitenden erkrankt, heißt es. Die Pflegedirektorin des Klinikums, Silke Bichel, sagte: Wir haben eine Situation, wie wir sie in der ersten Corona-Welle befürchtet haben, also Anfang 2020. Diese Situation ist jetzt unser Alltag.
Das Klinikum Nordfriesland kalkuliert in diesem Jahr mit einem achtstelligen Defizit für die drei Standorte und bewertet die eigene wirtschaftliche Situation als schlecht - so wie viele andere Krankenhäuser im Land.
Westküstenklinikum: Zehn Prozent der Beschäftigten krank
Auch die Situation an den Westküstenkliniken (WKK) ist angespannt. Von 3.000 Krankenhaus-Beschäftigten in Heide und Brunsbüttel sind nach eigenen Angaben mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter krank. Gleichzeitig treibt die Erkältungs- und Grippewelle die Patientenzahlen zusätzlich hoch. Dazu gebe es momentan mit 75 Covid-19-Infektionen so viele Corona-Fälle wie noch nie an den beiden Klinikstandorten, so das WKK.
Beschäftigte wurden aus dem Urlaub geholt, um die Grundversorgung zu sichern, sagt WWK-Geschäftsführer Martin Blümke. Wir haben in der letzten Woche auch schon unseren Krankenpflegekurs im dritten Ausbildungsjahr aus der Schule in die Klinik geholt, weil wir einfach diese Hilfe von den erfahrenen Schülerinnen und Schüler brauchen.
Die Wesküstenkliniken sind kein Einzelfall. Auch das Klinikum in Itzehoe (Kreis Steinburg) hat den Regelbetrieb bis Weihnachten zurückgefahren.
Städtisches Krankenhaus Kiel: Rückkehr zum Regelbetrieb
In Kiel hat sich die Situation etwas entschärft: Das Städtische Krankenhaus nimmt ab Dienstag den Regelbetrieb schrittweise wieder auf. Den Informationen zufolge kann es abhängig vom Krankenstand in einigen Fachbereichen weiterhin Verzögerungen geben. Betroffene Patientinnen und Patienten würden persönlich kontaktiert und informiert, heißt es weiter. NDR1, Welle Nord
Maskenpflicht im ÖPNV: Wirrwarr zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein
Anders als Hamburg schafft Schleswig-Holstein die Maskenpflicht im ÖPNV zum Jahresende ab. Damit wird vor allem im Süden des Landes für Pendler eine absurde Situation geschaffen.
Muss ich in der Bahn oder im Bus eine Maske tragen? Bei dieser Frage müssen sich Pendler ab dem 1. Januar 2023 bewusst machen, ob sie während ihrer Fahrt Schleswig-Holstein verlassen. Denn Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern halten an der Maskenpflicht erst einmal fest. Am Hamburger Beispiel zeigt sich gut, was auf Pendler zukommt.
In der S-Bahn von Wedel im Kreis Pinneberg nach Hamburg etwa muss ab Hamburg-Rissen eine Maske aufgesetzt werden. Das Gleiche gilt für die Fahrt mit der U1. Ab Hamburg-Ochsenzoll oder Hamburg-Buchenkamp heißt es: Maske auf. In den Bussen, die zum Teil mehrmals die Landesgrenze überqueren, muss ab der Landesgrenze ebenfalls eine medizinische Maske getragen werden.
An der U-Bahnhaltestelle Norderstedt-Mitte sorgt die neue Regelung für Kopfschütteln. Ich steige hier ein und muss dann zwei Haltestellen weiter eine Maske aufsetzen
, berichtet ein Pendler. Das werden einige Fahrgäste - und wahrscheinlich auch ich - vergessen
, so der Mann, der täglich nach Hamburg pendelt.
Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV), der für Bus- und Bahnverkehr am Hamburger Rand zuständig ist, erklärte auf NDR Anfrage, man werde die Fahrgäste ab Januar wieder mit Durchsagen darauf hinweisen, wenn die Landesgrenzen erreicht sind. Kontrolleure werden dazu aufgefordert, nach Augenmaß wie in den vergangenen drei Jahren zu handeln.
Das erinnert an die Flickenteppich-Regelung, die wir auch schon mal bei der Deutschen Bahn hatten, als jedes Bundesland seine eigenen Regeln gemacht hat
, beklagt sich ein anderer Pendler. Man hätte die zwei Monate warten können, bis Hamburg mitmacht.
Auch bei der Bahn wird die Regelung mit dem Wegfall der Maskenpflicht in Schleswig-Holstein nicht unbedingt einfacher. Reisende müssen zwischen Nah- und Fernverkehr unterscheiden. Denn nur im Nahverkehr - also in Regionalzügen - ist die Maske ab Januar keine Pflicht mehr. Im Fernverkehr dagegen bleibt die Maskenpflicht bestehen, denn dieser ist von der neuen Corona-Verordnung des Landes unberührt. Wer mit dem ICE von Kiel nach Hamburg fährt, muss weiterhin während der gesamten Fahrt eine medizinische Maske tragen.
Kompliziert wird es noch beim Airport-Bus Kielius, der Urlauber zum Beispiel über Bordesholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Neumünster zum Hamburger Flughafen bringt. Weil der Kielius nach Unternehmensangaben ein Fernbus ist, muss auch dort beim Einsteigen und während der Fahrt eine Maske getragen werden - er zählt ebenfalls zum Fernverkehr.
Im Frühjahr können Pendler mit einer Erleichterung bei der Maskenregelung rechnen. Dann ist zu erwarten, dass auch Hamburg die Maskenpflicht abschafft. NDR
Öffentliche Kulturausgaben 2020 deutlich gestiegen
Bund, Länder und Gemeinden haben im Corona-Jahr 2020 zusammen 14,5 Milliarden Euro für Kultur ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren das fast 16 Prozent oder zwei Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Grund für den starken Ausgaben-Anstieg seien vor allem die Corona-Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern gewesen, hieß es. Mit diesem Sondereffekt waren die Kulturausgaben um 55 Prozent höher als im Jahr 2010. Die Kommunen trugen 2020 mit 5,7 Milliarden Euro (39 Prozent) wie in den Vorjahren den größten Teil der öffentlichen Kulturausgaben. Die Länder finanzierten den Kulturbereich mit 5,6 Milliarden Euro (39 Prozent) und der Bund mit 3,2 Milliarden Euro (22 Prozent). Mit 31 Prozent entfiel der größte Anteil der öffentlichen Kulturausgaben auf den Bereich Theater und Musik, gefolgt vom Bereich Sonstige Kulturpflege (22 Prozent) und Museen, Sammlungen, Ausstellungen (19 Prozent). Das restliche Drittel (28 Prozent) der Ausgaben verteilte sich auf Bibliotheken, Kulturelle Angelegenheiten im Ausland, öffentliche Kunsthochschulen, Denkmalschutz und -pflege, sowie Verwaltung für kulturelle Angelegenheiten. NDR
Umfrage: Mehr Homeoffice nach Pandemie erwartet
Der Homeoffice-Schub wird einer Studie des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW zufolge in vielen deutschen Unternehmen auch nach der Corona-Pandemie anhalten. Firmen der Informationswirtschaft, zu denen neben der IKT- und der Medien-Branche auch die wissensintensiven Dienstleister zählen, erwarten, dass ein Drittel ihrer Belegschaft mindestens einmal wöchentlich von Zuhause aus arbeiten wird, wie aus der Studie hervorgeht. Vor der Pandemie waren es durchschnittlich zehn Prozent der Beschäftigten. Industrieunternehmen rechnen im Schnitt mit einem Anstieg von zwei Prozent vor auf zehn Prozent nach der Pandemie.
Der Anteil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die auch künftig zeitweise am heimischen Schreibtisch arbeiten, hängt der Umfrage zufolge stark von der Firmengröße ab. Demnach erwarteten Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten in der Informationswirtschaft, dass durchschnittlich die Hälfte ihrer Belegschaft zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten wird, nachdem die Pandemie vorüber ist, erläuterte ZEW-Wissenschaftler Daniel Erdsiek. In Firmen mit 20 bis 99 Beschäftigten liege dieser Anteil bei 38 Prozent und bei kleineren Unternehmen bei 30 Prozent. Für die Studie hat das ZEW rund 1.100 Unternehmen befragt. NDR
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 499,8
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 499,8 (Vortag: 409,3 / Vorwoche: 394,4). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 9.695 neue Corona-Fälle gemeldet (Vorwoche: 8.321). Es wurden 30 weitere Todesfälle verzeichnet.NDR
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 299,6
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Schleswig-Holstein liegt derzeit bei 299,6 (Vortag: 272,6 / Vorwoche: 249,2), wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Innerhalb eines Tages wurden 2.731 neue Corona-Infektionen erfasst (Vorwoche: 2.115). NDR,
Deutschlands Feuerwerkshersteller melden hohe Nachfrage
Die deutschen Feuerwerkshersteller erwarten nach zwei Corona-Wintern in diesem Jahr wieder ein gutes Silvestergeschäft: Viele Unternehmen würden bereits keine Vorbestellungen mehr annehmen, da sie entweder ausverkauft seien oder keine Kapazitäten mehr beim Transport hätten, sagte Ingo Schubert, Vorsitzender des Bundesverbands für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wir spüren bei vielen Menschen, dass sie den bunten Silvesterbrauch sehr vermisst haben. Da ist der Wunsch, etwas nachzuholen.
Der Verband geht davon aus, dass das Silvesterfeuerwerk dieses Jahr wieder wie gewohnt stattfinden wird, sagte Schubert weiter. Inflation und sonstige Belastungen könnten die Nachfrage aber etwas dämpfen, so dass der Umsatz vermutlich eher auf dem Niveau von vor Corona bleibe, anstatt zu wachsen. Auch der Verband der pyrotechnischen Industrie rechnet mit Zahlen wie 2019, als der Umsatz 122 Millionen Euro erreicht hatte. Wir und unsere Mitgliedsunternehmen blicken wieder hoffnungsvoll auf die Zukunft
, erklärte der Verband gegenüber den RND-Zeitungen. Nach den bisher vorliegenden Informationen aus dem Mitgliederkreis ist die Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk groß.
NDR
Schleswig-Holstein lässt Maskenpflicht in Bus und Bahn auslaufen
Schleswig-Holstein schafft die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zum Jahresende ab. Vom Neujahrstag an muss dann keine Maske mehr in Bussen und Bahnen getragen werden. Das Land wolle den Weg Richtung Normalität Stück für Stück weitergehen, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Nachmittag auf einer Pressekonferenz. Er habe sich vergebens darum bemüht, in diesem Punkt eine einheitliche Lösung für den Norden zu erreichen. Günther machte deutlich, dass ein Gremium aus Experten und Expertinnen zuvor das "eindeutige Urteil" gegeben habe, dass die Abschaffung der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen richtig sei. Die Landesregierung setzt künftig auf Freiwilligkeit und empfiehlt das Tragen einer Maske. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) sagte mit Blick auf die derzeitige Welle an Atemwegserkrankungen, dass nur noch ein geringer Prozentsatz der Erkrankungen durch das Coronavirus verursacht werde.
Die Landesregierung in Kiel folgt damit dem Beispiel von Bayern und Sachsen-Anhalt, wo die Maskenpflicht bereits entfallen ist. Anders als diese Länder hält das Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern weiter an der Maskenpflicht fest. Auch in Hamburg gilt sie weiterhin. Die Hansestadt will die Maskenpflicht bis zum Frühling beibehalten. NDR
Expertenrat sieht Flickenteppich bei Corona-Regeln skeptisch
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hält die Vorgaben des Bundes zur Pandemie-Bekämpfung aktuell für angemessen, sieht die unterschiedliche Umsetzung der in Länderhoheit liegenden Maßnahmen aber kritisch. Dass wir grundsätzlich begrüßen würden, wenn es einigermaßen bundeseinheitliche Regelungen gäbe, liegt auf der Hand. Denn es ist schwer vermittelbar, dass wir bei einem Wechsel von einem Bundesland ins andere unterschiedliche Regeln haben
, sagte der Gremiums-Vorsitzende Heyo Kroemer in Schwerin. So haben Bayern und Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht im Nahverkehr aufgehoben, in einigen Ländern gilt zudem keine Isolationspflicht mehr bei Covid-19-Erkrankungen.
Kroemer, der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, verwies zudem auf die vielfach angespannte Personalsituation insbesondere in Krankenhäusern, Kitas und Schulen durch krankheitsbedingte Ausfälle. Wir haben im Moment das Problem, dass wir parallel viele andere virale Erkrankungen haben, die uns sehr beschäftigen. Doch spielt dabei auch Corona immer noch eine beträchtliche Rolle.
Allerdings sei der Anteil schwerer Krankheitsfälle im Vergleich zu den früheren Infektionswellen spürbar zurückgegangen.NDR
Stärkere Grippe-Welle als in ersten Pandemie-Jahren
Viele Menschen leiden derzeit unter Atemwegserkrankungen. Vor allem die Influenza, die saisonale Grippe, ist auf dem Vormarsch. Dass die Influenza-Wellen während der Pandemie weniger heftig ausfielen, liegt wahrscheinlich an den Anti-Corona-Maßnahmen wie Maske tragen und Abstand halten, vermuten Expertinnen und Experten. Während der Covid-Pandemie hat sich so auch die Influenza weniger verbreitet, vermutlich ist es dadurch zu einer Immunitätslücke gekommen. Das Immunsystem habe in dieser Zeit weniger Kontakt zu Influenzaviren gehabt, erklärt Martin Terhardt, Stiko-Mitglied und Kinderarzt aus Berlin. Vor allem jüngere Kinder scheinen darunter zu leiden. Allerdings werde bei gesunden Kindern nur sehr selten ein schwerer Verlauf beobachtet, so Terhardt. NDR
Mehrheit in Deutschland gegen Lockerungen der Corona-Regeln
Die meisten Menschen in Deutschland machen sich weiterhin Sorgen wegen Corona und sprechen sich gegen die Lockerung der Maßnahmen aus. Laut einer Befragung im Rahmen des European Covid Survey (ECOS) wünschen sich 63 Prozent eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, wie das Hamburg Center for Health Economics der Universität Hamburg mitteilte, einer der Projektpartner. Ferner wollen 68 Prozent die Isolationspflicht bei einer Infektion beibehalten, 70 Prozent unterstützen die Maskenpflicht in Kliniken für Patienten und Gäste, 58 Prozent wollen eine Impfpflicht für medizinisches Personal, so die repräsentative Umfrage, die in acht europäischen Ländern durchgeführt wurde. Obwohl bereits 75 Prozent der Befragten in Deutschland angaben, mindestens drei Impfungen gegen Covid-19 erhalten zu haben und die Krankheitsverläufe insgesamt milder verlaufen, gebe es bei 80 Prozent der Menschen hierzulande immer noch verbreitete Ängste vor neuen Mutationen und einer weiteren Pandemie. NDR
Dänemark: 10.000 Tiere aus Island zum Wiederaufbau der Nerzzucht
Gut zwei Jahre nach der Massenkeulung aller Nerze in Dänemark sind die ersten Tiere zum Aufbau einer neuen Zucht auf dem Weg in das EU-Land. Es handele sich um 10.000 Tiere aus isländischen Nerzfarmen, berichtete der Sender DR. Die Nerzzucht zur Pelzproduktion ist in Dänemark vom 1. Januar an wieder erlaubt. Regierungschefin Mette Frederiksen hatte im November 2020 verkündet, dass alle Nerze in Dänemark - rund 13,5 Millionen Tiere - getötet werden sollen. Begründet wurde der radikale Schritt damit, dass das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Später hatte sich herausgestellt, dass für den radikalen Schritt die Rechtsgrundlage gefehlt hatte. Eine unabhängige Kommission hatte in einem Bericht deshalb die Ministerpräsidentin und Teile ihrer Regierung kritisiert. Die isländischen Nerze sollen am 4. Januar per Schiff in Dänemark eintreffen. NDR
SH entscheidet wohl heute über Maskenpflicht in Bus und Bahn
In Bayern und Sachsen-Anhalt ist die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs bereits in den vergangenen Tagen abgeschafft worden - nun könnte mit Schleswig-Holstein auch das erste Bundesland in Norddeutschland diesen Schritt gehen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte bereits vor mehreren Wochen das Ziel verkündet, die in Schleswig-Holstein zurzeit bis zum Jahresende befristete Tragepflicht für einen Mund-Nase-Schutz in Bussen und Bahnen nicht zu verlängern. Es soll dann nur noch eine Empfehlung zum Tragen von Masken geben. Für diese Woche ist in Kiel eine Entscheidung nach Beratungen mit Experten angekündigt. Heute Nachmittag um 16.30 Uhr hat Günther nun zusammen mit Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) zu einer Pressekonferenz eingeladen, um über das weitere Vorgehen der Landesregierung in Sachen Corona zu informieren. NDR.de überträgt live.
Mitte November war in Schleswig-Holstein bereits die generelle Isolationspflicht für positiv auf Corona getestete Personen entfallen. Darauf hatte sich das Land mit Bayern, Baden-Württemberg und Hessen geeinigt. Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg wollen an der Isolationspflicht und der Maskenpflicht im ÖPNV wegen der aus ihrer Sicht nach wie vor angespannten Corona-Lage bis auf Weiteres festhalten. NDR
Auch aus den Nordländern heute nur Inzidenzwerte
Weil die Bundesländer am Wochenende keine Zahlen zu den registrierten Neuinfektionen ans Robert Koch-Institut übermittelt haben, werden heute nur die aktuellen Inzidenzwerte pro 100.000 Einwohner und Woche ausgewiesen - die Zahlen werden dann voraussichtlich morgen nachgemeldet. Für Niedersachsen wird der Inzidenz-Wert mit 409,3 angegeben (Vorwoche: 374,7), für Schleswig-Holstein mit 272,6 (Vorwoche: 231,8) und für Hamburg mit 189,1 (Vorwoche: 196,7). Die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Bremen veröffentlichen ihre aktuellen Corona-Zahlen heute Nachmittag. NDR
Schweiz, Coronavirus: Testcenter sollen mit Gesundheitsdaten handeln
Dieses Jahr gab es offenbar mehrere Datenlecks, was Krankenkassendaten angeht. Experten vermuten schwarze Schafe bei den Testzentren für das Coronavirus.
Sein Verdacht: Womöglich dachten einige, dass da leichtes Geld zu machen wäre. Das würde die Daten-Lecks erklären. Ich habe von verschiedenen Leuten Dubioses gehört
.
Die Zunahme von Anrufen durch Fake-Versicherungsagenturen korreliere zudem in etwa mit der Anfangsphase der Testzentren für das Coronavirus.
Schmölzer weiss: Wegen Personal-Mangel wurden hier Studenten und Laien involviert. Solche, die sonst keinen Umgang mit diesen sensiblen Daten pflegen. Sie sind auch überhaupt nicht sensibilisiert.
Darum schliesst Schmölzer nicht aus, dass solche Laien Gesundheitsdaten für einen Nebenerwerb verkaufen. Bei Versicherungen selbst gelten strenge Datenschutzrichtlinien – der Experte kann sich nicht vorstellen, dass hier ein Leck bestehe.
Auch Claudia Meier vom Apothekenverband St. Gallen / Appenzell (AVSGA) meint: Dass bei Covid-Testzentren viel falsch läuft, zeigt sich schon länger. So wurden bereits etliche falsche Zertifikate ausgestellt.
In den Apotheken selbst bestehe dieses Problem nicht. Aber etliche Firmen, welche die Tests auf das Coronavirus kommerziell durchführen, stellten Zertifikate mit ungeschultem Personal aus.
Und zwar unter dem Namen eines einzelnen Arztes oder eines Apothekers. Meier sagt drum: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich hier auch schwarze Schafe finden, die aufgenommene Gesundheitsdaten an Dritte verkaufen.
Nau.ch
EU-Arzneimittelbehörde warnt vor schwindender Wirkung von Corona-Medikamenten
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat vor der schwindenden Wirksamkeit mehrerer Corona-Medikamente auf Antikörperbasis gegen die jüngsten Subvarianten des Virus gewarnt. Labortests hätten gezeigt, dass die betroffenen Präparate wenig wirksam bei der Neutralisierung der Omikron-Subvarianten BA.4.6, BA.2.75.2 und XBB
seien, erklärte die in Amsterdam ansässige Behörde am Freitag.
Sogenannte monoklonale Antikörper, die per Injektion oder Infusion im Krankenhaus verabreicht werden, haben bisher dazu beigetragen, die Symptome von Covid-19 bei zahlreichen Risikopatienten oder im Krankenhaus behandelten Erkrankten abzumildern. Monoklonale Antikörper sind im Labor hergestellte Proteine, die dem Immunsystem beim Kampf gegen Covid-19 helfen.
Zu den wichtigsten Corona-Medikamenten auf Antikörperbasis gehören Evusheld des britischen Pharma-Herstellers AstraZeneca, Ronapreve des französischen Konzerns Roche sowie das vom britischen Unternehmen GlaxoSmithKline und von der US-Firma Vir entwickelte Xevudy.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte bereits im September empfohlen, Xevudy und Ronapreve nicht weiter zu verwenden, da sie gegen neue Varianten nicht mehr wirksam seien.
Die EMA erklärte nun, die Antikörper dieser Medikamente neutralisierten zudem nicht signifikant die Stämme BQ.1 und BQ.1.1, von denen erwartet wird, dass sie in den kommenden Wochen zu den dominierenden Subvarianten in der EU werden
.
Antivirale Medikamente wie Paxlovid von Pharma-Hersteller Pfizer dürften der EMA zufolge hingegen weiterhin wirksam bleiben. Die EU-Mitgliedsstaaten sollten daher einen Vorrat für Hochrisikopatienten anlegen.
Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat sich seit seinem Auftauchen in China Ende 2019 in zahlreichen Varianten weiterentwickelt. Während frühere besorgniserregende Varianten
wie Alpha und Delta schließlich abflauten, haben die Omikron-Variante und seine Subtypen über das gesamte Jahr 2022 das Infektionsgeschehen dominiert. Focus Online
Mecklenburg-Vorpommern bleibt bei Maskenpflicht im Nahverkehr
Anders als etwa Sachsen-Anhalt oder Bayern hält Mecklenburg-Vorpommern an der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fest und auch die Isolationspflicht für Corona-Infizierte bleibt bestehen. Landesgesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) verwies auf aktuelle Expertenangaben, wonach wieder steigende Infektionszahlen zu verzeichnen sind. Ich befürchte, wir befinden uns gerade am Anfang der Winterwelle
, sagte sie am Freitag im Landtag in Schwerin.
Auch wegen des drastischen Anstiegs von akuten Atemwegserkrankungen sei die Situation in den Krankenhäusern zunehmend angespannt. Wollen Sie wirklich in dieser Situation die letzten Schutzmaßnahmen aufheben
, fragte sie in Richtung der Abgeordneten von AfD, CDU und FDP. Die Oppositionsfraktionen hatten unter Hinweis auf deutlich weniger schwere Krankheitsverläufe und gesunkene Akzeptanz für die Einschränkungen bei den Menschen ein Ende der strengen Vorgaben und mehr Eigenverantwortung gefordert. Andere Bundesländer machten es vor, sagten mehrere Redner.
Das Konzept einiger Bundesländer zur Aussetzung der Isolationspflicht überzeugt mich nicht. Ich halte es für falsch aus infektiologischer Sicht und für gefährlich im zwischenmenschlichen Umgang
, sagte Drese. Focus Online
Masken- und Isolationspflicht: Keine neuen Beschlüsse beim Bund-Länder-Gipfel
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) blickt mit Zuversicht auf die Pandemieentwicklung der nächsten Monate. Es ist eine viel entspanntere Situation als vorher
, sagte Scholz nach der Bund-Länder-Konferenz am Donnerstagabend in Berlin. Zwar sei die Corona-Pandemie immer noch vorhanden. Auch mit anderen Atemwegerkrankungen gebe es derzeit große Probleme. Anders als in den Vorjahren gebe es in Deutschland nun aber eine sehr umfassend geimpfte Bevölkerung
, sagte der Kanzler. Daher könne das Land sehr gut
in diesen Winter hineingehen. Konkrete Beschlüsse zur Pandemie-Politik fasste die Bund-Länder-Spitzenrunde diesmal nicht. Im Vorwege war über bundesweit einheitliche Lockerungen der aktuellen Regelungen diskutiert worden. In Sachsen-Anhalt ist die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs heute gefallen, in Bayern soll sie Sonnabend und in Schleswig-Holstein zum Jahreswechsel enden. Die Isolationspflicht für Infizierte hat Schleswig-Holstein bereits Mitte November aufgehoben. Auch Hessen, Bayern und Baden-Württemberg haben die Isolationspflicht bereits beendet. NDR
Masken- und Isolationspflicht: Landtag MV debattiert über Corona-Maßnahmen
Bei seiner letzten Sitzung in diesem Jahr spricht der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern heute über die geltenden Corona-Maßnahmen. Es liegen mehrere Anträge der Opposition vor, die Corona-bedingte Masken- und Isolationspflicht nach dem Beispiel anderer Bundesländer auch in Mecklenburg-Vorpommern rasch aufzuheben. In Sachsen-Anhalt ist die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs gestern gefallen. Es ist das erste Bundesland, das auf die Regel verzichtet. In Bayern soll die Maskenpflicht im Öffentlicher Personennahverkehr am Sonnabend enden. Schleswig-Holstein will sie Ende des Jahres auslaufen lassen und hat die Isolationspflicht für Infizierte bereits Mitte November aufgehoben. Wer positiv getestet ist, soll stattdessen künftig für fünf Tage außerhalb der eigenen Wohnung eine Maske in Innenräumen tragen. Auch Hessen, Bayern und Baden-Württemberg haben die Isolationspflicht bereits beendet. NDR
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 280,3
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Schleswig-Holstein liegt derzeit bei 280,3 (Vortag: 261,4 / Vorwoche: 239,3), wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorgeht. Innerhalb eines Tages wurden 1.473 neue Corona-Infektionen erfasst (Vortag: 1.669 / Vorwoche: 1.268). NDR
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen jetzt bei 431,8
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 431,8 (Vortag: 423,6 / Vorwoche: 397,1). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 34.659 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 8.078/ Vorwoche: 5.778). Es wurden 39 weitere Todesfälle verzeichnet. NDR
Deutschland-Tourismus trotz weiterer Zuwächse unter Vorkrisenniveau
Der Deutschland-Tourismus bleibt trotz weiterer Zuwächse unter dem Niveau von vor der Corona-Krise. Im Oktober verbuchten Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe hierzulande 44,3 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 2,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber 3,0 Prozent weniger als im Oktober 2019, also dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie in Deutschland. Ein deutliches Plus von 42,7 Prozent auf 6,8 Millionen verzeichnete die Branche binnen Jahresfrist bei Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland. Dennoch sei der grenzüberschreitende Tourismus in Deutschland vom Vorkrisenniveau "weiterhin ein gutes Stück entfernt", stellten die Statistiker fest: Im Oktober 2019 war die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland noch um 12,5 Prozent höher gewesen. Bei Reisenden aus dem Inland gab es insgesamt einen Rückgang: Mit 37,5 Millionen lag die Zahl der Übernachtungen im Oktober des laufenden Jahres um 2,3 Prozent unter dem Niveau von Oktober 2021. NDR
Homeoffice fest etabliert - Anteil stabil bei 25 Prozent
Homeoffice hat sich dem Ifo-Institut zufolge in Deutschland in vielen Berufen fest etabliert - besonders bei den Dienstleistern. Bereits im vergangenen April - also nach Aufhebung der wegen der Corona-Pandemie eingeführten Homeoffice-Pflicht - habe rund jeder vierte Erwerbstätige von zu Hause aus gearbeitet, sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck, zu der veröffentlichten Auswertung der November-Umfrage unter Unternehmen. Das dürfte auch der neue langfristige Wert werden
, sagte er. Vor der Pandemie hätten dagegen noch weniger als 15 Prozent der Erwerbstätigen manchmal oder häufig im Homeoffice gearbeitet. In der Unternehmensberatung wird den Angaben zufolge besonders häufig von zuhause gearbeitet (72,5 Prozent). Auch bei den IT-Dienstleistern (71,7 Prozent) sowie in der Werbung und Marktforschung (60,4) ist das Homeoffice sehr stark verbreitet. Es gäbe aber auch Berufe, die nicht dafür ausgelegt seien, wie beispielsweise in der Gastronomie. NDR
Ministerin Hamburg: Lockdowns an Schulen definitiv
Geschichte
Niedersachsens Schülerinnen und Schüler müssen nach Worten von Kultusministerin Julia Willie Hamburg keine erneuten Corona-Lockdowns mehr befürchten. Auf die Frage, ob die Lockdowns an den Schulen endgültig Geschichte seien, antwortete die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur: Ja, definitiv.
Hamburg begründete dies damit, dass sich die Pandemie zunehmend zu einer Endemie entwickele, die Infektionswellen flachten also ab. "Viele Kinder hatten schon Kontakt mit dem Virus, es gibt Impfmöglichkeiten. Die Schulen sind insofern nicht mehr so stark betroffen wie in den letzten Jahren", sagte die Ministerin. Trotzdem werden wir den Schulen über den Jahreswechsel weiter Schnelltests zur Verfügung stellen.
Weitere Maßnahmen seien derzeit nicht nötig, zumal die Schulen gute Hygienekonzepte hätten. Den Kindern tut die Normalität sehr gut. Wenn es weitere Mutationen geben sollte, werden wir die Lage neu bewerten
, sagte Hamburg. NDR
China erwartet heftige Corona-Infektionswelle
Nach den Lockerungen der strikten Null-Covid-Maßnahmen in China rechnen Experten mit einer massiven Infektionswelle. Die große Mehrheit der 1,4 Milliarden Chinesen wird sich nach Einschätzung eines chinesischen Regierungsberaters letztlich mit dem Coronavirus infizieren. Der frühere Vizedirektor des nationalen Gesundheitsamtes, Feng Zijian, geht davon aus, dass sich am Ende 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus anstecken werden, wie Staatsmedien berichteten. In der ersten Welle dürfte die Infektionsrate nach Modellrechnungen rund 60 Prozent erreichen. Es müssten «angemessene Maßnahmen» ergriffen werden, um den Höhepunkt dieser Welle niedrig zu halten und die Belastung des Gesundheitswesens zu verringern, sagte der Regierungsberater nach Angaben der Zeitung Zhongguo Qingnianbao
bei einem Online-Forum der Pekinger Tsinghua-Universität.
Enormer Druck
auf medizinisches System
Auch andere Fachleute warnten vor einem rasanten Anstieg der Infektionen. Ein europäischer Gesundheitsexperte in Peking erwartet ein Rennen zwischen dem Virus und den Impfungen - mit etwas unbekanntem Ausgang in Bezug auf die Zahl der Toten
. Der Höhepunkt der Welle werde enormen Druck
auf das medizinische System ausüben, warnte wiederum Feng Zijian, der die Arbeitsgruppe der Regierung zum Umgang mit der Pandemie berät. Deswegen müssten Vorbereitungen getroffen werden.
Es sei wichtig, die Impfungen zu beschleunigen - besonders für ältere Menschen mit chronischen Krankheiten. Die gegenwärtigen Vakzine würden das Risiko einer schweren Krankheit sehr wirksam verringern, sagte der Regierungsberater. Wer nicht komplett geimpft sei, solle das möglichst schnell nachholen. Experten wiesen auch darauf hin, dass bei vielen Chinesen die letzten Impfungen oder der Booster schon längere Zeit her seien, was ein Problem sein könnte.
Die Infektionskurve abzuflachen, werde die Pandemie aber auch verlängern, was weitere Belastungen für die Wirtschaft und das Leben der Menschen mit sich bringen dürfte, sagte Feng Zijian. Da müsse jede Stadt je nach Lage Kompromisse
eingehen. Der Fachmann gehörte zu den acht Experten, die die Vizepremierministerin Sun Chunlan vergangene Woche beraten hatten, bevor sie von einem neuen Stadium
im Vorgehen gegen das Virus sprach, das jetzt weniger krankheitserregend
sei.
Regierung legte Kehrtwende hin
Nach einer Protestwelle Ende November gegen die drakonischen Null-Covid-Maßnahmen hatte die Regierung gestern eine Kehrtwende hingelegt und weitreichende Erleichterungen bei Lockdowns, Quarantäneregeln, Testpflicht und Reisen in China angekündigt.
So soll es für Infizierte ohne Symptome oder mit leichten Krankheitsverläufen grundsätzlich möglich sein, zuhause in Isolation zu gehen. Auch Kontaktpersonen droht nicht mehr wie bisher das Quarantäne-Lager. Sie sollen sich ebenfalls zuhause isolieren können.
Die Pflicht zu häufigen PCR-Tests und die ständige Kontrolle über die Corona-App zum Einscannen wurden auch gelockert. Für Reisen innerhalb Chinas ist kein negativer Test und kein Nachweis der Unbedenklichkeit über das Gesundheitsprogramm mehr erforderlich. Lockdowns sollen nur noch gezielt über einzelne Gebäude, Stockwerke oder Haushalte verhängt werden - und nicht mehr willkürlich
auf ganze Stadtbezirke oder Straßenzüge ausgeweitet werden, wie die Regierung mitteilte.
Unmut im Volk und wirtschaftliche Belastungen
Statt die Zahl der Infektionen mit rigorosen Maßnahmen auf Null bringen zu wollen, wird China mit diesen Lockerungen jetzt wohl auch wie der große Rest der Welt versuchen, mit dem Virus zu leben. Die Null-Covid-Strategie hatte zu großem Unmut im Volk und enormen Belastungen für die zweitgrößte Volkswirtschaft geführt, während die strikten Maßnahmen gegen die neuen, leicht übertragbaren Omikron-Varianten des Virus immer weniger wirksam waren.
Allerdings äußerten internationale Gesundheitsexperten wiederholt ihr Unverständnis darüber, dass moderne ausländische mRNA-Impfstoffe in China immer noch nicht zugelassen sind. Es wurde auch gewarnt, dass anders als in vielen Ländern noch keine natürliche Immunität im Milliardenvolk vorhanden sei, da es bisher nur relativ wenige Infektionen in China gegeben habe.
Nach Angaben der Gesundheitskommission wurden am Dienstag rund 21.000 Neuinfektionen offiziell gemeldet - die Mehrheit asymptomatisch. Ende November hatte es mit 40.000 neuen Fällen pro Tag einen Höchststand seit Beginn der Pandemie gegeben. © dpa-infocom, dpa:221208-99-823140/3
Lauterbach: Coronavirus hat sich in eine Sackgasse hinein mutiert
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) blickt zuversichtlich auf die Pandemieentwicklung der nächsten Monate: Der kommende Winter ist hoffentlich das letzte große Gefecht mit dem Coronavirus
, sagte der Politiker dem Süddeutsche Zeitung Magazin
. Das Virus habe sich in eine Sackgasse hinein mutiert
, so Lauterbach. Seiner vorsichtigen Linie bleibt der SPD-Politiker aber treu, Entwarnung will er nicht geben: Für Leichtsinn fehlt der Anlass. Für weitere Lockerungen ist es zu früh.
Lauterbach räumte in dem Interview ein, dass die Pandemie eine Rolle bei seinem Aufstieg ins Ministeramt gespielt habe. Corona hat geholfen, dass ich dieses Amt bekommen habe, das muss man so sagen.
Gelitten habe unter dem Amt sein Privatleben. Ich habe die höchste Sicherheitsstufe, ich bin mit vielen Sicherheitsbeamten auch am Wochenende unterwegs
, sagte Lauterbach. NDR
Omikron-Impfstoffe in den USA auch für Kleinkinder zugelassen
Die an die aktuell vorherrschenden Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Corona-Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie von Moderna sind in den USA jetzt auch für Kleinkinder ab sechs Monaten zugelassen. Das teilte die Arzneimittelbehörde FDA heute mit. Kleinkinder könnten - je nach bisherigem Impfstatus - damit eine Booster-Impfung bekommen oder ihre ursprüngliche Impfserie abschließen, hieß es. Die FDA rief erneut alle Eltern und Erziehungsberechtigten auf, ihre Kinder impfen und boostern zu lassen. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna im Oktober ebenfalls für Kleinkinder ab sechs Monaten freigegeben. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Covid-Impfung für alle Kinder im Alter ab zwölf Jahren sowie vorerkrankten Kindern ab sechs Monaten. NDR
RKI-Wochenbericht: Bisher keine Corona-Winterwelle
Atemwegserkrankungen sind zwar sehr stark verbreitet - ein Beginn der befürchteten Corona-Winterwelle ist in Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) aber bisher nicht sicher ablesbar. Das RKI schreibt in seinem wöchentlichen Lagebericht zwar von einer Zunahme der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche um acht Prozent. Ob es sich dabei um einen Trend handelt, könne aber noch nicht abschließend bestätigt werden. Zuletzt lagen die Werte längere Zeit auf ähnlichem Niveau. Das RKI blickt im Bericht auf mehrere Faktoren, da die Inzidenz allein das Geschehen nur unvollständig widerspiegelt. Bei der Zahl der Krankenhausbehandlungen zu Covid-19 sprechen die Autoren von einer Stabilisierung der Fallzahlen im Wochenvergleich; bei der Zahl der Intensivpatienten mit Corona-Nachweis habe es jedoch eine Zunahme um zehn Prozent auf knapp 1.000 gegeben. NDR
MPK-Vorsitzender Weil verteidigt Alleingänge einzelner Länder
Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) sieht es nicht als Problem, dass die Länder die letzten Maßnahmen gegen Corona in unterschiedlicher Geschwindigkeit abschaffen. Das ist kein Thema, das kennen wir seit Beginn der Pandemie
, sagte Weil als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz vor den heutigen Beratungen der Länderchefs mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin. Für die Gesamtheit der Länder sehe das zwar nicht gut aus. Aber es ist auch nichts, was jetzt national betrachtet uns darin gehindert hätte, mit der Pandemie alles in allem gut klarzukommen.
Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) ergänzte, dass es immer wieder unterschiedliche Corona-Lagen in den Ländern gebe. Jedes Land müsse für sich entscheiden, welche Maßnahmen verhältnismäßig seien.
Mit Bayern und Sachsen-Anhalt haben die ersten Bundesländer beschlossen, die Pflicht zum Tragen einer Atemschutzmaske im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) abzuschaffen. Die Kabinette beider Länder begründeten ihre Entscheidungen mit einer stabilen Infektionslage. Während CDU und FDP die Entscheidung begrüßten und weitere Schritte forderten, kritisierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) das Vorpreschen. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) konnte am Montag keine gemeinsame Linie zur Maskenpflicht im ÖPNV vereinbaren. In Sachsen-Anhalt fiel die Maskenpflicht bereits heute, Bayern soll am Sonnabend folgen. Schleswig-Holstein plant das Ende der Maskenpflicht für den Jahreswechsel. Beim heutigen Treffen der Länderchefs mit Scholz wird Corona laut Weil nicht zu den größeren Themen zählen. NDR
Rekordzahl an Alkoholtoten in Großbritannien wegen Pandemie
In Großbritannien sind 2021 so viele Menschen wie noch nie an den Folgen schweren Alkoholkonsums gestorben. Das liege wohl an der Corona-Pandemie, während der starke Trinker noch mehr Alkohol zu sich genommen hätten als ohnehin, teilte die britische Statistikbehörde ONS mit. Demnach könne der Tod von 9.641 Menschen im Vereinigten Königreich direkt mit Alkohol in Verbindung gebracht werden. Das sei gut ein Viertel mehr als 2019, dem letzten vollen Jahr vor der Pandemie.
Nachdem die Todeszahlen jahrelang stabil waren, stiegen sie schon 2020 deutlich an - und 2021 erneut um rund 7,4 Prozent. Die Tendenz war von Forschern erwartet worden. Im Sommer hatte eine Studie der Universität Sheffield ergeben, dass vor allem Menschen, die bereits zuvor riskante Mengen konsumierten, in der Zeit mit Corona-Lockdowns und Kontaktbeschränkungen mehr getrunken haben. NDR
Dänemark verabschiedet sich von Empfehlung zu Corona-Isolation
In Dänemark wird nicht mehr dazu geraten, sich nach einer Corona-Infektion zu isolieren. In neuen Richtlinien stellte die dänische Gesundheitsbehörde Covid-19 heute auf eine Stufe mit anderen Erkrankungen wie Grippe. Da die Zahl der ins Krankenhaus gekommenen Erkrankten im Herbst stabil geblieben sei und nur eine geringe Steigerung in der kommenden Zeit erwartet werde, könne man Schritte hin zu mehr Normalität gehen, teilte die Behörde mit. Sie betonte jedoch, dass man zu Hause bleiben solle, wenn man sich krank fühle. Auf Covid-19 solle man sich nur testen lassen, wenn man Symptome zeige und wenn man zu einer Risikogruppe zähle. Bereits Mitte November hatte das benachbarte Schleswig-Holstein ebenfalls die Isolationspflicht gekippt. NDR
Hausärzte: FFP2-Masken im Winter sind sinnvoller Schutz
Angesichts einer Zunahme von Atemwegserkrankungen raten deutsche Hausärzte für den Winter zum Tragen von FFP2-Masken. Eine vernünftig sitzende FFP2-Maske verringert die Wahrscheinlichkeit, sich mit einer Reihe von Atemwegserkrankungen zu infizieren
, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Markus Beier, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Aus medizinischer Sicht sei es daher gerade für sogenannte vulnerable Gruppen sinnvoll, sich auch in diesem Winter in Innenräumen mit einer Maske zu schützen
. Durch das Tragen einer Maske werde das Immunsystem nicht geschwächt, erklärte Beier. Ein erwachsenes, voll entwickeltes Immunsystem verlerne nicht innerhalb kurzer Zeit, mit bestimmten Erregern umzugehen. Wenn man einen Winter lang eine Infektion verhindere, heiße das nicht automatisch, dass man in dem Jahr darauf zwei durchmachen müsse. Unser Immunsystem ist ein komplexes System, das sich nicht durch das Tragen einer Maske aus dem Tritt bringen lässt
, unterstrich der Mediziner. NDR
Maskenpflicht im ÖPNV Sachsen-Anhalts entfällt
In Sachsen-Anhalt ist um Mitternacht die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs gefallen. Es ist das erste Bundesland, das auf die Regel verzichtet. Die Menschen sollen künftig eigenverantwortlich entscheiden, ob sie den Mund-Nasen-Schutz aufsetzen oder nicht. Weiterhin getragen werden muss er im öffentlichen Fernverkehr, das regelt das Bundesinfektionsschutzgesetz. Es schreibt auch vor, dass FFP2-Masken in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen getragen werden müssen. Beim Zutritt zu Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern wird außerdem ein negativer Test verlangt. In Bayern soll die Maskenpflicht im ÖPNV am Sonnabend fallen. Schleswig-Holstein will sie Ende des Jahres auslaufen lassen. NDR
Klima statt Corona? Karlsruhe äußert sich zum Nachtragshaushalt
Das Bundesverfassungsgericht will heute verkünden, ob Gelder anstatt für die Bekämpfung der Corona-Krise zugunsten des Klimaschutzes verwendet werden dürfen. Die Union im Bundestag war vor das höchste deutsche Gericht gezogen. Die Karlsruher Entscheidung wird schriftlich verkündet. Die Bundesregierung schichtet rückwirkend mit Zustimmung des Bundestags 60 Milliarden Euro nicht genutzte Kreditermächtigungen im Haushalt so um, dass sie in den kommenden Jahren für Investitionen in den Klimaschutz genutzt werden können. Genehmigt worden waren die Kredite ursprünglich zur Bekämpfung der Corona-Krise.
Die Union im Bundestag sieht darin eine Umgehung der Schuldenbremse. Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) hatte beim Vorstellen der Klage betont, diese richte sich nicht gegen ausreichende Mittel zur Bewältigung der Klimakrise. Die Union wende sich ausschließlich gegen eine haushälterische Maßnahme. Sie stelle nicht den Klima- und Transformationsfonds an sich in Abrede, sondern die Finanzierung. NDR
Bewaffnete Reichsbürger, Razzia wegen geplanten Staatsstreichs
Eine bewaffnete Gruppe aus Reichsbürgern und Querdenkern soll laut ARD-Hauptstadtstudio und SWR einen Staatsstreich geplant haben. Unter den 52 Beschuldigten sind Ex-Elitesoldaten und eine frühere AfD-Bundestagsabgeordnete.
In den frühen Morgenstunden haben die Ermittler zugeschlagen: Spezialkräfte der Polizei stürmten Wohnungen der Beschuldigten, vollstreckten 25 Haftbefehle und begannen mit umfangreichen Durchsuchungsmaßnahmen.
Die Bundesanwaltschaft wirft rund 50 Frauen und Männern vor, eine terroristische Vereinigung gebildet zu haben, um die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland zu beseitigen und einen Staat nach Vorbild des Deutschen Reichs von 1871 zu errichten. Weit kam die Gruppe dabei aber nicht.
Immerhin soll sie unter anderem geplant haben, das Reichstagsgebäude zu stürmen, durch Anschläge auf die Stromversorgung bürgerkriegsähnliche Zustände herbeizuführen, sowie die Bundesregierung abzusetzen, um dann die Macht zu übernehmen. Für den Moment der Machtübernahme
sollen bereits Personen für wichtige Ministerposten ausgesucht worden sein. Führende Ermittler bezeichnen den heutigen Einsatz gegen die Gruppe als beispiellos: Das sprengt vom Umfang her alle Dimensionen.
Gefährlicher Einsatz für die Spezialkräfte
Da ein erheblicher Teil der Gruppe aus ehemaligen Soldaten der Bundeswehr und der NVA (Nationale Volksarmee der DDR) besteht und darunter auch Männer mit militärischer Spezialausbildung sind, gilt die Gruppe als besonders gefährlich. Neben Einsatzkräften der Antiterroreinheit GSG 9 der Bundespolizei waren auch Beamte aus mehreren Spezialeinheiten (SEK) der Bundesländer im Einsatz, um die Beschuldigten festzunehmen und die Sicherheit bei Durchsuchungsmaßnahmen zu gewährleisten. Denn schon im Vorfeld hatten die Ermittler Hinweise auf zahlreiche, teilweise legale Waffen bei den Beschuldigten.
Spross aus Fürstenhaus als Regent
Zentrale Figur der Gruppe ist nach Informationen von ARD-Hauptstadtstudio und SWR Heinrich Reuß, Spross eines alteingesessenen Fürstenhauses aus dem heutigen Thüringen. Der 71-Jährige vertritt seine schrägen Reichsbürger-Thesen bereits seit einigen Jahren öffentlich. So trat er 2019 beim Worldwebforum
in der Schweiz als Redner auf und erklärte, dass die Bundesrepublik kein souveräner Staat sei, sondern nach wie vor den Alliierten kontrolliert werde.
In einem anderen Video im Netz bezeichnet er den Staat und auch die Justiz als Firmen
. Für den Fall des mutmaßlich geplanten Umsturzes war Reuß von der Gruppe als Regent vorgesehen, sagen Ermittler. Reuß ist als selbstständiger Finanzberater in Frankfurt am Main tätig und besitzt ein Jagdschloss in Thüringen. Dort sollen Mitglieder der Gruppe im Laufe dieses Jahres mehrfach zusammengekommen sein, wie es aus Sicherheitskreisen heißt.
Richterin aus Berlin involviert
In Vorbereitung auf die geplante Machtübernahme soll eine Art Schattenkabinett
gebildet worden sein, mit Reuß an der Spitze. Besonders brisant ist das Justizressort, für das die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete Birgit Malsack-Winkemann vorgesehen gewesen sein soll, die ebenfalls zum Kreis der Beschuldigten gehört. Sie ist seit ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag im vergangenen Jahr wieder als Richterin in Berlin tätig. Bisherige Versuche der Berliner Senatsverwaltung, sie wegen Ihres AfD-Engagements aus dem Richteramt zu entfernen, waren bisher gescheitert.
Tim Paul G., ein weiterer Beschuldigter und promovierter Jurist, soll als Außenminister vorgesehen gewesen sein, und der seit Jahren als Reichsbürger-Ideologe bekannte Matthes H. aus Baden-Württemberg für Fragen des Völkerrechts. Die Ärztin Melanie R. aus Niedersachsen steht als eine Art Gesundheitsministerin auf dem Zettel. Sie soll die Gruppe nach Einschätzung der Ermittler auch finanziell unterstützt haben. Ein weiteres Ministerium sollte für Transmission
zuständig sein.
Bewaffneter Arm
mit ehemaligen Soldaten
Die Sicherheitsbehörden halten die Gruppe vor allem deshalb für brandgefährlich, weil auch aktive und ehemalige Bundeswehr-Soldaten mit Spezialausbildungen zu den Beschuldigten gehören. Die Gruppe habe außerdem intern über eine Art bewaffneten Arm
gesprochen. Zu diesen Personen soll Rüdiger von P. gehören, der Anfang der 1990er-Jahre ein Fallschirmjägerbataillon kommandierte, bis dieses im damals neu gegründeten Kommando Spezialkräfte
(KSK) aufging.
P. wurde seinerzeit aus der Bundeswehr entlassen, weil er Waffen aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR veruntreut oder verkauft hatte. P. gilt nach Einschätzung der Ermittler als Rädelsführer. Mit Marco v. H. gehört ein weiterer vorbestrafter, ehemaliger Zeitsoldat zur Gruppe der Beschuldigten, der unter anderem beim KSK gedient haben soll, heißt es in Sicherheitskreisen. P. und H. waren bei der Corona-Protestbewegung in Pforzheim aktiv, wo sich insbesondere H. um die Rekrutierung weiterer Mitglieder für die Gruppe gekümmert habe.
Tatsächlich bemühte sich die Gruppe wohl auch um die Rekrutierung aktiver Soldaten - und das mit Erfolg: Zum Kreis der Beschuldigten gehört ein Soldat des KSK, der als Logistiker für den Verband tätig ist. In Ermittlerkreisen heißt es, es habe mehrere Versuche gegeben, in Kasernen aktive Soldaten als Mitglieder zu rekrutieren.
Scharfmacher bei Corona-Protesten
Vereinzelt sind mutmaßliche Mitglieder der Gruppe bereits öffentlich als Scharfmacher bei Corona-Protestveranstaltungen in Erscheinung getreten. So der ehemalige Oberst Maximilian E., der der Querdenker-Bewegung
zugerechnet wird. Bei einer Corona-Protestveranstaltung sprach er sich öffentlich dafür aus, das KSK nach Berlin zu schicken, um dort ordentlich aufzuräumen
. Auch E. war in seiner aktiven Zeit bei der Bundeswehr unter anderem beim Kommando Spezialkräfte.
Im Sommer engagierte er sich beim Ahrtal-Hochwasser mit einer Gruppe von Veteranen, trug dabei Uniform, verfasste Befehle
und richtete in einer Schule eine Art Kommandozentrale
ein, obwohl er längst aus der Bundeswehr ausgeschieden war.
Mit dem Ex-Polizisten Michael F. findet sich ein weiterer Querdenker
unter den Beschuldigten, der bei einer Demo den Hitlergruß zeigte. Er wird außerdem der Reichsbürger-Bewegung zugerechnet und wurde deshalb in diesem Jahr aus dem Polizeidienst des Landes Niedersachsen entlassen.
Von Kangal
zu Schatten
In die Ermittlungen im Vorfeld der Razzia waren mehrere Sicherheitsbehörden mit Hunderten Beamtinnen und Beamten involviert: Zunächst ermittelte das Bundesamt für Verfassungsschutz unter dem Operationsnamen Kangal
gemeinsam mit den Verfassungsschutzbehörden mehrerer Länder.
Aufgrund der Bezüge zur Bundeswehr war das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst eingebunden. Schließlich übernahm das Bundeskriminalamt mit der Ermittlungsgruppe Schatten
unter Beteiligung mehrerer Landeskriminalämter. Der Generalbundesanwalt leitet die Ermittlungen.
Zusammenhang zu weiteren Ermittlungen
Die heutigen Maßnahmen stehen auch im Zusammenhang mit einem bereits bekannten Ermittlungsverfahren des Generalbundesanwalts (Vereinte Patrioten
) gegen vier Männer und die 75-jährige ehemalige Lehrerin Elisabeth R. wegen eines offenbar geplanten Angriffs auf Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Nach Informationen von ARD-Hauptstadtstudio und SWR hatte diese Gruppe sehr ähnliche Ziele und stand zeitweise in Kontakt zur Gruppe um Reuß. Zu einer Zusammenarbeit soll es aber nicht gekommen sein.
Logistische Herausforderung
Für die Bundesanwaltschaft ist es der wohl größte Anti-Terroreinsatz in der Geschichte der Bundesrepublik. Bis zu 3000 Beamte aus Bund und Ländern sind im Einsatz. Aufgrund der großen Zahl der Beschuldigten und vieler Haftbefehle stellt der Zugriff Justiz und beteiligte Polizeibehörden vor erhebliche logistische Herausforderungen.
Alle bei der Razzia Festgenommenen müssen bis zum Ende des kommenden Tages einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, der dann jeweils über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheidet. Tagesschau, von M. Götschenberg und H. Schmidt, ARD-Terrorismusexperten, und F. Bräutigam, ARD-Rechtsexperte
MV: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 511,7
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist seit gestern um 1.108 Fälle gestiegen. Am Dienstag waren es 2.103. Zudem wurden drei weitere Todesfälle gemeldet. Die meisten Neuinfizierten meldet der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 173 neuen Fällen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 511,7. Gestern hatte der Wert 483,5 betragen. Die höchste Inzidenz hat die Stadt Rostock mit 619,5, die niedrigste die Mecklenburgische Seenplatte mit 415,1. NDR
Vor Ministerpräsidenten-Konferenz: Günther für einheitliches Vorgehen bei Corona-Regeln
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident hat sich vor den Beratungen der Ministerpräsidenten am Donnerstag für ein einheitliches Vorgehen bei Corona-Regeln ausgesprochen. Das Auslaufen der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr zum Jahresende bleibe weiter erklärtes Ziel der Landesregierung, sagte Günther am Mittwoch in Kiel. In Bayern soll es ab dem 10. Dezember statt einer Maskenpflicht nur noch eine Empfehlung zum Tragen der Maske in Bus und Bahn geben. Auch Sachsen-Anhalt setzt künftig auf Freiwilligkeit. Die Pflicht soll dort zum 8. Dezember fallen. NDR
Lauterbach erteilt Einfuhrerlaubnis für chinesischen Sinovac-Impfstoff
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat dem chinesischen Sinovac-Impfstoff eine Einfuhrgenehmigung erteilt. Mit dieser Zulassung wollen wir erreichen, dass chinesische Bürger durch den eigenen Impfstoff hier auch geschützt sind
, sagte Lauterbach am Mittwoch dem Magazin Spiegel
. Demnach darf der Impfstoff ab sofort in die Bundesrepublik Deutschland eingeführt und hier ausschließlich an Staatsangehörige Chinas verabreicht werden. Grundlage dafür ist dem Bericht zufolge eine Bewertung durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Geimpft werden darf demnach nur in Verantwortung der Botschaften und Konsulate Chinas. Über die Sicherheit von Sinovac hatte es zuvor Bedenken gegeben. Diese seien nach der Bewertung durch das PEI ausgeräumt, sagte Lauterbach. Es gebe nun ausreichend Daten über die Vakzine. Die Freigabe könne er auf dieser Grundlage ohne Wenn und Aber
vertreten. Eine Zulassung für Deutsche ist demnach nicht vorgesehen. NDR
Studie: Weihnachtsgottesdienst verliert deutlich an Bedeutung
Der traditionelle Weihnachtsgottesdienst verliert in der Nach-Corona-Zeit deutlich an Bedeutung für die Menschen. So planten nur noch 15 Prozent einen Besuch, heißt es in der am Mittwoch in München vorgestellten repräsentativen Weihnachtsstudie
der Universität der Bundeswehr München. Im Vor-Pandemie-Jahr 2019 habe dies noch bei knapp einem Viertel der insgesamt mehr als 1.000 Befragten auf der Agenda für Heiligabend gestanden. Nach zwei Jahren Kontaktbeschränkungen haben sich einige Menschen wohl damit abgefunden und möglicherweise ihre Traditionen angepasst
, sagte der Leiter der Studie, Philipp Rauschnabel. Die Menschen seien sich bewusst, dass Heiligabend ein für viele stressiger Tag sei. Dann wird hinterfragt, ob man nach zwei Jahren Zwangspause doch wieder in die Kirche geht, oder lieber gemeinsam einen Film schaut.
NDR
Verband: Pflegekräfte über Prämien frustriert
Pflegekräfte beklagen Willkür und Ungerechtigkeiten bei der Verteilung der Corona-Prämien für das Jahr 2021. Der Bund verfehle sein Ziel, mit Sonderzahlungen von insgesamt einer Milliarde Euro die besondere Belastung der Arbeit mit Covid-Patientinnen und-Patienten zu honorieren, kritisierte der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Krankenhäuser und Einrichtungen der Altenpflege müssen die Corona-Prämien bis spätestens zum Jahresende an die Beschäftigten auszahlen. Der Corona-Bonus erweist sich als intransparent, willkürlich und Belegschaften spaltend
, monierte der Verband. Das zeigten die vielen Rückmeldungen beruflich Pflegender
.
Die Liste der Beschwerden sei lang. So stoße etwa auf Unverständnis, dass Krankenpflegehelferinnen im Unterschied zu ihren examinierten Kolleginnen keinen Bonus bekommen. Das wird als ungerecht empfunden, wenn man miteinander und Hand in Hand auf derselben Station gearbeitet hat
, so der Verband. Der DBfK bilanzierte: Dieser Bonus ist von einem als wirklich wertschätzend empfundenen
Die Gewerkschaft ver.di hatte schon im Frühjahr 2021 darauf hingewiesen, dass viele Altenpflegekräfte den Corona-Bonus für das Jahr 2020 nicht bekommen haben. Wumms
weit entfernt.Wir bekommen noch heute E-Mails von Beschäftigten, die bis heute keine Prämie erhalten haben und fürchten, dass sie mit der neuerlichen Prämie 2022 wieder leer ausgehen
, sagte Matthias Gruß, ver.di-Gewerkschaftssekretär für die Altenpflege, dem epd.
Das Bundesgesundheitsministerium rechnet nach eigenen Angaben damit, dass in den Krankenhäusern mehr als 204.000 Pflegefachkräfte und mehr als 25.000 Intensivpflegefachkräfte einen Bonus erhalten. Die Auszahlung der Corona-Prämien für 2021 werde streng geprüft. NDR
China lockert Null-Covid-Maßnahmen
China hat heute landesweit geltende Lockerungen seiner Null-Covid-Politik angekündigt. Die neuen Richtlinien der Nationalen Gesundheitskommission (NHC) sehen unter anderem vor, dass infizierte Personen ohne Symptome oder mit milden Symptomen sich "generell zu Hause isolieren" können. Zudem will das Land den Umfang und die Häufigkeit von PCR-Tests reduzieren. Verpflichtende Tests sollen demnach künftig auf Gegenden mit "hohem Risiko" sowie Schulen beschränkt werden. Auch für Reisen zwischen den Provinzen ist künftig kein Negativ-Test mehr nötig. Positiv auf Covid getestete Personen mussten in China bisher zur Quarantäne in zentrale Regierungseinrichtungen.
In den vergangenen Wochen war es im ganzen Land zu Protesten gegen den harten Corona-Kurs gekommen. Angesichts der Proteste hatten zuletzt mehrere Großstädte wie Peking oder Shanghai bereits ihre Corona-Maßnahmen gelockert. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen im Land sinkt. Zuletzt meldeten die chinesischen Behörden gut 25.000 neue Fälle binnen eines Tages. NDR
RKI-Chef Wieler wirbt für Maske und Isolationspflicht
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat dafür geworben, Corona-Infizierte weiter zu isolieren und Masken zu tragen. Inwieweit die Maßnahmen umgesetzt werden, sei letztlich eine politische Entscheidung
, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Sich bei einer Corona-Erkrankung zu isolieren, bleibe wichtig, um andere zu schützen. Genauso wichtig ist es, dass die Menschen weiterhin Masken tragen, denn auch dadurch bleibt die Zahl der Atemwegserkrankungen im Rahmen.
Wieler geht davon aus, dass sich im Winter wieder mehr Menschen anstecken werden. Wie hoch die Zahlen sein werden, sei schwer vorherzusagen.
Gestern Abend hatten sich die Gesundheitsminister und -ministerinnen der Länder beraten und danach erklärt, es gebe kein gemeinsames Vorgehen - etwa zur Maskenpflicht in Bus und Bahn. Einige wollten die Pflicht zum 1. Januar abschaffen, andere erst nach dem Winter. Für Fernzüge ist die Maskenpflicht bis 7. April 2023 bundesweit gesetzlich festgeschrieben. Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz haben zudem die Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen für positiv Getestete bereits aufgehoben. NDR
Lauterbach kritisiert Bayerns Ende der Maskenpflicht
Ich bin einfach davon nicht überzeugt.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat so das Ende der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in in Bayern kritisiert. In der Gesundheitsministerkonferenz mit den Ländern hätten er und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, am Montag nochmals deutlich gemacht, dass es keine Gründe gebe, jetzt zu sagen, man könne auf Masken und auf die Isolation von Corona-Infizierten verzichten. Lauterbach verwies auf eine zu erwartende ansteckendere Virusvariante, sowie die aktuell weit verbreiteten RS-Viren und eine Grippewelle. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, Christian Karagiannidis, sagte, ihn nerve langes Maskentragen auch. Aber wenn wir auf der anderen Seite sehen, dass die Kinderkliniken total voll sind mit RSV, und Influenza kommt jetzt auch noch dazu, dann ist es ein Stück weit auch unser Beitrag für die Gesellschaft, den wir leisten sollten.
Man könne nicht einerseits klagen, dass Kinderkliniken überschwemmt würden, und auf der anderen Seite solche Maßnahmen zurücknehmen. NDR
Bayern kippt Maskenpflicht in Bus und Bahn
In Bayern gilt ab 10. Dezember in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs keine Maskenpflicht mehr. Das gab der bayrische Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU) auf einer Pressekonferenz in München bekannt. Bayern ist das erste Bundesland, das die Maskenpflicht aufhebt. Da die aktuelle bayrische Corona-Schutzverordnung zum 9. Dezember ausläuft, hatte das Kabinett heute beraten. Gesundheitsminister Klaus Holetschek appellierte an die Menschen, zum Schutz weiterhin eine Maske zu tragen. Allerdings halte die Staatsregierung die Maskenpflicht aufgrund der aktuell niedrigen Sieben-Tage-Inzidenz nicht mehr für angemessen. Man orientiere sich hier am Beispiel Österreichs und anderer europäischer Länder, die keine Pflicht mehr hätten. NDR
Schleswig-Holstein: Fällt kommende Woche die Maskenpflicht in Bus und Bahn?
Schleswig-Holstein will wie angekündigt in der nächsten Woche über ein Ende der Maskenpflicht in Bus und Bahn entscheiden. Eine Regierungssprecherin bestätige, dass die Landesregierung ein weiteres Mal mit Experten berate; dann folge die Entscheidung. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte vor drei Wochen das Ziel verkündet, die bis Jahresende befristete Maskenpflicht in Bus und Bahn nicht zu verlängern. Am 17. November war bereits die generelle Isolationspflicht für positiv auf Corona getestete Personen entfallen. NDR
Verfassungsgericht erlaubt Beteiligung am Corona-Aufbaufonds der EU
Die Schuldenaufnahme der Europäischen Union zur Bewältigung der wirtschaftlichen Corona-Folgen verstößt nicht gegen das Grundgesetz. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe durften Bundesregierung und Bundestag dem EU-Beschluss zur Kreditaufnahme von insgesamt 750 Milliarden Euro zustimmen. Im Eilverfahren hatten die Karlsruher Richterinnen und Richter 2021 grünes Licht gegeben - aber klargestellt, dass ein Verfassungsverstoß möglich sei. Das wurde jetzt im Hauptverfahren geprüft. Das Aufbauprogramm mit dem Namen Next Generation EU
soll den EU-Staaten helfen, nach der Pandemie wieder auf die Beine zu kommen. Dafür macht die EU-Kommission mehr als 800 Milliarden Euro Schulden, unter Berücksichtigung der Inflation. Die Kläger, darunter der Wirtschaftsprofessor und frühere AfD-Politiker Bernd Lucke, befürchteten, dass am Ende womöglich Deutschland die Rechnung allein begleichen muss, sollten andere Staaten ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Außerdem habe das Programm keine Grundlage in den europäischen Verträgen. NDR
Verhandlung zu Klage gegen Corona-Verordnungen in MV
Das Oberverwaltungsgericht Greifswald verhandelt heute über eine Klage gegen einzelne Regelungen in zwei Corona-Verordnungen vom April 2020 sowie vom Mai 2021. Konkret geht es um das damals gültige Einreiseverbot und Ausreisegebot für Zweitwohnungsinhaber in Mecklenburg-Vorpommern. Kläger ist ein Zweitwohnungsinhaber, der seinen Erstwohnsitz außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern hat. Menschen aus anderen Bundesländern durften 2020 und 2021 zeitweise nur nach MV einreisen, wenn sie dort auch ihren Erstwohnsitz hatten. Ausnahmen gab es bei Besuchen der Kernfamilie, zu der etwa Kinder, Eltern, Geschwister sowie Lebenspartner zählten. NDR
Bundesverfassungsgericht zu Corona-Aufbaufonds der EU
Im Streit um die Beteiligung Deutschlands am milliardenschweren Corona-Aufbaufonds der EU will das Bundesverfassungsgericht heute sein Urteil verkünden. Sollte es von einem Verstoß gegen die Verfassung ausgehen, müsste als nächstes der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg eingeschaltet werden. Im Eilverfahren hatten die Karlsruher Richterinnen und Richter 2021 grünes Licht gegeben - aber klargestellt, dass ein Verfassungsverstoß möglich sei. Das wurde jetzt im Hauptverfahren geprüft. Das Aufbauprogramm mit dem Namen Next Generation EU
soll den EU-Staaten helfen, nach der Pandemie wieder auf die Beine zu kommen. Dafür macht die EU-Kommission mehr als 800 Milliarden Euro Schulden, unter Berücksichtigung der Inflation. Die Kläger befürchten, dass am Ende womöglich Deutschland die Rechnung allein begleichen muss, sollten andere Staaten ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Es drohe über Jahrzehnte ein unkalkulierbarer Schuldensog. Außerdem habe das Programm keine Grundlage in den europäischen Verträgen. NDR
All Hands on Deck
: Benefizkonzert für Kulturbranche in Hamburg
Obwohl die Corona-Pandemie mittlerweile als halbwegs überstanden gilt, leidet die Kultur- und Veranstaltungsbranche nach wie vor an den Spätfolgen. Vor allem fehlt es an Nachwuchs. Bei einem Benefizkonzert in Hamburg treten heute Abend neben Eko Fresh, Laith Al Deen, Conchita Wurst, Jeanette Biedermann, He/Ro und Alvaro Soler auch Größen wie Zoe Wees, Clueso und Beatrice Egli auf. Insgesamt werden 35 Musikerinnen und Musiker fast sechs Stunden lang performen. Das ins Internet gestreamte Konzert ist komplett kostenlos. Es war einfach, die Künstlerinnen und Künstler zu überzeugen
, sagte Musikmanagerin Salome Agyekum. Wir fragen ja im Grunde auch nicht für uns, sie kommen am Ende für ihre eigenen Leute.
Das Konzert unter dem Motto All Hands on Deck
war Anfang 2021 ins Leben gerufen worden, um auf die dramatische Lage der Branche aufmerksam zu machen. Mit den Spenden sollen vor allem die Crews der Künstlerinnen und Künstler unterstützt werden. NDR
Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen steigt auf 394,4
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Niedersachsen beträgt nach Angaben des RKI aktuell 394,4 (Vortag: 374,7 / Vorwoche: 337,7). Insgesamt wurden aus dem Bundesland 8.321 neue Corona-Fälle gemeldet. NDR
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg steigt auf 202,3
In Hamburg wurden laut RKI 985 neue Corona-Fälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt den Angaben zufolge aktuell bei 202,3 (Vortag: 196,7 / Vorwoche: 208,7). NDR
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 249,2
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Schleswig-Holstein liegt bei 249,2 (Vortag: 231,8 / Vorwoche: 199,2), wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorging. Innerhalb eines Tages wurden 2.115 neue Corona-Infektionen erfasst. NDR
Weitere chinesische Städte lockern Corona-Regeln
In mehreren chinesischen Städten sind weitere Corona-Lockerungen in Kraft getreten. So entfallen in der Hauptstadt Peking und der Finanzmetropole Schanghai für die Einwohner nun die Pflicht, ein höchstens 48 Stunden altes negatives Testergebnis vorzuweisen, um öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. In Schanghai können die Bewohner nun auch wieder ohne einen kürzlich vorgenommenen Test Außenbereiche wie Parks und Touristenattraktionen betreten. Die Finanzmetropole war in diesem Jahr monatelang abgeriegelt. Zuletzt hatte China begonnen, die seit Monaten geltenden Corona-Maßnahmen teilweise zu lockern. Neben der Testpflicht betrifft dies auch die Quarantäneregelungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) begrüßte die Lockerung der strengen Null-Covid-Politik. NDR
Hamburg: Demo gegen ungerechte Verteilung beim Corona-Bonus
Vor dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) haben Krankenhauspersonal und Pflegekräfte gegen die Praxis bei der Verteilung der Corona-Boni protestiert. Damit will die Bundesregierung die Betroffenen für ihren Einsatz während der Pandemie belohnen, doch viele von ihnen gehen leer aus. NDR
Gesundheitsminister ohne neue Beschlüsse zu Masken und Isolation
Die Gesundheitsminister und -ministerinnen der Länder haben vorerst keine neue Linie für weitere Änderungen an den Corona-Schutzvorgaben beschlossen. Die Ressortchefs hätten sich ausgetauscht, aber es gebe kein einheitliches Vorgehen etwa zur Maskenpflicht in Bus und Bahn oder zur Isolationspflicht, sagte eine Sprecherin des sachsen-anhaltischen Sozialministeriums nach den Beratungen. In der Beratung hätten sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, für die Beibehaltung der Maßnahmen ausgesprochen, sagte die Sprecherin weiter. Sie erwarteten eine steigende Zahl von Neuinfektionen und hätten auf die hohe Sterblichkeit vor allem bei älteren Menschen hingewiesen. Das RKI sehe keinen Grund, die bisherigen Empfehlungen zu ändern.
Wir werden uns weiterhin an die wissenschaftlichen Empfehlungen des RKI halten und bei den Maßnahmen bleiben, denn wir haben steigende Infektionszahlen
, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) dem NDR. Dass wir jetzt einen solchen Flickenteppich haben, bedaure ich sehr. Für die Akzeptanz der Regeln ist das eine Katastrophe.
Mittlerweile haben Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz die Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen für positiv Getestete aufgehoben, die das RKI nach wie vor empfiehlt. NDR
430 Betretungsverbote bisher in Hamburg
In der Hansestadt sind mit Stand Anfang Dezember 430 Betretungsverbote für Krankenhäuser, Praxen oder Pflegedienste erlassen worden. Einen entsprechenden Bericht des Hamburger Abendblatts
bestätigte die Sozialbehörde. Wie erwartet sei die Zahl nach Einführung der Impfpflicht Mitte März zunächst klein gewesen, denn die Verfahren mussten erst abgearbeitet werden. Rund 160 Verbote waren es demnach Anfang August, 250 Mitte Oktober. Hamburgs Ärztekammer hatte Pläne für ein Ende der Corona-Impfpflicht für Personal in Kliniken und Pflegeheimen Ende November begrüßt. Das ist ein sinnvoller Schritt
, sagte Ärztekammer-Präsident Pedram Emami. Es ist gut, dass diese Regelung im neuen Jahr Geschichte sein wird
. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt seit Mitte März. Die Gesundheitsämter können Tätigkeits- oder Betretungsverbote für Beschäftigte von Kliniken oder Pflegeeinrichtungen aussprechen, wenn diese auch nach Aufforderung keinen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen oder kein Attest haben, das sie von einer Corona-Impfung befreit. Die gesetzliche Grundlage für die Impfpflicht läuft zum Jahresende aus. NDR
OECD: Lebenserwartung in EU 2021 wegen Corona um ein Jahr gesunken
Durch die Corona-Pandemie ist die Lebenserwartung im EU-Raum 2021 laut der Industriestaaten-Organisation OECD um mehr als ein Jahr im Vergleich zum Stand vor der Krise gesunken. Das sei für die meisten Länder der höchste Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris mit. Die Lebenserwartung lag im Jahr 2021 demnach bei etwas mehr als 80 Jahren. Corona habe die Gesundheitsausgaben 2020 und 2021 in fast allen EU-Ländern in die Höhe getrieben. In Deutschland stiegen die Ausgaben für Gesundheit pro Kopf 2020 real um fast fünf Prozent - laut OECD die höchste Wachstumsrate der vergangenen zehn Jahre. 2021 stiegen die Gesundheitsausgaben um knapp drei Prozent. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt ist den Angaben zufolge von 11,7 Prozent im Jahr 2019 auf 12,8 Prozent in 2020 gewachsen. Das sei der höchste Anteil der Gesundheitsausgaben unter den EU-Ländern. Corona habe ein deutliches Licht auf die Schwachstellen in den europäischen Gesundheitssystemen geworfen, die vielerorts seit Jahren unterfinanziert gewesen seien. Deutschland schneidet der OECD zufolge dabei noch verhältnismäßig gut ab. Dennoch sollte deutlich investiert werden, besonders in Personal und die Digitalisierung des Gesundheitssektors. Außerdem werde bislang nicht genügend Geld für Prävention ausgegeben. NDR
Spahn räumt Fehler ein und bittet um Verzeihung
Eltern und Kinder haben dem ehemaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zufolge unverhältnismäßig unter den Corona-Maßnahmen gelitten. Diese Familien müsse er um Verzeihung bitten, sagte Spahn dem christlichen Medienmagazin pro
. Der Fokus der Politik sei zu stark auf alte und verwundbare Menschen gerichtet gewesen oder darauf, dass die Wirtschaft weiterläuft
, räumte Spahn ein. Im Verhältnis dazu seien Familien mit Kindern zu wenig beachtet worden. Auch dass viele Menschen alleine ohne Begleitung hätten sterben müssen, sei furchtbar hart
und kein würdevolles Sterben
gewesen. Es sei nicht das Ziel der Politik gewesen, jede Infektion und jeden Todesfall zu verhindern
. Spahns Worten zufolge ging es darum, das Gesundheitswesen vor Überforderung zu schützen und das Virus aus Pflegeeinrichtungen herauszuhalten. Als die Maßnahmen beschlossen wurden, habe man aber deren Tragweite nicht in allen Facetten absehen können: Es war in der Situation das, was wir in der Abwägung für richtig hielten.
Aus heutiger Sicht würde er anders entscheiden, sagte Spahn. Es sei nicht möglich, 100 Prozent der Menschen zu schützen. NDR
Impfzentren in Hamburg schließen demnächst
Die beiden letzten Impfzentren in Hamburg schließen zum Jahresende. Das in Hamburg sehr hohe Schutzniveau durch gute Impfquoten und hohe Genesenenzahlen sei der Grund, teilte die Sozialbehörde mit. Zum Ende des Jahres 2022 laufe zudem die Finanzierung der Impfzentren seitens der Bundesregierung aus. Corona-Impfungen seien natürlich weiterhin verfügbar, ab dem Jahreswechsel sollen alle Impfungen von Arztpraxen und betriebsärztlichen Einrichtungen bedient werden, wie die Behörde weiter mitteilte. Derzeit gibt es noch das Impfzentrum am Flughafen im Terminal Tango und den Standort in den Harburg Arcaden. NDR
SH: Viele Kliniken finanziell am Limit
Finanzielle Folgen der Corona-Pandemie, die allgemeine Inflation und steigende Energiekosten bringen die Finanzplanung der Kliniken in Schleswig-Holstein durcheinander. Viele Kliniken im Land können derzeit ihre Kosten nicht decken. Nur durch Rücklagen oder zusätzliche Mittel ihrer Träger halten etliche Krankenhäuser den Betrieb derzeit aufrecht. Bei einer Umfrage von NDR Schleswig-Holstein unter 32 Regel- und Schwerpunktversorgern bewerteten die meisten Kliniken ihre wirtschaftliche Situation als schlecht. Mit Blick auf das kommende Jahr fällt die Bewertung noch schlechter aus. NDR
Pandemie-Effekt fällt weg: Zahl der Verkehrstoten steigt wieder
Das Statistische Bundesamt erwartet für das laufende Jahr 2022 einen deutlichen Anstieg der Verkehrstoten in Deutschland. Ausgehend von den Zahlen für den Zeitraum von Januar bis September 2022 rechnet die Behörde für das Gesamtjahr mit einem Anstieg um mehr als 220 Toten im Vergleich zum Vorjahr. Das wären dann etwa 2.790 Menschen, die im Straßenverkehr gestorben sind, so die Behörde. Das entspricht einem Anstieg um rund 9 Prozent. Allerdings waren in den Corona-Jahren 2020 und 2021 mit 2.719 beziehungsweise 2.562 im Straßenverkehr Getöteten jeweils neue Tiefststände seit Beginn der Statistik im Jahr 1950 erreicht worden. Dies lag nicht zuletzt daran, dass nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts in diesen beiden Jahren auf deutschen Straßen deutlich weniger Kilometer zurückgelegt wurden als vor der Pandemie. NDR
15 Corona-Impfschäden in Niedersachsen anerkannt
Seit Beginn der Schutzimpfungen gegen das Coronavirus vor fast zwei Jahren sind in Niedersachsen bislang 15 Impfschäden anerkannt worden, in Bremen gibt es keinen Fall. Das teilten die zuständigen Behörden auf Anfrage mit. Demnach wurden in Niedersachsen beim zuständigen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie bis November 386 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens im Zusammenhang mit Corona-Impfungen gestellt. In Bremen gingen nach Angaben des Sozial-Ressorts beim Amt für Versorgung bis Ende Oktober 38 Anträge ein. Wer einen dauerhaften gesundheitlichen Schaden durch eine empfohlene Impfung erleidet, hat Anspruch auf Versorgung nach Regeln des Bundesversorgungsgesetzes. Dafür muss die Gesundheitsstörung als Impfschaden anerkannt sein. Die Anträge machen nur einen Bruchteil der insgesamt verabreichten Impfungen aus. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Niedersachsen bislang rund 19,3 Millionen Impfungen verabreicht worden, in Bremen 1,8 Millionen. Rund 6,4 Millionen Niedersachsen sind mindestens einmal geimpft. In Bremen sind es rund 621.000. NDR
Kubicki erwartet vorzeitiges Aus von Gesundheitsminister Lauterbach
FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine mangelnde Führungskompetenz bei der Leitung seiner Behörde vorgeworfen. Ich gehe, ehrlich gesagt, nicht davon aus, dass Karl Lauterbach als Gesundheitsminister die ganze Legislaturperiode im Amt bleibt
, sagte Kubicki der Stuttgarter Zeitung
und den Stuttgarter Nachrichten
. Die SPD ist doch selbst komplett genervt von Lauterbach.
Auch im Bundesgesundheitsministerium sei die Unzufriedenheit groß. Wenn Sie sich bei Mitarbeitern seines Hauses umhören, ist die Frustration nicht mehr zu toppen
, sagte Kubicki den Zeitungen. Die Leute fragen, welchen Twitterkanal sie denn nutzen müssten, um zu wissen, was der Minister will.
Lauterbach verzettele sich, sagte Kubicki. Er kann das Haus nicht führen.
NDR
Gesundheitsminister beraten über Maskenpflicht im ÖPNV
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen sich heute mit der Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie mit der Isolationspflicht für Corona-Infizierte befassen. Zu den Beratungen schalten sie sich digital zusammen. Zuletzt hatte es unter den Verkehrsministern zur Maskenpflicht im ÖPNV keine einheitliche Linie gegeben. Einige Länder wollten die Pflicht bereits zum 1. Januar abschaffen, andere angesichts der weiter angespannten Lage in der Pandemie erst nach dem Winter, hieß es nach der Verkehrsministerkonferenz am vergangenen Dienstag.
Einen Flickenteppich gibt es mit Blick auf die Isolationspflicht für Corona-Positive. Mittlerweile haben Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz die Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen aufgehoben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht Festlegungen zu weiteren Corona-Lockerungen im Frühjahr kritisch. NDR
WHO-Regionaldirektor sieht Ende der Pandemie noch nicht erreicht
Aus Sicht des Europadirektors der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das Ende der Corona-Pandemie noch nicht erreicht. Man befinde sich in einer günstigeren Phase als je zuvor, aber dies sei immer noch eine Pandemie, sagte Hans Kluge der Deutschen Presse-Agentur. Doch auch er sehe Anzeichen, dass man gerade in eine neue Phase der Pandemie eintrete. Als Gründe nannte Kluge die leichtere Übertragbarkeit und geringere Krankheitsschwere der dominierenden Omikron-Variante in Verbindung mit der höheren Immunität der Bevölkerung.
Der Epidemiologe Hajo Zeeb sieht Deutschland am Übergang zur Endemie. Dabei bedeute endemisch, dass das Virus sich bei uns eingenistet habe und nicht mehr weggehe. „Ob wir die endemische Lage erreicht haben, wird sich endgültig erst nach dem Winter beantworten lassen“, sagte Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. Zugleich warnte er davor, den endemischen Zustand zu unterschätzen. Endemie bedeute nicht: Jetzt ist alles vorbei, jetzt können wir uns zurücklehnen.
Auch im endemischen Zustand könne das Gesundheitssystem durch Corona stark beansprucht werden. Wir müssen weiterhin aufpassen, Maßnahmen beibehalten, schnell reagieren und es nicht wieder zu einer Pandemie werden lassen.
Focus Online
Zwei Millionen ungeimpfte Italiener müssen 100-Euro-Strafe zahlen
Ab dem 01. Dezember müssen knapp zwei Millionen ungeimpfte Italiener 100 Euro Strafe zahlen, weil sie sich trotz der Impfpflicht nicht haben impfen lassen. Etwa 1,9 Millionen Italiener müssen diese Strafe zahlen, berichtet „der Standard“. Die ungeimpfte Personen, für welche die Impfpflicht gilt, hatten eine sechsmonatige Frist, um sich impfen zu lassen oder zu rechtfertigen, warum sie sich nicht haben impfen lassen.
Betroffen sind Menschen aus bestimmten Berufsgruppen sowie Italiener, die über 50 Jahre alt sind. Wer nicht erklären kann, warum er nicht dreimal geimpft ist, muss eine Strafe für 100 Euro zahlen. Zwar hat die Rergierung unter Meloni die Impfpflicht für das Gesundheitspersonal in Krankenhäusern bereits aufgehoben, die Geldstrafe hat sie trotz aller Gerüchte jedoch noch nicht aufgehoben. Erst am Donnerstagabend entschied das italienische Verfassungsgericht, dass die eingeführte Impfpflicht rechtskonform gewesen sei. Bereits im vergangene Jahr hat Meloni einen Kurswechsel bei der Corona-Politik gefordert. Focus Online
Antikörpertherapien wirken nicht bei Omikron-Sublinie BQ.1.1
In Deutschland und anderen Ländern verbreitet sich die Corona-Subvariante immer stärker. Das wirkt sich auch auf die Therapieoptionen für bestimmte Patientengruppen aus, wie eine Analyse zeigt.
Für die Behandlung der Corona-Subvariante Omikron BQ.1.1 gibt es laut einer neuen Studie Einschränkungen: Alle derzeit zugelassenen Antikörpertherapien wirkten bei ihr nicht, teilte das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen mit. Die Analyse von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Einrichtung sowie der Universität Erlangen-Nürnberg wurde in der Fachzeitschrift »The Lancet Infectious Diseases« veröffentlicht.
Vor allem in Regionen, in denen BQ.1.1 stark verbreitet ist, sollten Ärzte bei der Behandlung infizierter Risikopatienten nicht allein auf Antikörpertherapien setzen, sondern zusätzlich weitere Medikamente wie Paxlovid in Betracht ziehen, sagte Studienleiter Markus Hoffmann. Darüber hinaus müssten neue Antikörpertherapien entwickelt werden.
In seinem aktuellen Wochenbericht weist das Robert Koch-Institut am vergangenen Donnerstag auf eine Vervierfachung bei der neuen Sublinie in Deutschland innerhalb der vergangenen vier Wochen hin. Der Anteil des Erregers lag demnach bei acht Prozent.
Leitlinie rät von Einsatz in Kliniken ab
Bei ihren Laboruntersuchungen an Zellkulturen stellten die Forschenden fest, dass BQ.1.1 weder durch einzelne Antikörper noch durch Antikörpercocktails neutralisiert werden konnte. Gegen einige Präparate waren auch andere Subtypen schon immun. Ursache der Resistenzen seien Mutationen des sogenannten Spikeproteins des Coronavirus, hieß es.
Die immer weiter fortschreitende Resistenzentwicklung von Sars-CoV-2-Varianten macht es erforderlich, dass neue Antikörpertherapien entwickelt werden, welche insbesondere auf die derzeit zirkulierenden und zukünftige Virusvarianten abgestimmt sind
, erläuterte Stefan Pöhlmann, Leiter der Abteilung Infektionsbiologie am Primatenzentrum. Idealerweise sollten sie auf Regionen im Spikeprotein abzielen, die nur wenig Potenzial für Fluchtmutationen aufweisen.
Antikörpertherapien gegen Covid-19 kommen vor allem bei Menschen mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf infrage – etwa bei Patientinnen und Patienten, die nach einer Organtransplantation Medikamente nehmen müssen, die das Immunsystem dämpfen. Wichtig ist, dass sogenannte monoklonale Antikörper sehr früh im Krankheitsverlauf eingesetzt werden.
Im stationären Bereich wird die Anwendung von monoklonalen Antikörpern schon seit Längerem nicht mehr empfohlen. In der aktuellen Leitlinie aus dem September heißt es dazu: Gegen die aktuell dominierende Omikron-Variante BA.5 ist derzeit keiner der in Europa zur Therapie zugelassenen monoklonalen Antikörper ausreichend wirksam.
Spiegel, jae/dpa
Höllenhund
-Virusvariante breitet sich in Deutschland aus
Die Virusvariante BQ.1.1 ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch und könnte bald die dominate Variante sein. Das weiß man bisher über den neuen Omikron-Abkömmling.
Subvariante BQ.1.1 in Frankreich fast bei 20 Prozent
BQ.1.1 ist ein Abkömmling der Omikron-Subvariante BA.5 und sorgt derzeit in den USA für zahlreiche Neuinfektionen. Aber auch in Europa ist die mitunter als Cerberus
- (= Höllenhund) bezeichnete Variante schon angekommen. Den höchsten Anteil in Europa hat sie derzeit in Frankreich. Die Höllenhund
-Variante verursachte dort bereits im Oktober fast 20 Prozent der Infektionen. Gemeinsam mit BQ.1 ist BQ1.1 in den USA und Frankreich bereits die dominante Variante.
Die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC geht davon aus, dass die Variante BQ.1 einschließlich ihrer Unterlinien von Mitte November bis Anfang Dezember 2022 mehr als 50 Prozent der SARS-CoV-2-Infektionen ausmachen wird.
Auch in Deutschland breitet sich die Variante aus
Seit einigen Wochen breitet sich die Omikron-Sublinie auch zunehmend in Deutschland aus. Im aktuellen Lagebericht beschreibt das Robert-Koch-Institut (RKI), dass der Anteil von BQ.1.1 in der Stichprobe inzwischen bei über acht Prozent liegt. Das bedeutet, dass sich der Anteil in den letzten vier Wochen vervierfacht hat.
Da in Deutschland im weltweiten Vergleich eher seltener sequenziert wird, könnte die Zahl sogar schon weitaus höher sein.
Ein beruhigende Beobachtung: Obwohl die Variante zwar sehr ansteckend ist, kann trotz der Ausbreitung bislang keine Erhöhung der Krankheitslast beobachtet werden, so das RKI.
BQ.1.1 voraussichtlich für nächste Corona-Welle verantwortlich
Viele Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass BQ.1.1 in Europa und Nordamerika noch vor Ende November für die nächste große Corona-Welle verantwortlich sein wird. Schließlich hat Cerberus gegenüber der aktuell dominierenden Omikron-Subvariante BA.5 einen Übertragungsvorteil von mehr als zehn Prozent – das bedeutet, dass Ansteckungen schneller geschehen. Das berichtet Cornelius Römer vom Biozentrum der Universität Basel Anfang Oktober auf Twitter.
Deshalb überträgt sich BQ.1.1 schneller
Bioinformatiker Römer beobachtet Cerberus seit September und twittert: Ihr relativer Anteil hat sich jede Woche mehr als verdoppelt
. Im Vergleich mit der Omikron-Variante BA.5 bringt die neue Subvariante weitere Mutationen am Spike-Protein mit.
Zur Erinnerung: Über das Spike-Protein dringen die Coronaviren in unsere Zellen ein. Und durch die Mutationen am Spike-Protein kann unser Immunsystem das Virus nicht mehr so gut erkennen. Die Folge: Das mutierte Virus kann unsere Immunabwehr noch besser umgehen als vorherige Varianten. Die Immunflucht
-Variante macht BQ.1.1 so ansteckend – auch für Geimpfte und Genesene. Ein Infizierter steckt 60 bis 80 Prozent mehr Menschen an als mit BA.5 – so der Datenspezialist Gerstung gegenüber dem BR.
Auch der Bioinformatiker Richard Neher von der Uni Basel weist im Interview mit tagesschau24 auf das hohe Ansteckungspotential der BQ.1.1 Virusvariante hin:
Das Virus mutiert gerade an den Stellen, an denen Antikörper an das Spike-Protein binden. Und wenn das Virus sich an diesen Stellen verändert, dann binden diese Antikörper, die wir zum Beispiel durch Impfungen oder überstandene Infektionen gebildet haben, nicht mehr so gut. Die Viren werden also nicht mehr so gut erkannt und können dann zu einer Infektion führen, obwohl die Antikörper im Grunde da sind.
Richard Neher, Bioinformatiker an der Uni Basel
BA.5 Booster-Impfung kann vorteilhaft sein
In Israel zeigen sich durch die Ausbreitung von BQ.1 und BQ.1.1 derzeit viele Reinfektionen. Das heißt, dass sich auch Geimpfte und Genesene wieder infizieren können. Der Modellierer Barak Raveh von der Hebräischen Universität in Jerusalem veröffentlichte vor wenigen Tagen auf Twitter eine Grafik zur Reinfektionsrate:
Covid reinfection rate in Israel has increased from 20% to 35% over the last few weeks, coinciding with the rising prevalence of the new BQ.1.1 and XBB.1 variants. Over the last year, it has increased considerably along with every newly introduced Omicron variant. https://t.co/5N0tAr11Y4
@BarakRaveh, Twitter, 16.11.2022, 11:43 Uhr
Das positive an Cerberus ist: Es ist ein Nachkomme der Omikron-Variante und kein Subtyp von Delta – die als potenziell gefährlichere Mutation gilt und zu mehr Klinikeinweisungen geführt hat.
Da die Cerberus-Variante BQ.1.1 von BA.5 abstammt, kann die BA.5 Booster-Impfung von Vorteil sein. Der amerikanische Immunologe Anthony Fauci sagte gegenüber CBS-News: Der bivalente BA.5-Impfstoff wirkt nicht nur gut gegen die dominante BA.5-Variante, sondern schützte auch vor neuen Omikron-Sublinien von BA.5.
Außerdem schützen die derzeitigen Corona-Impfstoffe weiter vor schweren Verläufen und Todesfällen – das bestätigt die Präsidentin der deutschen immunologischen Gesellschaft, Christine Falk, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Falk erklärt, dass die Mutationen von BQ.1.1 zwar auf eine möglicherweise effektivere Ansteckung schließen ließen, aber nicht auf ein Unterlaufen aller Abwehrlinien. Auch Virologin Jana Schroeder erklärte gegenüber dem Deutschlandfunk, dass die BQ.1.1-Variante einen wichtigen Teil des Immunsystems wohl nicht umgehen kann:
Die B- und T-Zell-Immunität, also die zelluläre Immunität. Da ist die Chance sehr groß, dass die auch längerfristig und ziemlich variantenstabil bestehen bleibt.
Jana Schroeder, Virologin
Das bedeutet: Der Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod dürfte laut Immunologen bei immungesunden Menschen mit den empfohlenen Impfungen in der Regel standhalten.
Fast jeder habe jetzt in einer gewissen Art Immunität, sei es durch Impfungen oder durch eine überstandene Infektion, erklärt Bioinformatiker Neher. Und diese Immunität gehe auch nicht wieder weg. Das heißt, diese schweren Verläufe, die es zum Beginn gab, als noch überhaupt keine Immunität in der Bevölkerung vorhanden war, seien nicht mehr zu erwarten.
Als problematisch sehen Fachleute vielmehr die drohenden Personalausfälle an, wenn sich sehr viele Menschen auf einmal anstecken. Diesen Ausfällen soll nun vor allem der Wegfall der Isolationspflicht entgegen wirken. SWR
Mehr Zensur in China nach Protesten gegen Corona-Politik
Nach landesweiten Protesten gegen die Null-Covid-Politik in China ist eine unabhängige Berichterstattung über die Entwicklungen im Land noch einmal deutlich schwieriger geworden. Seit dem Beginn der Proteste habe die Zensur deutlich zugenommen, berichtet die ARD-Korrespondentin Eva Lamby-Schmidt aus Shanghai. Einige Chinesen würden aktuell mittels eines sogenannten VPN-Tunnels auf Twitter und Telegram kommunizieren und an unzensierte Informationen gelangen. Die Regierung hatte gestern angedeutet, dass es Lockerungen geben soll und dass Beschränkungen in einigen Regionen bereits zurückgenommen worden sind. NDR
Pflegebonus: Viele bekommen ihn nicht
Um den Pflegebonus gibt es Ärger. Viele Pflegekräfte und Mitarbeiter, die sich monatelang mit Corona-Infektionen auseinandersetzen mussten, erhalten nicht den versprochenen Bonus. Im Clementinenhaus in Hannover sorgt man sich um den Zusammenhalt der Belegschaften. NDR
WHO warnt vor perfekten Bedingungen
für neue tödliche Virus-Variante
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagt eine Lockerung der Strategien zum Kampf gegen die Pandemie in diesem Jahr. Damit bestünden weiter die perfekten Bedingungen
dafür, dass eine neue, tödliche Variante des Erregers sich ausbreite, sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Schätzungen der UN-Organisation zufolge haben jetzt etwa 90 Prozent der Weltbevölkerung eine gewisse Immunität gegen das Virus, entweder wegen einer durchgemachten Infektion oder durch eine Impfung. NDR
Corona spielt auf den Intensivstationen nur noch geringe Rolle
Die Corona-Pandemie ist auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in Deutschland kaum noch relevant, hat aber beim Personal erheblichen Tribut gefordert. Inzwischen mache der Anteil der Corona-Patienten auf den Intensivstationen weniger als fünf Prozent aus, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Prof. Gernot Marx, heute zum Abschluss des Jahreskongresses der Organisation in Hamburg. Aktuell gebe es ein Plateau von etwa 900 Covid-Patienten - nach gut 5.000 Schwerkranken noch vor etwa einem Jahr, sagte Marx, der auch Direktor der Klinik für Intensivmedizin und Intermediate Care am Universitätsklinikum Aachen ist. Das sind in der Regel ältere, also 70- bis 80-jährige Patienten.
Auch die Kapazitäten bei den Beatmungsgeräten seien bei Weitem nicht ausgeschöpft.
Beim Klinikpersonal habe die Pandemie jedoch deutliche Spuren hinterlassen. So hätten wegen Personalmangels inzwischen rund 2.000 Intensivbetten abgebaut werden müssen, was die Kapazität an freien Betten teilweise schon wieder auf unter zehn Prozent gedrückt habe, sagte Marx. Das Personal habe die Kliniken in der Regel nicht ganz verlassen, sondern wegen der dauerhaft extremen Arbeitsbedingungen stattdessen das Arbeitspensum von 100 auf 80 oder 75 Prozent reduziert, sagte Marx. NDR
Homeoffice-Pauschale wird entfristet
Die wegen der Corona-Pandemie eingeführte Homeoffice-Pauschale wird entfristet und von bislang fünf auf sechs Euro pro Tag angehoben. Sie kann außerdem für bis zu 210 Tage in Anspruch genommen werden (vorher 120 Tage). Der Höchstbetrag, der so steuerlich geltend gemacht werden kann, steigt demnach auf 1.260 Euro. Die Vorgaben für das häusliche Arbeitszimmer, um von der Pauschale zu profitieren, werden außerdem gelockert. Der Steuerabzug ist nun unabhängig davon möglich, ob die Tätigkeit in einer Arbeitsecke oder im häuslichen Arbeitszimmer erfolgt und unabhängig davon, ob ein anderer Arbeitsplatz etwa im Firmenbüro existiert. NDR
Wegen Corona: Formel 1 streicht China auch 2023 aus Rennkalender
Die Formel 1 wird auch im kommenden Jahr nicht in China fahren. Wie die Motorsport-Königsklasse heute mitteilte, ist die Austragung des Rennens in Shanghai wegen der schwierigen Corona-Lage im Land 2023 nicht möglich. Der Grand Prix von China war für den 16. April geplant gewesen. Die Formel 1 prüft Ersatzkandidaten für das ausgefallene Rennen, das den geplanten 24-Etappen-Rekordkalender aktuell dezimiert hat. Als ein Kandidat gilt Portimao. Ebenso wird Istanbul genannt. Die Formel 1 hat zuletzt 2019 auf dem Shanghai International Circuit Station gemacht. Seitdem wurden die Events wegen der Pandemie abgesagt. Der Vertrag mit dem chinesischen Veranstalter ist noch bis 2025 gültig. NDR
Statistisches Bundesamt: Weniger Geburten durch Belastungen der Pandemie
Die späte Impfempfehlung für Schwangere und die Belastungen der Corona-Pandemie haben 2022 laut Statistischem Bundesamt (Destatis) zu einem Rückgang der Geburten geführt. Von Januar bis August seien nach vorläufigen Zahlen etwa acht Prozent weniger Kinder geboren worden als im selben Zeitraum 2021, teilte das Bundesamt heute mit. Destatis-Referentin Olga Pötzsch zufolge gibt es drei Faktoren, die den Rückgang erklären könnten. Zum einen habe es lange keine explizite Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Schwangere und Stillende gegeben, weshalb einige Paare mit Kinderwunsch erst einmal gewartet hätten. Ein zweiter Grund sei die Belastung junger Familien mit Kindern während der Pandemie, die vermutlich auch dazu geführt haben könnte, dass die Entscheidung für ein weiteres Kind schwieriger fiel. Zudem spiele das geburtenstarke Jahr 2021 eine Rolle. Man habe gerade nach dem Aufheben des Lockdowns 2020 vermehrt Schwangerschaften beobachtet, denen eine Anstieg der Geburten im März und April 2021 folgte, sagte die Expertin. NDR
Anteil von Omikron-Variante BQ.1.1 steigt auf 13 Prozent
Der Anteil der Omikron-Sublinie BQ.1.1 der analysierten Proben in Deutschland hat in der vorvergangenen Woche weiter zugenommen. Ihr Anteil liegt nun bei 13,4 Prozent, wie aus dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Dennoch werde auch weiterhin mit der zunehmenden Verbreitung von BQ.1.1 keine Erhöhung der Krankheitslast beobachtet, schreibt das RKI. Die seit Mitte Juni dominierende Omikron-Linie BA.5 habe andere Varianten fast vollständig verdrängt, ihr Anteil liegt lag in der Woche vom 14. bis 20. November bei 91 Prozent. Der Rückgang der Corona-Inzidenzen ist laut RKI-Bericht vorerst gestoppt. Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche gleich geblieben, heißt es. In der Woche zuvor war die Corona-Inzidenz im gleichen Zeitraum noch um 17 Prozent gesunken. NDR
Niedersachsens Gesundheitsministerin Behrens verzichtet weitestgehend auf Schutzmaske
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens hält die Corona-Situation für so weit unter Kontrolle, dass sie nur noch selten auf eine Mund-Nasen-Bedeckung zurückgreift. Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich die Maske fast nur noch im Zug trage, wo sie ja richtigerweise auch noch vorgeschrieben ist. Bei Veranstaltungen aber fühle ich mich als gesunder Mensch ohne Vorbelastungen auch wieder ohne Maske wohl
, erklärte die SPD-Politikerin im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung
(NOZ). Behrens begründete den Verzicht auf die Maske unter anderem mit der guten Impfquote und dem derzeit moderaten Infektionsgeschehen in Niedersachsen
.
Dem Eindruck, in Niedersachsen laufe die Corona-Situation aufgrund von Höchstwerten bei den Inzidenzen im Land momentan aus dem Ruder, trat die Ministerin gleichwohl entschieden entgegen. Es gibt mit Blick auf unsere Kliniken überhaupt keine Anzeichen für ein deutlich erhöhtes Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen
, sagte Behrens. Die vergleichsweise hohen Inzidenzwerte in Niedersachsen erklärte sie damit, dass man im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern
nach wie vor Wert darauf lege, dass positive Corona-Schnelltests mit PCR-Tests bestätigt und diese Fälle dann an das Robert Koch-Institut gemeldet würden. NDR
Soziologin: Corona-Maßnahmen isolieren Menschen mit Behinderung
Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung der Münchner Soziologin Elisabeth Wacker Menschen mit Behinderung extrem isoliert. Menschen, die sonst selbstständig unterwegs sein konnten, mussten über Monate in den Wohneinrichtungen bleiben. Sie konnten nicht zur Arbeit, weil Werkstätten geschlossen waren, sie durften nicht einkaufen gehen und auch keinen Besuch bekommen
, sagte die Wissenschaftlerin. Die Einschränkungen hätten rund 200.000 Menschen mit Behinderung in Wohngruppen und Heimen betroffen. Die Soziologin an der Technischen Universität München leitet eine bundesweite Feldstudie zu Corona-Folgen in der Eingliederungshilfe. Ergebnisse der Studie sollen nächste Woche öffentlich vorgestellt werden. Teilhabe und Selbstbestimmung waren praktisch eingefroren
, erklärte Wacker. Einschränkungen in diesem Umfang dürften nie wieder passieren
, unterstrich sie. Wir können nicht Menschen monatelang einsperren oder sie allein sterben lassen, weil das Gesundheitsamt dies für den Infektionsschutz angeordnet hat.
Auch den Verzicht auf gemeinsame Mahlzeiten in der Anfangszeit der Pandemie sieht die Expertin kritisch: Das war hygienisch einwandfrei begründet, aber menschlich und psychisch sehr problematisch.
NDR
Überlastete Kinderkliniken durch RS-Virus: Vielfach alle Intensivbetten belegt
Die aktuelle Welle von Atemwegsinfekten bringt Kinderkliniken in Deutschland an ihre Grenzen. Von einer "katastrophalen Lage" auf den Kinder-Intensivstationen spricht die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) anlässlich ihres Kongresses heute in Hamburg. Wenn ein gerade reanimierter Säugling in einer eigentlich voll belegten Kinderklinik aufgenommen werde, müsse dort ein Dreijähriger den dritten Tag in Folge auf seine dringend notwendige Herzoperation warten. In den kommenden Wochen sei mit weiter steigenden Zahlen zu rechnen, hatte es im RKI-Wochenbericht vergangener Woche geheißen. Kinder sterben, weil wir sie nicht mehr versorgen können
, sagte der Leitende Oberarzt der Kinderintensivmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, Michael Sasse. Die enorme Welle von Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) habe die Situation noch einmal verschlimmert. Jetzt werden drei Jahrgänge von Kindern diese Infekte durchmachen, weil sie ohne Mundschutz durch die Gegend rennen
, sagte Sasse mit Blick auf die aufgehobenen Corona-Beschränkungen.
Die Intensiv- und Notfallmediziner untermauerten ihre Befunde mit einer Umfrage, an der 110 Kliniken teilgenommen hätten. Theoretisch hätte es am Umfragtetag, dem 24. November, in Deutschland insgesamt 607 Kinderintensivbetten gegeben. Tatsächlich seien es etwa vor allem wegen Personalmangels jedoch rund 40 Prozent weniger gewesen, nämlich nur 367. Ein Großteil dieser Betten wiederum war belegt. Der Umfrage zufolge meldeten 47 Kliniken null verfügbare Betten, 44 Krankenhäuser nur noch ein freies Bett. Insgesamt gab es an dem Tag bundesweit nur noch 83 freie Betten. Das bedeutet, dass es pro Kinderintensivstation weniger als ein freies Bett gegeben habe, sagte Divi-Generalsekretär Florian Hoffmann. NDR
Mehr Standardimpfungen bei Kindern während der Pandemie
Die Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind 2020 und 2021 während der Corona-Pandemie leicht angestiegen. Damit sei ein gefürchteter negativer Effekt der Pandemie ausgeblieben, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Das RKI bezog sich bei der Auswertung auf Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen und Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen. Betrachtet wurden alle von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche - darunter Diphtherie, Tetanus, Rotavirus, Masern, Röteln und Pneumokokken. Insgesamt liegen die Impfquoten bei den meisten der seit mehr als 20 Jahren empfohlenen Impfungen laut RKI "zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchungen auf einem guten Niveau". Allerdings zeigten die aktuellen Analysen auch, dass es wie in den Vorjahren weiterhin Defizite beim Impfen gebe, teilte das RKI mit. Kinder in Deutschland werden oftmals zu spät oder nicht vollständig geimpft.
Einige Kinder erhielten manche Impfungen gar nicht. So würden bei keiner Impfung national oder international gesetzte Ziele erreicht. NDR
Pflegeanbieter warnen vor Finanzierungslücke bei Corona-Tests
Private Altenpflegeanbieter haben vor einer Lücke bei der staatlichen Finanzierung von Corona-Schnelltests gewarnt. Es sei völlig unverständlich, dass für die Pflegeheime eine gesetzliche Testpflicht bis zum 7. April 2023 gelte, die Kosten laut Testverordnung aber nur bis zum 28. Februar übernommen werden sollten, erklärte der Arbeitgeberverband Pflege. Die Bundesregierung müsse das Problem schnell lösen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse Finanzminister Christian Lindner (FDP) klar machen, dass die Gesundheit der Pflegebedürftigen kein Sparposten sei. Kostenlose Bürgertests
soll es bis ins neue Jahr unter anderem weiterhin vor Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen geben. Dies gilt laut einer geänderten Verordnung vorerst befristet bis zum 28. Februar 2023. Das Infektionsschutzgesetz, das bis zum 7. April gilt, schreibt eine Testpflicht vor Besuchen in Kliniken und Pflegeheimen vor. NDR
Wenig ältere Geimpfte in China: Hoffnung ruht auf Impfstoff zum Einatmen
Die Coronazahlen in China steigen weiter. Zugleich gab es in den vergangenen Tagen wiederholt Proteste gegen die strikten Maßnahmen, die im Rahmen der Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung ergriffen wurden. Noch traut sich Peking nicht, zu lockern - zu wenige Senioren sind vollständig geimpft. Ein Booster zum Inhalieren soll die Impfquote erhöhen. Dabei handelt es sich um eine Aerosol-Variante eines ursprünglich per Spritze verabreichten Corona-Impfstoffs des chinesischen Unternehmens Cansino. Seit September ist der Impfstoff verfügbar. Damit ist China das erste Land der Welt, das ein Covid-19-Vakzin zum Einatmen zugelassen hat. Der Impfnebel stärkt laut chinesischen Angaben die Virusabwehr direkt in Mund und Rachen. Außerdem würden die Tröpfchen weiter in den Körper wandern. Bislang ist das Vakzin nur als Auffrischungsimpfung für Erwachsene zugelassen. NDR
China entschärft offenbar Teile der Null-Covid-Maßnahmen
Nach landesweiten Protesten gegen die Null-Covid-Politik rückt China offenbar von einigen besonders strengen Maßnahmen im Rahgmen der Null-Covid-Politik ab. In einigen Regionen wurden Beschränkungen bereits zurückgenommen. Die "neue Situation" erfordere "neue Aufgaben", sagte Vize-Ministerpräsidentin Sun Chunlan am Mittwoch bei einer Rede vor der Nationalen Gesundheitskommission. Die Omikron-Variante schwäche sich ab und die Impfrate steige an, erklärte sie und erwähnte die strenge Null-Covid-Strategie nicht mehr. Zuvor hatte die südliche Stadt Guangzhou trotz steigender Infektionszahlen das Ende wochenlanger Bechränkungen verkündet. In der Hafenstadt war es am Dienstagabend zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstrierenden gekommen, am Mittwoch seien dann die Beschränkungen in allen Bezirken mit Ausnahme einiger ausgewiesener Hochrisiko
-Viertel gelockert worden, wie die örtliche Gesundheitsbehörde erklärte. Die Stadt Chongqing im Südwesten teilte mit, dass Kontaktpersonen von Corona-Infizierten fortan unter bestimmten Bedingungen auch zu Hause unter Quarantäne gestellt werden können - bisher mussten sie in Isolationseinrichtungen. NDR
Hamburger Kliniken melden deutlichen Anstieg von RSV-Erkrankungen bei Kindern
Hamburger Kinderärzte in Praxen und Kinderkrankenhäusern verzeichnen einen deutlichen Anstieg von Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). "Eine Infektwelle zu dieser Jahreszeit ist nicht unüblich. Was wir jedoch beobachten ist, dass derzeit deutlich mehr Kinder krank sind als im Vorjahr", sagte Maike Hinrichs, Sprecherin des Katholischen Kinderkrankenhauses Wilhelmstift. Das führe dazu, dass sich deutlich mehr kranke Kinder als üblich in der Notaufnahme befinden. Von Ende Oktober bis Ende November wurden im Wilhelmstift mehr als 4.900 Kinder behandelt, damit habe sich die Patientenzahl nahezu verdoppelt. Auch das Kinder-UKE des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) verzeichnet aktuell eine erhöhte Anzahl von kleinen Kindern mit Atemwegsinfektionen. Im Altonaer Kinderkrankenhaus sei der Andrang von Eltern mit Kindern sehr groß, sagte der leitende Arzt der Pädiatrie, Kinderpneumologie und Allergologie, Philippe Stock: Viele Kinder müssen überwacht werden, bekommen Sauerstoff und haben aufgrund ihrer Atemnot einen sehr hohen pflegerischen Betreuungsbedarf.
Die Eltern machten sich berechtigterweise Sorgen, wenn ihr neugeborenes Baby oder kleines Kind zusätzlichen Sauerstoff benötigt. Eine ähnliche Entwicklung wurde auch aus Niedersachsen gemeldet, dort waren gestern nur noch 68 Kinder-Intensivbetten frei.
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist eine Atemwegserkrankung, die vor allem für Kleinkinder und Säuglinge bedrohlich werden kann. Gesundheitsexperten vermuten, dass sich viele Kleinkinder aufgrund der allgemeinen Maskenpflicht und der Corona-Lockdowns in den Jahren zuvor seltener mit dem RS-Virus angesteckt hatten – und viele die Infektion jetzt quasi nachholen. NDR
Neue Regelung für Corona-Bonus sorgt für Unmut
Viele Menschen, die in der Pflege arbeiten, sind verärgert, weil sie für dieses Jahr keinen Corona-Bonus bekommen sollen. Den Pflege-Bonus bekommt nur noch, wer mindestens 185 Tage in einer Klinik bei unmittelbarer Patientenversorgung tätig war. Dadurch gehen zum Beispiel sogenannte Springer leer aus, die in unterschiedlichen Einrichtungen arbeiten oder an verschiedenen Standorten der gleichen Einrichtung. NDR