Corona-Chronik, Juni 2022
Die Chronik der Pandemie im Spiegel der gesammelten Pressemeldungen.
Neue Corona-Testverordnung: Das ändert sich beim Schnelltest
Die Corona-Schnelltests sind ab heute nicht mehr für alle kostenlos. Das sieht die neue Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums vor. Wer hat Anspruch darauf und worauf muss man achten?Kostenlose Antigen-Schnelltests auf Staatskosten wird es nach der neuen Testverordnung künftig nur noch für Risiko- und weitere ausgewählte Gruppen geben. Andere können sich nur noch aus bestimmten Gründen testen lassen und müssen für die sogenannten Bürgertests drei Euro zahlen. Die Bundesländer haben die Möglichkeit, diesen Eigenanteil zu übernehmen. Ob ein Anspruch auf einen kostenlosen oder bezuschussten Test besteht, müssen Apotheken und andere Teststellen prüfen. Bürgerinnen und Bürger müssen entsprechende Nachweise vorlegen.
Wer hat Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest?
- Besucher von Pflege- und medizinischen Einrichtungen: Personen, die Menschen in Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern etc. besuchen wollen, aber auch die Behandelten bzw. die Bewohner selbst.
- Pflegende Angehörige
- Kinder unter 5 Jahren
- Schwangere, die sich im ersten Drittel der Schwangerschaft befinden.
- Chronisch Kranke, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.
- Studienteilnehmer: Personen, die aktuell an Studien zu Corona-Impfstoffen teilnehmen oder in den vergangen drei Monaten teilgenommen haben.
- Infizierte: Personen, die sich aufgrund einer nachgewiesenen Coronavirus-Infektion in Isolation befinden und sich freitesten lassen wollen.
- Haushaltsangehörige von nachweislich Infizierten
Wer kann sich für drei Euro testen lassen?
Auch für die Bürgertests mit einer Eigenbeteiligung von drei Euro ist es notwendig, den Anspruch nachzuweisen. Das geht etwa mit der Eintrittskarte für eine Veranstaltung, dem Vorzeigen der Corona-Warn-App oder bei Kontakten zu Risikopatienten mit einer Selbstauskunft. Bei folgenden Fällen darf man sich für drei Euro testen lassen:
- Besuch einer Freizeitveranstaltung: Personen, die am selben Tag eine Veranstaltung in einem Innenraum besuchen werden.
- Besuch besonders gefährdeter Menschen: Personen, die am gleichen Tag Kontakt zu einer Person über 60 Jahren haben werden, einen Menschen mit Behinderung treffen oder eine Person mit Vorerkrankungen besuchen.
- Rote Meldung in Corona-Warn-App: Personen, die durch die Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts eine Warnung mit der Statusanzeige erhöhtes Risiko haben.
Welche Nachweise muss man für kostenlose Tests vorlegen?
Wer eine kostenlose Testung in Anspruch nehmen möchte, muss sich ausweisen und einen Nachweis erbringen: Bei Kleinkindern ist das die Geburtsurkunde oder der Kinderreisepass, bei Schwangeren der Mutterpass. Wer aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden kann, muss darüber ein ärztliches Zeugnis im Original vorlegen. Teilnehmende an Impfwirksamkeitsstudien können sich von den Verantwortlichen der Studien einen Teilnahme-Nachweis ausstellen lassen und diesen vorlegen. Wer sich freitesten will, legt den PCR-Test vor, Gleiches gilt für Haushaltsangehörige von Infizierten, die zudem einen Nachweis für die übereinstimmende Wohnanschrift benötigen. Bei Besuchen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern kann ein kostenloser Test vor Ort gemacht werden oder der Besuch wird der Teststelle gegenüber glaubhaft gemacht (Muster-Formular als PDF). Pflegende Angehörige müssen glaubhaft machen, dass sie einen pflegebedürftigen Angehörigen pflegen.
Unmut bei Betreibern von Corona-Test-Zentren
Am Tag vor Inkrafttreten der neuen Corona-Testverordnung fehlte es Betreibern von Testzentren an Informationen und Unterstützung. Wie Axel Strehlitz von Corona Freepass berichtet, habe er alle Informationen selbst in den Medien recherchieren müssen und sich auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Er habe weder gewusst, wie er die neuen 3-Euro-Tests abrechnen müsse oder wie das Testzentrum die Berechtigungen für kostenlose oder 3-Euro-Tests nachvollziehen und dokumentieren müsse. Für seine Internetseite habe er daher sogar vorsichtshalber unterschiedliche Szenarien programmieren lassen. Strehlitz zeigte sich außerdem besorgt, dass das Angebot kaum noch wahrgenommen werde. Dabei sei an einer Teststation in Hamburg aktuell jeder sechste Test positiv. Die Details der neuen Verordnung wurden erst am Nachmittag vor Inkrafttreten veröffentlicht. NDR
Tests ab heute für viele nicht mehr kostenlos
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die neuen Regelungen für Corona-Bürgertests, die seit heute gelten, gegen Kritik verteidigt. Die Tests sind wertvoll, sie sind wichtig
, sagte Lauterbach im ZDF-Morgenmagazin
. Allerdings seien die Kosten für die Steuerzahler für die bisher kostenlosen Tests zu hoch. Außerdem müsse der Missbrauch durch Testcenter eingegrenzt werden. Es gibt immer die Möglichkeit des Betrugs
, räumte Lauterbach ein. Allerdings müssten die Teststellen nun dokumentieren, weshalb ein Test durchgeführt wurde. Über Stichproben sei es dann möglich, dies nachzuprüfen und so Missbrauch vorzubeugen, betonte der Minister.
Lauterbach dämpfte die Erwartungen an ein Gutachten des Sachverständigenrats zu den bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen, das am Freitag vorgelegt wird. Dies sei nur ein weiterer Baustein
und keine Blaupause für die Maßnahmen, die Bundesregierung für den Herbst beschließen will, wenn nochmals mit deutlich steigenden Infektionszahlen zu rechnen ist. Dazu zähle er neben der neuen Testverordnung auch eine Impfkampagne für die verschiedenen verfügbaren Impfstoffe und Medikamente. Neue, auf die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe könnten sich verschieben in den späteren Herbst
, sagte Lauterbach. Auch die statistische Erfassung der Corona-Patienten in den Krankenhäusern solle verbessert werden. NDR
Schleswig-Holstein: Sieben-Tage-Inzidenz wieder über 1.000
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt jetzt bei 1.032,8 (Vortag: 989,0). Binnen 24 Stunden neu gemeldet wurden landesweit 6.800 Fälle. Den höchsten regionalen Inzidenzwert im Land hat der Kreis Rendsburg-Eckernförde mit 1.604,0 (Vortag: 1.474,0). Es folgen die Stadt Kiel mit 1.555,8 (Vortag: 1.488,6) und der Kreis Plön mit 1.534,5 (Vortag: 1.335,1).
Vergleiche der Daten sind wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. NDR
Virologe Drosten offenbar im Urlaub in MV beschimpft
Der Virologe Christian Drosten soll während eines Urlaubes in Mecklenburg-Vorpommern auf einem Zeltplatz südlich der Müritz beschimpft und verleumdet worden sein. Das berichtet NDR 1 Radio MV. Nach Angaben der Polizei sollen demnach zwei Frauen und ein Mann den bekannten Wissenschaftler unter anderem als Massenmörder bezeichnet haben. Er erstattete Anzeige. Drosten hat die Bundesregierung in der Corona-Pandemie beraten und für den NDR im Podcast Coronavirus-Update mitgewirkt. NDR
Schleswig-Holstein: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf fast 1.000
Die Behörden haben in Schleswig-Holstein 8.471 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: 6.940; Vorwoche: 5.810). Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 989 (Vortag: 894,9; Vorwoche: 778,6). Die Hospitalisierungsrate beträgt 5,7. Auf Intensivstationen des Bundeslandes liegen 28 Patientinnen und Patienten, die mit Corona infiziert sind. NDR
NDR Info Redezeit: Wo bleibt die Herbststrategie?
Die Corona-Sommerwelle rollt und manche Menschen haben Sorgen vor dem Herbst, wenn sich Aktivitäten wieder verstärkt in Innenräume verlagern. Ist Deutschland ausreichend vorbereitet? Bislang hat sich die Politik nicht auf eine Herbststrategie geeinigt, obwohl die aktuellen Regelungen im Infektionsschutzgesetz zum 23. September auslaufen. Künftig sind auch die Corona-Schnelltests – außer für bestimmte Risikogruppen - nicht mehr kostenlos. Ist dies das richtige Signal? Um diese und weitere Fragen wird es heute Abend ab 21.03 Uhr in der NDR Info Redezeit gehen. Einer der Gäste: Lars Kaderali, Direktor des Instituts für Bioinformatik an der Universitätsmedizin Greifswald, Mitglied im Corona-Expertenrat
der Bundesregierung. NDR
Inzidenz steigt auf 646 – RKI registriert 133.950 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen klettert weiter. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Mittwochmorgen mit 646,3 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 635,8 gelegen (Vorwoche: 488,7; Vormonat: 196,2).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 133.950 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 119.232) und weitere 175 Todesfälle (Vorwoche: 104) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der gemeldeten Todesfälle auf 141.022.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 28.048.190 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Radsport-Weltverband lockert Corona-Regeln vor Tour de France
Trotz zahlreicher positiver Fälle in den vergangenen Wochen hat der Radsport-Weltverband UCI die Corona-Regeln kurz vor dem Start der 109. Tour de France gelockert. Vor dem Beginn und an zwei Ruhetagen müssen nun bei allen Fahrern und Teammitgliedern nur noch Antigen-Schnelltests statt PCR-Tests durchgeführt werden. Zudem entfällt die Regel, dass eine Mannschaft aus dem Rennen genommen wird, sobald zwei Fahrer positiv getestet werden. Die Tour beginnt am Freitag in Kopenhagen. Ein positiver Schnelltest muss durch einen PCR bestätigt werden, bedeutet jedoch nicht - auch dies ist neu - zwangsläufig das Aus für die Tour. In Ausnahmefällen können der Chefarzt der UCI sowie der Covid-Arzt des Tourveranstalter ASO beschließen, dass ein Fahrer weiterfahren darf. Dafür muss gegeben sein, dass die infizierte Person nicht ansteckend ist und das Coronavirus übertragen kann. NDR
Schauspieler infiziert - Störtebeker-Festspiele gehen dennoch weiter
Trotz mehrerer Corona-Fälle unter den Darstellern gehen die Störtebeker-Festspiele in Mecklenburg-Vorpommern weiter. Der Spielbetrieb auf Rügen erfolge in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, sagte Festspiel-Chefin Anna-Theresa Hick. Es habe zunächst fünf Fälle gegeben. Davon hätten sich drei mittlerweile wieder freigetestet. Maßgeblich für die Fortsetzung sei unter anderem, dass die Betroffenen kaum Symptome hätten. Zudem spiele man im Freien und eine Übertragung auf Zuschauer sei nach Einschätzung des Gesundheitsamtes unwahrscheinlich. Dieses habe eine Sondergenehmigung ausgesprochen. Abstände zwischen den Schauspielern seien erhöht worden. Zu den weiteren Maßnahmen zählten Isolationen, das Tragen von Masken und Desinfektion.
Mit Blick auf die Segeberger Karl-May-Spiele, die nach der Corona-Diagnose eines Hauptdarstellers einen Ersatzdarsteller einsetzten, sagte Hick, man müsse für die Zukunft unter Umständen auch über eine Zweitbesetzung nachdenken. Wir werden ja alle mit Corona leben müssen. Das wird ja auch so schnell nicht weggehen.
NDR
Hamburgs Kliniken erhalten acht Millionen Euro für Infektionsschutz
Hamburgs Krankenhäuser erhalten für den Infektionsschutz in diesem Jahr von der Stadt acht Millionen Euro. Damit könnten die Kliniken medizinische Geräte und Medizintechnik ersetzen, die wegen der stärkeren Beanspruchung in der Corona-Pandemie schneller verschleißen, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag nach einem entsprechenden Beschluss des rot-grünen Senats mit. Dazu zählten unter anderem Endoskope, Monitoring-Einheiten, Beatmungsgeräte sowie Infusions- und Spritzenpumpen.
Die Pandemie sei noch nicht vorbei, sagte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD). Deshalb stelle die Behörde weitere Mittel bereit, um die Versorgung der Hamburgerinnen und Hamburger sowie die Sicherheit der Mitarbeitenden in den Kliniken auf höchstem Niveau sicherzustellen
. NDR
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg binnen zwei Wochen fast verdoppelt
In Hamburg sind binnen einer Woche 16.905 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt demnach nun bei 887,7 (Vorwoche: 662,6). Vor 14 Tagen lag sie noch bei 484,6. Damit hat sich die Inzidenz innerhalb von zwei Wochen fast verdoppelt. In den Hamburger Kliniken werden 349 Covid-19-Patientinnen und -Patienten behandelt (Vorwoche: 267), 20 davon auf Intensivstationen, zwei weniger als vor einer Wochen. NDR
China: Null-Covid-Strategie wird zum Umweltproblem
Arbeiter in Ganzkörperschutzanzügen nehmen in China täglich Hunderte Millionen Corona-Tests vor - selbst wenn es nur ein paar Dutzend Covid-Fälle im ganzen Land gibt. Die Massentests sind wichtiger Bestandteil von Pekings Null-Covid-Strategie. Diese umstrittene Strategie wird inzwischen mehr und mehr auch zu einem Umweltproblem: Die Tests produzieren Zehntausende Tonnen medizinischen Mülls mit Röhrchen, Tupfern, Verpackungen und Schutzanzügen. Die Menge an medizinischen Abfällen pro Tag hat ein Ausmaß angenommen, das in der Geschichte der Menschheit praktisch beispiellos ist
, sagt Yifei Li, Umweltexperte an der New York University in Shanghai. Die Probleme sind schon jetzt riesig und werden sich weiter verschärfen.
Die Behörden in Shanghai gaben an, dass während des Lockdowns von Mitte März bis Anfang Juni dort 68.500 Tonnen medizinischen Abfalls angefallen seien - sechsmal mehr als üblich. NDR
Häusliche Gewalt gegen Frauen:
Niedersachsen pocht auf Rechtsanspruch für Schutz und Beratung
Die Corona-Pandemie hat auch abseits des Infektionsgeschehens Spuren hinterlassen. Experten mahnten schon früh beim ersten Lockdown, dass die häusliche Gewalt gegen Frauen zunehmen werde. Die Zahl der Beratungen beim Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
ist innerhalb der vergangenen beiden Jahre um 20 Prozent gestiegen. Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) untermauerte im NDR Info Interview heute früh erneut die Forderung nach einem bundesweiten Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung bei Gewalt gegen Frauen. Der Anspruch in Niedersachsen sei es, allen von Gewalt betroffenen Frauen Hilfe und Unterstützung bieten zu können. Das Beratungssystem im Land sei darauf bereits ausgerichtet, auch wenn die Plätze in Frauenhäusern regional unterschiedlich besetzt seien. Mit einer besseren Vernetzung zwischen Kommunen, Land und Bund könnte die Finanzierung für die Frauenhäuser und Beratungsstellen aber noch verbessert werden. NDR
Inzidenz in Schleswig-Holstein bei 850,0
Die Landesmeldestelle in Kiel hat zum Abschluss des Wochenendes binnen 24 Stunden keine neuen laborbestätigten Corona-Fälle gemeldet, am Vortag waren es 116 gewesen. Wie üblich sind zu Beginn der Woche wieder Nachmeldungen zu erwarten. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wird für Schleswig-Holstein aktuell mit 850,0 angegeben. Zu Beginn der vergangenen Woche hatte dieser Wert bei 681,2 gelegen.
Viele Bundesländer melden am Wochenende gar nicht oder nicht vollständig ans Robert Koch-Institut (RKI). Deshalb sind die am Sonntag und Montag veröffentlichten Zahlen in ihrer Aussagekraft sehr begrenzt. NDR
Drei Millionen Besucher bei Kieler Woche ohne Corona-Beschränkungen
Rund drei Millionen Besucher, 4.000 Seglerinnen und Segler sowie jede Menge Wettbewerbe und Kulturveranstaltungen: Die Kieler Woche ist nach zwei abgespeckten Jahrgängen erstmals wieder ohne Corona-Beschränkungen gefeiert worden. In ihrer Bilanz zum gestrigen Abschluss des traditionellen Segel-Events meldete die Bundespolizei allerdings deutlich mehr Straftaten als 2019, als die Kieler Woche zuletzt in diesem Umfang stattgefunden hatte: Es seien 85 Zwischenfälle registriert worden - im letzten Jahr vor der Corona-Pandemie waren es 51 gewesen, hieß es. Der Anstieg habe vor allem Verstöße gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz betroffen. Die Zahl der Körperverletzungen und Diebstähle sei dagegen etwa gleich geblieben. NDR
Corona-Experte Kaderali warnt vor hohem Krankenstand im Herbst
Mit Blick auf das Coronavirus und den Herbst warnt der Bioinformatiker Lars Kaderali vor hohem Krankenstand und Belastungen für die sogenannte kritische Infrastruktur. Was ich mir aber schon vorstellen kann ist, dass wir noch mal eine starke Welle kriegen
, sagte das Mitglied des Corona-Expertenrates der Bundesregierung der Deutschen Presse-Agentur.
Zur kritischen Infrastruktur zählen etwa Polizei, Feuerwehr, Kliniken, oder Wasserwerke und Energieversorger. Für weniger wahrscheinlich halte er, dass die Intensivstationen erneut an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Auch das ist nicht auszuschließen, aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer.
Von der Bundesregierung fordert der Wissenschaftler eine zügigere Vorbereitung auf den Herbst. Bei der Überarbeitung des Infektionsschutzgesetzes wünsche er sich ein bisschen mehr Tempo
. Die Sommerpause stehe bevor. Danach werde man sehr knapp wieder im September anfangen, am Infektionsschutzgesetz rumzubasteln, wenn vielleicht schon die nächste Welle losläuft
. Die aktuellen Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz laufen am 23. September aus. FOCUS online
Pandemie-Radar- [Bund: 632,9 / HH: 836,7 - 140.734 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Lauterbach will bessere Statistiken mit neuem Pandemie-Radar
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will mit einem neuen Pandemie-Radar
bessere Vorhersagen über neue Coronavirus-Wellen ermöglichen. Krankenhäuser sollen zum Beispiel mehr aktuelle Angaben zu Bettenbelegungen machen. Bislang wissen wir nur, wie viele Betten in den Kliniken frei sind - und das mit Verspätung. Das ist zu wenig
, sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Außerdem sollten stärker als bisher Infektions- und Durchimpfungsraten in Gesundheitseinrichtungen
erhoben werden, berichtet das RND unter Berufung auf einen Formulierungsvorschlag des Ministeriums für eine Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes. Auch die Abwasserüberwachung solle dort ausgebaut werden. Daraus lassen sich Rückschlüsse aufs Infektionsgeschehen ziehen
, sagte Lauterbach. Im Abwasser lassen sich Virenkonzentrationen nachweisen. In allen Pflegeheimen soll es zudem künftig einen Impf- und Medikamenten-Beauftragten geben. dpa
Lufthansa: Normalisierung des Flugbetriebs erst 2023
Die deutsche Lufthansa erwartet erst im nächsten Jahr eine Normalisierung des Flugbetriebs. Eine kurzfristige Verbesserung jetzt im Sommer werden wir realistisch leider kaum erreichen können
, sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser der Welt
. Aktuell helfe nur, die Zahl der Flüge zu reduzieren. Das sei nicht nur ein deutsches Problem, sondern gelte für die ganze Welt. Wir rechnen damit, dass sich die Lage 2023 insgesamt wieder normalisiert.
Die Lufthansa will mehr als 2000 weitere Flüge an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München streichen, weil sich vermehrt Besatzungen wegen Corona-Fällen krankmelden. Schon vor gut zwei Wochen hatte sie angekündigt, hier 900 Verbindungen an Freitagen und Wochenenden im Juli zu canceln. Auch die Billigtochter Eurowings rechnet mit weiteren Streichungen. Grund für die Ausfälle ist insbesondere fehlendes Personal - sowohl bei den Flughäfen etwa bei der Sicherheitskontrolle als auch bei den Airlines selbst. dpa
Shanghai erstmals seit März ohne Neuinfektion
Nach monatelangen Corona-Restriktionen und Lockdowns hat die chinesische Metropole Shanghai am Samstag erstmals keine Neuinfektion registriert. Es gab keine neuen lokalen Covid-19-Fälle und keine neuen asymptomatischen Infektionen
, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Hauptstadt Peking zählte am Samstag zwei Corona-Neuinfektionen.
Die Bildungsbehörde von Peking teilte am Samstag mit, dass am Montag alle Grund- und Mittelschulen wieder geöffnet werden sollen. Alle Mitarbeiter, Schulkinder und Eltern müssten zuvor einen PCR-Test machen und sollten möglichst nicht ausgehen und Versammlungen vermeiden, hieß es. Die eigentlich für Mitte Juni geplante Wiederöffnung der meisten Schulen war verschoben worden, nachdem ein einzelner Bar-Besucher in Peking einen Corona-Ausbruch verursacht hatte.
China verfolgt seit Beginn der Corona-Pandemie eine strikte Null-Covid-Strategie
. Mit Aufkommen der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante kam es dennoch immer wieder zu großen Ausbrüchen.
Zentrum war zunächst die Wirtschaftsmetropole Shanghai, woraufhin die Stadt Anfang April rigoros abgeriegelt wurde. Erst Anfang Juni waren die Maßnahmen für die meisten Einwohner wieder gelockert worden. AFP
EU lässt Impfstoff Valneva zu
Das Biotechunternehmen Valneva hat erwartungsgemäß die Zulassung seines Covid-19-Impfstoffs in der EU erhalten. Wie die Europäische Arzneimittelbehörde EMA bereits am Donnerstag empfohlen hatte, gestattet die Europäische Kommission das Vakzin der französisch-österreichischen Firma zur Verwendung als Erstimpfung bei Menschen im Alter von 18 bis 50 Jahren. Tgs
RKI registriert 9090 Neuinfektionen mehr als vor einer Woche – Inzidenz bei 633
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 632,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 618,2 gelegen (Vorwoche: 445,1; Vormonat: 281,8). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 89.336 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 80.264) und 84 Todesfälle (Vorwoche: 58) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 27.771.111 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Impfkampagne im Hamburger Hafen: 6.000 Seeleute geimpft
Ein Jahr nach dem Start einer Impfkampagne für Seeleute im Seemannsclub Duckdalben im Hamburger Hafen hat der Senat Bilanz gezogen. Inzwischen haben über 6.000 Seeleute unabhängig von ihrer Nationalität eine kostenfreie Impfung erhalten
, teilten die Verantwortlichen von Wirtschaftsbehörde, Sozialbehörde und dem Hafenärztlichen Dienst heute mit. Zudem seien viele europäische Hafenstädte dem Beispiel Hamburgs gefolgt und hätten solche Impfangebote entwickelt. Während in Deutschland und vielen europäischen Ländern die Corona-Maßnahmen gelockert oder gänzlich abgeschafft worden seien, gebe es für das weltweite Reisen weiterhin viele unterschiedliche Regelungen. Diese betreffen auch die Seeleute, die berufsbedingt auf der ganzen Welt unterwegs sind.
Die Impfung dieser Berufsgruppe habe nicht nur dazu beigetragen, globale Lieferketten zu stabilisieren und mögliche Todesfälle an Bord zu vermeiden. Sie war meist auch die einzige Chance für die Besatzungen, ihre Familien in ihren Heimatländern wiederzusehen.
NDR
Behrens: Wegfall anlassfreier kostenloser Tests ist schlecht
Die niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hat die geplante Abkehr des Bundes von kostenlosen, anlassfreien Corona-Bürgertests kritisiert. Das nimmt uns Sicherheit im Erkennen von Infektionen und bei der Unterbrechung von Infektionsketten
, sagte Behrens. Richtig sei hingegen, dass der Bund mehr Wert auf qualitätsvolle Arbeit der Testzentren legen wolle. Beruhigend sei auch, dass sich diejenigen weiter kostenlos testen lassen könnten, bei denen ein begründeter Verdacht auf eine Infektion besteht, so die Ministerin. Die vom Bund finanzierten kostenlosen Tests gibt es in der bisherigen Form noch bis Ende Juni. Danach sind je Test drei Euro fällig - für bestimmte Gruppen bleiben sie aber kostenlos, etwa für Besucher von Kliniken und Pflegeheimen. Behrens sagte, die Länder zahlten bereits für die Impf-Infrastruktur und für Tests in Schulen und Kitas. Daher könnten sie dem Bund nicht bei der Finanzierung der Bürgertests helfen. NDR
Corona-Bürgertests kosten ab Juli drei Euro
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat angekündigt, dass die bislang kostenlosen Corona-Bürgertests kostenpflichtig werden. Von Juli an gelte mit einer neuen Testverordnung eine Kostenbeteiligung in Höhe von drei Euro. Für vulnerable Gruppen blieben die Tests kostenlos. Dazu zählten Kinder bis fünf Jahre, Frauen zu Beginn der Schwangerschaft und Besucher von Kliniken und Pflegeheimen. Das teilte Lauterbach heute bei einer Pressekonferenz in Berlin mit. Er hätte kostenlose Bürgertests für alle gerne weitergeführt, sagte Lauterbach. Angesichts der Kosten von durchschnittlich einer Milliarde Euro pro Monat sei dies für den Bund in der angespannten Haushaltslage aber nicht mehr zu leisten. Das neue Konzept sehe nun bis Jahresende noch Ausgaben von 2,7 Milliarden Euro vor - bei voller Übernahme wären bis zu fünf Milliarden Euro zu erwarten gewesen. NDR
Lauterbach: 40 Millionen Impfungen bis zum Winter sollte Ziel sein
Eine erfolgreiche Impfkampagne vor dem Winter müsste nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bis zu 40 Millionen Menschen erreichen. So äußerte sich Lauterbach auf Twitter und schloss sich damit Äußerungen des Virologen Christian Drosten an. Lauterbach fügte hinzu: Im Winter müssen wir sehr gut vorbereitet sein, sonst droht ein Chaos.
Drosten hatte in einem Interview mit dem Spiegel
gesagt: Wir müssten es schaffen, vor dem Winter noch einmal bis zu 40 Millionen Leute zu immunisieren oder mit einer Auffrischungsimpfung zu versorgen. Das würde wirklich etwas verändern.
Es sei wichtig, dass die bisher verfügbaren Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie genutzt werden, so Drosten. Alte Menschen sollten viermal geimpft sein. Auch der Rahmen, den es in Deutschland für die Kinderimpfungen gibt, sollte ausgeschöpft werden, sagte Drosten. Das sei bei Weitem noch nicht passiert. NDR
Drosten rechnet bereits im September mit sehr hohe Fallzahlen
Der Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass es aufgrund der zunehmenden Zahl von Corona-Neuinfektionen bereits im September wieder sehr hohe Fallzahlen
gibt. Auch mit steigenden Hospitalisierungs- und Todeszahlen müsse dann wohl wieder gerechnet werden, sagte Drosten dem Magazin Spiegel
. Wenn die Entscheidungsträger nichts tun, wird es sehr viele krankheitsbedingte Ausfälle am Arbeitsplatz geben
, warnte der Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité. Das wird ein echtes Problem werden.
Zu überfüllten Intensivstationen werde es zwar voraussichtlich nicht mehr kommen. Die neue Subvariante BA.5, die gerade in Deutschland dominant wird, befalle aber möglicherweise wieder stärker die tieferen Atemwege. Es stimme nicht, dass ein Virus im Laufe der Evolution automatisch immer harmloser werde. Das macht meine Sorge vor dem Herbst noch mal größer.
NDR
RKI: 108.190 neue Corona-Fälle gemeldet - Inzidenz steigt auf 618,2
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute Morgen mit 618,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Gestern hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 532,9 gelegen (Vorwoche: 427,8; Vormonat: 307,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 108.190 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 28.118) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 19) innerhalb eines Tages. Allerdings sind die Werte der Vorwoche wegen eines Feiertags (Fronleichnam) in mehreren Bundesländern wenig aussagekräftig.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen aus den Ländern: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests aber fließen in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. NDR
Schleswig-Holstein mit höchstem Inzidenzwert bundesweit
Laut Dashboard des Robert Koch-Instituts weist Schleswig-Holstein aktuell mit 778,6 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer bei den Neuinfektionen auf. In den vergangenen 24 Stunden wurden 5.810 Neuinfektionen gemeldet. Zwei Menschen starben mit einer Infektion. NDR
Neue Corona-Welle auch in Frankreich
Auch Frankreich sieht sich mit einer neuen Welle von Corona-Infektionen konfrontiert, die durch neue Virus-Varianten ausgelöst werden. Es bestehe kein Zweifel daran, dass die Pandemie im Lande wieder auf dem Vormarsch sei, sagte der französische Impfbeauftragte Alain Fischer am Mittwoch dem Sender France 2. Er persönlich sei wegen der Entwicklung für die Wiedereinführung der Gesichtsmaskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte am Dienstag mit mehr als 95.000 den höchsten Stand seit fast zwei Monaten erreicht. Der gleitende Siebentages-Durchschnitt hat sich seit Ende Mai auf rund 50.000 fast verdreifacht. Zu Jahresbeginn hatte die Zahl allerdings noch bei rund 366.000 gelegen. Reuters
Dänemark bietet ab Herbst allen über 50 vierte Corona-Impfung an
Die dänische Regierung hat die Bevölkerung auf neue Corona-Auffrischimpfungen eingestimmt. Etwa 2,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger bekommen im Herbst eine Einladung für eine vierte Impfung - Pflegeheimbewohner und andere Anfällige ab dem 15. September, alle Menschen im Alter von über 50 Jahren dann ab dem 1. Oktober, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen ankündigte. Besonders Anfällige wie Alte und Menschen mit Immunschwäche hätten die Möglichkeit, noch vor den Sommerferien eine Booster-Impfung zu erhalten.
Bei der dänischen Corona-Strategie für die kommenden Monate gehe es um vier wesentliche Ziele, sagte Frederiksen: Vor allem sollten Alte und Anfällige vor schweren Erkrankungen geschützt werden. Eine Überbelastung der Krankenhäuser solle vermieden und die Wirtschaft in Gang gehalten werden. Außerdem wolle man dafür sorgen, dass es keine neuen Lockdowns und zu viele Beschränkungen gebe.
Die Neuinfektionszahlen befinden sich in dem nördlichsten deutschen Nachbarland mit seinen knapp sechs Millionen Einwohnern seit längerer Zeit auf einem niedrigen Niveau. In den vergangenen Wochen sind sie aber wieder recht deutlich gestiegen. Hauptgrund dafür ist die Ausbreitung der Omikron-Untervariante BA.5, die nach Angaben des dänischen Gesundheitsministers Magnus Heunicke bereits rund 59 Prozent der analysierten Fälle ausmacht. dpa
Moderna sieht Impfstoff für Corona-Varianten als ab August lieferbereit
Der US-Biotechnologiekonzern Moderna geht davon aus, seinen angepassten Impfstoff für Corona-Varianten im August lieferfertig zu haben. Ziel sei, alle Daten zu dem Varianten-Impfstoff den Behörden bis Ende Juni vorzulegen, sagt Moderna-Chef Stephane Bancel. Im August sei dann mit der Zulassung zu rechnen. Der Knackpunkt für mögliche Verzögerungen sei der Zulassungsprozess. Reuters
Thema Corona dominiert Petitionen an den Bundestag
Im vergangenen Jahr sind insgesamt 11.667 Petitionen beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingegangen. Das geht aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Jahresbericht 2021 des Ausschusses hervor. Nach den Worten der Vorsitzenden Martina Stamm-Fibich (SPD) war das dominierende Thema die Corona-Pandemie. Laut dem Bericht sank die Zahl der Petitionen im Vergleich zu 2020 allerdings um 2647. Mit mittlerweile mehr als vier Millionen registrierten Nutzern sei das Petitionsportal das mit Abstand erfolgreichste Internetangebot des Deutschen Bundestages, heißt es in dem Bericht. KNA
Kassenärztechef gegen Ausweitung der Maskenpflicht
Es gebe zwar hohe Infektionszahlen, aber überwiegend leichte Krankheitsverläufe, sagt Gassen. Das RKI gab derweil die Sieben-Tage-Inzidenz mit 488,7 an. Kassenärztechef Andreas Gassen hat sich trotz gestiegener Corona-Infektionszahlen gegen die Ausweitung der Maskenpflicht und gegen die Fortführung anlassloser Bürgertests ausgesprochen. Das Narrativ war immer, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet werden dürfe
, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vor Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz an diesem Mittwoch und Donnerstag.
Es gebe zwar auch jetzt hohe Infektionszahlen, die Erkrankungsverläufe seien aber überwiegend leicht. Viele Betroffenen merken es nicht einmal.
Deshalb könnten höhere Infektionszahlen allein nicht Grundlage für Maßnahmen sein, etwa für eine erneute Maskenpflicht
.
Die Ressortchefs treffen sich in Magdeburg. Ein Mund-Nasen-Schutz muss derzeit im Alltag vor allem noch in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. Gassen forderte zudem, zeitnah anlasslose Bürgertests zu stoppen. Sie bringen sehr wenig und kosten sehr viel
, kritisierte er. Stattdessen sollten wir uns auf PCR-Tests bei symptomatischen Patienten zu fokussieren.
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit warnte davor, die Wirkung der Masken zu überschätzen. Zwar könnten richtig getragene FFP2-Masken vor einer Infektion schützen, andere Maßnahmen seien aber effizienter und sollten vor einer Maskenpflicht eingeführt werden. Der Virologe nannte gegenüber dem RND etwa Homeoffice. Wenn die Effizienz einer Maskenpflicht für die Pandemiebekämpfung gering ist, wären die Millionen Euro für Masken anderswo besser eingesetzt
, sagte Schmidt-Chanasit.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus
Das Robert Koch-Institut (RKI) gab derweil die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 488,7 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.13 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 458,5 gelegen (Vorwoche: 472,4; Vormonat: 322,4).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei Weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 119.232 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 92.344) und 104 Todesfälle (Vorwoche: 112) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. dpa
Gesundheitsminister beraten in Magdeburg über Tests, Masken und Impfungen
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern kommen heute und morgen in Magdeburg zusammen. Auf der Tagesordnung der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) stehen rund 50 Punkte. Schwerpunkte sollen die Digitalisierung im Gesundheitssektor sowie das weitere Vorgehen gegen Corona sein. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Magdeburg wird unter anderem darüber diskutiert, wie es mit den Corona-Tests, dem Impfen sowie mit dem Maske-Tragen weitergehen soll. Einem Bericht des "RedaktionsNetzwerks Deutschland" zufolge schlägt das Bundesgesundheitsministerium vor, dass es kostenlose Bürgertests künftig nur noch für Menschen mit Corona-Symptomen und für bestimmte Personengruppen geben soll, zum Beispiel für Schwangere. Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen forderten vor den Beratungen der Gesundheitsminister, noch vor der parlamentarischen Sommerpause eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorzulegen. Zum Auftakt des Ministertreffens hat die Gewerkschaft ver.di zu einer Demonstration aufgerufen. Sie fordert unter anderem mehr Pflegepersonal für die Krankenhäuser und Altenpflege, zudem geht es ver.di um eine bessere Bezahlung. NDR
blind für die Entwicklung des Virusmachen - [Bund: 488,7 / HH: 681,1 - 140.462 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Mangel an Corona-Tests könnte uns blind für die Entwicklung des Virus
machen
Die Gesundheitsminister der G20 beraten in Indonesien über Lehren aus der Pandemie. Der WHO-Chef warnt vor einer Wiederholung der Geschichte.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der Bedrohung durch neue Corona-Varianten eindringlich davor gewarnt, im Kampf gegen das Virus nachzulassen. Die Wahrnehmung, dass die Pandemie vorbei ist, ist fehl am Platz
, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag bei einem Treffen der Gesundheitsminister der G20-Staaten in der indonesischen Stadt Yogyakarta.
Die Zahl der Neuinfektionen und der Todesfälle ist in den meisten Ländern mittlerweile stark zurückgegangen, was zur Aufhebung zahlreicher Einschränkungen geführt hat.
Seine Behörde sei nach wie vor sehr besorgt, dass ein Mangel an Corona-Tests und Sequenzierung uns für die Entwicklung des Virus blind macht
, erklärte der Äthiopier. Auch befürchte die WHO, dass die Lektionen aus der Pandemie wieder verlernt würden und sich der Kreislauf aus Panik und Nachlässigkeit
wiederhole.
Die G20-Gesundheitsminister wollen bei dem zweitägigen Treffen unter anderem darüber beraten, wie die globalen Gesundheitssysteme gestärkt werden können. Auch geht es um eine mögliche Standardisierung internationaler Reisedokumente, darunter vor allem Impfzertifikate. Das G20-Vorsitzland Indonesien strebt im Zuge der Wiedereröffnung der Grenzen eine weltweite Harmonisierung der Corona-Gesundheitsprotokolle für sicheres Reisen an.
Globale Zusammenarbeit ist entscheidend, um die Pandemie zu überwinden und sicherzustellen, dass wir auf die nächste vorbereitet sind
, sagte die Sprecherin des indonesischen Gesundheitsministeriums, Nadia Tarmizi, vor Beginn der Gespräche. Das Treffen sei ein wichtiger Moment für die G20, um die Kapazitäten der nationalen, regionalen und globalen Gesundheitssysteme zu stärken.
Am Dienstag wollen die Gesundheitsminister mit den G20-Finanzministern zusammenkommen, um über einen geplanten Finanzvermittlungsfonds (FIF, Financial Intermediary Fund) zu beraten. Dieser soll helfen, das weltweite System zur Vorbereitung und Reaktion auf künftige Pandemien zu stärken.
Ende Oktober werden sich die G20-Gesundheitsminister zu weiteren Gesprächen auf Bali treffen - kurz vor Beginn des G20-Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs, das am 15. und 16. November auf der beliebten Urlaubsinsel stattfindet. dpa
Gerichtsurteil bestätigt Ausschluss des Einzelhandels von Dezemberhilfen
Bei der Auszahlung der Corona-Dezemberhilfe durfte der Einzelhandel nach einer Gerichtsentscheidung unberücksichtigt bleiben. Eine unterschiedliche Behandlung von Geschäften und Betrieben sei bei der finanziellen Unterstützung angesichts des Lockdowns wegen der Corona-Pandemie zulässig, teilte das Berliner Verwaltungsgericht mit. Während der Bedarf von Sachgütern später noch gedeckt werden könne, ließen sich Besuche im Restaurant oder Kosmetikstudio nicht nachholen, hieß es. Damit verwehrten sie einem Schuhgeschäft mit Filialen in mehreren Bundesländern eine höhere staatliche Unterstützung. (Az: VG 26 K 129/21) Akzeptiert das Unternehmen die Entscheidung nicht, kann es beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Zulassung einer Berufung beantragen. dpa
Lauterbach kündigt tagesaktuelle Klinik-Daten zu Corona-Patienten an
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Verbesserung der Datenlage zu Corona-Patienten angekündigt. Es werde derzeit daran gearbeitet, aus den Krankenhäusern tagesaktuelle Daten zu bekommen, wie viele Menschen jeweils mit Corona auf Intensiv- und Normalstationen behandelt würden und wie viele Betten noch frei seien, sagte der SPD-Politiker in der ARD.
Diese Daten sollten ab dem Herbst erstmals tagesaktuell erhoben werden. Verhandelt werden müsse in der Ampel-Koalition mit Grünen und FDP noch über die Weiterentwicklung des Infektionsschutzgesetzes. Er rechne dabei aber mit einer schnellen und einvernehmlichen Einigung, so Lauterbach. Reuters
Süd-Länder und NRW fordern Optionen für schärfere Corona-Maßnahmen
Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen drängen den Bund angesichts einer drohenden Corona-Welle im Herbst, schnell die gesetzlichen Voraussetzungen für schärfere Schutzmaßnahmen zu schaffen. Die Ampel müsse noch vor der Sommerpause eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorlegen, heißt es in einem Beschlussentwurf der vier Länder für die Konferenz der Gesundheitsminister in dieser Woche.
Dies sei nötig, um auf einen Anstieg der Infektionen im Herbst mit geeigneten Gegenmaßnahmen reagieren zu können. Dazu zählen insbesondere Maskenpflicht in Innenräumen, 3G/2G-Zugangsregeln, Testpflichten, Personenobergrenzen und Kontaktbeschränkungen
, heißt es in dem Vorschlag der vier Länder, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die drei unions-geführten Länder und das grün-schwarz regierte Baden-Württemberg pochen zudem darauf, dass sie bei der Beratung des Gesetzes einbezogen werden. Der Bund müsse schnell rechtliche, finanzielle und organisatorische Planungssicherheit schaffen. Die Gesundheitsminister der vier Länder fordern unter anderem, die Corona-Testverordnung über Ende Juni hinaus sachgerecht
zu verlängern. Es bedarf auch weiterhin kostenfreier und unbürokratischer Testmöglichkeiten, um insbesondere den Schutz im Umfeld von Einrichtungen für vulnerable Personen und Gruppen sicherzustellen.
dpa
Fluggesellschaft Qantas schafft Maskenpflicht teilweise ab
Die australische Fluggesellschaft Qantas hat auf einigen internationalen Verbindungen die Maskenpflicht abgeschafft. Sowohl die Crew als auch die Passagiere müssten auf Flügen von New South Wales, Queensland und Western Australia in die USA, nach Großbritannien und nach Rom ab sofort keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen, zitierten australische Medien aus einem internen Schreiben des Unternehmens.
Die Aufhebung der im Zuge der Corona-Pandemie eingeführten Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen sei der angemessene nächste Schritt
, weil weltweite Studien zeigten, dass das Übertragungsrisiko in der Kabine sehr gering sei, zitierte der Sender 9News aus dem Dokument. Qantas-Chef Alan Joyce hatte schon vor einigen Tagen gesagt, Australien müsse die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung in den Maschinen beenden. Auf den Flughäfen des Landes war die Maskenpflicht auf Empfehlung des australischen Hauptausschusses für den Gesundheitsschutz (AHPPC) bereits am vergangenen Wochenende aufgehoben worden. dpa
Inzidenz steigt auf 458,5 – RKI registriert 123.097 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter an. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Dienstagmorgen mit 458,5 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.14 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 416,0 gelegen (Vorwoche: 447,3; Vormonat: 342,0).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem deshalb, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 123.097 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 105.840) und weitere 182 Todesfälle (Vorwoche: 107) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der gemeldeten Todesfälle auf 140.358.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 27.334.993 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa, Reuters
blind für die Entwicklung des Virusmachen - [Bund: 458,5 / HH: 636,6 - 140.358 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Mangel an Corona-Tests könnte uns blind für die Entwicklung des Virus
machen
Die Gesundheitsminister der G20 beraten in Indonesien über Lehren aus der Pandemie. Der WHO-Chef warnt vor einer Wiederholung der Geschichte.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der Bedrohung durch neue Corona-Varianten eindringlich davor gewarnt, im Kampf gegen das Virus nachzulassen. Die Wahrnehmung, dass die Pandemie vorbei ist, ist fehl am Platz
, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag bei einem Treffen der Gesundheitsminister der G20-Staaten in der indonesischen Stadt Yogyakarta.
Die Zahl der Neuinfektionen und der Todesfälle ist in den meisten Ländern mittlerweile stark zurückgegangen, was zur Aufhebung zahlreicher Einschränkungen geführt hat.
Seine Behörde sei nach wie vor sehr besorgt, dass ein Mangel an Corona-Tests und Sequenzierung uns für die Entwicklung des Virus blind macht
, erklärte der Äthiopier. Auch befürchte die WHO, dass die Lektionen aus der Pandemie wieder verlernt würden und sich der Kreislauf aus Panik und Nachlässigkeit
wiederhole.
Die G20-Gesundheitsminister wollen bei dem zweitägigen Treffen unter anderem darüber beraten, wie die globalen Gesundheitssysteme gestärkt werden können. Auch geht es um eine mögliche Standardisierung internationaler Reisedokumente, darunter vor allem Impfzertifikate. Das G20-Vorsitzland Indonesien strebt im Zuge der Wiedereröffnung der Grenzen eine weltweite Harmonisierung der Corona-Gesundheitsprotokolle für sicheres Reisen an.
Globale Zusammenarbeit ist entscheidend, um die Pandemie zu überwinden und sicherzustellen, dass wir auf die nächste vorbereitet sind
, sagte die Sprecherin des indonesischen Gesundheitsministeriums, Nadia Tarmizi, vor Beginn der Gespräche. Das Treffen sei ein wichtiger Moment für die G20, um die Kapazitäten der nationalen, regionalen und globalen Gesundheitssysteme zu stärken.
Am Dienstag wollen die Gesundheitsminister mit den G20-Finanzministern zusammenkommen, um über einen geplanten Finanzvermittlungsfonds (FIF, Financial Intermediary Fund) zu beraten. Dieser soll helfen, das weltweite System zur Vorbereitung und Reaktion auf künftige Pandemien zu stärken.
Ende Oktober werden sich die G20-Gesundheitsminister zu weiteren Gesprächen auf Bali treffen - kurz vor Beginn des G20-Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs, das am 15. und 16. November auf der beliebten Urlaubsinsel stattfindet. dpa
Gerichtsurteil bestätigt Ausschluss des Einzelhandels von Dezemberhilfen
Bei der Auszahlung der Corona-Dezemberhilfe durfte der Einzelhandel nach einer Gerichtsentscheidung unberücksichtigt bleiben. Eine unterschiedliche Behandlung von Geschäften und Betrieben sei bei der finanziellen Unterstützung angesichts des Lockdowns wegen der Corona-Pandemie zulässig, teilte das Berliner Verwaltungsgericht mit. Während der Bedarf von Sachgütern später noch gedeckt werden könne, ließen sich Besuche im Restaurant oder Kosmetikstudio nicht nachholen, hieß es. Damit verwehrten sie einem Schuhgeschäft mit Filialen in mehreren Bundesländern eine höhere staatliche Unterstützung. (Az: VG 26 K 129/21) Akzeptiert das Unternehmen die Entscheidung nicht, kann es beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Zulassung einer Berufung beantragen. dpa
Lauterbach kündigt tagesaktuelle Klinik-Daten zu Corona-Patienten an
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Verbesserung der Datenlage zu Corona-Patienten angekündigt. Es werde derzeit daran gearbeitet, aus den Krankenhäusern tagesaktuelle Daten zu bekommen, wie viele Menschen jeweils mit Corona auf Intensiv- und Normalstationen behandelt würden und wie viele Betten noch frei seien, sagte der SPD-Politiker in der ARD.
Diese Daten sollten ab dem Herbst erstmals tagesaktuell erhoben werden. Verhandelt werden müsse in der Ampel-Koalition mit Grünen und FDP noch über die Weiterentwicklung des Infektionsschutzgesetzes. Er rechne dabei aber mit einer schnellen und einvernehmlichen Einigung, so Lauterbach. Reuters
Süd-Länder und NRW fordern Optionen für schärfere Corona-Maßnahmen
Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen drängen den Bund angesichts einer drohenden Corona-Welle im Herbst, schnell die gesetzlichen Voraussetzungen für schärfere Schutzmaßnahmen zu schaffen. Die Ampel müsse noch vor der Sommerpause eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorlegen, heißt es in einem Beschlussentwurf der vier Länder für die Konferenz der Gesundheitsminister in dieser Woche.
Dies sei nötig, um auf einen Anstieg der Infektionen im Herbst mit geeigneten Gegenmaßnahmen reagieren zu können. Dazu zählen insbesondere Maskenpflicht in Innenräumen, 3G/2G-Zugangsregeln, Testpflichten, Personenobergrenzen und Kontaktbeschränkungen
, heißt es in dem Vorschlag der vier Länder, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die drei unions-geführten Länder und das grün-schwarz regierte Baden-Württemberg pochen zudem darauf, dass sie bei der Beratung des Gesetzes einbezogen werden. Der Bund müsse schnell rechtliche, finanzielle und organisatorische Planungssicherheit schaffen. Die Gesundheitsminister der vier Länder fordern unter anderem, die Corona-Testverordnung über Ende Juni hinaus sachgerecht
zu verlängern. Es bedarf auch weiterhin kostenfreier und unbürokratischer Testmöglichkeiten, um insbesondere den Schutz im Umfeld von Einrichtungen für vulnerable Personen und Gruppen sicherzustellen.
dpa
Fluggesellschaft Qantas schafft Maskenpflicht teilweise ab
Die australische Fluggesellschaft Qantas hat auf einigen internationalen Verbindungen die Maskenpflicht abgeschafft. Sowohl die Crew als auch die Passagiere müssten auf Flügen von New South Wales, Queensland und Western Australia in die USA, nach Großbritannien und nach Rom ab sofort keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen, zitierten australische Medien aus einem internen Schreiben des Unternehmens.
Die Aufhebung der im Zuge der Corona-Pandemie eingeführten Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen sei der angemessene nächste Schritt
, weil weltweite Studien zeigten, dass das Übertragungsrisiko in der Kabine sehr gering sei, zitierte der Sender 9News aus dem Dokument. Qantas-Chef Alan Joyce hatte schon vor einigen Tagen gesagt, Australien müsse die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung in den Maschinen beenden. Auf den Flughäfen des Landes war die Maskenpflicht auf Empfehlung des australischen Hauptausschusses für den Gesundheitsschutz (AHPPC) bereits am vergangenen Wochenende aufgehoben worden. dpa
Inzidenz steigt auf 458,5 – RKI registriert 123.097 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter an. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Dienstagmorgen mit 458,5 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.14 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 416,0 gelegen (Vorwoche: 447,3; Vormonat: 342,0).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem deshalb, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 123.097 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 105.840) und weitere 182 Todesfälle (Vorwoche: 107) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der gemeldeten Todesfälle auf 140.358.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 27.334.993 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa, Reuters
Corona: Piraten Open Air besetzt vorsorglich nur jede zweite Reihe
Das Piraten Open Air in Grevesmühlen (Landkreis Nordwestmecklenburg) startet vorsichtig in die neue Saison. Wenn am Freitag die diesjährige Episode Das Geheimnis der Galeone
Premiere hat, wird jede zweite Reihe frei bleiben. Das teilte Sprecher Ralf Waidmann heute mit. Wir wollen auf Nummer sicher gehen
, sagte Waidmann. Infolge neuer Coronavirus-Varianten steigen die Infektionszahlen derzeit wieder an. Das Piraten Open Air plant 69 Vorstellungen bis zum 10. September. Die Saison 2020 war wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Im vergangenen Jahr war sie mit 50 Vorstellungen verkürzt worden - 32.000 Besucher kamen nach Angaben der Veranstalter. Im Jahr 2019 waren es etwa doppelt so viele gewesen. NDR
Holstein Kiel dezimiert im Training: Acht Profis an Covid-19 erkrankt
Holstein Kiel kann nach mehreren Corona-Fällen nur mit einem dezimierten Team trainieren. Acht Spieler sind derzeit an Covid-19 erkrankt, teilte der Verein am Montag mit. Zudem gilt Julian Korb als Verdachtsfall. Außerdem fehlen Hauke Wahl (Pfeiffersches Drüsenfieber), Aleksandar Ignjovski (Knieverletzung), Mikkel Kirkeskov (muskuläre Probleme), Timon Weiner (Hüftbeschwerden) und Marvin Schulz (Sonderurlaub). Damit stehen Trainer Marcel Rapp 14 Profis zurzeit nicht zur Verfügung. Die Mannschaft bestreitet am Samstag ein Testspiel gegen den Ligarivalen FC St. Pauli und reist tags darauf bis zum 3. Juli ins Trainingslager nach Zell am See in Österreich. Bis dahin hofft Rapp auf die Rückkehr mehrerer Profis. NDR
Karl-May-Festspiele: Hauptdarsteller Alexander Klaws hat Corona
Die diesjährige Premiere der Karl-May-Festspiel in Bad Segeberg findet möglicherweise ohne Hauptdarsteller Alexander Klaws statt. Nach Angaben der Veranstalter ist der Schauspieler an Corona erkrankt. Falls Klaws bis zur Premiere nicht wieder fit ist, werde die Vorstellung aber nicht ausfallen, versicherten die Veranstalter. Das Team unter Leitung von Regisseur Ulrich Wiggers probe unvermindert weiter, hieß es. Die Rolle des Winnetou übernimmt dabei Sascha Hödl. Er hat den Apachenhäuptling bereits in anderen Produktionen verkörpert. NDR
Hamburg: Hygiene- und Umweltinstitut führt 1,3 Millionen Untersuchungen durch
Das Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt (HU) hat im zweiten Corona-Jahr 2021 mehr als 1,3 Millionen Untersuchungen und andere Dienstleistungen durchgeführt. Über 250.000 Proben wurden analysiert, wie aus dem heute vorgelegten Jahresbericht hervorgeht. Untersucht wurden etwa Lebens- und Futtermittel, Wasser-, Luft- und Bodenproben, medizinische Proben sowie die Hygieneverhältnisse in verschiedensten Einrichtungen. Das Institut war nach Behördenangaben auch maßgeblich an der Eindämmung der Corona-Pandemie beteiligt: Mit der Bewertung von mehr als 1.000 Hygienekonzepten, der virologischen Analytik und der Sequenzierung neu auftretender Virusvarianten, der Beteiligung an Impfkampagnen und dem Hafen- und Flughafenärztlichen Dienst. Zudem habe es mit dem Betrieb der Epidemiologischen Landesmeldestelle als Schnittstelle Hamburgs zum Robert Koch-Institut (RKI) gedient. NDR
MV-Ministerin Drese für Beibehalten der Maskenpflicht im ÖPNV
Gesundheits- und Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat sich für das Beibehalten der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr über den Sommer hinweg ausgesprochen. Diese Pflicht stehe jetzt schon als Basis-Schutzmaßnahme in der Corona-Landesverordnung. Es gebe derzeit keinen Sommer wie im letzten oder vorletzten Jahr, sagte Drese bei der Vorstellung des Jahresberichts 2021 des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus). Es ist nicht die Situation, jetzt über die Abschaffung der Basismaßnahme zu reden.
Die aktuelle Situation sei jedoch nicht beunruhigend, da die Lage in den Krankenhäusern weiter entspannt sei, betonte Drese. Sie kündigte an, dass die Landesverordnung in der morgigen Kabinettssitzung verlängert werde. Es müsse auch in diesem Winter davon ausgegangen werden, dass die Infektionszahlen steigen, wenn sich die Menschen wieder vermehrt in Innenräumen aufhalten. Dann gehört für mich die Maske als eine der einfachsten, aber wirksamsten Schutzmaßnahmen auf jeden Fall dazu.
Lagus-Chef Heiko Will betonte, dass die Masken auch vor anderen Krankheiten schützen, die über eine Tröpfchen-Infektion verbreitet werden. Dazu zählten beispielsweise die Influenza, die im vergangenen Jahr nur 19 Mal diagnostiziert wurde nach 3.690 Fällen im Jahr 2020 oder 11.700 im Jahr 2018. Auch die Durchfall-Erkrankung Noro wurde 2021 nur halb so oft diagnostiziert wie zwei Jahre zuvor. NDR
Wacken Open Air kämpft mit Absagen von Bands
Der Fachkräftemangel in der Veranstaltungsbranche wirkt sich inzwischen auch auf das Wacken Open Air in diesem Jahr aus. Ein Sprecher des Festivals teilte auf deren Internetseite mit, dass drei Bands absagen mussten. Zur Begründung hieß es, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beträfen nun auch das Festival. Viele Kräfte seien während der Corona-Pandemie in andere Branchen abgewandert, einige Firmen und Selbstständige hätten Insolvenz angemeldet. NDR
BDI-Präsident kritisiert deutsche Corona-Politik
BDI-Präsident Siegfried Russwurm hat die deutsche Corona-Politik scharf kritisiert. Mit Blick auf den Herbst sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe: Ich bin sehr besorgt. Eine neue Corona-Welle wird immer wahrscheinlicher.
Zudem werde man Virus-Mutationen haben. Die Politik läuft sehenden Auges in diese Situation und tritt seit zwei Jahren auf der Stelle. Das macht mich fassungslos
, kritisierte er. Noch immer gibt es keine vernünftige Datenlage, noch immer werden Inzidenzen per Hand eingesammelt, mit Zeitverzug. Nach einem Feiertagswochenende etwa wissen wir nicht, was los war, weil die zuständigen Stellen nicht gearbeitet haben.
Auf die Frage, mit welchen Folgen er für die Industrie rechne, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI): Es ist jedenfalls kein Konzept, bis Oktober abzuwarten, um dann erst den einen Lösungsweg auszuprobieren und dann den nächsten und so die ohnehin schon angespannte wirtschaftliche Lage weiter zu verschärfen.
Als Bürger dieses Landes müsse er sagen: Das kann doch wohl nicht wahr sein!
Nach Russwurms Ansicht bekämpft die Industrienation Deutschland die Pandemie im dritten Jahr immer noch mit den Mitteln des frühen 20. Jahrhunderts. Das sei wirklich verstörend
. Handelsblatt
Buschmann skeptisch über eine Wiedereinführung der Maskenpflicht
Bundesjustizminister Marco Buschmann hat sich skeptisch über eine Wiedereinführung der Maskenpflicht geäußert, wenn die Corona-Infektionen wieder stark steigen. Ihren Nutzen hält er offensichtlich wissenschaftlich noch nicht für erwiesen. Will der Staat Masken vorschreiben, etwa in Innenräumen, muss das evidenzbasiert und verhältnismäßig sein. Ob das der Fall ist, besprechen wir, wenn alle Gutachten vorliegen
, sagte der FDP-Politiker der Düsseldorfer Rheinischen Post
(Samstag).
Evidenzbasiert
, wie Buschmann sich ausdrückte, bedeutet laut Duden: auf Grundlage zusammengetragener und bewerteter wissenschaftlicher Erkenntnisse. Buschmann sagte, er selbst trage im Supermarkt eine Maske, aber freiwillig. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, erklärte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag), die wissenschaftliche Evidenz zum Sinn von Maskenpflicht und Impfen
sei erdrückend
.
Der Sachverständigenrat, dessen Gutachten Buschmann abwarten will, soll am 30. Juni seine Stellungnahme zur Überprüfung der bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen vorlegen. Im Sommer soll nach dem Willen der FDP über die künftigen Maßnahmen beraten werden, nach dem Ende der Bundestagspause soll das Infektionsschutzgesetz dann kurz vor seinem Auslaufen am 23. September angepasst werden. Handelsblatt
Corona-Impfstoff Biontech in den USA kurz vor Zulassung für Säuglinge ab sechs Monaten
Der Corona-Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer steht in den USA vor der Zulassung auch für Säuglinge im Alter ab sechs Monaten. Ein Beratergremium der US-Behörde für Krankheitskontrolle und -Prävention (CDC) stimmte am Samstag einstimmig dafür, das Vakzin auch für diese Altersgruppe zu empfehlen. Die Freigabe für eine Impfung von Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und vier Jahren könnte damit kommende Woche beginnen. Für ältere Kinder ist es bereits zugelassen. Auch für den Einsatz des Impfstoffs des US-Konzerns Moderna für Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren gab es grünes Licht. Die Empfehlung muss noch von CDC-Direktorin Rochelle Walensky unterzeichnet werden.
Diese Infektion tötet Kinder, und wir haben die Möglichkeit, das zu verhindern
, sagte Beth Bell, eine der Ärztinnen in dem Beratergremium, nach der Abstimmung. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden plant, die Impfstoffe bereits in der nächsten Woche für die Altersgruppe der unter Fünfjährigen bereitzustellen. Sie sollen an Orte geliefert werden, die Eltern kennen - etwa Apotheken, Kinderkliniken und Kinderarztpraxen. Ob viele Eltern ihre Kinder dann auch impfen lassen, ist aber unklar. Der Biontech-Impfstoff für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren war im Oktober zugelassen worden. Nach Angaben der US-Behörden sind bislang aber nur etwa 29 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe vollständig geimpft. Handelsblatt
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 80.264 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 14.927 mehr als am Samstag vor einer Woche, als 65.337 Fälle gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 445,1 von 427,8 am Vortag. 58 weitere Personen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 140.176. Handelsblatt
Hamburg: Corona kommt ins Museum
Von der ersten Hamburger Impf-Phiole bis zum rostigen Schloss des Elbschlosskellers: Das Museum für Hamburgische Geschichte sammelt seit zwei Jahren Erinnerungsstücke zur Corona-Zeit. Die Exponate sollen demnächst in einer eigenen Ausstellung gezeigt werden. NDR
EU-Staaten geben Corona-Hilfen an Polen frei
Die EU-Staaten haben unter Auflagen die Auszahlung milliardenschwerer Corona-Hilfen an Polen genehmigt. Die Finanzminister der Mitgliedstaaten stimmten bei einem Treffen in Brüssel für einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission. Die Regierung in Warschau sei wichtige Verpflichtungen zur Unabhängigkeit der Justiz eingegangen, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Diese müssten nun vor jeder Zahlung eingehalten werden. Unter anderem musste Polen die umstrittene Disziplinarkammer für Richter des Obersten Gerichtshofs auflösen. NDR
EU prüft Moderna-Impfstoff gegen Omikron-Variante
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat mit der Prüfung eines an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffes von Moderna begonnen. Der überarbeitete Impfstoff des US-Herstellers zielt auf zwei Stämme von Sars-CoV-2 ab, in diesem Fall auf den ursprünglichen Stamm und die bedenkliche Omikron-Variante
, teilte die EMA am Freitag mit. Es ist bereits der zweite angepasste Impfstoff, dessen Prüfung die Europäische Arzneimittelagentur in dieser Woche ankündigte. Am Mittwoch hatte die Amsterdamer Behörde mit der Prüfung eines Vakzins von Biontech/Pfizer begonnen.
Wie lange die Prüfungen dauern werden, ist nicht bekannt. Bisher ist noch kein Impfstoff in der EU zugelassen, der auch auf Varianten des Coronavirus zielt. NDR
Lauterbach erwartet Neue Welle im Herbst
Gesundheitsminister Karl Lauterbach glaubt, dass wir nochmal einen Herbst haben, wo wir nicht zur Normalität zurückkommen.
Das sagte er bei einer Pressekonferenz in Berlin, auf der er sein Coronakonzept für den Herbst vorstellte. Unter anderem gab Lauterbach bekannt, dass es keinen neuen Versuch für eine allgemeine Impfpflicht geben werde.
Der Bundesgesundheitsminister sieht eine Corona-Sommerwelle mit hohen Inzidenzzahlen kommen. Wir müssen wegen der Sommerwelle nicht in Panik geraten
, beschwichtigt der SPD-Politiker zugleich. Dennoch müsse man wachsam sein. Die Verläufe seien zwar bei der Omikron-Variante BA.5 gerade bei den Geimpften und Genesenen milder. Aber wenn die Zahl der Infizierten stark steige, werde auch die Zahl der von Long-Covid Betroffenen zunehmen. Er rate deshalb zum Maskentragen in Innenräumen.
Das RKI empfiehlt in Innenräumen weiterhin das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Ob es im Herbst eine Maskenpflicht geben soll, sagte Lauterbach nicht. Es sollen aber neue Regeln und Empfehlungen kommen. Es ist klar, dass wir mehr brauchen, als wir jetzt haben
, so der Gesundheitsminister. Die Welt am Sonntag
berichtet, die Bundesregierung erwäge eine neue Maskenpflicht, die von Herbst bis Ostern gelten soll.
Corona-Medikamente sollen künftig gezielter eingesetzt werden. Derzeit würden viele zur Verfügung stehende Arzneimittel nicht ausreichend eingesetzt, sagte Lauterbach.
Zudem soll es im Herbst eine neue Impfkampagne geben. Die Impfungen wirken weiterhin, daher müssten Impflücken immer noch geschlossen werden. Egal ob man bereits unter einer Corona-Infektion litt oder nicht, sagte Lauterbach.
Noch vor der Sommerpause des Bundestages soll das neuen Infektionsschutzgesetz erarbeitet werden, sagte Lauterbach. Dafür werde eine Kommission eingesetzt. Der Bundestag soll dann nach dem Sommer darüber abstimmen. Tsp/Reuters
Fühle mich viel besser- [Bund: 480,0 / HH: 638 - 140.099 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Mick Jagger: Fühle mich viel besser
Rolling-Stones-Frontman Mick Jagger befindet sich nach eigenen Worten auf dem Weg der Besserung nach seiner Corona-Infektion. Ich fühle mich viel besser und kann es kaum erwarten, nächste Woche wieder auf der Bühne zu stehen
, schrieb der 78-Jährige am Mittwoch auf seinen Social-Media-Kanälen. Der Musiker bedankte sich für die Genesungswünsche und kündigte an, dass die Rolling Stones ihr Konzert in Amsterdam am 7. Juli nachholen wollen.
Das Konzert war am Montag im letzten Moment abgesagt worden. Am Freitag sollte die Band in Bern auftreten. Das Konzert wurde verschoben. Die Band wolle sich dazu so schnell es geht zurückmelden, schrieb Jagger. In der kommenden Woche wollen die Stones in Mailand auftreten. dpa
Bundesregierung plant offenbar eingeschränkte Bürgertests
Eigentlich sollten die kostenlosen Corona-Tests Ende Juni gänzlich auslaufen. Doch die Ministerpräsidenten der Länder haben die Regierung gebeten, die Finanzierung darüber hinaus sicherzustellen. Nach Informationen von WDR, NDR und "Süddeutsche Zeitung" plant das Gesundheitsministerium nun eine Fortsetzung der sogenannten Bürgertests - allerdings in veränderter Form und mit mehr Kontrollen. Möglicherweise können sich künftig nur noch vulnerable Personengruppen auf Kosten des Staats testen lassen. Das könnten etwa ältere Menschen oder Patienten mit eingeschränktem Immunsystem sein, die im Falle einer Infektion besonders gefährdet wären. Die Bundesregierung will die Tests offenbar auch nicht mehr alleine finanzieren: die Länder sollen die Hälfte der Kosten übernehmen. Die neue Testverordnung muss nun noch innerhalb der Bundesregierung und mit den Bundesländern abgestimmt werden. NDR
Hausärzte halten Corona-Impfzentren im Sommer für verzichtbar
Der Deutsche Hausärzteverband hält das Offenhalten der Corona-Impfzentren im Sommer für verzichtbar. Die Impfzentren stehen deutschlandweit leer
, sagte Verbandspräsident Ulrich Weigeldt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Donnerstag). Weswegen sie jetzt den gesamten Sommer weiterbetrieben werden sollen, erschließt sich überhaupt nicht.
Das koste viel Geld, das woanders dringend gebraucht werde. Die Hausärztinnen und Hausärzte haben bewiesen, dass die Impfungen in den Praxen am besten aufgehoben sind.
Mit Blick auf Bezirke oder Regionen mit niedrigen Impfquoten, seien in der Vergangenheit zudem vielerorts gute Erfahrungen mit mobilen Impfteams gemacht worden. Das ist ein Modell, das sicherlich auch im Hinblick auf den Herbst Sinn ergibt.
dpa
Grüne dringen auf neue Infektionsschutzregeln vor der Bundestags-Sommerpause
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen dringt auf eine rasche Befassung der Regierungskoalition mit den Infektionsschutzregeln für den Herbst. Wir sollten das Warnsignal, das von dieser Sommerwelle ausgeht, sehr ernstnehmen
, sagte Dahmen den Zeitungen der Funke Mediengruppe vor dem Hintergrund rasch ansteigender Infektionszahlen.
Wenn wir unvorbereitet in den Herbst gehen ohne ein breit angelegtes Programm für Auffrischungsimpfungen und ohne eine Rechtsgrundlage, die wirkungsvolle Maßnahmen wie Maskenpflicht in Innenräumen möglich macht, dann müssen wir befürchten, dass es insbesondere in den hochbetagten Altersgruppen nochmals viele Todesfälle zu beklagen geben könnte
, warnte er.
Die aktuellen Regelungen im Infektionsschutzgesetz sind befristet auf den 23. September dieses Jahres. Dahmen drang darauf, so schnell wie möglich zu klären, was danach gelten soll. Bis zum 23. September ist es nicht mehr lang
, sagte er den Funke-Zeitungen. Wir sollten deshalb keine Zeit verlieren und vorausschauend noch vor der Sommerpause in die parlamentarische Befassung einsteigen für ein neues, konsequentes Infektionsschutzgesetz.
AFP
Inzidenz steigt auf 480 – RKI registriert 89.142 Corona-Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 480,0 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 472,4 gelegen (Vorwoche: 276,9; Vormonat: 439,2). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 89.142 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 77 636) und 73 Todesfälle (Vorwoche: 90) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 27.096.571 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Bringen BA.4 und BA.5 eine Sommerwelle?
In einigen Ländern steigen die Inzidenzwerte trotz des saisonalen Effekts wieder an. Auch in Deutschland. Das liegt vor allem an den neuen Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5.Kaum haben wir die letzte Corona-Welle im Frühjahr überstanden, gibt es erste Warnungen vor einer Sommerwelle. In einigen Ländern, wie in Portugal, klettern die Inzidenzen schon wieder stark in die Höhe. Und auch in Deutschland zeigt die Kurve wieder leicht nach oben - obwohl es durch die veränderte Teststrategie vermutlich eine größere Dunkelziffer gibt als zuvor.
Neue Varianten verbreiten sich stark
Einen großen Anteil an diesem Anstieg haben neue Untervarianten des Coronavirus. Vor allem BA.4 und BA.5, beides Omikron-Subtypen, die zuerst in Südafrika beschrieben wurden, verbreiten sich gerade stark. In Südafrika haben sie zwar nur eine kleinere Welle ausgelöst, die auch schon wieder abebbt. In Portugal stiegen die Inzidenzen allerdings bis über 2.000. Die Subvariante BA.5 ist in dieser Welle dominant.
Auch in Deutschland sind die Inzidenzwerte schon vor Pfingsten wieder angestiegen. Das Labor Becker, das Corona-Tests im süddeutschen Raum auswertet, hat auf Twitter Zahlen für die letzte Kalenderwoche veröffentlicht. Demnach machten die neue Varianten dort Anfang Juni schon ungefähr ein Drittel der gesamten Neuinfektionen aus. Innerhalb einer Woche hat sich der Wert verdoppelt.
BA.4 und BA.5 bald auch in Deutschland dominant
Das passt zu den jüngsten Erkenntnissen des Robert Koch-Instituts (RKI), das den Anteil beider Varianten zusammen zwar erst auf rund zwölf Prozent schätzt, aber auch eine Verdopplungszeit von einer Woche registriert hat. Es ist also absehbar, dass auch bei uns binnen kurzer Zeit die meisten Infektionen auf das Konto der neuen Varianten gehen werden.
Wahrscheinlich keine schwereren Verläufe
Das European Centre for Disease Prevention and Control der Europäischen Union (ECDC) schrieb zu den neuen Varianten Mitte Mai: Derzeit gibt es keinen Hinweis auf eine Änderung des Schweregrades für BA.4/BA.5 im Vergleich zu früheren Omikron-Varianten.
Nach den bisherigen Daten ist allerdings schwer abzuschätzen, wie heftig eine Erkrankung mit den neuen Varianten im Schnitt tatsächlich ausfällt. Das liegt auch daran, dass die Welle mit den Subtypen in Südafrika relativ klein geblieben ist und es relativ wenige schwere Verläufe gab. In Portugal gibt es aber hohe Inzidenzen und auch höhere Todesraten.
Kleinere Welle in Südafrika, große in Portugal
Darüber, woran es liegt, dass die neuen Varianten in den beiden Ländern so unterschiedliche Auswirkungen haben, kann man nur spekulieren. Wahrscheinlich gibt es mehrere Faktoren.
In Südafrika ist derzeit Winter. Eigentlich wäre also mit den neuen Varianten eine höhere Welle zu erwarten gewesen. Allerdings wurden dort fast alle Maßnahmen zur Viruseindämmung aufrechterhalten. In Innenräumen müssen beispielsweise auch weiterhin Masken getragen werden. Auch ist der Großteil der Bevölkerung zwar noch ungeimpft. Dafür sind die Menschen im Schnitt wesentlich jünger als in Europa und damit auch weniger anfällig für schwere Verläufe. Viele Einwohner sind schon mehrfach an Covid-19 erkrankt. Dadurch hat ein großer Teil der Bevölkerung eine breite Basisimmunität.
In Portugal beginnt zwar gerade der Sommer. Dort wurden allerdings weitgehend alle Maßnahmen fallen gelassen. Dass es mehr Todesfälle gibt, kann neben der Altersstruktur der Bevölkerung auch einfach an der hohen Inzidenz liegen. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt sagt dazu bei NDR Info: "Ich denke schon, dass der Anstieg der Mortalität in Portugal zum großen Teil auf die vermehrten Infektionen zurückzuführen ist." Bedenken müsse man auch, dass sich die Teststrategie geändert haben und es deshalb zu einer höheren Dunkelziffer kommen könne.
Faktor Zeit
Darüber hinaus liegen die Impfungen bei vielen Menschen in Portugal zeitlich schon eine Weile zurück. Die Menschen dort haben sich in großer Zahl schnell impfen lassen. Mit einer vierten Impfdosis für ältere Menschen wurde aber erst Mitte Mai angefangen, als die Zahlen schon angestiegen waren. Zum Vergleich: In Deutschland konnten sich über 80-Jährige schon Anfang des Jahres eine zweite Booster-Impfung abholen.
Das ist deshalb relevant, weil es einen zeitlichen Zusammenhang zu geben scheint. Je länger die letzte Impfung oder Infektion zurückliegt, desto wahrscheinlicher ist es, dass es überhaupt zur Ansteckung kommt, und desto schwerer ist im Schnitt die Covid-19-Erkrankung.
Reinfektionen: Kein Schutz durch vorherige Omikron-Ansteckung
Bei vielen Genesenen ist die Erkrankung noch gar nicht so lange her. Eine noch nicht begutachtete Modellierung hat gezeigt, dass viele von ihnen deshalb mit den Omikron-Untervarianten BA.1 oder BA.2 infiziert gewesen sein dürften.
Eine vorherige Infektion mit einem anderen Omikron-Typ schützt leider vermutlich nicht vor den neuen Untervarianten. Laut Ciesek zeigen erste Daten, dass trotz Infektion mit der Anfang des Jahres verbreiteten Omikron-Subvariante BA.1 eine Infektion mit BA.4 und BA.5 möglich ist. Die Infektion mit BA.2, das sich erst später in Deutschland verbreitet hat, sei naturgemäß noch nicht so lange her. Deshalb sei auch hier der Schutz vermutlich noch größer. Trotzdem gehe ich davon aus, dass man sich auch nach einer BA.2-Infektion mit genügend zeitlichem Abstand mit BA.5 infizieren kann
, so Ciesek.
Eine neue Studie, an der auch Ciesek und Forschende der Firma BionTech beteiligt waren und die in der Zeitschrift Science Immunology
erschienen ist, hat gezeigt: Im Blut von Geimpften, die sich zusätzlich mit BA.1 infiziert hatten, war im Anschluss eine breite Neutralisierung gegen alle vorherigen Varianten möglich, auch Delta und BA.2. Diese könnten also vermutlich gut bekämpft werden. Das gilt aber nicht für die neuen Varianten BA.4 und BA.5. Hier zeigte sich im Versuch keine so breite Neutralisation. Damit hilft auch die Kombination aus Impfung und vorheriger Infektion mit BA.1 vermutlich nicht gegen die neuen Varianten.
Ciesek: Verfahren zur Impfstoffanpassung zu langsam
Seit einiger Zeit wird von den Herstellern ein angepasster Impfstoff versprochen. Was die neuen Studienergebnisse für diesen Impfstoff aussagen, ist noch nicht zu beurteilen, auch weil noch keine klinischen Daten vorliegen. Weil aber auch der neue Impfstoff bisher nur an BA.1 angepasst ist, ist es wahrscheinlich, dass er gegen die neuen Subtypen nicht besonders wirksam ist, jedenfalls nicht mehr als die bereits vorhandenen Impfstoffe.
Das liegt daran, dass die Impfstoffe sehr spezifisch auf bestimmte Oberflächenstrukturen der Viren, vor allem das sogenannte Spike-Protein, zugeschnitten sind. Wenn diese sich durch Mutation verändern, sind die Impfstoffe nicht mehr so wirksam. Das wird noch mehr gelten, wenn zukünftige Varianten vielleicht noch größere Veränderungen aufweisen.
Es zeigt sich, dass das derzeitige Verfahren der Impfstoffanpassung zu langsam ist
, sagt die Virologin Ciesek. Denn bisher müssen auch die angepassten Impfstoffe vor ihrer Zulassung erst einmal auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden. Das ist ein langwieriges Verfahren.
Grippeimpfstoff wird jedes Jahr angepasst
Wie es auch anders laufen kann, zeigt die jährliche Zulassung der Grippeimpfstoffe. Hier wird das Virus in seiner Evolution weltweit beobachtet und der Impfstoff jedes Jahr aufs Neue angepasst, ohne dass für die Zulassung neue Wirksamkeitsstudien nötig wären. Vielleicht müssen wir bei Sars-CoV-2 auch dahin kommen, wenn wirklich nur die Sequenz vom Spike angepasst wird
, sagt Ciesek.
Ob dies die entscheidende Strategie gegen immer neue Varianten sein wird, oder ob es irgendwann einen Impfstoff geben wird, der robuster gegenüber den Mutationen ist, muss sich noch zeigen. NDR, von Yasmin Appelhans
Lauterbach: Sommerwelle ist leider Realität geworden
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Älteren und Menschen mit Vorerkrankung zu einer Auffrischungsimpfung geraten. Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden. Das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung
, sagte Lauterbach der Rheinischen Post
(Mittwoch). Der bisher beobachtete Sommereffekt in der Pandemie verpuffe diesmal. Grund dafür sei unter anderem, dass die aktuell zirkulierende Virusvariante sehr leicht übertragbar sei. Außerdem seien fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen, erläuterte Lauterbach der Zeitung. Älteren und Vorerkrankten empfehle ich daher dringend, sich noch mal impfen zu lassen.
Dies verhindere nicht unbedingt eine Infektion, aber es verhindere schwere Krankheitsverläufe. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz war am Dienstag auf 447,3 gesprungen, in der Vorwoche hatte sie noch 331,8 betragen. Heute liegt der Wert bei 472,4. NDR
Kieler Woche: Virologe Fickenscher rät zum Maskentragen im Gedränge
Der Virologe Helmut Fickenscher rät dazu, bei der Kieler Woche im Gedränge eine Maske zu tragen. Im Interview der Kieler Nachrichten
(Mittwoch) sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel, wenn sich die Menschen wie in der Sardinenbüchse durch die Stadt schieben, könnten sie sich leicht ein Virus einfangen. Wo Distanzen drinnen wie draußen überhaupt nicht möglich sind, würde er deshalb Masken empfehlen. Dies gelte umso mehr für Ältere und Menschen mit Risikoerkrankungen. Schon seit einigen Wochen haben wir keine fallenden, sondern insgesamt leicht steigende Fallzahlen in Schleswig-Holstein. Das geht parallel mit der Ausbreitung der BA.5-Variante, die sich offenbar sehr effizient durchsetzt
, sagte Fickenscher.NDR
Streeck: Public Viewings bei Fußball-WM Orte für Corona-Ausbrüche
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck blickt zunehmend mit Sorge auf die Fernseh-Live-Übertragungen der Fußball-Weltmeisterschaft aus Katar im kommenden Winter. Dadurch kreieren wir gegebenenfalls auch wieder größere Ausbrüche, oder es kann auch zu einem Superspreading-Event kommen, und darauf muss man sich vorbereiten
, sagte Streeck dem Nachtjournal
des Fernsehsenders RTL. Grund dafür sei, dass das Public Viewing aufgrund der ungewöhnlichen Jahreszeit in Innenräumen, und nicht wie sonst üblich draußen stattfinden wird. Eine Hilfe könnte dann wieder das Tragen von Schutzmasken sein. NDR
Inzidenz steigt auf 472,4 – 92.344 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 472,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 447,3 gelegen (Vorwoche: 238,1; Vormonat: 452,4). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 92.344 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 84655) und 112 Todesfälle (Vorwoche: 145) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. dpa
Hamburger Hafen: Mehr Kreuzfahrtschiffe als vor der Pandemie
Für dieses Jahr geht die Terminal-Betreiberin Cruise Gate Hamburg von 270 Anläufen aus - das wären etwa 60 mehr als vor der Pandemie. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion schreibt der Hamburger Senat: Im Folgejahr wird voraussichtlich mit einer leichten Steigerung der Anläufe und Passagierzahlen gerechnet. Es ist allerdings zu beachten, dass momentan bei den Reedereien noch eine sehr große Dynamik in der Anlaufplanung besteht.
NDR
Veranstaltungsbranche kämpft weiter mit Pandemie-Folgen
Als die Corona-bedingten Einschränkungen für die Kulturbranche schrittweise gelockert wurden, war die Freude unter den Veranstaltern groß. Die Einschnitte durch die Pandemie schienen überwunden. Doch die Branche kämpft noch immer mit den Folgen der Krise und dabei mit ganz unterschiedlichen Problemen. Aktuell gehen zum Beispiel längst nicht so viele Besucherinnen und Besucher zu Konzerten, ins Theater, ins Kino oder zu Lesungen wie erhofft und erwartet. Auch der Fachkräftemangel in der Kulturbranche ist eine Folge der Pandemie. NDR
DRK warnt vor bundesweitem Mangel bei Blutspenden
Die Corona-Pandemie ist ein entscheidender Faktor für eine bundesweit kritische Versorgungslage bei Blutreserven. Durch Covid-19 und aktuell auch aufgrund hoher Temperaturen, Ferien sowie einem hohen Reiseaufkommen mangele es aktuell in Deutschland an Blutkonserven, warnte die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Gerda Hasselfeldt. Zugleich würden Operationen nachgeholt, die während der Hochphase der Pandemie verschoben worden seien. Blutspenden ist heute wichtiger denn je
, sagte die DRK-Präsidentin: Ein Notstand muss unter allen Umständen vermieden werden.
Ein weiteres Problem ist, dass Spendenwillige nach einer überstandenen Corona-Infektion vier Wochen lang nicht spenden dürfen, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten. Da die Infektionszahlen noch hoch sind und aktuell wieder steigen, fällt auch ein Teil der Spender für gewisse Zeit aus.
Mit der bundesweit angelegten Kampagne "#missingtype - erst wenn's fehlt, fällt's auf", machen die DRK-Blutspendedienste am heutigen Weltblutspendetag auf die dringende Notwendigkeit von Blutspenden aufmerksam. Dem schließt sich zum Beispiel das Uniklinikum Schleswig-Holstein an. NDR
Inzidenz steigt auf 447,3 – 105.840 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 447,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 318,7 gelegen (Vorwoche: 199,9; Vormonat: 477,0). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil längst nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Und nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 105. 840 Corona-Neuinfektionen und 107 Todesfälle innerhalb eines Tages. Ein Vergleich mit den Werten der Vorwoche ist wegen sehr eingeschränkter Meldungen am Pfingstmontag (6.6.) nicht sinnvoll.
Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. dpa
Hamburg: Fast 84 Millionen Euro Corona-Hilfen zurückgefordert
Hamburg hat bislang zu Unrecht ausgezahlte Corona-Hilfen in Höhe von 83,7 Millionen Euro zurückgefordert. Davon seien inzwischen 32,6 Millionen Euro tatsächlich zurückgezahlt worden, heißt es in der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie nach Angaben der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) mehr als zehn Milliarden Euro in Form von direkten Hilfen oder Steuerhilfen zur Krisenbewältigung an die Hamburger Wirtschaft geleistet. Dem gegenüber stehen laut Senat bis Ende Mai 10.229 Rückforderungen, die mit überwiegender Mehrheit mit fehlenden Antragsvoraussetzungen begründet wurden. Bis Ende März seien 39 Personen etwa wegen Subventionsbetrugs rechtskräftig verurteilt und in 31 Verfahren Einziehungsentscheidungen getroffen worden. Außerdem habe es 242 Ermittlungsverfahren wegen Betrugs gegeben. NDR
Keine Schnelltests und Luftfilter mehr an Hamburger Schulen
An Hamburger Schulen fällt ab heute das Angebot freiwilliger Schnelltestungen weg. Hamburg folge damit dem Beispiel aller anderen Bundesländer, die mit dem Auslaufen der Testangebote keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht hätten, sagte ein Sprecher der Hamburger Schulbehörde. Zudem sollen die Luftfiltergeräte schrittweise abgeschaltet werden. Längere und häufigere Lüftungszeiten seien in der warmen Jahreszeit problemlos möglich, so die Schulbehörde. Das regelmäßige Stoß- und Querlüften der Unterrichtsräume bleibe verpflichtend bestehen. Das Personal der Schule könne zur Absicherung des Regelbetriebes weiterhin zweimal pro Woche einen Schnelltest aus schulischen Beständen erhalten. Darüber hinaus sollen den Schulen in der Hansestadt rund zwei Millionen Schnelltests zur Verfügung gestellt werden, für den Fall, dass Testungen kurzfristig wieder notwendig sein sollten, hieß es. NDR
US-Arzneimittelbehörde: Biontech-Impfstoff ist sicher für Kleinkinder
Die US-Arzneimittelbehörde FDA bestätigt die Sicherheit und Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer für Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren. Die Auswertung der Daten einer Studie habe keine Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Anwendung des Impfstoffs bei Kleinkindern ergeben, schreibt die FDA. Die Wirksamkeit des Vakzins liege in der Altersgruppe einer ersten Analyse zufolge bei 80,3 Prozent. Die US-Regierung geht davon aus, dass Impfungen für Kleinkinder bereits kommende Woche beginnen können, sobald die FDA und die Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention die ersten Impfstoffe genehmigt haben. Auch der Impfstoff von Moderna war am Freitag von der FDA für die Altersgruppe als sicher und wirksam eingestuft worden. NDR
Keine Daten aus Hamburg und Niedersachsen
Sowohl aus Hamburg als auch aus Niedersachsen gibt es heute keine aktuellen Daten der Behörden. Das Robert Koch-Institut gibt die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den letzten sieben Tagen aktuell wie folgt an: Hamburg 318,9 und Niedersachsen 466,5.
Die Gesundheitsämter in Niedersachsen übermitteln an Wochenenden keine Corona-Zahlen mehr an das Robert Koch-Institut (RKI). Erst am Dienstag gibt es wieder aktuelle Zahlen. Auch die Hamburger Sozialbehörde teilt nur noch einmal wöchentlich - dienstags - eine Aktualisierung zur Sieben-Tage-Inzidenz sowie der Krankenhaus-Auslastung mit. Diese Daten und Werte können von denen des RKI abweichen. NDR
Inzidenzwert in Schleswig-Holstein 527,9
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 527,9 gestiegen (Vortag: 504,6). Dies geht aus dem Dashboard des Robert Koch-Instituts hervor. Binnen 24 Stunden wurden für Schleswig-Holstein 49 neue Fälle registriert. NDR
RKI meldet keine Fallzahlen mehr am Wochenende
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet wegen fehlender Daten keine absoluten Fallzahlen mehr am Wochenende. Da am Wochenende nur noch wenige Gesundheitsämter und Landesbehörden Daten an das RKI übermitteln, werden keine Daten am RKI eingelesen, so dass es bei den absoluten Fallzahlen keine Veränderung zum Vortag gibt
, schreibt das RKI auf seiner Internetseite.
Die Änderung der Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag beruhe lediglich auf einer Änderung des Bezugszeitraums, jeweils sieben Tage vor dem Tag der Berichterstattung. Reuters
Nordkorea meldet 40.060 weitere Fieberfälle
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA hat 40.060 weitere Menschen mit Fiebersymptomen und einen Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Ausbruch gemeldet. Reuters
Verband warnt vor erneuter Isolation von Bewohnern in Altenheimen
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) warnt vor Einschränkungen der Bewohner in Alten- und Pflegeheimen. Die Besuche in den Einrichtungen müssten auch nach dem Auslaufen der Coronavirus-Testverordnung weiter möglich sein, teilte der Verband mit. Die Verordnung regelt die Finanzierung der kostenlosen Bürgertests bis zum 30. Juni. In den Seniorenheimen sind Besuche aktuell nur bei Vorlage eines tagesaktuellen und negativen Corona-Schnelltests möglich. In einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Gesundheitsminister der Länder fordert die Bagso die Politik dazu auf, im Falle des Auslaufens der Verordnung dafür Sorge zu tragen, dass Besuche in Pflegeheimen und in Krankenhäusern ungehindert möglich seien. Während in fast allen Bereichen der Gesellschaft die Schutzmaßnahmen aufgehoben wurden, gelte in den Einrichtungen weiterhin eine Corona-Testpflicht. In Pflegeeinrichtungen würden Testmöglichkeiten jedoch häufig nur an bestimmten Wochentagen und in engen Zeitfenstern
angeboten, beklagte der Verband. NDR
Bundesrat stimmt Corona-Bonus für Pflegekräfte zu
Der Bundesrat hat den Corona-Bonus für Pflegekräfte gebilligt. Diese sollen die Zusatzzahlungen ab Juli für die besonderen Belastungen während der Pandemie erhalten. Der Bund stellt dafür eine Milliarde Euro zur Verfügung, je zur Hälfte für Prämien für Pflegerinnen und Pfleger in Krankenhäusern und in der Altenpflege. Der Bundestag hatte den Pflegebonus bereits mit großer Mehrheit beschlossen. Dem Gesetz zufolge erhalten Altenpflegekräfte in Vollzeit eine Prämie in Höhe von 550 Euro, andere Beschäftigte 370 Euro, wenn sie mindestens 25 Prozent ihrer Arbeitszeit in der Pflege verbringen. Einen Bonus gibt es auch für Auszubildende und Helferinnen und Helfer im Bundesfreiwilligendienst. Wie hoch die Prämie für Pflegekräfte im Krankenhaus ausfallen wird, ist noch offen. NDR
Neue Massentests und lokale Lockdowns in Shanghai
Etwa 25 Millionen Einwohner der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai müssen sich erneut auf das Coronavirus testen lassen. Damit wollen die Behörden einen Ausbruch von Coronainfektionen in einem beliebten Schönheitssalon der Stadt eindämmen. Die Behörden haben für dieses Wochenende PCR-Tests für alle Einwohner in 15 der 16 Bezirke Shanghais angeordnet. In fünf Bezirken dürfen die Einwohner ihre Häuser während der Testphase nicht verlassen. Erst vor zehn Tagen hatten die Behörden einen zweimonatigen strikten Lockdown in der Stadt aufgehoben. Reuters
Niedersachsens Schülerrat will Testpflicht zurück
Der Schülerrat in Niedersachsen (LSR) spricht sich für eine Wiedereinführung der Testpflicht an Schulen nach den Sommerferien aus. Diese müsse nicht gleich mit Ferienende beginnen, allerdings frühzeitig genug, um eine mögliche neue Infektionswelle im Herbst rechtzeitig zu erkennen, sagte der LSR-Vorsitzende Malte Kern der Deutschen Presse-Agentur. Er regte einen verpflichtenden Test pro Woche an. Zuletzt hatte es an den Schulen nach den Osterferien eine tägliche Testpflicht gegeben, Anfang Mai wurde auf freiwillige Tests umgestellt. In der aktuellen Situation seien freiwillige Tests auch ausreichend, erklärte Kern. Allerdings hätten die vergangenen beiden Jahre gezeigt, dass die Infektionszahlen in der kälteren Jahreszeit wieder stiegen. Auch Schulen könnten dann wegen des engen Kontakts vieler Menschen wieder Infektionsherde sein, warnte Kern. Der Schülervertreter rief die Politik zudem dazu auf, so lange wie möglich auf das Distanzlernen zu verzichten.
Das Kultusministerium erklärte, man wisse, welche Corona-Maßnahmen wirken, und werde diese gegebenenfalls einsetzen. Allerdings sei derzeit völlig offen, ob und wenn ja in welchem Umfang dies notwendig werde. Aus unserer Sicht macht es aktuell keinen Sinn, über Details zu spekulieren
, erklärte ein Ministeriumssprecher. Der Bund müsse die Länder zunächst einmal in die Lage versetzen, die Instrumente auch einsetzen zu können, sollte die Situation sich ändern. NDR
Behörden verschieben Wiederöffnung der Schulen in Peking
Nach einem neuerlichen Ausbruch des Coronavirus verschieben die chinesischen Behörden die eigentlich für Montag geplante Wiederöffnung der Schulen in Peking für jüngere Kinder. Die meisten Schüler der Grund- und Mittelstufe müssten weiterhin im Homeschooling lernen, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung am Samstag.
Grund ist demnach ein von einer Bar ausgehender Corona-Ausbruch. Bislang seien 115 mit der Bar in Zusammenhang stehende Infektionen registriert worden, sagte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung. Der neue Corona-Ausbruch entwickle sich rasch fort, es bestehe ein relativ hohes Ausbreitungsrisiko
. In der Wirtschaftsmetropole Shanghai begannen derweil am Samstag neue Corona-Massentests. Acht der 25 Millionen Einwohner sind zudem von neuerlichen Ausgangssperren betroffen.
China verfolgt seit Beginn der Corona-Pandemie eine strikte Null-Covid-Strategie
. Mit Aufkommen der Omikron-Variante kam es dennoch zu großen Ausbrüchen. Zentrum war zunächst Shanghai, woraufhin die Stadt Anfang April rigoros abgeriegelt wurde. Erst vor knapp zwei Wochen waren die Maßnahmen für die meisten Einwohner wieder gelockert worden. AFP
Inzidenz klettert weiter auf 348,9 – RKI registriert 65.337 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter deutlich. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Samstagmorgen mit 348,9 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 318,7 gelegen (Vorwoche: 270,3; Vormonat: 507,1).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 65.337 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 41.087) und weitere 77 Todesfälle (Vorwoche: 73) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 139.806.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.803.867 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa, Reuters
Anteil von BA.5 verdoppelt sich jede Woche
Das RKI warnt vor einem verstärkten Infektionsdruck schon im Sommer. Das liege an der Ausbreitung von besser übertragbaren Omikron-Sublinien.
Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnet mit einer weiteren Ausbreitung von besser übertragbaren Omikron-Sublinien. Das aktuell stärkste Wachstum zeigt der Anteil der Sublinien BA.4 und BA.5
, schreibt das RKI im Corona-Wochenbericht von Donnerstagabend. Dies lasse darauf schließen, dass diese Erreger in wenigen Wochen die Mehrzahl der Nachweise ausmachen dürften.
BA.5 hat laut Bericht in einer Stichprobe von vorletzter Woche einen Anteil von 10 Prozent - damit setzte sich die Verdopplung von Woche zu Woche fort. Bei BA.4 sind es 2,1 Prozent, auch dies ungefähr eine Verdopplung zu früheren Werten.
Aller Voraussicht nach werden sich diese beiden Sublinien stärker verbreiten, so dass es auch insgesamt zu einem Anstieg der Infektionszahlen und einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer kommen kann
, warnt das RKI. Saisonale Effekte - die das Virus eigentlich ein Stück weit ausbremsen - könnten die Verbreitung dieser Varianten nicht kompensieren, wenn Verhaltensregeln nicht mehr beachtet werden.Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche erstmals seit Mitte März wieder angestiegen (29 Prozent), hält das RKI fest. Es sprach von einem Anstieg der Zahl der übermittelten Ansteckungen in der vergangenen Woche um etwa 50.000 Fälle im Vergleich zur Vorwoche. Bei der Lage in den Krankenhäusern ist bisher nicht von einer Trendumkehr die Rede: Die Belastung der Kapazitäten des Gesundheitsversorgungssystems geht laut RKI weiter zurück. dpa
Lehrerverband warnt vor Corona-Nachlässigkeiten im Sommer
Der Lehrerverband hat vor Nachlässigkeit bei der Vorbereitung auf den Corona-Herbst gewarnt. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger kritisierte in dem Zusammenhang auch Bundesjustizminister Marco Buschmann und Teile von dessen FDP.
Für uns ist ganz wichtig, dass die Politik jetzt im Sommer alle Voraussetzungen und Instrumente dafür schafft und bereit stellt, damit wir im Herbst auf alle möglichen Szenarien an den Schulen schnell und effektiv reagieren können
, sagte Meidinger der Rheinischen Post
(Freitag). Eine starke Zunahme von Infektionen bedeute für die Schulen neben der individuellen Gesundheitsgefährdung für Schüler und Lehrkräfte insbesondere die neuerliche Gefahr hoher Personalausfälle bis hin zu dadurch bedingten Unterrichtskürzungen und teilweisen Schulschließungen.
Diese Gefahr erhöhe sich durch den nachlassenden Impfschutz und bestehende Immunitätslücken. Wir fordern deshalb im Schulterschluss mit der Gesundheitsministerkonferenz und dem Deutschen Städtetag, sehr zügig noch vor der Sommerpause des Bundestags die rechtlichen Grundlagen für die eventuell wieder notwendige Maskenpflicht an Schulen zu schaffen
, sagte Meidinger. Dazu brauche es eine baldmögliche Verlängerung und Neufassung des bisherigen, im September auslaufenden Infektionsschutzgesetzes. dpa
RKI registriert 77.878 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 318,7
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 318,7 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 276,9 gelegen (Vorwoche: 261,3; Vormonat: 522,7). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 77.878 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 42 693) und 106 Todesfälle (Vorwoche: 91) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26 738 530 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Corona-Vorbereitungen für Herbst und Winter laufen auch Hochtouren
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet im Herbst Corona-Impfstoffe, die an die Omikron-Varianten angepasst sind. Frühestens im September rechne er damit, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Deutschlandfunk.
Darüber hinaus müsse ein Impf- und ein Testkonzept entwickelt werden. Auch eine Aktualisierung des am 23. September auslaufenden Infektionsschutzgesetzes stehe auf dem Plan. Das sind Dinge, die müssen jetzt vorbereitet werden. Daran wird auch gearbeitet bereits im Bundesgesundheitsministerium.
dpa
Neue Lockdowns und Massentests in Shanghai
In Teilen von Shanghai treten neue Lockdowns in Kraft. Die mehr als zwei Millionen Bewohner des Bezirks Minhang müssen für zwei Tage zu Hause bleiben, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Alle sollen am 11. Juni getestet werden. Shanghai hob vergangene Woche einen allgemeinen, zwei Monate andauernden Lockdown auf. Seitdem werden immer wieder einzelne Teile der Stadt abgeriegelt. Reuters
Oxfam kritisiert Blockade von Corona-Patente-Freigabe als Spiel mit Menschenleben
Vor dem Ministertreffen der Welthandelsorganisation (WTO) dringen Hilfsorganisationen auf die Freigabe von Corona-Patenten. Seit die Verhandlungen dazu vor 20 Monaten begonnen hätten, seien bereits 17,5 Millionen Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, erklärte Oxfam zusammen mit dem Bündnis People's Vaccine Alliance (PVA). Die Patentfreigabe sei unerlässlich, damit einkommensschwache Länder der Pandemie durch eigene Produktion von Impfstoffen und Medikamenten begegnen könnten.
Bei dem WTO-Treffen in Genf von Sonntag bis Mittwoch geht es unter anderem um ein internationales Abkommen über den Verzicht auf geistige Eigentumsrechte an Corona-Impfstoffen. Statt des ursprünglichen Antrags von Südafrika und Indien verhandele die WTO allerdings nur einen stark eingeschränkten Alternativentwurf, bemängelten die Hilfsorganisationen. Dieser beziehe sich lediglich auf Impfstoffe, lasse Tests und Medikamente außen vor und würde nur für eine stark eingeschränkte Anzahl von Ländern gelten.
Fast 30.000 Menschen sind jeden Tag gestorben seit Oktober 2020, als Südafrika und Indien die Freigabe des geistigen Eigentums beantragt haben
, betonte Oxfam-Gesundheitsexpertin Anna Marriott. Wenn die Welt die Freigabe sofort umgesetzt hätte, könnten viele dieser Menschen noch am Leben sein.
Die Regierungen der wohlhabenden Länder hätten sich dazu bekannt, dass Impfstoffe ein globales öffentliches Gut sein sollen, sagte sie. Dann haben sie 20 Monate damit verbracht, genau jenen Prozess zu sabotieren, der dieses Versprechen in die Tat umgesetzt hätte.
epd
Ärztekammer prangert Corona-Datenblindflug
an
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie braucht Deutschland aus Sicht der Bundesärztekammer dringend eine bessere Datenbasis. Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren einen wahren Datenblindflug erlebt, der keine gute Grundlage für rationale Entscheidungen war
, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt der Funke-Mediengruppe. Nur wenn Klarheit über das tatsächliche Infektionsgeschehen herrsche, könne die Belegung der Krankenhaus- und Intensivbetten realistisch prognostiziert werden. Die Bundesregierung sollte sich daher den Rat ihrer Experten zu eigen machen und endlich systematisch Daten zu Infektionsdynamik, Krankheitsschwere und zur Belastung des Gesundheitswesens erheben und auswerten.
Ähnlich wie Reinhardt äußerte sich auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. Die Politik rief er in der Rheinischen Post
auf, die Frage zu klären, wer die Kosten für die notwendigen IT-Investitionen übernimmt
.
Der Expertenrat erwartet im Herbst und Winter erneut eine erhebliche Belastung des Gesundheitssystems. Er empfiehlt eine Rechtsbasis für schnelle Reaktionen auf möglicherweise steigende Infektionszahlen im Herbst und Winter und dringt auf langfristige Verbesserungen - etwa bei Datenanalyse und Prognose. dpa
Lauterbach hält Regierungsmitglieder für besonders Corona-gefährdet
Viele Kontakte und Reisen von Ort zu Ort: Nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) haben Mitglieder der Bundesregierung ein hohes Corona-Infektionsrisiko. Wir sind natürlich im Kabinett auch nicht sicher vor dem Virus - ganz im Gegenteil
, sagte Lauterbach am Mittwoch bei einem von der Rheinischen Post
veranstalteten Ärzte-Netzwerktreffen in Düsseldorf.
Ministerinnen und Minister hätten sehr viele Kontakte, sie würden von Referenten und Personenschützern begleitet. Von daher ist es nur eine Frage der Zeit.
Er selbst sei sehr vorsichtig, trage Maske und sei vier Mal geimpft, sagte Lauterbach. Aber mich kann es jeden Tag treffen. Das gilt für jeden von uns.
Zuvor hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) eine geplante mehrtägige Auslandsreise wegen einer Corona-Infektion kurz nach Beginn in Pakistan abbrechen müssen. Baerbock gehöre im Kabinett zum Team Vorsicht
, sagte Lauterbach. Sie ist immer vorsichtig gewesen und trägt keine Schuld.
dpa
Inzidenz steigt weiter auf 276,9 – RKI registriert 77.636 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter deutlich gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert Donnerstagmorgen mit 276,9 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 238,1 gelegen (Vorwoche: 221,4; Vormonat: 499,2).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 77.636 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 48.502) und weitere 90 Todesfälle (Vorwoche: 131) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 139.623.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.660.652 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa, Reuters
Lindner lehnt künftige pauschale Freiheitseinschränkungen ab
In der Debatte über die Corona-Politik für den Herbst hat FDP-Chef Christian Lindner deutlich gemacht, dass zuerst die geplante wissenschaftliche Beurteilung von Schutzmaßnahmen abgewartet werden soll. Ich beteilige mich jetzt nicht an der Diskussion über einzelne Maßnahmen, denn dann würde ich ja ein Wissen mir anmaßen, das man noch gar nicht haben kann
, sagte der Bundesfinanzminister am Dienstagabend in der ARD-Sendung Maischberger
. Weil die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen uns die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jetzt ja erst darlegen wollen.
Klar sei für ihn aber: Freiheitseinschränkungen pauschal sollte es nicht mehr geben.
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung legt an diesem Mittwoch in Berlin eine Stellungnahme über die nötigen Vorbereitungen für Herbst und Winter vor. Erwartet wird, dass die Expertinnen und Experten um den Vorstandsvorsitzenden der Berliner Universitätsklinik Charité, Heyo Kroemer, Hinweise für die weiteren Schritte der Politik geben. dpa
Sozialverband VdK fordert Verlängerung kostenloser Bürgertests bis Winter
Der Sozialverband VdK appelliert an die Ampel-Koalition, rechtzeitig Vorkehrungen gegen ein mögliches Wiederaufflammen der Corona-Pandemie im Herbst auf den Weg zu bringen. Die Bundesregierung muss dringend die erfolgreiche Teststrategie mit den kostenlosen Bürgertests bis in den Winter verlängern
, erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Hier sei Eile geboten, da die Regelung Ende Juni auslaufe.
Ebenso sollten Pflegeheime und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen nur mit negativem Test betreten werden dürfen. Nur so kann auch in der aktuellen Infektionslage die Sicherheit der Bewohner gewährleistet werden
, so Bentele. Der Schutz aller Risikogruppen müsse im Vordergrund stehen. KNA
Kreuzfahrtschiff darf wegen Corona-Fällen nicht in Marokko anlegen
Wegen einiger Corona-Infektionsfälle unter den Passagieren haben die marokkanischen Behörden einem deutschen Kreuzfahrtschiff untersagt, im Hafen von Tanger Station zu machen.
Wie die Nachrichtenseite Le360 am Mittwoch berichtete, sollte die Mein Schiff Herz
der Reederei Tui Cruises am Dienstag aus Lissabon kommend in Tanger im Norden Marokkos anlegen. Die Hafenverwaltung habe den mehrheitlich deutschen Touristen an Bord aber untersagt, an Land zu gehen.
Sie berief sich dabei auf einen Bericht der marokkanischen Gesundheitsbehörden, wonach ein Anstieg
der Corona-Fälle unter den Passagieren verzeichnet wurde. Das Kreuzfahrtschiff kann bis zu 1900 Passagiere und 780 Besatzungsmitglieder befördern.
Angesichts einer erneuten Ausbreitung des Virus vor allem in den Großstädten hatten Marokkos Behörden am Dienstag beschlossen, die Warnstufe von hellgrün
auf orange
anzuheben. Der zuständige Leiter im Gesundheitsministerium forderte die Bevölkerung auf, als Vorsichtsmaßnahme in geschlossenen Räumen sowie an belebten Orten wieder Masken zu tragen.
Nach zwei schweren Jahren wegen der Pandemie herrscht für Marokkos wichtige Tourismusbranche derzeit Hochsaison. Das Land rechnet allein mit rund drei Millionen in Europa lebenden Staatsbürgern, die über die Sommerferien ihre Heimat besuchen wollen. AFP
Buschmann beharrt auf auf Zeitplan für Infektionsschutzgesetz
Bundesjustizminister Marco Buschmann will erst nach der geplanten wissenschaftlichen Beurteilung der Corona-Schutzmaßnahmen über die Regeln für den Herbst entscheiden. Dass die derzeit geltende Fassung des Infektionsschutzgesetzes am 23. September auslaufe, sei kein zufällig gewähltes Datum, sagte der FDP-Politiker in der ARD. Das Datum sei so gewählt, dass wir nach der Sommerpause zwei Sitzungswochen des Deutschen Bundestages haben, um ein ganz geordnetes, reguläres Gesetzgebungsverfahren zu durchlaufen.
Ende Juni soll ein Expertengremium eine Evaluierung der Maßnahmen vorlegen. Zwischen dem 30. Juni und dem Ende der Sommerpause werden wir gemeinsam mit den Ländern beraten, was zu tun ist
, sagte Buschmann. Das habe die Bundesregierung auch mit der Ministerpräsidentenkonferenz besprochen. Warum jetzt einige meinen, dieser Fahrplan sei nichts mehr wert, das verstehe ich nicht.
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung legt heute eine Stellungnahme über die nötigen Vorbereitungen für Herbst und Winter vor. dpa
Experten der US-Arzneimittelbehörde empfehlen Zulassung von Novavax
Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff Novavax empfohlen. 21 Experten stimmten am Dienstag für die Empfehlung, es gab eine Enthaltung und keine Gegenstimme - obwohl die Behörde in einer Vorabanalyse noch einen Anlass zur Sorge
wegen eines möglichen Risikos einer Herzmuskelentzündung gesehen hatte. Nach dem Votum der Experten wird erwartet, dass die FDA in Kürze eine Notfallzulassung für Novavax erteilt.
Nach der Zulassung von Novavax durch die FDA müsste noch die Gesundheitsbehörde CDC Leitlinien zum Einsatz des Impfstoffs erlassen. In den USA sind bislang drei Impfstoffe zugelassen: Die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sowie der Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson. Die Verwendung von letzterem wurde zuletzt allerdings eingeschränkt, weil er mit einer schweren Form der Blutgerinnung in Verbindung gebracht wurde.
Während Novavax in den USA noch nicht zugelassen ist, verwenden andere Märkte wie die EU, Großbritannien und Kanada den Impfstoff schon seit Monaten. Mit dem proteinbasierten Impfstoff ist die Hoffnung verbunden, dass sich Menschen zu einer Impfung durchringen, die Vorbehalte gegen die bisher vorherrschenden mRNA-Vakzine haben. Die Nachfrage nach dem Impfstoff blieb in Deutschland aber gering.
Der Impfstoff hat jedoch noch weitere Vorteile: Anders als beispielsweise der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer lässt sich das Novavax-Vakzin bei Kühlschranktemperatur lagern. Das erleichtert die Logistik und macht das Mittel auch für ärmere Länder interessant. AFP
Wirtschaft: Corona hat für viele Unternehmer ein Nachspiel
Viele Solo-Selbstständige und mittelständische Unternehmen im Norden müssen bereits ausgezahlte Corona-Hilfen wieder erstatten. Ein Steuerberater aus Hamburg berichtet NDR Info von der Quote unter seinen Klienten von 90 Prozent. Hintergrund sei, dass bei der Beantragung im Frühjahr 2020 die Unternehmer ihren Bedarf schätzen mussten. NDR
Gesundheitsminister Lauterbach warnt vor vielen Corona-Toten im Herbst
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor deutlich mehr Corona-Todesfällen im Herbst gewarnt. Auf Twitter schrieb der SPD-Politiker, dass eine erfolgreiche Kampagne für die vierte Covid-19-Impfung der sicherste Weg sei, um mehr als 1.000 Corona-bedingte Todesfälle pro Woche zu verhindern. Die Sterblichkeit sinke auch im Vergleich zur dritten Impfung noch einmal deutlich, so Lauterbach. Wenn Menschen aus den Risikogruppen geimpft seien, würde dies auch die Freiheit der Gesamtgesellschaft sichern, teilte der Minister mit. Den aktuellsten Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge verstarben in der Kalenderwoche 19 (9. bis 15. Mai) 454 Menschen an oder mit Corona, in der Woche davor waren es 590 Todesfälle. Das RKI veröffentlicht die Daten zu den Todesfällen mit einer Verzögerung von rund drei Wochen, um eine relative Vollständigkeit der Daten zu gewährleisten. Die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 hatte es Ende 2020 und Anfang 2021 gegeben: In dieser Phase der Pandemie verzeichnete das RKI mehr als 5.000 Todesfälle pro Woche.
Laut RKI-Impfdashboard haben aktuell 49,7 Millionen Menschen in Deutschland bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten, das entspricht 59,8 Prozent. 5,1 Millionen Menschen (6,1 Prozent) haben bereits ihre zweite Booster-Impfung bekommen. NDR
Außenministerin Baerbock positiv auf Corona getestet
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist während ihres Pakistan-Besuchs positiv auf das Coronavirus getestet worden und bricht ihre mehrtägige Auslandsreise ab. Baerbock habe nach dem Mittagessen einen Schnelltest vorgenommen, nachdem sie ihren Geschmackssinn verloren habe, teilte das Auswärtige Amt mit. Alle weiteren Termine der Reise würden abgesagt. Die Außenministerin habe sich konsequent getestet, betonte das Auswärtige Amt. Noch am Morgen sei ein Corona-Schnelltest bei ihr negativ ausgefallen.
Baerbock war am Montagabend nach Pakistan gereist und am Dienstagvormittag in Islamabad mit ihrem pakistanischen Kollegen Bilawal Bhutto Zardari zusammengekommen. Baerbock wollte ursprünglich am Mittwoch weiter nach Griechenland reisen, dritte und letzte Station ihrer bis Freitag dauernden Reise sollte die Türkei sein. Nun musste die Reise abgebrochen werden. NDR
Inzidenz in Hamburg im Wochenvergleich gestiegen
Die Hamburger Sozialbehörde veröffentlicht nur noch einmal in der Woche Corona-Zahlen. Nach den neuen Angaben von heute ist der Inzidenzwert in den vergangenen sieben Tagen gestiegen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen liegt nach Angaben der Behörde jetzt bei 383,7. Vor einer Woche betrug der Inzidenzwert noch 286,3. Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen wird mit 7.308 angegeben - in der Vorwoche waren es noch 5.442. Die Zahlen haben nur noch begrenzte Aussagekraft, denn viele Corona-Fälle werden gar nicht mehr registriert. Der Grund: Infizierte müssen keine PCR-Tests mehr machen - und nur diese werden in der Statistik gezählt. NDR
Bundesverwaltungsgericht verhandelt über Corona-Impfpflicht für Soldaten
Das Bundesverwaltungsgericht verhandelt heute über die Corona-Impfpflicht für Bundeswehrsoldaten. Es geht um die Beschwerde zweier Offiziere gegen die Aufnahme der Covid-19-Impfung in die Liste der Pflichtimpfungen für Soldaten. Sie sehen darin einen Verstoß gegen Grundrechte und fordern, die Impfung von der Liste zu streichen.
Seit Ende November besteht für Soldatinnen und Soldaten die Pflicht, die Corona-Schutzimpfung zu dulden, sofern dem keine medizinischen Gründe entgegen stehen. Zum sogenannten Basisimpfschema gehören auch Impfungen gegen Tetanus, Hepatitis, Grippe und andere Infektionskrankheiten. Das Gericht verhandelte schon Anfang Mai und setzt die Verhandlung nun fort. Für morgen ist ein weiterer Verhandlungstag geplant, falls der heutige nicht ausreicht. NDR
Omikron-Variante BA.5: Erste Fälle auch in Niedersachsen
Die Omikron-Variante BA.5 des Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus. Auch in Niedersachsen gibt es erste Fälle. Niedersachsens Gesundheitsministerin rät zur Wachsamkeit.Laut Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) wurden erste Fälle von Infektionen mit BA.5 in Niedersachsen nachgewiesen. Bundesweit beträgt der Anteil dieser Coronavirus-Variante am Infektionsgeschehen laut Robert Koch-Institut (RKI) bereits mehr als fünf Prozent. Wir müssen leider davon ausgehen, dass BA.5 oder eine ganz neue Variante, von der wir heute noch nichts wissen, im Herbst auch bei uns erneut zu steigenden Infektionszahlen führt
, so Behrens.
Omikron-Variante BA.5 führt zu Anstieg in Portugal
Die SPD-Politikerin verwies auf den starken Anstieg der Infektionszahlen in Portugal. Dieser geht Fachleuten zufolge auch auf die Virusvariante BA.5 zurück. Behrens appellierte erneut an alle Menschen in Niedersachsen, sich impfen zu lassen. Zudem sollten sich alle bereits Geimpften die dritte Impfung holen - so sie es noch nicht getan haben. Diese sei ab Oktober auch Bedingung, um als vollständig geimpft zu gelten, so die Gesundheitsministerin. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen stieg zuletzt wieder an und ist bundesweit noch immer eine der höchsten. Auch bundesweit könnte der Trend nach unten erst einmal gestoppt sein. Laut seinem Wochenbericht, den das RKI Donnerstagabend veröffentlichte, stagnierte der Inzidenzrückgang in dieser Woche.
Städtetag fordert neues Vorgehen beim Bewerten der Corona-Lage
Der Niedersächsische Städtetag fordert unterdessen das Ende der Kontaktnachverfolgung bei Corona-Infektionen, um die kommunalen Gesundheitsämter zu entlasten. Auch die Meldungen an das RKI sollten beendet werden. Viele Ämter arbeiteten nach über zwei Jahren Pandemie weiterhin am Limit und darüber hinaus, hieß es weiter. Es müssten neue, weniger aufwendige Indikatoren erarbeitet werden, um die Corona-Lage einzuschätzen, so der Städtetag. NDR
Montgomery warnt vor Ausbreitung von Corona-Subvarianten
Corona ist noch nicht vorbei – das belegt der heftige Ausbruch von Omikron in Portugal
, warnt Frank Ulrich Montgomery. Dort breite sich derzeit die Variante BA.5 aus. Dabei hat das Land eine gute Impfquote.
Warnende Worte vom Vorsitzenden des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery: Deutschland müsse sich vor der Omikron-Subvariante BA.5 schützen. Corona ist noch nicht vorbei – das belegt der heftige Ausbruch von Omikron in Portugal
, sagte Montgomery der Rheinischen Post
.
BA.5 werde sich auch in Deutschland ausbreiten. Viele Menschen – auch Geimpfte – würden erkranken. Geimpfte hätten aber deutlich mildere Symptome.
In Portugal sind derzeit mehr als 94 Prozent der Bevölkerung einmal, 85,9 Prozent vollständig geimpft (Quelle: Our World in Data). Am 31. Mai meldete das Land dennoch über 50.000 neue Coronafälle.
Hotspot ist Medienberichten zufolge der Großraum Lissabon. Die meisten Corona-Regeln sind abgeschafft, eine Maskenpflicht gibt es nicht mehr, Touristen aus ganz Europa reisen wieder ein. Da es aber insbesondere unter der älteren Bevölkerung immer mehr Todesfälle gibt, denkt die Regierung nun offenbar doch über neue Maßnahmen nach.
Das Robert Koch-Institut berichtete kürzlich auf für Deutschland von einer Zunahme der Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 auf niedrigem Niveau. Dominant ist weiter BA.2 mit 96,4 Prozent. Der Anteil von BA.5 verdoppelte sich etwa von 1,2 auf 2,5 Prozent.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte sich schon mit einer Warnung zu Wort gemeldet. Die besonders ansteckende Variante BA4/BA5 ist auch bei uns auf dem Vormarsch. Dies könnte im Herbst die nächste Welle werden
, schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. dpa/Reuters/krott
Nordkorea meldet mehr als 79.000 neue Verdachtsfälle
Rund drei Wochen nach der ersten offiziellen Bestätigung eines Coronavirus-Ausbruchs in Nordkorea bleiben die Fallzahlen hoch. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldet am Samstag unter Berufung auf einen staatlichen Medienbericht aus Nordkorea innerhalb von 24 Stunden 79.100 neue Fälle von Fieber und einen weiteren Todesfall. Es gibt keine offizielle Bestätigung, ob die Erkrankten mit dem Coronavirus infiziert sind, da das Land nur über sehr wenige Test-Kapazitäten verfügt. Nordkora hatte Mitte Mai den Ausbruch der Infektionskrankheit bestätigt und den Notstand ausgerufen. In Pjöngjang war eine Untervariante des hochgradig ansteckenden Omikron-Erregers entdeckt worden. Reuters
Göring-Eckardt: FDP darf Vorbereitung für Herbst nicht bremsen
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat angesichts der anhaltenden Pandemie eine gute Vorbereitung für den Herbst und Bewegung in der Corona-Politik der FDP gefordert. Christian Lindner und die FDP dürfen nicht wieder bremsen, wenn es um den Schutz vor Corona im Herbst geht
, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Regierung muss schon heute auf Vorsorge setzen - für unsere Gesundheit, unsere Schulen, die Wirtschaft und Gastro- und Kulturbranche. Wir brauchen Verlässlichkeit.
Nur mit einer frühzeitigen Vorbereitung könne man überstürzte Entscheidungen verhindern, wenn die Zahlen im Herbst wieder steigen sollten. Nötig sei daher ein über den 23. September hinaus funktionierendes Infektionsschutzgesetz, das je nach Bedarf einen verpflichtenden Maskenschutz, 2G- und 3G-Regeln und Testpflichten ermögliche, so Göring-Eckardt. Hier sind Christian Lindner und seine FDP in der Pflicht, den Schutz der Bevölkerung wie unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben im Herbst mit zu sichern.
Die derzeit geltende Fassung des Infektionsschutzgesetzes läuft bis zum 23. September. dpa
In Brasilien steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder deutlich
Die Zahl der Covid-19-Fälle in Brasilien ist in den vergangenen Wochen wieder deutlich angestiegen. Das brasilianische Gesundheitsministerium berichtete für Donnerstag 41.273 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Zwei Wochen zuvor hatte die Zahl noch bei 10.415 gelegen. Epidemiologen sprechen angesichts des bevorstehenden Winters auf der Südhalbkugel bereits vom Beginn einer vierten Welle.
Dieser Anstieg lässt sich durch das Ende des Tragens von Masken in geschlossenen Räumen, den Beginn der kalten Jahreszeit, das Auftreten von Omikron-Untervarianten und die geringe Akzeptanz von Auffrischungsimpfungen erklären
, sagte die Epidemiologin an der Universität Espíritu Santo, Ethel Maciel.
Die Zahl der Todesfälle lag am Donnerstag mit 127 nur leicht über den Vorwochen. Die Regierung des Bundesstaates Sao Paulo empfahl jedoch erneut die Verwendung von Masken in geschlossenen Räumen, da sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Covid-Patienten im Mai mehr als verdoppelt hatte.
Seit dem ersten Corona-Ausbruch im März 2020 hat die Pandemie in Brasilien fast 667.000 Todesopfer gefordert, die weltweit schlimmste Bilanz nach den USA. AFP
Hamburg freut sich auf Triathlon-Emotionen mit vielen Zuschauern
Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Jahren soll beim Ironman-Triathlon in Hamburg an diesem Wochenende wieder das volle Programm geboten werden: Die Zuschauerinnen und Zuschauer an der Strecke dürfen sich auf packende sportliche Leistungen der Teilnehmenden freuen - und die Sportlerinnen und Sportler auf jede Menge Anfeuerung. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. NDR
Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein jetzt bei 445,6
Am Freitagabend hat die Landesmeldestelle in Kiel noch einmal aktuelle Corona-Zahlen für Schleswig-Holstein vor dem langen Pfingst-Wochenende gemeldet. Demnach beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen aktuell 445,6 - nach 457,7 am Vortag und 335,6 vor einer Woche. Binnen 24 Stunden wurden in Schleswig-Holstein 1.778 neue laborbestätigte Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 2.494). Allerdings liefern die Werte derzeit wohl kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. NDR
Arzt wegen mutmaßlich falscher Corona-Atteste in Haft
Nach monatelangen Ermittlungen wegen falscher Corona-Atteste haben Ermittler einen Arzt aus dem nordrhein-westfälischen Leverkusen in Untersuchungshaft genommen. Der 52-Jährige sei heute festgenommen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Köln mit. Zuvor habe es Hinweise gegeben, dass sich der Mann ins Ausland absetzen wolle. Die Ermittler werfen dem Mediziner vor, in zahlreichen Fällen ohne vorherige Untersuchung Atteste ausgestellt zu haben, denen zufolge Patienten aus medizinischen Gründen keine Corona-Impfung bekommen dürften. In 66 Fällen gebe es inzwischen einen dringenden Tatverdacht gegen den Arzt - insgesamt werde aber in rund 3.000 Fällen wegen mutmaßlich falscher Atteste gegen den 52-Jährigen ermittelt. NDR
Niedersachsens Städtetag fordert Ende der Kontaktnachverfolgung
Der Niedersächsische Städtetag fordert ein Ende der Kontaktnachverfolgung bei Corona-Infektionen. Die Gesundheitsämter in den Kommunen sollen so entlastet werden, wie der Städtetag heute mitteilte. Auch die Meldung von Daten ans Robert Koch-Institut (RKI) solle beendet werden. Der Städtetag begründet die Forderung mit der aktuellen Corona-Lage und dem Wegfall der meisten Beschränkungen, wie Hamelns Oberbürgermeister Claudio Griese (CDU) sagte. Wegen der Aufgaben im Zusammenhang mit der Pandemie würden andere Aufgaben der Ämter wie Schuleingangsuntersuchen oder beamtenrechtliche Einstellungsuntersuchungen verschoben. Viele Gesundheitsämter arbeiteten weiterhin am Limit und darüber hinaus. Das Land und die Kommunen müssten neue, weniger aufwendige Indikatoren für die Einordnung der Corona-Lage erarbeiten. NDR
RKI meldet 41.087 Neuinfektionen – Inzidenz steigt weiter auf 270
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 270,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 261,3 gelegen (Vormonat: 591,8). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 41.087 Corona-Neuinfektionen und 73 Todesfälle innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.493.235 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Spanien schafft Corona-Auflagen für Einreisen aus EU ab
Reisende aus der EU und dem Schengenraum müssen bei der Einreise in das beliebte Urlaubsland Spanien künftig keinen Corona-Gesundheitsnachweis mehr vorlegen. Damit entfällt die Pflicht, einen Nachweis über eine Impfung, eine Genesung von einer Corona-Erkrankung oder ein negatives Testergebnis vorzulegen. Das ging aus einer am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlichten Entscheidung der Regierung hervor. Für Reisende aus allen anderen Ländern bleiben die bisherigen Auflagen jedoch bestehen.
Das Gesundheitsministerium in Madrid begründete die Lockerung mit der Verbesserung der epidemiologischen Lage
in Spanien und anderen europäischen Ländern. Zudem weise Spanien eine hohe Impfquote auf. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen bei Menschen über 60 Jahre gab das Ministerium mit 282 an. Nur in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Altenheimen und Gesundheitseinrichtungen besteht noch Maskenpflicht. dpa
Kanzler und Länder-Chefs planen neue Impfungen, Masken-Comeback möglich
Angela Merkel ist wieder aufgetaucht und hat einen kleinen Einblick gegeben, was sie im neuen Leben nicht so vermisst. Ich krieg' den Tag auch ohne MPK rum
, sagte sie bei der Verabschiedung von DGB-Chef Reiner Hoffmann.
Auch Olaf Scholz hat als Kanzler schon erfahren, dass eine Ministerpräsidentenkonferenz, kurz MPK, eine eher schwierige Sache ist. Zumal wenn plötzlich alle Länder sich gegen seinen Kurs stellen. Wegen der Zwänge in der Ampel-Koalition war es auf Drängen der FDP zur Preisgabe fast aller Instrumente zum Schutz gegen das Coronavirus gekommen. Das neue Zauberwort hieß: Basisschutz
- aber nicht nur für Virologen mutete es wie eine Mogelpackung an.
In der entsprechenden MPK am 17. März war so viel Zunder, wie ihn auch Angela Merkel selten erlebt haben dürfte. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) monierte: Einen solchen Umgang mit den Ländern hat es noch nie gegeben.
Den Ländern würden fast alle Optionen genommen, sagte er mit Blick auf das Streichen der Maskenpflichten (bis auf Bahn, Bus, Heime, Praxen und Krankenhäuser) und der 2G/3G-Regelungen.
Hessens damaliger Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) nannte das Verfahren schlicht unsäglich
. Es habe keine Zusammenarbeit vorab mit den Ländern gegeben.
Bund und Länder planen neues Corona-Konzept
Und genau das führt jetzt zu der Frage, wie schützen gegen eine mögliche neue Welle im Herbst? Die Länder machen Druck auf den Bund, die Sommermonate für die Vorbereitung auf den Herbst und Winter zu nutzen. Die Länderchefs kamen erstmals seit ihrer Jahreskonferenz im Oktober 2021 wieder in Präsenz zusammen, in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung, bevor dann am Nachmittag das Treffen mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf dem Plan stand.
In der Beschlussvorlage des Kanzleramts und der Länder-Regierungschefs wird zweierlei betont: Im Winter 2021/2022 hat sich gezeigt, dass insbesondere die
Booster-Impfung
, also eine Auffrischungsimpfung, vor schweren Krankheitsverläufen schützt.
Daher wollen Bund und Länder eine große Kampagne für Viertimpfungen starten. Viele Bürgerinnen und Bürger gehen gänzlich ungeschützt in den Herbst
, wird mit Bick auf die bei vielen Bürgern inzwischen schon ein halbes Jahr und länger zurückliegenden Booster-, also Drittimpfung betont. Es soll daher wieder verstärkt mobile Impfangebote und Impfzentren geben.
Der Bund wird für ein ausreichendes Angebot an Impfstoffen sorgen und die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Impfzentren und mobilen Impfteams bis zum Jahresende 2022 mit einem Anteil von 50 Prozent weiterhin finanziell unterstützt werden
, verspricht der Bund.
Das bisherige Infektionsschutzgesetz läuft am 23.September ersatzlos aus
Aber das größte Problem bleibt das am 23. September auslaufende Infektionsschutzgesetz (IFSG). In der aktuellen Fassung sind wie erwähnt keine Maskenpflichten mehr in Innenräumen, etwa Supermärkten, möglich, auch keine Zugangsbeschränkungen über 3G/2G-Regelungen, ebenso fehlen bisher Test- und Maskenkonzepte für Schulen, um Unterrichtsausfälle zu vermeiden.
Bund und Länder wollen nun noch einmal ran an das IFSG, um den sehr stark eingeschränkten Instrumentenkasten wieder zu erweitern. Im Infektionsschutzgesetz sollen rechtzeitig die Rechtsgrundlagen für gegebenenfalls nötige Maßnahmen für den Herbst/Winter geschaffen werden
, wird von Bund und Ländern betont. Dazu sollen zeitnah die Beratungen aufgenommen werden.
In diesem Zusammenhang werden auch die Teststrategie und ein Großteil der zeitlich befristeten pandemiebedingt erlassenen Verordnungen überprüft und überarbeitet
, wird betont.
Lauterbach will wieder Maske in Innenräumen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zuletzt betont, es müsse die Frage diskutiert werden, ob zum Beispiel Maskentragen in Innenräumen wieder verpflichtend werden soll. Er halte auch für unbedingt notwendig, dass wir uns für den Herbst diese Möglichkeit eröffnen
. Das Infektionsschutzgesetz beschreibt ja nicht, was gemacht werden soll, sondern es beschreibe, was wir nutzen können an Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen, wenn es denn dann nötig wäre
. Er muss sich hierzu vor allem mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) einigen, der gegen Lauterbach die geltenden Lockerungen durchsetzte.
Über 26 Millionen Corona-Fälle in Deutschland, 139.000 Tote
In Deutschland hat es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bisher 26,41 Millionen registrierte Corona-Infektionen gegeben, 139 222 Menschen sind in Verbindung mit einer Corona-Infektion gestorben. Aktuell liegt die 7-Tage Inzidenz bei 221,4 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern. Aber da sich die Verläufe stark abgeschwächt haben und keine Überlastung des Gesundheitssystems mehr droht, waren zum 23. März hin die meisten Schutzmaßnahmen aufgehoben worden. Allerdings gab es auch trotz drei Impfungen immer wieder auch schwere Verläufe, zudem ist bisher nicht bekannt, welche langfristigen Folgen durch sogenannte Long-Covid-Fälle, wie lang anhaltende Erschöpfungssyndrome, entstehen.
Lauterbach kündigt viel an, hat aber Lieferprobleme
Gesundheitsminister Lauterbach ist derzeit wieder in seiner Mahner-Rolle, er fürchtet die Corona-Herbstwelle. Das ist eher eine schlechte Entwicklung
, deutet Lauterbach die Zahlen eines Laborbetreibers. Eine andere Welle ist bisher ausgeblieben: Die für Mai angekündigte Flut an Gesetzesinitiativen, das kratzt an seinem Ruf. Denn jenseits der Pandemie und manchen fragwürdigen Entscheidungen, inklusive der Rücknahme einer neuen Quarantäne-Regelung in der TV-Sendung Markus Lanz
, kommt der Minister bisher nur mäßig bei den Strukturreformen voran.
Vor allem die Relevanz des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes kann kaum überschätzt werden. Schließlich geht es darum, 2023 eine mindestens 17 Milliarden Euro große Lücke in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu stopfen und die Kassen dauerhaft zu stabilisieren. Zentral für dieses Reformprojekt ist die Frage, ob Finanzminister Christian Linder (FDP) bereit ist, der GKV mit einem dauerhaft erhöhten Bundeszuschuss zur Seite zu stehen.
Immer wieder muss Lauterbach die Vorlage eines Entwurfs verschieben. Zudem sagte Lauterbach, ebenfalls Anfang Mai, innerhalb von zwei Wochen ein Pandemie-Bekämpfungskonzept vorlegen zu wollen. Zwei Wochen später hieß es, es komme in ein paar Tagen
– bislang mündete das aber nur in einer Art politischem kategorischen Imperativ. Im Herbst müssen wir darauf vorbereitet sein
, twitterte der Minister am Dienstag. Die derzeit wieder lauter werdenden Warnungen vor einer potenziell gefährlichen Corona-Herbstwelle richtet Lauterbach dabei auch an den Koalitionspartner FDP, insbesondere den Justizminister Marco Buschmann.
Der parlamentarische Kalender arbeitet für die FDP
Entsprechend konnten auch Bund und Länder in ihrer Beschlussvorlage nur Absichtserklärungen formulieren. Klar ist: Für die von Lauterbach angestrebte Wiedereinführung einer weitreichenden Maskenpflicht braucht es eine erneute Änderung des Infektionsschutzgesetzes, auch die meisten Länder hätten zumindest gerne das Instrument zur Verfügung.
Für die FDP, die bisher keine Bestrebungen zeigt, über eine Fortsetzung von Corona-Beschränkungen nach dem 23. September zu diskutieren, arbeitet nun der parlamentarische Kalender. Denn eine Änderung des IfSG bedarf einer Sitzungswoche des Bundestags, der eine Plenarsitzung des Bundesrats folgen muss, damit das Gesetz in Kraft treten kann. Und hier wird es sehr schnell sehr übersichtlich.
Bis Juli gibt es nur noch zwei Sitzungswochen des Bundestags – danach folgt die zweimonatige parlamentarische Sommerpause. Die Anfang September stattfindende Sitzungswoche nach der Pause ist traditionell eine Haushaltswoche, in der in der Regel keine Gesetzesvorhaben beschlossen werden.
Die nächste Gelegenheit, im regulären Betrieb eine IfSG-Novelle zu beschließen, wäre dann jene Sitzungswoche, die am 23. September endet. Problem: Die nächste reguläre Bundesratssitzung fände dann erst am 7. Oktober statt, also zu spät. Dann würde es nur mit einer Sondersitzung gehen.
Letztlich geht es auch um die Führungskraft des Kanzlers
Daher müsste Lauterbach die IfSG-Novelle spätestens Anfang Juli ins Parlament bringen, damit es kurz vor dem 23. September verabschiedet werden könnte. Ihm stehen vor allem mit einem wieder harte Verhandlungen ins Haus: mit Justizminister Buschmann, der ohnehin erst einmal einen bis 30. Juni geplanten Expertenbericht abwarten will, was überhaupt welche Maßnahmen in der Pandemie gebracht haben.
NRW-Regierungschef macht Druck für neue Maßnahmen
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, der nordrhein-westfälische Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), betont im Namen seiner Kolleginnen und Kollegen: So sehr wir es uns alle wünschen – die Pandemie ist noch nicht vorbei
, sagte Wüst nach den Beratungen nur im Länderkreis. Ein erneutes Hin und Her zwischen Lockdown und Öffnung wollen wir unbedingt vermeiden. Dafür müssen wir schon jetzt den Herbst und Winter vorbereiten und verbindliche Absprachen über ein gemeinsames Vorgehen von Bund und Ländern treffen.
Umsicht und Vorausschau blieben die wichtigsten Maßstäbe zum Schutz der Menschen in Deutschland.
Sollte es keine Einigung auf einen erweiterten Instrumentenkasten geben, dürfte es auch für einen im Kreis der MPK ungemütlich werden, für Kanzler Olaf Scholz. Dann stünde die Frage im Raum, ob er seine Koalition im Griff hat und genug führt. Tgs, Georg Ismar Thomas Trappe
Nordkorea meldet mehr als 82.000 neue Corona-Verdachtsfälle
Rund drei Wochen nach der ersten offiziellen Bestätigung eines Coronavirus-Ausbruchs in Nordkorea bleiben die Fallzahlen hoch. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldet am Freitag innerhalb von 24 Stunden 82.160 neue Fälle von Fieber.
Es gibt keine offizielle Bestätigung, ob die Erkrankten mit dem Coronavirus infiziert sind, da das Land nur über sehr wenige Test-Kapazitäten verfügt. Nordkorea hatte Mitte Mai den Ausbruch der Infektionskrankheit bestätigt und den Notstand ausgerufen. In Pjöngjang war laut KCNA eine Untervariante des hochgradig ansteckenden Omikron-Erregers entdeckt worden. Reuters
Virologe Stöhr wirft Lauterbach Panikmache vor
Der Virologe Klaus Stöhr sieht keine Gefahr einer wieder kritischeren Corona-Situation im Herbst und wirft Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Panikmache vor. Dazu gehört dieses ganze Drohszenarium, was man wieder vom Gesundheitsministerium aufbaut
, sagte er dem Fernsehsender Welt. Es könne zwar sein, dass die Virusvariante BA.5 wie in Portugal zu einem Wiederanstieg an Fällen führe. An asymptomatischen Fällen, aber nicht auf den Intensivstationen, nicht in den Krankenhäusern - da ist völlige Entspannung.
Stöhr soll als Nachfolger des Berliner Virologen Christian Drosten auf Vorschlag der Union in die Kommission zur wissenschaftlichen Beurteilung der staatlichen Corona-Beschränkungen einziehen. dpa
Lauterbach zuversichtlich für Corona-Instrumentarium im Herbst
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich zuversichtlich gezeigt, den Koalitionspartner FDP von einer Verlängerung des Infektionsschutzgesetzes und der Maskenpflicht überzeugen zu können. Mit Blick auf eine möglicherweise wieder kritischere Corona-Situation im Herbst sagte der SPD-Politiker im ZDF, Deutschland werde auf jeden Fall über den 23.9. hinweg ein Infektschutzgesetz haben, was uns die Vorbereitungen gibt, die wir brauchen
. Am 23. September läuft die bisherige Rechtsgrundlage für die Schutzmaßnahmen aus. Mit Blick auf die Maskenpflicht und die FDP fügte Lauterbach hinzu: Ich glaube, dass wir da übereinkommen.
dpa
Inzidenz zieht weiter an – RKI registriert 42.693 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist abermals gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 261,3 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert bei 221,4 gelegen (Vormonat: 632,2).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 42.693 Corona-Neuinfektionen und 91 weitere Todesfälle innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 139.313.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.452.148 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa, Reuters
WHO rechnet mit Verschlechterung der Corona-Lage in Nordkorea
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass sich die Corona-Situation in Nordkorea entgegen anderslautender Beteuerungen der dortigen Führung verschärft. Wir gehen davon aus, dass sich die Situation eher verschlechtert als verbessert
, sagte WHO-Notfalldirektor Michael Ryan am Mittwoch. Er räumte aber ein, dass er keinen Zugang zu den notwendigen Daten
für eine angemessene Risikobewertung
habe.
Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete am Donnerstagmorgen 96.600 Fieberfälle
. Dies war der dritte Tag in Folge, an dem weniger als 100.000 Fälle gezählt wurden. Höchststand waren 390.000 Fälle pro Tag Mitte Mai, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Insgesamt spricht KCNA von 3,8 Millionen Fällen seit Ende April. Bis Ende vergangener Woche habe es zudem 69 Todesfälle gegeben.
Ryan zufolge hat Nordkorea mehrere Hilfsangebote der WHO zurückgewiesen. Wir haben bei drei verschiedenen Gelegenheiten Impfstoffe angeboten. Das tun wir auch weiterhin
, sagte er. Die WHO mahnte Nordkorea, den Ausbruch tatsächlich unter Kontrolle zu bekommen. Wir wollen nicht, dass sich diese Krankheit in einer hauptsächlich anfälligen Bevölkerung und in einem bereits geschwächten Gesundheitssystem weiter ausbreitet
, sagte Ryan. Tsg
Münchner OB: Oktoberfest nur ohne Corona-Einschränkungen oder gar nicht
Das Münchner Oktoberfest wird in diesem Jahr nach Ansage des Oberbürgermeisters der Stadt nur ohne jegliche Einschränkungen zum Schutz vor dem Coronavirus stattfinden - oder gar nicht. Man könne Zugangsbeschränkungen schließlich nicht vier Wochen vorher aus dem Hut zaubern
, sagte OB Dieter Reiter (SPD) am Mittwochabend dem Bayerischen Rundfunk. Kurzfristig wären weder das nötige Sicherheitspersonal noch die Technik etwa zur Überprüfung digitaler Impfnachweise zu bekommen. Die Wiesn soll am 17. September beginnen. dpa
USA behalten Tests für Flugreisende aus dem Ausland bei
Die US-Regierung hält weiterhin an verpflichtenden Coronavirus-Tests für Reisende aus dem Ausland in die Vereinigten Staaten unabhängig von deren Impfstatus fest. Wir bewerten ständig unsere Politik, aber die Erfordernis, sich vor der Abreise testen zu lassen, bleibt in ihrer heutigen Form bestehen
, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Mittwoch. Änderungen an den Vorschriften würden ausschließlich auf Basis der Beurteilung von Gesundheits- und Medizinexperten getroffen werden.
Reisende mit Zielen in den USA müssen sich am Tag vor ihrem internationalen Flug testen lassen und dürfen nur mit einem negativen Ergebnis an Bord. Die Testpflicht gilt unabhängig vom Impfstatus und sowohl für Ausländer als auch für US-Amerikaner. Ausgenommen sind Menschen, die frisch von Covid-19 genesen sind und ein Schreiben eines Arztes oder einer Gesundheitsbehörde vorweisen können. Für Flüge innerhalb der USA gilt dagegen keine Testpflicht und nach einem Urteil eines Bundesgerichts auch keine Maskenpflicht mehr. dpa
Lehrkräfte und Philologen fordern weitergehende Maßnahmen im Herbst
Die Bildungsgewerkschaft GEW und der Deutsche Philologenverband haben vor der Bund-Länder-Runde an diesem Donnerstag gefordert, wieder Maskenpflichten in Schulen zu ermöglichen. Es müssten jetzt die gesetzlichen Grundlagen etwa für eine Maskenpflicht geschaffen werden, damit Maßnahmen bei Bedarf schnell und rechtssicher greifen können
, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Stefan Düll, stellvertretender Vorsitzender des Philologenverbands, sagte den Zeitungen: Es muss möglich sein, an einzelnen oder allen Schulen die Masken- und ggf. auch Testpflicht zu verfügen.
Die Ministerpräsidenten der Bundesländer beraten an diesem Donnerstag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unter anderem über die Corona-Pandemie. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP ringt bereits um erneute staatliche Corona-Schutzvorgaben wie Maskenpflichten für den Herbst. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereitet eine Strategie für einen erwarteten Anstieg der Infektionen in der kälteren Jahreszeit vor. Dazu sollen neben einer neuen Impfkampagne, Testregeln und dem Einsatz von Medikamenten auch erneute Änderungen des Infektionsschutzgesetzes gehören, das zum 23. September ausläuft. dpa
Kommunen pochen auf detaillierten Plan für Herbst
Kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz dringt der Deutsche Städte- und Gemeindebund auf einen Plan gegen eine mögliche Corona-Welle für den Herbst. Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass im Herbst eine neue Corona-Welle droht - möglicherweise mit einem mutierten Virus, das noch gefährlicher sein kann
, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Die derzeit geltende Fassung des Infektionsschutzgesetzes läuft bis zum 23. September 2022. Es brauche für die Zeit danach einen Plan. Instrumente wie die Pflicht zum Maskentragen im öffentlichen Raum, Abstandsregeln und auch Kontaktbeschränkungen sowie 2G- oder 3G-Regelungen sollten unter klaren Voraussetzungen möglich sein
, so Landsberg. Reuters
Inzidenz zieht weiter an – RKI registriert 48.502 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist abermals gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Donnerstagmorgen mit 221,4 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 207,0 gelegen (Vorwoche: 262,6, Vormonat: 639,5).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 48.502 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 39.705 registrierte Ansteckungen) und 131 weitere Todesfälle (Vorwoche: 136) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 139.222.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.409.455 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa, Reuters
Schwere Grippewelle in Australien nach Corona-Lockerungen
Nach zwei Jahren strenger Corona-Maßnahmen melden die Behörden in Australien im Zuge der Lockerungen eine starke Grippewelle in vielen Landesteilen. Laut Zahlen des australischen Gesundheitsministeriums wurden von Januar bis November 2021 nur 598 vom Labor Influenza-Fälle in Down Under gemeldet. Von Januar bis zum 22. Mai 2022 waren es bereits mehr als 38.700 Fälle. Mehr als 26.000 davon wurden zwischen dem 9. und 22. Mai verzeichnet - was zeigt, wie steil die Kurve ansteigt.
Besonders stark betroffen sind die östlichen Bundesstaaten New South Wales, Victoria und Queensland. Alle drei Regionen kündigten kostenlose Grippeimpfungen an, damit sich möglichst viele Bürger immunisieren lassen. "Die Grippesaison in diesem Jahr ist sehr schlimm und vergleichbar mit den Zahlen, die wir 2017 hatten", sagte die Premierministerin von Queensland, Annastacia Palaszczuk. Wir müssen jetzt mit einem Präventivschlag reagieren und sicherstellen, dass wir vorbeugende Maßnahmen treffen.
Die Grippewelle 2017 war besonders heftig: Damals waren in Australien mehr als 1200 Menschen an dem Virus gestorben.
Auf der Südhalbkugel bricht gerade der Winter an - und der frühe und heftige Ausbruch könnte ein Vorzeichen dafür sein, was in Europa in der kalten Jahreszeit zu erwarten ist. Auffallend ist in diesem Jahr: Noch nach den Osterferien breiteten sich Influenzaviren dem Bericht zufolge bei Kindern zunehmend aus. Seit der Woche ab 25. April sehen die RKI-Experten eine gering erhöhte Influenza-Aktivität. dpa
Portugal diskutiert erneute Maskenpflicht
Urlauber strömen wieder ins Land. Die Straßencafés an der Promenade des Flusses Tejo in Lissabon sind voll. In der portugiesischen Hauptstadt erinnert nur noch wenig an die Pandemie. Die meisten Corona-Regeln sind abgeschafft. Auch die Masken sind weitgehend aus dem Alltag verschwunden.
Doch seit einigen Tagen wird die Hoffnung auf einen normalen Sommer durch einen massiven Anstieg der Corona-Zahlen getrübt. Mehr als 30.000 Infektionen werden derzeit alle 24 Stunden registriert. Hotspot ist vor allem der Großraum Lissabon. Virologen sprechen von einer Explosion neuer Ansteckungen
und schließen nicht aus, dass es bald täglich 60.000 Fälle geben könnte.
Entsprechend wächst die Zahl der Corona-Toten. Zuletzt waren es 230 in einer Woche – die meisten Opfer sind ältere Menschen. Die Belastung der Krankenhäuser nimmt ebenfalls wieder zu. In den Hospitälern liegen knapp 2.000 Covid-19-Patienten. Die Bettenbelegung mit Corona-Kranken stieg innerhalb einer Woche um 27 Prozent.
Allerdings ist die Lage im Gesundheitssystem nicht kritisch, wie es noch vor einem Jahr der Fall war. Damals waren die Intensistationen völlig überfüllt. Krankenwagen stauten sich an den Notaufnahmen, vor den Kliniken mussten Kühlcontainer aufgestellt werden, weil in den Leichenkellern kein Platz mehr war.
Inzwischen ist Portugal besser gerüstet. Vor allem dank der Impfkampagne: Nach Angaben des Portals Our World in Data
, das von der Oxford-Uni betrieben wird, sind 87 Prozent der Gesamtbevölkerung doppelt geimpft, 63 Prozent sind geboostert. Damit gehört Portugal zu den europäischen Spitzenreitern.Aber dieser Corona-Rückfall weckt trotzdem Sorgen. Denn immer mehr Arbeitnehmer fallen in diesen Tagen durch Corona-Quarantänemaßnahmen aus - was wichtige Wirtschaftszweige wie etwa Gastronomie, Hotelgewerbe und Textilwirtschaft zunehmend in Schwierigkeiten bringt. Und es werden jetzt wieder Rufe nach der Rückkehr der Maskenpflicht laut.
Die portugiesische Sieben-Tage-Inzidenz schnellte nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörden auf 1.835 durch offizielle Tests bestätigte Fälle pro 100.000 Einwohner. Die Inzidenz könnte, wenn sich die Prognosen mancher Virologen erfüllen, demnächst einen Spitzenwert von 4.000 erreichen.
Nach der Statistik des EU-Zentrums für Krankheitskontrolle (ECDC) verzeichnet Portugal derzeit die höchste Inzidenz auf dem gesamten europäischen Kontinent. In Deutschland zum Beispiel liegt die Vergleichszahl laut Robert Koch-Institut (RKI) derzeit bei etwas über 200.
Verantwortlich für den heftigen Corona-Ausbruch in Portugal ist der Subtyp BA.5 der Omikron-Virusvariante. Diese Mutation hat in Portugal den bisher vorherrschenden Subtyp BA.2 verdrängt und ist mittlerweile für 80 Prozent aller neuen Infektionen verantwortlich, erklärt das nationale Gesundheitsministerium.Die Untervariante BA.5 sei vermutlich ansteckender als andere Virustypen, sagt der Epidemiologe João Paulo Gomes. "Aber BA.5 scheint nicht schwerere Krankheiten zu verursachen als andere Varianten."Vor allem deswegen schließt Gesundheitsministerin Marta Temido die Rückkehr von Corona-Restriktionen aus. Sie setzt auf die Eigenverantwortung der Portugiesen. Und auf eine zweite Auffrischungsimpfung für Senioren.Für die Einreise nach Portugal wird allerdings noch ein Gesundheitszertifikat benötigt. Urlauber müssen also entweder den EU-Impfnachweis mitbringen oder die Bescheinigung über einen frischen negativen Corona-Test. Tgs, Ralph Schulze
Shanghai hebt nach zwei Monaten Lockdown viele Beschränkungen auf
In der südchinesischen Hafenmetropole Shanghai sind nach zwei Monaten strengem Lockdown mit Ausgangssperren die Beschränkungen weitgehend gelockert worden. Seit Mittwoch durften die meisten der 26 Millionen Menschen ihre Wohnungen wieder verlassen. Geschäfte öffneten. Öffentlicher und privater Verkehr wurden mit gewissen Einschränkungen wieder aufgenommen.
Das Wirtschafts- und Finanzzentrum der zweitgrößten Volkswirtschaft berichtete nur 15 Neuinfektionen am Vortag - so wenig wie seit drei Monaten nicht mehr. Auf dem Höhepunkt der Welle in Shanghai hatte es im April 27.000 Fälle an einem Tag gegeben. Landesweit meldete die nationale Gesundheitskommission nun 68 Fälle, davon 46 asymptomatisch.
Chinesische Wissenschaftler warnten, dass eine völlige Lockerung ohne jegliche Beschränkungen in China zu 1,5 Millionen Toten in sechs Monaten führen könnte. Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgt das bevölkerungsreichste Land eine rigorose Null-Covid-Strategie. Mit der Ankunft der Omikron-Variante kämpft China seit März aber gegen die größte Corona-Welle seit Ausbruch der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. dpa
Lehrerverband verlangt optimale Corona-Vorsorge für neues Schuljahr – auch Option zur Maskenpflicht
Der Deutsche Lehrerverband fordert von der Ministerpräsidentenkonferenz Weichenstellungen zum Schutz vor neuen Corona-Gefahren im neuen Schuljahr. Bund und Länder müssen alles tun, damit die Schulen auf alle möglichen Pandemieszenarien im Herbst und Winter optimal vorbereitet sind
, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Von der Bund-Länder-Runde am Donnerstag müsse hier ein einstimmiges und klares Signal an den Bundestag ausgehen. Die Regeln aus dem Bundesinfektionsschutzgesetz, die im September auslaufen, müssen noch vor der Sommerpause verlängert und an die drohenden Gefahren im Herbst angepasst werden
, verlangte Meidinger.
Dazu gehöre zwingend die Möglichkeit, die Maskenpflicht an Schulen auch wieder landesweit auszusprechen. Grundsätzlich hofften die Lehrkräfte, dass im nächsten Schuljahr ein Unterricht weitgehend ohne Masken möglich sei. Dies hängt aber vom weiteren Infektionsgeschehen und den dann vorherrschenden Virusvarianten ab, was derzeit niemand verlässlich vorhersehen kann
, betonte der Verbandspräsident. dpa
Hausärzte fordern weiterhin Krankschreibung per Telefon
Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hat die dauerhafte Weiterführung der telefonischen Krankschreibung in Arztpraxen gefordert. Die Telefon-Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hat sich bewährt
, sagte der Verbandschef den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Warum diese jetzt ohne Not wieder einkassiert wurde, ist nicht nachvollziehbar. Wir sind sehr dafür, dass diese sinnvolle Regelung für Bestandspatientinnen und -patienten dauerhaft bestehen bleibt.
Das Patientenaufkommen in den Hausarztpraxen sei auch außerhalb der Corona-Pandemie sehr hoch. Die telefonische Krankschreibung wäre eine echte Entlastung
, unterstrich Weigeldt und kritisierte: Es wird zwar viel über Entbürokratisierung gesprochen, wenn es dann aber mal konkret wird, verfallen viele Akteure im Gesundheitswesen dann doch wieder in alte Muster.
Krankschreibungen sind ab diesem Mittwoch nicht mehr per Telefon möglich. Dafür müssen Patienten wieder in die Arztpraxis kommen oder Videosprechstunden nutzen, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen in Berlin kürzlich mitteilte. AFP
Maskenpflicht in Österreich weitgehend ausgesetzt
Österreich setzt die Maskenpflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie während der Sommermonate weitgehend aus. Ab heute sind bis vorläufig Ende August auch in Supermärkten Einkäufe ohne diesen Schutz möglich. Das Tragen von FFP2-Schutzmasken entfällt fast überall auch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Generell müssen Masken noch in Krankenhäusern und Altenheimen aufgesetzt werden. In Wien gilt die Maskenpflicht als einzigem Bundesland auch in Bussen und Bahnen.
Im Herbst könnte es wieder zu steigenden Fallzahlen bei den Corona-Infektionen kommen, was wohl eine Verschärfung der Maßnahmen zur Folge hätte. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Österreich bei etwa 175, in Deutschland bei rund 200. dpa
Inzidenz steigt auf 207 – RKI meldet fast 55.000 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist abermals leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Mittwochmorgen mit 207,0 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 201,7 gelegen (Vorwoche: 281,8, Vormonat: 666,4).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 54.957 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 49.141 registrierte Ansteckungen) und 91 Todesfälle (Vorwoche: 158) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 139.091.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.360.953 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa, Reuters