Corona-Chronik, September 2022
Die Chronik der Pandemie im Spiegel der gesammelten Pressemeldungen.
Das ist ganz klar der Beginn einer Herbstwelle- [Bund: 466,0 / HH: 225,1 - 149.948 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Lauterbach: Das ist ganz klar der Beginn einer Herbstwelle
Bundesgesundheitsminister Klar Lauterbach (SPD) hat die Bevölkerung in Deutschland mit Blick auf die Corona-Pandemie auf eine schwierige Zeit eingestellt. Wir befinden uns ganz klar am Beginn einer Herbst- und Winterwelle
, sagte Lauterbach am Vormittag auf einer Pressekonferenz. Er verwies auf die zuletzt stark gestiegenen Fallzahlen hin - in Deutschland wie auch in europäischen Nachbarländern. Die Frage sei nun, wann die Bundesländer mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen einsteigen, um die Welle abzubremsen, so der Bundesgesundheitsminister. Die Welle wird nicht so schnell von alleine enden.
Die Lage in den Krankenhäusern könne sich bald verschlechtern. Lauterbach wies zudem auf große Impflücken
hin. So fehle bei 75 Prozent der über 60-Jährigen die von der Stiko empfohlene vierte Impfung. Es gebe reichlich an Omikron angepassten Impfstoff, so der Minister.
Ab morgen gilt das geänderte Infektionsschutzgesetz. Den Bundesländern ist dann in vielen Bereichen überlassen, welche Maßnahmen sie ergreifen. NDR
Niedersachsen: Ab morgen reichen OP-Masken im Nahverkehr
Wer Bus oder Bahn im niedersächsischen Nahverkehr fährt, kann dort künftig auf eine OP-Maske zurückgreifen. Von morgen an greift dort laut Landesgesundheitsministerium eine veränderte Maskenpflicht. Zuvor war eine FFP2-Maske Pflicht, die allerdings nicht für Kinder unter 14 Jahren galt. Wer weiterhin eine FFP2-Maske tragen möchte, kann dies natürlich tun. NDR
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg laut RKI auf 225,1 gestiegen
In Hamburg ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner laut Robert Koch-Institut erneut gestiegen - und zwar deutlich auf 225,1. Gestern lag der Wert bei 185,3, vor einer Woche bei 155,2. Es wurden 1.418 neue Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet, gestern waren es 1.186. NDR
Maskenregeln für Pflegeheim-Bewohner stoßen auf Kritik
Seniorenvertreter und Patientenschützer haben die ab morgen geltenden FFP2-Maskenregeln für Pflegeheimbewohner kritisiert. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei absurd
, pflegebedürftigen Menschen einen Mund-Nasen-Schutz zu verpassen und das politisch als Pandemieschutz zu verkaufen. Statt Maskenpflicht für alle im Pflegeheim braucht es ein tägliches, kostenloses Testregime für Mitarbeiter und Besucher.
Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso), Regina Görner, sagt: Für Menschen in Pflegeheimen bedeutet die FFP2-Maskenpflicht einen erheblichen Einschnitt in ihre Lebensqualität.
Die von Bund und Ländern beschlossenen neuen Corona-Regeln ab 1. Oktober sehen vor, dass in Kliniken und Pflege-Einrichtungen grundsätzlich FFP2-Masken getragen werden müssen. In den für ihren dauerhaften Aufenthalt bestimmten Räumlichkeiten
müssen die Bewohner dies jedoch nicht tun. Nach Ansicht der Seniorenvertreter und der Stiftung Patientenschutz bedeutet das, dass sie die Maske nur in ihrem Zimmer ablegen dürfen. NDR
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt deutlich
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 466,0 angegeben. Am Vortag hatte der Wert bei 409,9 gelegen (Vorwoche: 294,7; Vormonat: 247,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 96.367 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 50 800) und 140 Todesfälle (Vorwoche: 93) innerhalb eines Tages. NDR
Inzidenzen in Bayern steigen nach Beginn des Oktoberfestes
Experten hatten im Vorfeld des Oktoberfests eine Wiesn-Welle
vorhergesagt. Diese scheint sich nun zu bestätigen. Insbesondere in München steigt die Corona-Inzidenz in der zweiten Woche seit Beginn des Oktoberfestes immer schneller, wie aus heute veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Demnach liegt die offizielle Inzidenz inzwischen bei 695,8. Das bedeutet einen Anstieg um mehr als 172 Prozent binnen einer Woche. Bayernweit steigt die Inzidenz ebenfalls stark - wenn auch nicht ganz so extrem: Heute meldete das RKI für den Freistaat einen Wert von 594,8. Zum vergangenen Donnerstag ist das ein Anstieg um knapp 80 Prozent. Ein direkter Zusammenhang des besonders starken Anstiegs in München mit dem Oktoberfest lässt sich derzeit zwar kaum beweisen, liegt aber nah. Denn auch bei anderen Volksfesten hatte sich häufig etwa eineinhalb Wochen nach Beginn ein starker Anstieg in den Inzidenzen gezeigt. NDR
RKI: Verdreifachung der Corona-Inzidenz nach Kieler Woche
Nach der Kieler Woche ohne Corona-Beschränkungen Ende Juni hat es nach Auswertung des Robert Koch-Instituts (RKI) einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen in der Region gegeben. Im Anschluss daran verdreifachte sich die Sieben-Tage-Inzidenz binnen weniger Tage, wie das RKI mitteilte. Sie stieg für Kiel auf das Pandemie-Maximum von 3.289 Fällen je 100.000 Einwohner. Betroffen waren auch die beiden benachbarten Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde. Im selben Zeitraum sei aber allenfalls ein schwacher Anstieg bei Hospitalisierungen, schweren Erkrankungen oder Todesfällen zu erkennen gewesen. Laut dem Bericht sank die Sieben-Tage-Inzidenz an Tag 17 nach dem Ende der Veranstaltung wieder auf das Niveau der Vorwochen. Die Kieler Woche hatte erstmals seit 2019 wieder in vollem Umfang stattgefunden. NDR
Osnabrück: Steckenpferdreiten wieder ohne Auflagen
Das traditionelle Steckenpferdreiten in Osnabrück wird nach coronabedingten Einschränkungen in den vergangenen beiden Jahren erstmals wieder in der gewohnten Form ausgetragen. Am 13. Oktober werden dazu rund 1.400 Viertklässler auf selbst gebastelten Steckenpferden durch die Innenstadt zum Marktplatz ziehen, wie die Stadt mitteilte. Auf der Rathaustreppe werden sie von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) eine süße Brezel bekommen. Dort singen sie gemeinsam das Steckenpferdlied Wir Reiter zieh'n durch Osnabrück und singen für den Frieden
. Wir freuen uns sehr, dass das Steckenpferdreiten endlich wieder als großes Friedensfest mit Umzug stattfinden kann
, betonte Pötter. Das Fest soll den Kindern den Gedanken der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens auf spielerische Weise vermitteln. Das Osnabrücker Steckenpferdreiten war 1948 zum 300-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens ins Leben gerufen worden. NDR
Deutschland produziert etwas weniger Verpackungsmüll in 2020
Die Corona-Pandemie hat die Menge an Verpackungsmüll in Deutschland im Jahr 2020 sinken lassen. Insgesamt sei diese Müllmenge im Vergleich mit 2019 um 0,7 Prozent auf 18,8 Millionen Tonnen gesunken, teilte das Umweltbundesamt (UBA) heute in Dessau-Roßlau mit. Das sei der erste Rückgang seit 2009. Pro Kopf entspricht dies den Angaben zufolge einem Rückgang um 1,7 kg auf durchschnittlich 225,8 kg Müll im Jahr. Private Endverbraucher seien für 46 Prozent der Gesamtmenge verantwortlich, hieß es. Diese hätten 2020 im Vergleich zum Vorjahr zwar 1,6 Prozent mehr Verpackungsabfall verursacht, da mehr zu Hause konsumiert worden sei. Dagegen sei im gewerblichen Bereich aber ein deutlicher Rückgang des Verpackungsverbrauchs
zu beobachten. Das Bundesamt nannte in erster Linie Verpackungen aus Stahl (minus 10 Prozent) und Holz (minus 6,6 Prozent). Ziel müsse es sein, den Verbrauch an Verpackungen weiter zu senken, sagte UBA-Präsident Dirk Messner. Das UBA bezifferte die Recyclingquote auf 68,2 Prozent. NDR
Bundestag stimmt zu Kurzarbeit ab
Wegen anhaltender Unsicherheiten bei der Gasversorgung und der Corona-Lage sollen die erleichterten Zugangsbedingungen zur Kurzarbeit bis zum Jahresende verlängert werden. Über eine entsprechende Verordnung aus dem Arbeitsministerium soll der Bundestag heute abstimmen. Damit wird Kurzarbeit bereits dann ermöglicht, wenn in einem Betrieb zehn Prozent der Beschäftigten von Arbeitsausfall betroffen sind - und nicht erst bei einem Drittel. Ohne Parlamentsbeschluss würde diese Ausnahmeregelung bereits Ende September auslaufen. NDR
RKI: Bundesweite Inzidenz steigt über 400 - 78.863 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 409,9 angegeben. Gestern hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 379,6 gelegen (Vorwoche: 281,1; Vormonat: 242,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 78.863 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 56.978) und 94 Todesfälle (Vorwoche: 106) innerhalb eines Tages. NDR
SH: Hospitalisierungsrate mehr als verdoppelt - 2.250 neue Fälle
In Schleswig-Holstein hat sich die Hospitalisierungsinzidenz innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Der Wert, der angibt, wie viele Patienten pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden, liegt aktuell bei 8,35, wie die Landesmeldestelle mitteilte. Vor einer Woche hatte dieser Wert 4,14 betragen. Die Sieben-Tage-Infektions-Inzidenz stieg im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich. Der Wert beträgt nun 350,7 (Vorwoche: 256,7). Es wurden 2.250 Corona-Neuinfektionen gemeldet, eine Woche zuvor waren es 1.495.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. NDR
Viel bessere Voraussetzungen als im letzten Herbst- [Bund: 379,6 / HH: 163,8 - 149.714 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Corona: Viel bessere Voraussetzungen als im letzten Herbst
Der Trend ist eindeutig: Die bundesweiten Corona-Infektionszahlen steigen wieder. Steht uns also erneut ein ungemütlicher Corona-Herbst bevor? Nicht unbedingt, sagt NDR Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig. Denn die Voraussetzungen seien anders als vor einem Jahr. Die Impfungen machen einen deutlichen Unterschied
, so Hennig. Zudem hätten viele bereits eine oder mehrere Infektionen durchgemacht. Dies mache widerstandsfähiger gegen das Virus, auch wenn es sich verändert. NDR
Maskenpflicht in Bussen und Bahnen: Kleine Änderung in Hamburg
Es bleibt auch im Oktober sehr wahrscheinlich bei den bestehenden Corona-Regeln in unserer Stadt
, heißt es von der Hamburger Sozialbehörde. Damit gilt auch in Zukunft die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen - allerdings mit einer Änderung.
Eigentlich haben die Bundesländer ab Oktober freie Hand: Das neue Infektionsschutzgesetz regelt nur, dass es bei der Maskenpflicht in den Fernzügen bleibt. Was in den einzelnen Ländern gilt, regeln diese dann selbst - das betrifft auch den öffentlichen Nahverkehr. Der Hamburger Senat will nicht auf die Maske verzichten, allerdings wird es eine kleine Änderung geben: Weil in den angrenzenden Bundesländern im Verkehrsverbund bereits heute eine medizinische Maske ausreichend ist, werde zur Vereinheitlichung ab Oktober auch in Hamburg das Tragen einer medizinischen Maske vorgeschrieben statt wie bislang eine FFP2-Maske, so die Gesundheitsbehörde.
Die Behörde wies aber darauf hin, dass die FFP2-Maske in vielen Situationen immer noch der bessere Schutz sei, zu dem man aus eigener Entscheidung natürlich weiterhin greifen dürfe. Die neue Corona-Verordnung - die erste auf Grundlage des geänderten Infektionsschutzgesetzes (IfSG) des Bundes - werde in Hamburg derzeit erarbeitet, spätestens am Freitag veröffentlicht und soll ab Sonnabend gelten.
Das Durchsetzen der Maskenpflicht-Regeln bleibt weiterhin Aufgabe des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV). Obwohl genau das immer schwieriger werde - auch weil die Maskenpflicht für Flugreisen am 1. Oktober aufgehoben werde. Darauf hatte erst vor wenigen Tagen ein Hochbahn-Sprecher hingewiesen.
Ein Argument für die Maske könnten die zuletzt im Wochenvergleich wieder leicht gestiegenen Corona-Zahlen sein. Bei mehr als 4.000 Menschen wurde das Virus in den vergangenen sieben Tagen im Labor nachgewiesen. Das sind rund 300 positive PCR-Tests mehr als noch vor einer Woche.
Die Sozialbehörde will auch an der Isolationspflicht für Menschen in Hamburg festhalten, deren Corona-Test positiv ist. NDR
RKI: Bundesweite Inzidenz bei 379,6
Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner aktuell mit 379,6 an. Am Vortag hatte der Wert bei 334,9 gelegen, vor einer Woche bei 264,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 95.811 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. NDR
Mehrere Bundesländer wollen Isolationspflicht kippen
Die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein wollen, dass die Pflicht zur Selbst-Isolation bei Corona-Infektionen aufgehoben wird. Sie wandten sich in einem gemeinsamen Schreiben an Bundes-Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Er solle dafür sorgen, dass das Robert Koch-Institut (RKI) diese Regel schnell ändere, heißt es in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) sagte: Wir sollten nach und nach in den Modus kommen, Corona wie eine andere Infektionskrankheit zu behandeln, bei der gilt: Wer krank ist, bleibt zu Hause.
Man müsse auf mehr Eigenverantwortung setzen. Die vier Länder forderten von Lauterbach, spätestens bis zum 10. Oktober tätig zu werden. Sie argumentieren, ein Großteil der Bevölkerung sei immunisiert, entweder durch Impfungen oder durch Infektionen. Auch die Kliniken seien in der Lage, mit Corona umzugehen. Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) sagte, man müsse lernen, dass das Coronavirus sich ähnlich verbreite wie etwa das Grippevirus. Die Anpassung der Isolationsregeln sei ein Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität. Derzeit müssen sich Menschen mit einem positiven PCR-Test mindestens fünf Tage lang isolieren, auch wenn sie keinerlei Symptome zeigen. NDR
Kanzler Scholz verbringt Isolation komplett im Kanzleramt
Bundeskanzler Olaf Scholz wird sich während seiner gesamten Corona-Isolationszeit im Kanzleramt aufhalten. Im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung
sagte der SPD-Politiker, die kleine Wohnung dort bietet sich an, weil ich von hier aus meiner Arbeit gut nachgehen kann
. Besondere Umstände mache dies keine. Ich habe hier alles, was ich brauche
, sagte Scholz. Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Quarantäne oder Isolation verbracht, da muss ich kein Aufhebens drum machen.
Auf ärztlichen Rat nehme er Paxlovid, sagte der Bundeskanzler. Das Medikament kann helfen, die Ausbreitung des Virus im Körper zu unterdrücken.
Gesundheitlich gehe es ihm den Umständen entsprechend ganz gut
. Die Infektion scheine eher mild zu verlaufen. Um die abgesagten Termine tue es ihm leid. Nun nutze ich die Zeit, um intern vieles zu bewegen
, ergänzte Scholz. NDR
Spitzentreffen zu Energiekrise wegen Scholz' Corona-Infektion verschoben
Das für morgen geplante Spitzentreffen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder zur Energiepreiskrise wird auf die kommende Woche verschoben. Das Treffen werde nun am nächsten Dienstag stattfinden, teilte die Bundesregierung mit. Scholz verwies als Grund auf seine Corona-Infektion, die ihm nur eine Teilnahme per Videokonferenz ermöglicht hätte. Die Union kritisierte die Verschiebung und forderte die Ampel-Regierung zu schnelleren Entscheidungen in der Krise auf. Beide Seiten seien sich einig, dass es besser ist, sich persönlich zu begegnen und nicht nur virtuell
, sagte Scholz, der sich seit Montag wegen seiner Corona-Infektion in Isolation befindet, der Neuen Osnabrücker Zeitung
. Schließlich gibt es viel zu besprechen.
NDR
Düsseldorfer Karnevalisten planen Sessionsstart ohne Auflagen
Die Düsseldorfer Karnevalisten wollen am 11. November ohne Pandemie-Auflagen in die fünfte Jahreszeit starten. Sowohl das traditionelle Hoppeditz-Erwachen
am Rathaus als auch die Innenveranstaltungen sollen gefeiert werden, als ob nichts ist
, sagte der Geschäftsführer des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC), Hans-Jürgen Tüllmann. Das Thema Corona gibt es hier und heute für uns nicht
, betonte er. Nach zwei Jahren mit pandemiebedingten Absagen blicke man optimistisch auf die kommende Session. Der Düsseldorfer Karneval lebt. Wir feiern immer noch das Leben
, erklärte der Präsident des CC, Michael Laumen. Personalsorgen, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die gestiegenen Energiekosten machten zwar auch vor dem Karneval nicht halt. Allerdings sei es gerade in Zeiten wie diesen die Aufgabe der Karnevalisten, Gemeinschaft und Gemeinsinn besonders zu fördern und zu pflegen, sagte Laumen. NDR
Hamburger Corona-Zahlen: Sozialbehörde meldet höhere Werte als RKI
Die Hamburger Sozialbehörde hat ihren wöchentlichen Bericht zur Corona-Entwicklung in der Stadt vorgestellt. Der Wert für die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen weicht dabei wie gewohnt deutlich von dem des RKI ab, das die Zahlen täglich meldet. Laut Sozialbehörde liegt die Inzidenz in Hamburg derzeit bei 213,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, laut RKI lediglich bei 177. NDR
Krankenhausgesellschaft: Lauterbach lässt Krankenhäuser im Regen stehen
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert angesichts starker Preissteigerungen einen sofortigen Inflationsausgleich für die Kliniken in Schleswig-Holstein. Der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH), Heiko Naß, sagte, viele Krankenhäuser gerieten zunehmend in wirtschaftliche Schwierigkeiten, weil sie die gestiegenen Preise im bestehenden Finanzierungssystem nicht an die Krankenkassen weitergeben könnten. In der Konsequenz bleibe den Kliniken nur die Möglichkeit, sich auftürmende Verluste durch Personalabbau zu begrenzen. Auch mit Blick auf die Corona-Lage seien die Aussichten düster. Für Herbst und Winter sei eine weitere Infektionswelle zu befürchten, die die Krankenhäuser wieder verstärkt fordern werde. Ende Juni sind alle Corona-Hilfen des Bundes für die Krankenhäuser ausgelaufen
, sagte KGSH-Geschäftsführer Patrick Reimund. Es gebe derzeit kein Geld mehr, um den Mehraufwand für Hygiene, Isolierung und Behandlung zu refinanzieren. Nun komme noch die Inflation hinzu, verschärft durch stark gestiegene Energiepreise. Von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fühle man sich im Stich gelassen. Lauterbach spreche über die verheerenden Auswirkungen
von Corona, lasse aber die Krankenhäuser im Regen stehen, kritisierte Reimund. NDR
Neuer Corona-Impfstoff auch in Niedersachsen erhältlich
Der laut Hersteller-Angaben an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasste Corona-Impfstoff ist jetzt auch in Niedersachsen verfügbar. Die Auslieferung des neuen Vakzins von Biontech/Pfizer an die Arztpraxen habe begonnen, sagte Detlef Haffke, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), der dpa. Bereits seit rund zwei Wochen wird der an die Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoff angeboten. Wer sich impfen lassen wolle, solle die Ärztin oder den Arzt des Vertrauens vorher kontaktieren, um zu erfahren, wann ein Impftermin möglich sei und welcher Impfstoff zum Einsatz komme, so Haffke. Landesweit sind darüber hinaus nach Angaben des niedersächsischen Sozialministeriums 145 Impfteams im Einsatz. Es ist davon auszugehen, dass sie den neuen Impfstoff im Laufe der Woche bekommen haben
, sagte Ministeriumssprecher Oliver Grimm. In Bremen ist der neueste Impfstoff von Biontech/Pfizer bereits seit vergangener Woche erhältlich, ebenso in Schleswig-Holstein, in Hamburg von dieser Woche an. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nur Menschen über 60 Jahren eine zweite Booster-Impfung mit den neuen Impfstoffen sowie Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen und Risiko-Patienten
. NDR
89.282 Neuinfektionen bundesweit
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner heute Morgen mit 334,9 angegeben (Vortag: 293,6 / Vorwoche: 259,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 89.282 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 60.237) innerhalb eines Tages.
In Hamburg und Niedersachsen sind die Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner laut Robert Koch-Institut (RKI) seit letzter Woche gestiegen. In Niedersachsen liegt sie bei 352,8 (Vorwoche: 305) und in Hamburg bei 177 (Vorwoche: 135,2). In der Hansestadt wurden in den vergangenen 24 Stunden 1.306 neue Fälle gemeldet. In Niedersachsen verzeichnete das RKI 7.775 Neuinfektionen.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. NDR
Es wird ein Superspreading-Event, Testleiter enthüllt, wie viele Wiesn-Besucher Corona haben - [Bund: 293,6 / HH: 136,6 - 149.458 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Es wird ein Superspreading-Event
, Testleiter enthüllt, wie viele Wiesn-Besucher Corona haben
Trachten, Festzelt, Bier: Das Oktoberfest in München lädt zur ausgelassenen Stimmung ein. Häufig scheint dabei aber vor allem eines vergessen: Corona. Eine Stichprobe zeigt jedoch, dass einige Infizierte mit positiven Ergebnis auf die Wiesn gehen. Für Testleiter Jürgen Top ein Desaster.
Rund 700.000 Menschen besuchten Schätzungen der Oktoberfest-Leitung zufolge am ersten Wochenende das größte Volksfest der Welt – insgesamt werden etwa Sieben Millionen Besucher erwartet. Für Ministerpräsident Markus Söder ist das Massenereignis ein Fest von Freude und Freiheit
. Was dabei aber häufig vergessen wird ist die Corona-Pandemie. Eine Stichprobe mit PCR-Testungen der Alpha Rettung München in Zusammenarbeit mit dem lokalen Radiosender Gong 96.3 hat jedoch gezeigt, wie viele Wiesn-Besucher infiziert auf das Volksfest gehen. Für Testleiter Jürgen Top ein Fiasko. Es wird ein Superspreading-Event werden
, ist sich Top sicher. Die Leute trugen weder Maske noch ließen sie sich testen.
In einer PCR-Test-Aktion wurden 100 Besucher und Besucherinnen des Oktoberfestes nun aber getestet. Das Ergebnis: Zwei Gäste gingen mit positivem Testergebnis auf die Wiesn.
Täglich laufen an seiner Teststation nahe der Wiesn tausende Besucher des Volksfests vorbei. Doch nur die wenigsten lassen sich dabei testen. FOCUS online hat sich daher bei Oktoberfest-Besuchern umgehört. Wir wollten wissen, ob wirklich so wenige Gäste ungetestet feiern gehen und auch keine Angst vor einer Ansteckung haben.
Testen vor den Wiesn? Das wäre vielleicht angebracht in der heutigen Zeit
Vor Ort treffen wir unter anderem Manuela Pechmann, die sich freiwillig testen lassen will. Für die Bäckereifachverkäuferin ist das nach zweieinhalb Jahren Corona eine wichtige Maßnahme. Sie ist davon überzeugt, dass sich jeder testen lassen
soll. Vor allem bei so Großveranstaltungen. Das wäre vielleicht angebracht in der heutigen Zeit.
Letztlich sei in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht gerade wenig passiert, so Pechmann. Sie findet: Gesundheit ist wichtiger. Darauf sollte jeder schauen.
FOCUS Online
BA.4/BA.5-Impfstoff soll diese Woche Hamburg erreichen
Die Arztpraxen bekommen den neuen, an die beiden aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff voraussichtlich schon heute oder morgen. Das hatte die Kassenärztliche Vereinigung in einem Rundschreiben angekündigt. Wann genau die beiden städtischen Impfzentren mit dem Vakzin versorgt werden, steht noch nicht fest - voraussichtlich aber auch diese Woche. In Schleswig-Holstein setzen die ersten Impfzentren das neue Vakzin bereits seit Ende letzter Woche ein.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Menschen über 60 Jahren eine zweite Booster-Impfung mit den neuen Impfstoffen. Auch Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen oder Risiko-Patientinnen und -Patienten wird die erneute Booster-Impfung empfohlen - allerdings erst sechs Monate nach der letzten Impfung oder einer überstandenen Corona-Infektion. NDR
Betreiber eines Corona-Testzentrums wegen Betrugsverdachts vor Gericht
Heute beginnt in Lübeck ein Prozess um mutmaßliche Betrugstaten im Zusammenhang mit Corona-Tests. Die Staatsanwaltschaft wirft einem Mann und einer Frau aus Berlin vor, im März 2021 in Lübeck ein Corona-Testzentrum betrieben zu haben, in dem Proben genommen, aber nicht untersucht worden sein sollen. Dazu hätten die Angeklagten gar keine Möglichkeit gehabt, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Dennoch sollen sie den Kunden negative Test-Bescheinigungen ausgestellt haben. Das Testzentrum wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft im März 2021 geschlossen. Bis dahin soll ein Schaden von mehr als 14.000 Euro entstanden sein.NDR
RKI: Sieben-Tage-Inzidenzen im Norden 293,6
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Norden ist laut Robert Koch-Institut (RKI) seit letzter Woche in fast allen Bundesländern gestiegen. Sie liegt bei 327 in Niedersachsen (Vorwoche: 294,9) und 315 im Bundesland Bremen (Vorwoche: 334,5). In Hamburg stieg die Sieben-Tage-Inzidenz leicht auf 136 (Vorwoche: 135,2) und auf 259,3 in Schleswig-Holstein (Vorwoche: 219,9) sowie auf 374,2 in Mecklenburg-Vorpommern (Vorwoche: 329,8). Bundesweit liegt sie bei 293,6. Viele Bundesländer melden am Wochenende gar nicht oder nicht vollständig ans RKI. Daher stehen keine Zahlen für Neuinfektionen oder Todesfälle zur Verfügung. Aufgrunddessen sind auch die am Montag veröffentlichten Zahlen in ihrer Aussagekraft sehr begrenzt.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. NDR
Corona in Niedersachsen: Heute keine neuen Zahlen
In Niedersachsen werden ab sofort an Wochenenden und Feiertagen keine Corona-Neuinfektionen mehr an das RKI übermittelt. Hier finden Sie die wichtigsten Daten für das Land und Ihre Kommune.
Die bislang in der Pandemie seit zweieinhalb Jahren praktizierte durchgehende Übermittlung von Meldefällen an Wochenenden und Feiertagen ist laut dem niedersächsischen Gesundheitsministerium nicht mehr erforderlich.
Die Zahl der Neuinfektionen soll stattdessen am Montag gesammelt übermittelt werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht diese Werte dann am Dienstag. Ebenso liegen künftig am Werktag nach einem Feiertag keine Werte aus Niedersachsen vor, da sie am Feiertag nicht ans RKI übermittelt wurden. Keine Auswirkungen hat die Änderung laut Ministerium auf den Wert der Sieben-Tage-Inzidenz, er liegt am Sonntag bei 332,7. Dieser Wert bleibe aktuell, da dessen Berechnung sich nach dem Meldedatum, etwa dem positiven Befund in einem Labor, richtet. NDR
Land verabschiedet sich von Warnstufen-Konzept
Lange Zeit haben der frühere Leitindikator Hospitalisierung und der Indikator Intensivbetten im Warnstufen-Konzept der niedersächsischen Landesregierung eine wichtige Rolle gespielt. Diese Werte sind seit der Corona-Verordnung vom 24. Februar nicht mehr ausschlaggebend als Warnstufen-Indikatoren. Gleichwohl bleiben sie aussagekräftig und deshalb werden sie weiter von der Landesregierung veröffentlicht. Zudem ist nicht ausgeschlossen, dass sie bei einem erneuten starken Anstieg zur Einschätzung der Corona-Lage wieder an Bedeutung gewinnen. NDR
LMU prüft Oktoberfest-Abwasser permanent auf Corona
Münchner Wissenschaftler untersuchen das Abwasser des Oktoberfests laufend auf Bestandteile des Coronavirus. Es gebe dort derzeit eine ähnliche Virenkonzentration wie im Stadtgebiet, sagte Andreas Wieser von der Abteilung für Infektions-und Tropenmedizin am LMU Klinikum München der Deutschen Presse-Agentur. Für die Dauer des Festes würden täglich Proben vor und hinter der Wiesn dem Abwasser entnommen. Neben der Virenlast führten die Wissenschaftler Sequenzierungen durch, um die genetische Zusammensetzung der Viren zu beobachten - und auch mögliche neue Varianten schnell zu entdecken.
Wir sehen schon, dass da ordentlich etwas los ist
, sagte der Leiter des Sars-CoV-2-Labors weiter. Ob sich schon eine Wiesn-Welle anbahne, sei aber am Abwasser noch nicht abzulesen. Wir könne dazu noch keine Aussage treffen
, sagte Wieser. Wir haben eine Inkubationszeit von fünf Tagen. Es ist nicht zu erwarten, dass man da jetzt schon große Sprünge sieht.
Die Bewertung der Ergebnisse erschwere auch, dass die Wiesngäste in ganz München unterwegs seien. Die meisten Gäste sind ja auch in Hotels oder wohnen in München oder Umland, so dass sie auch hier dann als Infektionsfälle Viren ins Wasser einbringen können. Daher überwachen wir auch das Stadtabwasser zum Vergleich.
dpa
Hongkong beendet Quarantänepflicht bei Einreise
Nach zweieinhalb Jahren beendet Hongkong seine Quarantänepflicht bei der Einreise. Ankömmlinge müssen künftig nur noch drei Tage ihre Gesundheit beobachten und können in der Zeit nicht in Restaurants oder Bars, wie Hongkonger Medien am Freitag berichteten.
Nach einem negativen Test am vierten Tag bekommen sie in der Corona-App einen blauen Code und können sich damit frei bewegen. Am sechsten Tag ist ein weiterer Test vorgesehen. Die neuen Regeln gelten von Montag an. Vor dem Abflug nach Hongkong kann künftig ein Antigen-Test innerhalb von 24 Stunden gemacht werden - statt des bisher geforderten PCR-Tests innerhalb von 48 Stunden, wie berichtet wurde.
Einreisende werden am Flughafen noch einmal getestet, müssen aber nicht mehr auf das Ergebnis warten. Touristen können demnach in jedem beliebigen Hotel unterkommen. Die neuen Regeln ersetzen die bisherige dreitägige Quarantäne in bestimmten Hotels gefolgt von vier Tagen gesundheitlicher Beobachtung. dpa
RKI registriert 46.964 Neuinfektionen – Inzidenz überschreitet 300er-Marke
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist seit knapp einem Monat wieder über die 300er-Schwelle gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Samstagmorgen mit 308,9 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 8.45 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 294,7 gelegen (Vorwoche: 257,5; Vormonat: 275,3). Zuvor lag das Fallaufkommen bisher letztmals am 23. August (311,5) über der 300er-Marke.
Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46.964 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 36.613) und weitere 90 Todesfälle (Vorwoche: 88) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der bislang in der Pandemie gemeldeten Todesfälle auf 149.458. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.952.050 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Virologin Ciesek warnt vor Immunitätslücke
Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek warnt in der neuen Folge des Podcast Coronavirus-Update
vor dem Herbst vor großen Immunitätslücken in der Pandemie, die offenbar nach wie vor bestehen. In der COSMO-Studie der Universität Erfurt hatten 59 Prozent der Menschen angegeben, noch nicht infiziert gewesen zu sein. Mehr als 55 Prozent der befragten Menschen über 60 hatten demnach weniger als vier Immunisierungen - also nicht genug Impfungen oder Kontakt mit dem Virus, um eine ausreichende Immunität gemäß den Stiko-Empfehlungen aufzubauen. Besonders für diese Menschen sieht Ciesek dringenden Bedarf für eine Booster-Impfung mit einem der neu zugelassenen bivalenten Impfstoffen. Sie beinhalten zur Hälfte den Original-Impfstoff und zur anderen Hälfte an eine der Omikron-Subvarianten angepasste mRNA.
Eine Studie, an der die Virologin mitbeteiligt war, zeigte, dass eine Infektion mit dem Omikron-Subtyp BA.4/5 die breiteste Antikörper-Antwort auch gegen andere Varianten erzeugte. Vergleichbare Ergebnisse aus Tierversuchen des Impfstoffherstellers Biontech legen nahe, dass der an BA.5 angepasste Impfstoff am besten auch gegen andere, möglicherweise kommende Varianten wirkt. Er ist ab kommender Woche in den Arztpraxen verfügbar, ist allerdings vorerst nur als Booster zugelassen.
Ciesek empfiehlt Menschen, die nicht unter die Stiko-Empfehlung fallen, gemeinsam mit dem Hausarzt eine individuelle Entscheidung für einen zusätzlichen Booster zu treffen. Dabei helfe es, neben dem Erkrankungsrisiko auch zurückliegende Infektionen, die Zahl der Kontakte, aber auch die bisherige Verträglichkeit der Impfung einzubeziehen. In jedem Fall sollte der Abstand von vier bis sechs Monaten nach der letzten Impfung oder Infektion eingehalten werden. NDR
NRW: Weiteres Verwaltungsgericht stoppt Rückforderung von Corona-Hilfen
In Nordrhein-Westfalen hat ein weiteres Verwaltungsgericht die Rückforderung von Corona-Soforthilfen durch das Land als rechtswidrig zurückgewiesen. Nach dem Düsseldorfer und dem Kölner gab heute auch das Gelsenkirchener Verwaltungsgericht den Klagen eines selbstständigen Veranstaltungstechnikers und einer Rechtsanwaltssozietät statt. Sie hatten sich gegen Rückforderungen von Corona-Finanzhilfen durch das Land in Höhe von 3.092 Euro beziehungsweise 7.000 Euro gerichtet. Unter anderem sei nicht zu erkennen gewesen, dass die Bewilligungen unter Vorbehalt gestanden hätten, stellte das Gericht fest.
Das Land hatte nach dem Corona-Ausbruch im Frühjahr 2020 ein Hilfsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen sowie Freiberufler und Solo-Selbstständige aufgelegt. In Abhängigkeit von der Beschäftigtenanzahl gab es 9.000, 15.000 oder 25.000 Euro. Ende Mai wurde dann eine Soforthilfe-Richtlinie veröffentlicht. Sie forderte die Empfänger auf, ihre Einnahmen und Ausgaben mitzuteilen. Anhand der Angaben wurde dann ein Liquiditätsengpass
berechnet. Nur in Höhe dieses Engpasses sollten die Hilfeempfänger die Soforthilfe nach Auffassung des Landes behalten dürfen. Die übrigen Mittel forderte das Land zurück. NDR
Mehr internationale Zusammenarbeit bei globalen Herausforderungen gefordert
Mehr internationale Zusammenarbeit bei globalen Herausforderungen wie der Corona-Pandemie haben Expertinnen und Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gefordert. Das Ziel müsse sein, die gesundheitliche Situation aller Menschen weltweit zu verbessern und gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern
, erklärte der Präsident des Berliner Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, heute beim Auftakt der Akademie-Jahrestagung in Halle/Saale. In allen ihren Handlungsbereichen habe die Politik auch die Aufgabe, Gesundheitsfolgen zu berücksichtigen. Dabei müssten viele wissenschaftliche Disziplinen kooperieren.
Die Jahresversammlung steht unter dem Thema Global Health: Von Gesundheitsleistungen über Klimawandel bis zu sozialer Gerechtigkeit
. Dabei geht es unter anderem um gesundheitliche Chancengleichheit in Zeiten einer Pandemie, gesundheitsökonomische Aspekte, die weltweite Zunahme an Übergewichtigen und die sozialen Faktoren psychischer Gesundheit. Die Leopoldina hat 1.600 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Ihre Aufgabe ist es, unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen zu leisten. NDR
Corona-Fallzahlen in Frankreich ziehen kräftig an
In Frankreich zieht die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen wieder kräftig an. In der vergangenen Woche stieg der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner um 57 Prozent und lag am Montag bei 308,2, wie die Gesundheitsbehörden in Paris am Freitag mitteilten. Betroffen seien alle Altersgruppen, insbesondere aber junge Menschen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren. Die Lage in den Krankenhäusern war weiter stabil. Die Behörden appellierten an Menschen ab 60 Jahren, sich eine zweite Auffrischimpfung zu holen. Beschlüsse oder eine Diskussion zum Wiedereinführen von Corona-Maßnahmen gibt es in Frankreich noch nicht. Eine Maskenpflicht gilt lediglich noch für Besucher von Krankenhäusern und Altenheimen. NDR
Betreiber eines Corona-Testzentrums wegen Betrugsverdachts vor Gericht
Am Montag beginnt in Lübeck ein Prozess um mutmaßliche Betrugstaten im Zusammenhang mit Coronatests. Die Staatsanwaltschaft wirft einem Mann und einer Frau aus Berlin vor, im März 2021 in Lübeck ein Corona-Testzentrum betrieben zu haben, in dem Proben genommen, aber nicht untersucht worden sein sollen. Dazu hätten die Angeklagten gar keine Möglichkeit gehabt, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Dennoch sollen sie den Kunden negative Test-Bescheinigungen ausgestellt haben. Das Testzentrum wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft im März 2021 geschlossen. Bis dahin soll ein Schaden von mehr als 14.000 Euro entstanden sein. NDR
Lauterbach für kostenlose Corona-Tests auf dem Oktoberfest
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hätte sich kostenlose Corona-Tests auf dem Oktoberfest in München gewünscht. Ich finde: Wenn man fast 15 Euro für eine Maß Bier verlangt, dann kann man den Besuchern auch einen kostenlosen Test anbieten
, sagte Lauterbach der Passauer Neuen Presse
. Es wäre eine Solidaritätsgeste gewesen, die über Deutschland hinaus wahrgenommen worden wäre.
Er sei zum Oktoberfest eingeladen gewesen, sagte Lauterbach der Zeitung - bin aber nicht hingegangen. Wenn jedem am Eingang ein Test angeboten worden wäre, hätte ich mir das vielleicht noch überlegt
. Der Preis für die Maß Bier beträgt in den großen Zelten zwischen 12,60 Euro und 13,80 Euro. NDR
WHO besorgt über fallende Corona-Testzahlen
Die Entdeckung neuer Corona-Varianten wird laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer schwieriger. Die globale Zahl der Testungen und der genetischen Analysen sinke, berichtete die führende Covid-19-Expertin der WHO, Maria Van Kerkhove, am Donnerstag. Wir sind immer weniger in der Lage, Varianten und Untervarianten auf der ganzen Welt zu verfolgen, weil die Pandemie-Überwachung zurückgeht
, sagte sie während einer Pressekonferenz in Genf. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte erneut, dass sich zwar ein Ende der Pandemie abzeichne, aber dass bewährte Strategien weiter angewendet werden müssten, um das Virus zu bekämpfen. Nur weil man schon das Ende erkennen kann, heißt das noch nicht, dass wir das Ende erreicht haben
, betonte Tedros per Videoschalte aus New York, wo er an der UN-Generalkonferenz teilnahm. Die wöchentliche Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona nehme zwar ab, die Zahl sei mit knapp 10.000 aber noch immer zu hoch, sagte der Generaldirektor. NDR
Japan kündigt Aufhebung der strengen Beschränkungen für Touristen an
Japan will seine strengen Corona-Einreisebeschränkungen für ausländische Touristen aufheben. Endlich wird Japan die Grenzen wieder öffnen
, schrieb Digitalminister Taro Kono heute auf Twitter. Die Befreiung von der Visumpflicht werde zurückkommen, freie individuelle Besuche würden wieder möglich, und es werde keine Quote der erlaubten täglichen Einreisen mehr geben. Wann die Maßnahmen in Kraft treten sollen, erklärte Kono nicht. Japan hatte ähnlich wie das Nachbarland China im Kampf gegen das Coronavirus rigorose Einreisebestimmungen eingeführt. Seit vergangenem Juni dürfen Touristen Japan wieder besuchen, dies galt allerdings zunächst nur für Reisen in Gruppen und in Begleitung von Reiseführern. Diese Regelung wurde dann Anfang September bereits etwas gelockert, um auch individuelle Pauschalurlaube zuzulassen. NDR
Post-Covid-Therapieplätze: Für Jugendliche eine Mangelware
Die 15-jährige Linnea hat kein normales
Leben mehr, seit sie an Corona erkrankte. Zur Schule gehen, Sport machen, sich mit Freunden treffen - all das ist unmöglich, denn Linnea leidet am Post-Covid-Syndrom. An schlechten Tagen liege ich 24 Stunden im Bett
, sagt die Schülerin. Sie besucht eine Therapiegruppe in einem Zentrum für Kinder mit chronischen Krankheiten. Dort lernt sie mit der Erschöpfung und den Schmerzen umzugehen. Eine seltene Hilfe, denn im Norden fehlen viele solcher Therapieplätze. NDR
Wegen Corona: Viele Erkrankte leiden unter chronischer Erschöpfung
Nach einer Corona-Erkrankung leiden besonders Frauen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren laut einer Studie unter chronischer Erschöpfung (Fatigue-Syndrom). Geistige Beeinträchtigungen sind eher bei Männern ab 55 Jahren zu beobachten. Dies teilte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) heute mit. Gemeinsam mit Forschenden der Berliner Charité hatte das UKSH Daten von rund 1.000 Patientinnen und Patienten ausgewertet, deren Corona-Infektion mindestens sechs Monate zurücklag. Dabei stellten die Wissenschaftler auch fest, dass 19 Prozent der Menschen, die eine Covid-Erkrankung hatten, auch noch ein halbes Jahr später oder sogar länger am Fatigue-Syndrom litten. Bei einer Vergleichsgruppe ohne Corona-Erkrankung waren es acht Prozent.
Es hat mich überrascht, wie viele Personen von den Problemen betroffen waren
, sagt Walter Maetzler vom UKSH Kiel. Und es hat mich überrascht, wie klar die Symptom-Verteilung ist. Also, dass jüngere Frauen eher dieses Erschöpungssymptom haben und dass alte Männer diese Denkleistungseinschränkungen haben.
Beim Fatigue-Syndrom handelt es sich um eine dauerhafte körperliche Schwäche, die sich selbst durch Schlaf und Ruhepausen nicht bessert. Für die Betroffenen ist das nach Angaben der Experten ein großes Problem, weil sie nicht mehr arbeiten gehen können. Und bislang gibt es noch keine Therapie. NDR
EX-Gesundheitsminister Spahn: Familien während Pandemie zu wenig im Fokus
Der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seine Corona-Politik in den Jahren 2020 und 2021 verteidigt, sieht im Rückblick aber auch Fehler und Probleme. Alles in allem sei Deutschland vergleichsweise gut durch die bisherige Pandemie-Zeit gekommen, sagte der CDU-Politiker am Abend in Berlin bei der Vorstellung eines Buches über seine Sicht auf die Krise. Zugleich würde er in Entscheidungsrunden heute an manchen Stellen zu anderen Empfehlungen kommen. Um Verzeihung bitten müsse man vor allem bei Familien und Kindern, sagte Spahn. Was die Situation mit ihnen gemacht habe, sei zu lange zu wenig im Fokus gewesen.
Spahns Buch hat den Titel Wir werden einander viel verzeihen müssen
- angelehnt an eine Formulierung, mit der er im April 2020 im Bundestag um Verständnis für schwierige politische Entscheidungen in der Krise geworben hatte. Spahn hatte sich nach dem Ende seiner Minister-Zeit im Dezember 2021 nicht mehr öffentlich zur Corona-Politik geäußert. NDR
Jugendherbergen freuen sich über Comeback der Klassenfahrten
Nach einer Corona-bedingten Durststrecke vermeldet das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) wieder eine stärkere Nachfrage bei den Buchungen durch Schulen. Wir haben das Comeback der Klassenfahrten wirklich sehr lange herbeigesehnt
, sagte DJH-Sprecher Justin Blum. Nach einer ersten Auslastung der bundesweit 400 Jugendherbergen mit Klassenfahrten und Ferien-Freizeiten im Frühjahr seien jetzt, nach den Sommerferien, im Herbst freie Plätze zum Teil Mangelware, teilte das DJH mit.
Während der Corona-Pandemie waren die Übernachtungszahlen wegen des Infektionsschutzes in den Jugendherbergen eingebrochen. Gab es 2020 nur 650.000 Übernachtungen, so stieg die Zahl 2021 auf 910.000 an. Das waren aber bundesweit immer noch 2,7 Millionen weniger Buchungen als vor der Corona-Krise. NDR
Bund muss Millionen Impfstoff-Dosen vernichten
Die Bundesregierung muss mehr als vier Millionen Corona-Impfstoffdosen vernichten, weil sie dafür keine Abnehmer findet. Zum 13. September hätten rund 4,6 Millionen Dosen der Hersteller Novavax und Moderna im zentralen Lager des Bundes ihr Verfallsdatum überschritten, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Die Bundesregierung bemühe sich derzeit aber auf EU-Ebene darum, die Haltbarkeit der Impfstoffe künftig zu verlängern. Das Ablaufen des Haltbarkeitsdatums heiße nicht automatisch, dass dieser Impfstoff dann tatsächlich auch verfallen ist
, sagte der Sprecher. Er sei durchaus noch weiter verwendbar
. Die aktuellen Regeln erforderten es aber, dass die Dosen nach Ablauf vernichtet werden.
Aktuell werden vergleichsweise wenig Corona-Impfungen verabreicht: Am Dienstag etwa waren es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bundesweit 47.000. In den Hochzeiten der Impfkampagne wurden zum Teil Werte von mehr als einer Million Impfungen pro Tag verzeichnet. NDR
Post-Vac-Syndrom: Sehr seltene Nebenwirkungen der Corona-Impfung
In sehr seltenen Fällen kann die Corona-Impfung andauernde Krankheitssymptome verursachen. Dann spricht man vom Post-Vac Syndrom. Die Folgen können für die Betroffenen dramatisch sein - ähnlich wie bei Long Covid. Eine heilende Therapie gibt es bislang nicht. Für die Immunologin Carmen Scheibenbogen von der Charité in Berlin stellen die sehr seltenen Fälle des Post-Vac-Syndroms die Covid-19-Impfung nicht infrage. Das Risiko, nach einer Coronavirus-Infektion an Long Covid zu erkranken, ist um ein Viel-Vielfaches höher, als nach einer Impfung solche Folge-Zustände zu haben.
Die NDR Sendung Visite widmet sich dem Thema ausführlich. NDR
EU-Gesundheitsbehörde: Corona-Pandemie noch nicht vorbei
Die Corona-Pandemie ist nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA noch nicht zu Ende. Wir in Europa betrachten die Pandemie immer noch als andauernd. Und es ist wichtig, dass sich die Mitgliedsstaaten auf die Einführung der Impfstoffe und insbesondere der angepassten Impfstoffe vorbereiten, um eine weitere Ausbreitung dieser Krankheit in Europa zu verhindern
, sagt EMA-Medizinchef Thirstrup. Die geplante Impfkampagne für den Winter sei der Schlüssel zur Bekämpfung der Pandemie. US-Präsident Joe Biden hatte am Sonntag die Pandemie-Phase von Corona in den USA für beendet erklärt. NDR
Stiko empfiehlt an Omikron-Variante angepasste Impfstoffe für Booster
Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich bei Covid-19-Auffrischimpfungen für den bevorzugten Einsatz der neuen, an die Omikron-Variante angepassten Präparate aus. Dies geht aus einer heutigen Stiko-Mitteilung zu einem Beschlussentwurf hervor. Es handelt sich noch nicht um eine finale Empfehlung.
Der Entwurf bezieht sich sowohl auf die kürzlich zugelassenen BA.1-Impfstoffe als auch auf ein noch etwas neueres BA.4/BA.5-Vakzin. Beide lösten verglichen mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen eine verbesserte Antikörper-Antwort gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten aus. Hinzu kämen gleichbleibend gute Antworten gegen die Variante aus der frühen Phase der Pandemie.
Entscheidender als die Wahl des konkreten Impfstoffs ist nach Ansicht der Impf-Experten aber, dass sich die Menschen überhaupt impfen und sich insbesondere boostern lassen. Auch die bisher gängigen mRNA-Impfstoffe können demnach weiterhin eingesetzt werden, weil sie unverändert vor schweren Krankheitsverläufen schützen - auch durch Omikron-Varianten. Menschen, die erst kürzlich Auffrischungsimpfungen erhielten, sollen daher keine gesonderte neue Impfdosis mit einem der angepassten Impfstoffe erhalten.
Abgesehen von der Wahl des Impfstoffes hält die Stiko an ihren Impf-Empfehlungen unverändert fest. Ein Überblick.
- Zur zweiten Auffrischimpfung (Viert-Impfung) rät die Stiko nach wie vor nur bestimmten Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren, Risikopatienten wie Immungeschwächte ab 12 Jahren, Pflegeheimbewohner und Personal im Gesundheits- und Pflegebereich.
- Eine erste Auffrischimpfung (Dritt-Impfung) wird nach wie vor für Menschen ab 12 Jahren empfohlen -
im Regelfall 6 Monate nach abgeschlossener Grundimmunisierung oder durchgemachter Infektion
. - Bei besonders gefährdeten Menschen wie Hochbetagten und Patienten mit Immunschwäche könne es abhängig von bisherigen Impfungen und Infektionen sinnvoll sein, noch eine fünfte Dosis zu verabreichen.
- Wenn bei Kindern von fünf bis elf Jahren eine besondere Indikation für eine Auffrischimpfung bestehe, so sollen laut Stiko-Beschluss weiterhin die bisherigen Impfstoffe verwendet werden, die für diese Altersgruppe empfohlen und zugelassen sind.
Neue Corona-Verordnung mit weniger Vorschriften
Mecklenburg-Vorpommern verabschiedet sich von der umstrittenen Corona-Ampel und beschränkt sich bis auf weiteres auf grundlegende Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Die Landesregierung in Schwerin beschloss eine neue Corona-Schutzverordnung, die zum 1. Oktober zusammen mit dem neuen Infektionsschutzgesetz auf Bundesebene in Kraft treten soll. Wie Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) erklärte, sollen im Nordosten über die darin festgelegten Test- und Maskenpflichten hinaus weiterhin auch in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs das Tragen einer Schutzmaske Pflicht sein. Bei einem starken Anstieg des Infektionsgeschehens könne die Maskenpflicht auch auf Bereiche wie den Einzelhandel, Restaurants, Kinos oder Theater ausgedehnt werden. Einen streng an Infektionszahlen oder der Belegung der Intensivbetten in Kliniken ausgerichteten Automatismus gibt es allerdings nicht mehr. NDR
Berliner Gesundheitsamt stellt Ermittlungen gegen Lauterbach ein
Das Gesundheitsamt des Berliner Bezirks Mitte hat die Ermittlungen gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Corona-Isolationsvorschriften des Landes eingestellt. Das Gesundheitsamt hat keine Rechtswidrigkeiten festgestellt und das Verfahren abgeschlossen
, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Beim Gesundheitsamt waren fünf Anzeigen gegen Lauterbach eingegangen. Auslöser waren Lauterbachs am 4. August öffentlich gemachte Corona-Infektion und seine anschließende Isolation gewesen, während der er seine Amtsgeschäfte vorübergehend aus der häuslichen Isolation heraus führte. Nach sechs Tagen nahm er wieder an einer Kabinettssitzung teil. Der ARD sagte er am selben Tag, dass er zwar wieder negativ sei, sich aber nicht ganz fit fühle. Die Corona-Verordnung des Landes Berlin sieht jedoch eine vorzeitige Beendigung der zehntägigen Isolationspflicht erst dann vor, wenn der Infizierte seit mindestens 48 Stunden symptomlos ist. NDR
Biden erklärt Corona-Pandemie in den USA für beendet
Präsident Joe Biden hat die Corona-Pandemie in den USA für beendet erklärt. Die Pandemie ist vorbei. Wir haben immer noch ein Problem mit Corona. Wir arbeiten noch viel daran, aber die Pandemie ist vorbei
, sagte er am Sonntag im Fernsehsender CBS. Niemand trage mehr eine Maske, und jeder scheint in ziemlich guter Verfassung zu sein
. Bidens Äußerungen könnten innerhalb seiner eigenen Regierung für Wirbel sorgen: Erst vor wenigen Wochen hatte die US-Regierung den Kongress um zusätzliche Milliarden für den Kampf gegen die Pandemie gebeten, um ihr Test- und Impfangebot auch während einer möglichen Corona-Welle im Herbst aufrechterhalten zu können. Die Corona-Beschränkungen in den USA wurden jedoch weitgehend aufgehoben. Auch die Reisebewegungen sind wieder auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. NDR
HH: Tausende nutzten Corona-Arbeitsmarktprogramm
Während der Pandemie haben rund 12.000 Hamburgerinnen und Hamburger das Corona-Arbeitsmarktprogramm der Sozialbehörde genutzt. Das geht aus einem Bericht der Sozialbehörde an die Bürgerschaft hervor, der NDR 90,3 vorliegt. Die Corona-Pandemie sei für viele Menschen auch in beruflicher Hinsicht ein scharfer Einschnitt gewesen, sagte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Mit dem Programm wollte der Senat die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt abmildern und den Menschen die Chance geben, sich beruflich neu- oder umzuorientieren, so Leonhard. Demnach besuchten die Teilnehmenden Weiterbildungsprogramme oder erhielten Coachings für Fachkräfte. Auch 138 Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe, deren Betriebe wegen Corona geschlossen waren, konnten so ihre Ausbildung erfolgreich abschließen. NDR
EU-Kommission will Krisen besser vorbeugen
Die EU-Kommission präsentiert heute Vormittag neue Maßnahmen zur Bewältigung von Krisen wie der Corona-Pandemie oder Russlands Krieg gegen die Ukraine. Einem bereits zuvor bekannt gewordenen Gesetzentwurf zufolge sollen künftig im Zweifel zum Beispiel Produktionsvorgaben für Firmen gemacht werden können. Auch könnte EU-Staaten vorgeschrieben werden, dass sie Reserven von wichtigen Gütern anlegen müssen. Mit dem Vorhaben sollen auch gestörte Lieferketten sowie kilometerlange Staus wegen geschlossener Grenzen verhindert werden. NDR
Sieben-Tage-Inzidenzen im Norden steigen
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sind im Norden laut Robert Koch-Institut (RKI) überall gestiegen: auf 294,9 in Niedersachsen (Vorwoche: 283,9), auf 334,5 im Bundesland Bremen (Vorwoche: 281,6) und auf 329,8 in Mecklenburg-Vorpommern (Vorwoche: 286,8). In Hamburg stieg die Sieben-Tage-Inzidenz auf 135,2 (Vorwoche: 123,7) und auf 219,9 in Schleswig-Holstein (Vorwoche: 199,4). Bundesweit liegt sie bei 243,3. Viele Bundesländer melden am Wochenende gar nicht oder nicht vollständig ans RKI. Daher stehen keine Zahlen für Neuinfektionen zur Verfügung. Aufgrunddessen sind auch die am Montag veröffentlichten Zahlen in ihrer Aussagekraft sehr begrenzt. NDR
Münchener Oktoberfest startet: Millionen Menschen erwartet
Nach zwei Jahren Pause findet die Wiesn
in München wieder statt. Mediziner rechnen danach mit vielen Corona-Neuinfektionen, viele äußern sich aber recht entspannt. Auch in NRW wird gefeiert.
Sechs Stunden vor der offiziellen Eröffnung des Münchener Oktoberfests um 12 Uhr Mittag haben schon mehrere Dutzend Menschen noch bei Dunkelheit auf den Einlass gewartet. Einige hatten Brotzeiten dabei, noch mehr glühten mit mitgebrachtem Bier vor.
Nach zwei Jahren Pause scheint die Vorfreude groß zu sein, die ersten Besucher rannten freudestrahlend auf das Gelände. Es wird von demselben Feeling wie früher
gesprochen. Bis zum 3. Oktober werden in München Millionen Gäste erwartet.Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat das Oktoberfest der Tradition folgend inzwischen bereits mit dem Anzapfen des ersten Fasses Bier eröffnet. Die erste Maß bekam dann auch traditionell Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Feiern ohne Corona-Auflagen
Und die Pandemie? Corona-Regeln gibt es keine, die Gäste dürfen grundsätzlich ohne Auflagen feiern. Die Behörden fordern allerdings dazu auf, sich bei Erkältungssymptomen zu testen und zum Schutz anderer nicht krank zum Fest zu kommen.
Dass es viele Neuinfektionen geben wird, liegt für Medizinerinnen und Mediziner nahe. Sie rechnen nach dem Oktoberfest - wie nach anderen Volksfesten - mit einer erhöhten Anzahl an Infektionen. Trotzdem äußern sich viele verhältnismäßig entspannt.
Mediziner geht nicht von Überlastung der Kliniken nach Wiesn
aus
Die Zahl der Atemwegserkrankungen insgesamt ist aktuell auf dem Niveau der Vor-Pandemiejahre
, sagt der Pandemiebeauftragte des Universitätsklinikums rechts der Isar der TU München, Christoph Spinner. Er erwartet durch die Wiesn zwar einen zwei- bis dreifachen Anstieg der Corona-Infektionszahlen, aber keine Überlastung der Kliniken. Allerdings rät er Menschen mit erhöhtem Risiko, wegen der Ansteckungsgefahr auf einen Besuch zu verzichten oder zumindest die Bierzelte zu meiden.
Der ehemalige Chef des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hält Volksfeste in diesem Herbst in Deutschland für vertretbar. Die Corona-Lage sei aktuell gut beherrschbar
, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Oktoberfest in NRW unter anderem bei Mülheim, in Solingen und Kleve
Das Oktoberfest kommt auch nach NRW. Zwar sind etwa die Feste in Neuss im Rennbahnpark und in Köln am Südstadion abgesagt worden, was unter anderem damit begründet wurde, dass wegen Corona noch immer die Planungssicherheit fehle; an vielen anderen Orten gibt es aber Partys.
Gefeiert wird etwa bei Mülheim auf dem Flugplatz Essen/Mülheim und in Solingen in der Klingenhalle. In Kleve, wo an drei Wochenenden insgesamt 12.000 Menschen erwartet werden, ist das Oktoberfest am Freitag schon mit dem Anstich eröffnet worden. WDR
Sorge vor Corona-Variante BJ.1: Streeck gibt Einschätzung ab - auch zum Oktoberfest
Das Oktoberfest in München steht an. Das erste Mal findet die Wiesn mit Corona statt. Der Virologe Hendrik Streeck gibt seine Einschätzung ab.
München - Seit bald drei Jahren begleitet uns die Corona-Pandemie. Das Coronavirus ist seitdem oft mutiert. In Deutschland dominiert im Moment die BA.5-Variante von Omikron. Von der Omikron-BA.2-Variante gibt es sogar mehrere Untermutationen. Erst kürzlich wurde wieder eine entdeckt: BJ.1. Bislang sind aber nur rund 70 Infektionen weltweit bekannt, die meisten davon in Indien.
BJ.1 gefährlich für die Wiesn? Virologe Streeck: Nicht alles futsch, was wir erreicht haben
Allerdings wurde die Virus-Variante BJ.1 auch in Österreich entdeckt. Die neue Variante könnte nun gefährlich werden, auch mit Blick auf das Oktoberfest. Österreich ist ja recht nah an München gelegen und viele Österreicher kommen gerne auf die Wiesn.
In einem Interview mit n-tv erklärte der Bonner Virologe Hendrik Streeck: Man muss erstmal festhalten, solche Mutationen passieren andauernd. Daher können wir noch gar nicht sagen, ob sich die BJ.1-Variante durchsetzt. Ein anderer Favorit ist zum Beispiel die BA.2.75.2-Variante.
Das seien Varianten, bei denen es vermehrt Mutationen an der Oberfläche vom Virus gebe. Also, da wo die Antikörper anbinden, wo das Immunsystem angreift.
Dadurch könne das Immunsystem das Virus nicht mehr ganz so gut erkennen.
Aber das ist keine komplette Immunflucht, man hat immer noch eine Teilimmunität, auch wenn man gegen das ursprüngliche Virus geimpft wurde. Was man sagen muss: Man muss es beobachten. Aber es gibt jetzt keinen Grund, zu glauben, dass alles, was wir in den letzten zweieinhalb Jahren erreicht haben, wieder futsch wäre, wenn sich diese Variante durchsetzt.
Oktoberfest und Corona: Streeck sieht mögliches Superspreading-Event
in München
Streeck wurde auch zum Oktoberfest gefragt, wie groß seine Sorge vor einem Superspreader-Event sei. Schließlich würden wieder Menschen aus der ganzen Welt erwartet. Ich hoffe, die Kollegen in München werden das sehr genau beobachten. Weil es ist in der Tat so, dass beim Oktoberfest natürlich Millionen Menschen zusammenkommen und es so leicht zu einem Superspreading-Event kommen kann.
Man könne es aber noch nicht genau einschätzen, was das am Ende bedeute. Aber es wird für uns interessant werden. Natürlich auch im Hinblick auf Herbst und Winter, wenn wir Public-Viewing für die Weltmeisterschaft haben, wie wir dann in Zukunft damit umgehen. Aber einschätzen können man es leider erst, wenn wir mitten im Oktoberfest sind.
Der Virologe will sich übrigens nicht ein viertes Mal gegen Corona impfen lassen. TZ/md
Oktoberfest: Die größte Verbrüderung gegen die Wirklichkeit
Die Wiesn ist ein Superspreading-Event mit Ansage. Ein jeder Besucher ahnt das, und trotzdem werden Millionen mitmachen.
Stunden vor der Eröffnung harren Dutzende vor den Eingängen
Noch knapp 30 Minuten, bis die Tore zum 187. Oktoberfest öffnen. Vor dem Eingang hat sich bereits eine lange Schlange gebildet, die ersten kamen bereits in der Dunkelheit. Mittlerweile stehen die Menschen vor dem Haupteingang bis fast zur Bavaria. Laut Informationen von vor Ort endet die Schlange auf Höhe des Hackerzelts.
Um 12 Uhr eröffnet Dieter Reiter das Oktoberfest - nach zweijähriger Corona-Pause. Lange vor dem offiziellen Start des Münchner Oktoberfests am Mittag haben sich an den Eingängen Warteschlangen gebildet. Sechs Stunden vor der offiziellen Eröffnung warteten am frühen Morgen mehrere Dutzend Menschen bei kaltem Herbstwetter auf den Einlass, einige hatten Brotzeit mitgebracht - noch mehr glühten mit mitgebrachtem Bier vor.
Die ersten waren am frühen Morgen noch bei Dunkelheit gekommen. In den Straßen strömten zahlreiche Menschen in Dirndl und Lederhose Richtung Festgelände. Die meisten Besucher hatten Rucksäcke und größere Taschen zu Hause gelassen. Diese sind aus Sicherheitsgründen verboten.
München – Endlich wieder O'zapft is!
Nach zwei Jahren Corona-Pause startet die Wiesn am 17. September wieder. Startschuss ist traditionell der Anstich durch Münchens Oberbürgermeister. Am Samstag übernimmt das Dieter Reiter (SPD) im Schottenhamel Zelt um Punkt 12 Uhr. 2019 brauchte er zwei Schläge, bis das Fass zum Zapfen bereitstand. Bevor das Fass nicht angestochen ist, gibt's auch kein Bier für die Besucher.
Anstich durch OB Reiter - erste Maß erhält Markus Söder
Die Tradition besagt, dass die erste Maß an den Ministerpräsidenten geht. Markus Söder (CSU) freut sich schon auf seinen Wiesn-Besuch, erst kürzlich kündigte er an, ohne Maske auf dem Oktoberfest zu erscheinen, was bei dem ein oder anderen negative Reaktionen auslöste.
Die Wiesn 2022 findet ohne ein Corona-Hygienekonzept statt, gewisse Einlassregeln gilt es aber dennoch zu beachten. Die gemütliche Oide Wiesn als Ergänzung zum Oktoberfest findet 2022 selbstverständlich ebenfalls wieder statt. Für drei Euro Eintritt gibt's nostalgische Fahrgeschäfte, ein Museumszelt und gemütliche Bierzelte.
Es scheint offenbar kein Kaiserwetter zum diesjährigen Start der Wiesn zu geben. Die Wetter-Prognosen sehen düster aus, es soll kühl und vor allem nass werden. Ob der erste Tag regelrecht ins Wasser fällt, scheint immer wahrscheinlicher. Das wird allerdings den Besucheransturm kaum abhalten können. tkip
Bundesrat stimmt über neue Corona-Regeln ab
Der Bundesrat stimmt heute über die vom Bundestag bereits beschlossenen neuen Corona-Regeln für den Herbst und Winter ab. Zu den zentralen Bestimmungen, die vom 1. Oktober bis 7. April 2023 gelten sollen, zählt eine bundesweite Maskenpflicht in Fernzügen, Kliniken und Arztpraxen. Zudem könnten die Bundesländer auch in Restaurants und anderen Innenräumen wieder das Tragen von Masken vorgeben. In Flugzeugen soll diese Pflicht entfallen. Lockdowns, Betriebs- oder Schulschließungen soll es nicht mehr geben.
Schleswig-Holstein, Thüringen und Bayern wollen ihre Zustimmung im Bundesrat verweigern. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte am Morgen auf NDR Info, es gebe zu viele offene Fragen und die rechtliche Grundlage sei damit zu unklar. NDR
Neuer Corona-Impfstoff: Wenig los im Impfzentrum Neumünster
Der erste an Omikron angepasste Impfstoff liegt vor - auch im Impfzentrum Neumünster. Aber das Interesse ist eher gering. Etwa 40 Menschen am Tag kommen dieser Tage für eine Corona-Schutzimpfung. Im Jahr 2021 sah das noch anders aus. Wir haben hier im Impfzentrum Neumünster bis zu 1.000 Menschen am Tag geimpft
, erinnert sich der leitende Arzt. Es ist nun eine andere Ära. Auch weil so viele Menschen schon geschützt sind: Die meisten kommen zur ersten oder zweiten Booster-Impfung.
Der Arzt hofft, dass bald mehr Impfwillige kommen. NDR
Nach Corona-Zwangspause: Hamburger Hafengeburtstag beginnt
Zwei Jahre lang mussten Schiffsbegeisterte Corona-bedingt auf den Hamburger Hafengeburtstag verzichten. Doch ab heute findet das dreitägige Volksfest wieder statt. Zum traditionellen Termin Anfang Mai konnte wegen der Pandemie noch nicht gefeiert werden. Nun werden mehrere Hunderttausend Besucherinnen und Besucher entlang der Elbe zwischen Fischauktionshalle und Elbphilharmonie erwartet. NDR
Nicht gezahlte Corona-Prämien für Pflegekräfte sorgen für Empörung
Nach einem Bericht über nicht gezahlte Corona-Prämien an Pflegekräfte hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Kassen zu schärferer Überprüfung aufgefordert. Pflegekräften ihren rechtmäßigen Bonus zu verwehren, ist Betrug
, erklärte Lauterbach am Donnerstag in Berlin. Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, verlangte Aufklärung. Moll sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), wenn Boni nicht gezahlt worden seien, ist das nicht zu akzeptieren und muss transparent aufgeklärt und wo nötig auch verfolgt werden
. Kritische Kommentare kamen auch vom Pflege-Berufsverband und von der FDP.
Lauterbach erklärte, mit dem Bonus habe der Gesetzgeber den Pflegekräften seinen Dank für die Arbeit während der Pandemie zum Ausdruck bringen wollen. Die Pflegebevollmächtigte sagte: Wenn diese Mittel von einigen Arbeitgebern nicht beantragt - oder noch schlimmer, in die eigene Tasche gesteckt werden, dann wirft das ein düsteres Licht auf diese Arbeitgeber.
Einem bisher unveröffentlichten Prüfbericht des Bundesrechnungshofs zufolge haben viele Pflegekräfte den 2020 versprochenen, staatlich finanzierten Corona-Bonus von bis zu 1.500 Euro offenbar nicht erhalten. Das berichteten die Süddeutsche Zeitung
, NDR und WDR. Der ihnen vorliegende Bericht komme zu dem Ergebnis, das Verfahren zur Auszahlung der Prämien sei fehler- und missbrauchsanfällig
gewesen.
Zahlreiche Einrichtungen hätten dem Prüfbericht zufolge keine Auszahlung der Bundesmittel
beantragt. Andererseits hätten manche Firmeninhaber die staatliche Prämie nicht nur für ihre Beschäftigten, sondern zu Unrecht
auch für sich selbst geltend gemacht. Der Bericht der Kontrollbehörde für die Staatsfinanzen soll im November im zuständigen Haushalts- beziehungsweise Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestags beraten und erst dann veröffentlicht werden.
Der Bundesrechnungshof befürchtet, dass sich die Unregelmäßigkeiten bei der Corona-Prämie in diesem Jahr wiederholen, da Auszahlungen von Prämien an rund 1,2 Millionen Beschäftigte in einer Gesamthöhe von rund einer Milliarde Euro für 2022 nach dem gleichen Muster erfolgen sollten wie beim ersten Corona-Bonus. Es sei zu erwarten, dass sich damit die Anfälligkeit des bisherigen Verfahrens für Fehler und Missbrauch
fortsetzte, zitierte die Süddeutsche Zeitung
aus dem Prüfbericht.
Der Caritasverband erklärte auf Anfrage, dass ihm von Problemen bei der Auszahlung des Bonus nichts bekannt sei. Verbandssprecherin Mathilde Langendorf sagte dem epd, soweit man wisse, hätten die Caritas-Träger und Einrichtungen der Altenhilfe die Zahlung vorgenommen. Die Diakonie Deutschland erklärte ebenfalls, es gebe derzeit keine Anzeichen dafür, dass der Bonus in diakonischen Einrichtungen nicht gezahlt worden sei. Man habe aber von Anfang an kritisiert, dass es sich um ein extrem bürokratisches Verfahren handele. Deshalb habe man den Einrichtungen Informationen und Hilfestellungen geliefert, erklärte eine Sprecherin.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) wiederholte seine Kritik an den Bonuszahlungen. Damit könne man den beruflich Pflegenden nicht helfen und keinen jahrelangen Reformstau ausgleichen, erklärte Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper. epd
Ramelow will Infektionsschutzgesetz nicht zustimmen
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hält die Entscheidung, die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitsbereich nicht aufzuheben, für falsch. Ich habe dafür kein Verständnis. Meine Zustimmung wird das Infektionsschutzgesetz des Bundes in dieser Form nicht haben
, sagte der Linke-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Über seine Haltung werde er die Mitglieder der rot-rot-grünen Landesregierung informieren.
In der Bundesratssitzung an diesem Freitag stehe das Gesetz auf der Tagesordnung. Ramelow ist derzeit auch Präsident des Bundesrates. Die Impfpflicht und Bußgelder bei Nichteinhaltung sorgen seit Monaten für Kritik und Widerstand bei vielen Beschäftigten im Gesundheitsbereich. Es sollte nicht weiter Unfrieden gestiftet werden, nur weil der Bundestag nicht die Kraft hatte, eine allgemeine Impfpflicht zu beschließen
, sagte Ramelow. Er verwies darauf, dass sich Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) mit der Kritik an dieser Regelung im Infektionsschutzgesetz auch schriftlich an die Bundesregierung gewandt habe.
Es sei auch nicht akzeptabel, dass sich die Gesundheitsämter wegen der umstrittenen einrichtungsbezogenen Impfpflicht in betriebliche Konflikte begeben müssten, so Ramelow. Die rot-rot-grüne Koalition in Thüringen enthält sich nach einer internen Vereinbarung im Bundesrat, wenn es innerhalb der drei Parteien Linke, SPD und Grüne unterschiedliche Auffassungen zu einer anstehenden Entscheidung gibt. Formal gebe es aber keine Enthaltung im Bundesrat, sagte Ramelow. Der Bundesratspräsident fragt nur, wer stimmt zu.
dpa
RKI: Rückgang bei Corona-Infektionen nach Wochen gestoppt
Der recht langanhaltende Rückgang bei den Corona-Ansteckungen in Deutschland ist laut Robert Koch-Institut (RKI) gestoppt. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz etwa sei im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben, nachdem sie zuvor sieben Wochen lang zurückgegangen war
. Das geht aus dem Covid-19-Bericht des Berliner Instituts vom Donnerstagabend hervor, der sich vor allem auf die Vorwoche bezieht. Neben der nur noch eingeschränkt aussagekräftigen Inzidenz blickt das RKI auch auf eine Reihe weiterer Indikatoren. Auch bei schweren Covid-19-Erkrankungen zum Beispiel setzte sich der rückläufige Trend den Daten zufolge nicht weiter fort. Bei der Zahl der davon betroffenen Intensivpatienten etwa war von einem Plateau die Rede. dpa
Stiko-Empfehlung zu Omikron-Boostern erwartet
Die Ständige Impfkommission (Stiko) berät voraussichtlich heute über Empfehlungen zum Einsatz der an Omikron-Untervarianten angepassten Corona-Impfstoffe. Das hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag in einem Interview mit den Sendern RTL/ntv angekündigt. In der EU sind Vakzine der Konzerne BionTech/Pfizer und Moderna gegen die Omikron-Untergruppe BA.1 sowie gegen die inzwischen in Deutschland dominierende Variante BA.5 bereits zugelassen. NDR
RKI registriert 46.514 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 244,4
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 244,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.28 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 236,2 gelegen (Vorwoche: 223,1; Vormonat: 317,8).
Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46 514 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 42 057) und 230 Todesfälle (Vorwoche: 117) innerhalb eines Tages.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.604.993 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Virologe Streeck will keine vierte Corona-Impfung erhalten
Der Virologe Hendrik Streeck will sich kurzfristig keine vierte Impfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen. Ich werde mich diesen Herbst nicht wieder gegen Corona impfen lassen, weil ich inzwischen dreimal geimpft wurde und im Sommer einmal infiziert war
, sagte Streeck der Bild
-Zeitung. Damit seien seine Immunantworten stark genug
. Die Infektion wirke wie ein zusätzlicher Booster
.
Streeck betonte zugleich: Eine vierte Impfung wäre für mich aber auch nicht nötig, hätte ich keine Infektion gehabt, auch wenn die Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder stark ansteigen sollten.
Der 45-Jährige begründete seine persönliche Entscheidung auch mit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission: Die drei Impfungen schützen bei gesunden Menschen unter 60 Jahren hervorragend gegen einen schweren Verlauf.
Eine vierte Impfung werde nur für Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren von der Ständigen Impfkommission empfohlen.
Der Bonner Virologe arbeitet auch im Corona-Expertenrat der Bundesregierung mit. Er hatte bereits Anfang September vor zu hohen Erwartungen an neue angepasste Omikron-Impfstoffe gewarnt. Man muss ganz deutlich sagen: Die Verwendung des angepassten Impfstoffs ist nicht bei allen Menschen nötig
, hatte Streeck in einem dpa-Interview gesagt. dpa
Heftige Kritik am Gesundheitsministerium
Viele Pflegekräfte haben die versprochene Corona-Prämie nicht erhalten. Das geht aus einem Bundesrechnungshof-Bericht hervor, der NDR, WDR und SZ vorliegt. Schuld sei ein fehleranfälliges
Auszahlungsverfahren - das wieder zum Einsatz kommen könnte.
Im Jahr 2020 konnten sich die Pflegekräfte in Altenheimen und Kliniken über eine Corona-Prämie freuen. 1000 Euro pro Pflegekraft spendierte der Bund - steuerfrei und ohne Sozialversicherungsabzüge. 500 Euro sollten zusätzlich von den Bundesländern dazukommen. Um den vom Bund finanzierten Teil des Bonus zu erhalten, müssen Sie als Beschäftigter nichts tun
, teilte das Gesundheitsministerium von Jens Spahn damals auf seiner Webseite mit. Sie erhalten den Bonus automatisch von ihrem Arbeitgeber.
Dass dieses Versprechen ein bisschen zu vollmundig war, geht aus einem aktuellen Bericht des Bundesrechnungshofes hervor, der das Finanzgebaren des Gesundheitsministerium in der Corona-Pandemie unter die Lupe genommen hat. Der 29-seitige Bericht wurde Ende vergangener Woche an den Haushaltsausschuss des Bundestages geschickt und liegt NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung
vor.
In dem Bericht kommt der Rechnungshof zu dem Ergebnis, dass das Verfahren, mit dem die Corona-Prämie ausgezahlt wurde, fehler- und missbrauchsanfällig
war. Zahlreiche Pflegeeinrichtungen
hätten demnach die Auszahlung der Bundesmittel gar nicht beantragt - die 1000 Euro vom Staat seien bei den in diesen Einrichtungen beschäftigten Pflegekräften also gar nicht angekommen, kritisiert der Rechnungshof. Gleichzeitig hätten Chefs anderer Pflegeeinrichtungen die Corona-Prämie nicht nur für ihre Beschäftigten, sondern zu Unrecht
auch für sich selbst in Anspruch genommen.
Die Mittel zur Pandemiebekämpfung in Milliardenhöhe wurden teilweise für eine von der Pandemie unabhängige Subventionierung von Krankenhäusern verwendet
, schreibt der Rechnungshof und kommt zu dem Fazit: In weiten Teilen wurde und wird absehbarem Missbrauch bei der Mittelverwendung nicht effektiv entgegengesteuert.
Auch zu diesem Fazit wollte sich das Lauterbach-Ministerium auf Anfrage nicht äußern.
Der Prüfbericht soll im November im zuständigen Haushalts- beziehungsweise Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages beraten und erst dann veröffentlicht werden. Das Gesundheitsministerium hatte bereits Stellung bezogen, seine Hinweise hat der Rechnungshof berücksichtigt. Das bedeutet: Was der Prüfbericht an Kritik enthält, hat das Ministerium aus Sicht des Rechnungshofes nicht entkräften können. Von Markus Grill, NDR/WDR
WHO-Chef: Ende der Corona-Pandemie in Sicht
Die Corona-Pandemie nähert sich nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO ihrem Ende. Die Welt sei noch nie in einer besseren Position gewesen. Wir haben es noch nicht geschafft. Aber das Ende ist in Sicht
, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch bei einer virtuellen Pressekonferenz. Vorerst aber müssten die Länder noch an ihren Bemühungen im Kampf gegen das Coronavirus festhalten. Die WHO fordert alle Länder auf, weiterhin zu testen und vor allem zu impfen. Besonders die Älteren und das Gesundheitspersonal sollten zu 100 Prozent geimpft werden. Jedes Land sollte insgesamt anstreben, 70 Prozent seiner Bevölkerung geimpft zu haben. In der vergangenen Woche starben nach Angaben der UN-Behörde so wenige Menschen an dem Erreger wie seit März 2020 nicht mehr. Die WHO erwarte auch in Zukunft Erkrankungswellen, sagte Maria Kerkhove, technische Leiterin des Covid-19-Programms. Die Welt habe mit Impfstoffen und antiviralen Medikamenten aber machtvolle Instrumente dagegen in der Hand. NDR
Long-Covid-Studie der AOK: Wenige Betroffene, aber lange Fehlzeiten
Seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 ist einer Studie zufolge mehr als jeder fünfte erwerbstätige AOK-Versicherte im Zusammenhang mit einer akuten Covid-19-Erkankung am Arbeitsplatz ausgefallen. 3,8 Prozent dieser Personen waren aufgrund einer Long-Covid- oder Post-Covid-Symptomatik arbeitsunfähig, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Eine akute Covid-19-Infektion war nach den Angaben mit durchschnittlich 9,5 krankheitsbedingten beruflichen Ausfalltagen verbunden. Bei Beschäftigten mit einer anschließenden Long-Covid- oder Post-Covid-Symptomatik seien es fast sieben Wochen gewesen.
Detaillierte Auswertungen des WIdO zeigen große Unterschiede hinsichtlich der verschiedenen Virusvarianten. So waren in der seit Frühjahr 2022 durch die Omikron-Variante geprägten Krankheitswelle nur 2,1 Prozent der Beschäftigten wegen Long-Covid oder Post-Covid krankgeschrieben, während es beim Vorherrschen der Delta-Variante 6,3 Prozent waren. "Damit gibt es aktuell zwar ein geringeres Risiko für eine mögliche anschließende Long-Covid- beziehungsweise Post-Covid-Symptomatik. Die erkrankten Beschäftigten waren aber auch in der Omikron-Welle noch schwer beeinträchtigt und fehlten durchschnittlich mehr als fünf Wochen am Arbeitsplatz", sagte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des AOK-Instituts. Insgesamt ist nach Angaben der Krankenkasse der Krankenstand zwischen Januar und Juli 2022 mit 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sehr stark gestiegen (Krankenstand Januar bis Juli 2021: 5,1 Prozent). Dabei sei die Quote von Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen auf 28,8 Prozent angestiegen und habe sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht. NDR
Nach Volksfest: Inzidenz im bayerischen Landkreis Kelheim über 1.000
Knapp zwei Wochen nach Beginn des Volksfestes Gillamoos in Abensberg und neun Tage nach dem dortigen politischen Frühschoppen hat die Corona-Inzidenz im bayerischen Landkreis Kelheim die Marke von 1.000 überschritten. Am Mittwoch meldete das Robert Koch-Institut einen Wert von 1.075,5. Das ist das Dreieinhalbfache des Wertes vor einer Woche und der höchste Wert in ganz Deutschland. Derzeit finden sich sechs bayerische Landkreise und Städte unter den zehn bundesweit höchsten Inzidenzen. Bei allen gibt es zumindest zeitlich einen Zusammenhang mit Volksfesten. NDR
Düsseldorf: Krankenschwester nach Tod eines Covid-Patienten verurteilt
Eine Krankenschwester ist in Düsseldorf wegen versuchten Totschlags an einem Covid-Patienten schuldig gesprochen worden. Das Landgericht verurteilte die Frau am Mittwoch zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Außerdem verhängte das Gericht ein vierjähriges Berufsverbot gegen die 41-Jährige. Sie ist davon ausgegangen, zum Wohl des Patienten zu handeln
, sagte der Vorsitzende Richter. Ihr Motiv sei Mitleid gewesen. Die Krankenschwester hatte gestanden, die Dosis eines Blutdruckmedikaments halbiert zu haben, um das Leiden des 52-jährigen Covid-19-Patienten auf der Intensivstation zu verkürzen. Der Patient war wenige Stunden später gestorben. Weil nicht auszuschließen war, dass er auch ohne den eigenmächtigen Eingriff der Krankenpflegerin gestorben wäre, war der Frau nur versuchter Totschlag vorgeworfen worden. NDR
EU-Kommission lässt Booster gegen Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 zu
Die Europäische Kommission hat einen weiteren an Omikron angepassten Impfstoff zugelassen. Der Booster der Unternehmen Biontech/Pfizer richte sich gegen die aktuellen Corona-Varianten, teilte Präsidentin Ursula von der Leyen am Montag auf Twitter mit. Zuvor hatte ein Expertenausschuss der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des an die Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Vakzins empfohlen. Das Mittel zielt daneben wie die bisherigen Impfstoffe auf die Ursprungsvariante von Sars-CoV-2 ab.
Erwartet werde ein breiterer Schutz gegen verschiedene Corona-Varianten, teilte die EMA mit. Empfohlen werde die Impfung für Menschen ab 12 Jahren als Auffrischung. BA.4/BA.5 sind die Omikron-Sublinien, die derzeit nach Daten aus Stichproben quasi alle Corona-Infektionen in Deutschland verursachen.
Wegen der Aktualität gibt es zu dem BA.4/BA.5-Impfstoff noch keine abgeschlossenen klinischen Studien. Wie die EMA erklärte, berücksichtigte der Expertenausschuss alle verfügbaren Daten - zum Beispiel auch zu dem erst kürzlich in der EU zugelassenen angepassten Impfstoff, der auch auf die Omikron-Sublinie BA.1 abzielt. Für ihn existieren klinische Daten. Demnach wird jedoch angenommen, dass der an BA.4/BA.5 angepasste Impfstoff vergleichbar sicher ist wie der an BA.1 angepasste Booster und der ursprüngliche Biontech/Pfizer-Impfstoff, zu dem es große Datenmengen gebe. Die Auslieferung dieses BA.1-Impfstoffes hat in Deutschland vor einigen Tagen begonnen. BA.1 zirkuliert in Deutschland mittlerweile nicht mehr.
Bislang gibt es noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zum Einsatz von an Omikron angepassten Auffrischimpfungen. Laut Minister Lauterbach arbeitet das Gremium aber bereits an Empfehlungen. dpa
Virologin Protzer erwartet keine Klinik-Überlastungen im Winter
Die Münchner Virologin Ulrike Protzer rechnet nicht mit einer Überlastung der Krankenhäuser in einer möglichen Corona-Winterwelle. Wir haben durch die Impfungen und durch die durchgemachten Infektionen eine sehr gute Immunlage aufgebaut
, sagte die Medizinerin der TU München der Augsburger Allgemeinen
.
In einigen Wochen werde man zwar mit einem Anstieg bei Atemwegserkrankungen, darunter auch Corona, rechnen müssen. Aber: Unser Immunsystem ist viel besser vorbereitet als in den letzten zwei Jahren.
Die Corona-Impfungen nannte die Medizinerin einen echten Gamechanger
. Vor den Impfungen habe Corona gerade bei älteren Menschen schwere, teils dramatische Verläufe verursacht. Seit ein Großteil dreifach geimpft ist, ist das komplett anders.
Dagegen müsse man eine verstärkte Grippewelle durchaus befürchten, sagte Protzer. Da hatten wir durch das konsequente Maskentragen in den vergangenen zwei Jahren sehr wenige Fälle, aber das wird uns dieses Jahr wieder treffen.
dpa
Tödlicher Maskenstreit: Urteil in Mordprozess erwartet
Im Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht soll heute das Urteil verkündet werden. Die Staatsanwaltschaft hat lebenslange Haft für den Angeklagten gefordert. Außerdem soll das Landgericht Bad Kreuznach die besondere Schwere der Schuld feststellen. Sollte das Gericht dem folgen, wäre eine Haftentlassung des heute 50-Jährigen bei einer Verurteilung zu einer lebenslangen Haft nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, aber in der Praxis so gut wie ausgeschlossen. Die Verteidigung hat den Tatvorwurf des Mordes zurückgewiesen. Die beiden Anwälte des Deutschen plädierten auf Totschlag mit erheblich eingeschränkter Schuldfähigkeit des Angeklagten, der nach Schätzung eines Gutachters zum Zeitpunkt des tödlichen Schusses rund zwei Promille Alkohol im Blut hatte. Die Tat am 18. September 2021 an einer Tankstelle im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. NDR
NDS: Hundesteuer-Einnahmen während Pandemie deutlich gestiegen
Die Hundesteuer-Einnahmen in Niedersachsen sind in den vergangenen Jahren gestiegen - im zweiten Jahr der Corona-Pandemie besonders stark. Zahlten Hundebesitzer im Jahr 2016 insgesamt noch 36,6 Millionen Euro, waren es im vergangenen Jahr rund 42,93 Millionen Euro, wie das Landesamt für Statistik auf Anfrage mitteilte. Die Einnahmen der öffentlichen Kassen kletterten von Jahr zu Jahr zwischen 1,1 und 1,2 Million Euro. In den Corona-Jahren war der Anstieg von 2020 zu 2021 den Angaben zufolge jedoch mit 1,6 Millionen Euro noch deutlich höher. Dem Landesamt lagen nach Auskunft eines Sprechers keine Daten dazu vor, ob das mit einer gestiegenen Zahl von Vierbeinern zu tun hat - also mit einem Trend zum Haustier während der Corona-Krise. NDR
RKI registriert 54.930 Neuinfektionen – Inzidenz steigt leicht auf 229,9
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Dienstagmorgen mit 229,9 an. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 216,2 gelegen (Vorwoche: 219,1; Vormonat: 342,2).
Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 54.930 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 49.709) und weitere 90 Todesfälle (Vorwoche: 99) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der bislang in der Pandemie gemeldeten Todesfälle auf 148.389. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.507.180 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa, Reuters
Rüffer kritisiert Gesetzentwurf zu Triage
Sollten während einer Pandemie zu wenig Intensivbetten zur Verfügung stehen, brauchen Ärztinnen und Ärzte klare Handlungsanweisungen, welche Patientinnen und Patienten zuerst versorgt werden sollen. Der im August vom Kabinett beschlossene Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht als Entscheidungskriterium die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Patienten als maßgebliches Kriterium vor, ob er ein Bett bekommt oder nicht. Kriterien wie Alter, Behinderung und Grad der Gebrechlichkeit werden nicht berücksichtigt. In der Grünen-Bundestagsfraktion gibt es erhebliche Vorbehalte gegen den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Regelung der Triage
, sagte nun die für Behindertenpolitik zuständige Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer (Bündnis 90/ Die Grünen) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Bei der geplanten Neuregelung bestehe weiterhin die Gefahr, dass ältere und behinderte Menschen bei knappen Behandlungskapazitäten diskriminiert würden. Rüffer schlug stattdessen vor, in einer Triage-Situation den Zufall entscheiden zu lassen, etwa durch ein Losverfahren. NDR
Lauterbach optimistisch für den Herbst
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht für den Herbst derzeit keine Corona-Lockdowns auf Deutschland zukommen. Lockdowns sind nicht mehr vertretbar. Es sei denn, wir kämen zurück in die pandemische Lage. Die Gefahr sehe ich aber nicht
, sagte Lauterbach der Rheinischen Post
. Auch Schließungen von Schulen oder des Gastgewerbes brauche es nicht mehr. Lauterbach sagte, das Land werde mit Impfstoffen, Medikamenten und guten digitalen Daten zur Pandemie gut vorbereitet sein
.
Der Berliner Virologe Christian Drosten hingegen rechnet mit einer starken Corona-Welle noch vor Dezember. Längere Arbeitsausfälle seien wahrscheinlich. Die Politik müsse deshalb bessere Vorkehrungen treffen, forderte er. NDR
Niedersachsen startet mit Omikron-Impfungen
In Niedersachsen können sich die Menschen von heute an gegen die Corona-Variante Omikron impfen lassen. Die Kassenärztliche Vereinigung in Niedersachsen rechnet allerdings nicht mit einem Ansturm der Patienten. Das Interesse an dem Impfstoff sei eher verhalten. Die Ständige Impfkommission empfiehlt den Booster außerdem bislang nur Menschen, die entweder älter als 60 Jahre oder vorerkankt sind. NDR
Maskenpflicht: Bahn-Betriebsrat befürchtet Übergriffe auf Personal
Der Betriebsrat der Bahn fürchtet wegen der auch künftig geltenden FFP2-Maskenpflicht in den Zügen eine Zunahme von Übergriffen auf das Personal. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende, Manfred Scholze, sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, die Zahl der Angriffe sei bereits signifikant gestiegen und werde durch die Maßnahme der Bundesregierung weiter steigen. Es sei rücksichtslos
gegenüber dem Bahnpersonal, die Maskenpflicht in den Fernzügen jetzt nicht aufzuheben, so Scholze weiter.
Das neue Infektionsschutzgesetz sieht die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen weiterhin vor - in Flugzeugen jedoch nicht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begründete die Unterscheidung mit einer besseren Belüftung in Flugzeugen. NDR
Lauterbach reist zu Besuch nach Israel
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach reist am Sonnabend zu einem mehrtägigen Besuch nach Israel. Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte, nimmt er dort an einer Regionalkonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) teil. Zudem wolle sich der Minister über die israelische Strategie gegen die Corona-Pandemie informieren. Geplant ist den Angaben zufolge auch der Besuch mehrerer Krankenhäuser. Ein Thema der Gespräche soll der Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich sein. NDR
Drosten rechnet mit starker Corona-Welle noch vor Dezember
Der Virologe Christian Drosten rechnet mit einer starken Corona-Welle noch vor Dezember. Auch wenn die Verläufe leichter wären, werde dies wahrscheinlich zu erheblichen Arbeitsausfällen führen, sagte der Direktor der Virologie an der Berliner Charité der Süddeutschen Zeitung
. Neue Virusvarianten machten wieder stärker krank, sodass viele Menschen ganz unabhängig von Isolationsverordnungen gar nicht zur Arbeit gehen könnten. Infizierte kommen vielleicht nicht ins Krankenhaus, aber sehr viele sind eine Woche krank. Wenn es zu viele auf einmal sind, wird es zum Problem
, sagte Drosten. Zugleich forderte der Virologe die Politik auf, bessere Vorbereitungen treffen. Sicherlich würden auch wieder stärkere Maßnahmen notwendig sein, etwa Maskenpflicht in Innenräumen. NDR
Sozialforscherin fordert bessere Vorbereitung auf Pandemieherbst
Die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Jutta Allmendinger, wirft Bund und Ländern schlechte Kommunikation und zielloses Handeln in der Corona-Bildungspolitik vor. Schon vor Corona mussten wir feststellen, dass Kinder in Deutschland je nach Herkunft ganz unterschiedliche Chancen im Bildungssystem haben
, sagte die Soziologin dem Spiegel
. Die Pandemie habe das noch einmal verschärft: Leider sehe ich zurzeit weder präventive noch reparierende Maßnahmen, die wir aber dringend bräuchten.
Die Hauptleidtragenden sind für Allmendinger Kinder und Jugendliche: "Wenn man es drastisch formulieren wollte, erleben wir eine Art Analphabetisierung.
Es gebe in den Schulen zu wenig Vorbereitung auf den nunmehr dritten Pandemieherbst - obwohl bei manchen Schülerinnen und Schülern schon jetzt dramatische Leistungsrückgänge in Mathematik und Deutsch zu beobachten seien. Hinzu kämen physische und seelische Belastungen: Bei Mädchen sind psychische Probleme massiv angestiegen, bei den Jungen der Anteil jener mit Übergewicht
, so Allmendinger. NDR
Nordkorea kündigt erstmals offizielle Impfkampagne an
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat Nordkoreas Führung offiziell eine Impfkampagne angekündigt. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA soll die Kampagne vermutlich im kommenden Monat beginnen. Machthaber Kim Jong Un kündigte zudem für November eine allgemeine Empfehlung zum Tragen von Masken an, wie KCNA meldete. Woher die Impfstoffe kommen, blieb offen. Nach den Worten von Machthaber Kim gehen Gesundheitsexperten davon aus, dass die während einer Corona-Welle im Mai gebildeten Antikörper der Nordkoreaner bis Oktober zurückgehen werden. Vor etwa vier Monaten hatte das international isolierte Land einen Ausbruch der Omikron-Variante in der Hauptstadt Pjöngjang bestätigt. Experten gehen davon aus, dass die meisten der 26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Nordkoreas noch nicht gegen das Virus geimpft wurden. Im vergangenen Jahr hatte Nordkorea Impfstoff-Angebote von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) abgelehnt. NDR
Tourismus erholt sich - Campingplätze übertreffen Vorkrisenniveau
Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe in Deutschland ziehen wegen gelockerter Corona-Auflagen wieder annähernd so viele Gäste an wie vor der Pandemie. Die Zahl der Übernachtungen wuchs im Juli um 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 56,3 Millionen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das vor der Pandemie erreichte Niveau rückt damit in Sichtweite: Im Juli 2019 wurden 58,8 Millionen Übernachtungen verzeichnet. Die Mehrzahl der touristischen Übernachtungen - rund 53,5 Prozent - entfiel auf klassische Hotelleriebetriebe wie Hotels, Gasthöfe und Pensionen. 23,2 Prozent konnten Ferienunterkünfte und ähnliche Beherbergungsstätten verbuchen, während Campingplätze auf einen Anteil von 15,2 Prozent und sonstige Unterkünfte wie Vorsorge- und Rehabilitationskliniken oder Schulungsheime auf 8,1 Prozent kamen. Bemerkenswert im Vergleich mit den Vorjahren ist dabei vor allem die Entwicklung der Übernachtungszahlen auf Campingplätzen
, hieß es. Diese lagen mit 8,6 Millionen um 0,5 Prozent höher als im Juli 2019. NDR
Verwaltungsgerichte bestätigen Tätigkeitsverbot für Ungeimpfte
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg und das Oldenburger Verwaltungsgericht haben heute in Urteilen Arbeitsverbote für Ungeimpfte bestätigt. In Lüneburg scheiterte den Angaben zufolge ein Zahnarzt aus dem Landkreis Grafschaft Bentheim mit seiner Beschwerde gegen einen Beschluss seines örtlichen Gesundheitsamtes, in Oldenburg eine zahnmedizinische Fachangestellte. Beide waren nicht gegen das Coronavirus geimpft und verstießen damit gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Die Gerichte verwiesen auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 27. April dieses Jahres. Das hatte bestätigt, dass die einrichtungsbezogene Nachweispflicht bezüglich einer Covid-19-Immunität sowie das daran geknüpfte Betretungs- und Tätigkeitsverbot verfassungsgemäß seien. Die wissenschaftliche Erkenntnislage habe sich seit der Entscheidung nicht grundlegend geändert. Deshalb sei nicht von einer offenkundigen Verfassungswidrigkeit des entsprechenden Paragrafen 20a im Infektionsschutzgesetz auszugehen. NDR
Ungeimpfter Zahnarzt scheitert mit Beschwerde am OVG Lüneburg
Ein Zahnarzt aus der Grafschaft Bentheim, der nicht gegen Corona geimpft ist, darf weiter nicht arbeiten. Das Tätigkeitsverbot sei rechtens, entschied das Oberverwaltungsgericht Lüneburg.
Damit blieb der Eilantrag des ungeimpften Mediziners gegen eine Entscheidung der Vorinstanz erfolglos. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg begründete seinen Beschluss damit, dass das vom Gesundheitsamt verhängte Tätigkeitsverbot gegen den Arzt im Sinne des Infektionsschutzgesetzes rechtmäßig sei. Demzufolge hätte der Arzt nachweisen müssen, dass er gegen Corona geimpft oder von einer Infektion genesen ist. Wenn er diesen Nachweis aber innerhalb einer angemessenen Frist nicht vorlege, könne das Gesundheitsamt ihm die Tätigkeit untersagen. Die Entscheidung aus Lüneburg ist nicht anfechtbar.
Grundlage war die Beschwerde des Zahnarztes gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Osnabrück. Dieses hatte bereits im Juli einen Eilantrag des Mediziners gegen das Tätigkeitsverbot abgelehnt. Das vom Gesundheitsamt verhängte Verbot gilt bis Ende dieses Jahres. Das Lüneburger Gericht verwies auch auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom April. Demnach sind die einrichtungsbezogene Nachweispflicht einer Covid-19-Immunität sowie das daran geknüpfte Betretungs- beziehungsweise Tätigkeitsverbot verfassungsgemäß.
Das Verwaltungsgericht Oldenburg bestätigte am Donnerstag ebenfalls ein Tätigkeitsverbot im zahnmedizinischen Bereich. In diesem Fall ging es um eine Fachangestellte aus dem Landkreis Wesermarsch. Auch sie hat keine Corona-Impfung oder Genesung nachgewiesen und darf bis zum Jahresende nicht in einer Zahnarztpraxis oder in einer anderen im Infektionsschutzgesetz genannten Einrichtung arbeiten. Die Frau kann dagegen Beschwerde in Lüneburg einreichen. NDR
Idar-Oberstein: Verteidigung hält tödlichen Maskenstreit nicht für Mord
Im Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Corona-Maskenpflicht hat die Verteidigung den Tatvorwurf des Mordes zurückgewiesen. Anders als die Staatsanwaltschaft sah Verteidiger Alexander Klein die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe nicht erfüllt. Vor dem Landgericht Bad Kreuznach plädierte er heute auf Totschlag mit erheblich eingeschränkter Schuldfähigkeit des zur Tat alkoholisierten Angeklagten. Ein aus seiner Sicht angemessenes Strafmaß nannte Klein nicht.
Die Tat vor knapp einem Jahr im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein hatte bundesweit Entsetzen hervorgerufen. Vor Gericht hatte der angeklagte 50 Jahre alte Deutsche den tödlichen Schuss auf den 20 Jahre alten Kassierer eingeräumt und gesagt, er könne sich die Tat bis heute nicht erklären. NDR
Ischgl-Prozesse: Erstmals Hotelier vor Gericht
Die Schadenersatzprozesse um die Coronavirus-Ausbreitung im Ski-Ort Ischgl vor gut zweieinhalb Jahren werden nun auch gegen Vertreter der Tourismusbranche geführt. Heute wird im Wiener Landgericht für Zivilrecht erstmals ein Fall verhandelt, bei dem nicht nur die Republik Österreich, sondern auch ein Hotelier aus dem Tiroler Alpenort verklagt worden ist. Eine Frau aus Deutschland, deren Herkunft nicht genauer angegeben wird, fordert 42.000 Euro, nachdem sie im März 2020 in Ischgl Urlaub gemacht hat und schwer an Covid-19 erkrankte.
Nach Angaben des Verbraucherschutzvereins, der diese Klage und andere Klagen unterstützt, soll das Hotel die Frau falsch über die schon bestehende Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus informiert haben. Außerdem wird der Republik Österreich - wie auch schon in Dutzenden anderen Fällen - vorgeworfen, im Umgang mit Covid-19 versagt und zur Ausbreitung in Europa beigetragen zu haben. NDR
Neue Corona-Regeln: Kritik aus Schleswig-Holstein
Nachdem der Bundestag das neue Infektionsschutzgesetz beschlossen hat, gibt es erste Reaktionen aus Schleswig-Holstein. Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn ärgerte sich darüber, dass im Fernverkehr weiterhin Maskenpflicht herrscht, während sie in anderen Bereichen aufgehoben werden soll: Das kann kein Mensch verstehen, dass sie das im Flugzeug nicht brauchen, in der Disko auch nicht und im Fernzug dann plötzlich die Maske aufziehen müssen
, sagte er. Ob Fahrgäste auch im Nahverkehr eine Maske tragen müssen, ist Ländersache. Pro Bahn fordert daher, dass Schleswig-Holstein dort die Maskenpflicht abschafft.
Kritik am neuen Infektionsschutzgesetz kommt auch von der FDP. Ex-Gesundheitsminister Heiner Garg sagte, er vermisse einen Plan, wie die Maßnahmen langfristig heruntergefahren werden könnten. Corona solle in Zukunft wie jeder andere ernstzunehmende Atemwegsinfekt behandelt werden, so Garg. NDR
Bundestag stimmt über neues Infektionsschutzgesetz ab
Die Ampel-Koalition will heute im Bundestag neue Corona-Regeln für Herbst und Winter beschließen. Der Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sieht unter anderem die Möglichkeit für die Bundesländer vor, ab 1. Oktober eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen wie Geschäften und Restaurants zu verhängen. Bundesweit soll eine FFP2-Maskenpflicht in Fernzügen, Pflegeheimen, Kliniken sowie in Arztpraxen gelten. Für Flugreisende soll hingegen die Maskenpflicht in den Maschinen fallen. Hintergrund der Pläne ist die Erwartung in Wissenschaft und Politik, dass die Corona-Fallzahlen nach dem Sommer wieder deutlich ansteigen könnten. NDR
Bildungsministerin derzeit gegen Maskenpflicht an Schulen
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat die Bundesländer dazu aufgerufen, von der Maskenpflichten in Schulen zunächst keinen Gebrauch zu machen. Die Schülerinnen und Schüler brauchen im neuen Schuljahr so viel Normalität wie möglich
, sagte die FDP-Politikerin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Masken seien im neuen Infektionsschutzgesetz in Schulen erst ab der fünften Klasse und nur als letztes Mittel vorgesehen, wenn sonst der Präsenzunterricht gefährdet wäre. Das ist ein hartes Kriterium. Meine Erwartung ist, dass die Länder bei der derzeitigen Corona-Lage keinen Gebrauch davon machen
, fügte sie hinzu. Die Lage würde sich nur im Falle einer neuen Virusvariante ändern, die deutlich ansteckender und gefährlicher ist.
Der Bundestag stimmt an diesem Donnerstag über Neuregelungen im Infektionsschutzgesetz ab. An Schulen sollen die Länder Maskenpflichten vorschreiben dürfen, aber erst ab der fünften Klasse und nur soweit dies zur Aufrechterhaltung eines geregelten Präsenz-Unterrichtsbetriebs erforderlich ist
. dpa
Lauterbach wirbt vor Bundestagssitzung für neue Corona-Regeln
Kurz vor einer Abstimmung im Bundestag hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für das neue Corona-Infektionsschutzgesetz der Regierung geworben. Es ist nach pandemischen Kriterien entschieden worden, entlang der Studienlage
, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin
. Im Großen und Ganzen sei das gekommen, was er sich schon Anfang Juli gewünscht habe: Dass wir also stufenweise vorgehen und dass wir wieder breit die Maskenpflicht bekommen, wenn es notwendig ist und sogar verschärft.
Lauterbach betonte, die Regeln seien Ermöglichungen. Sollten die Fallzahlen nicht stark ansteigen, kämen viele der Regeln nicht zum Tragen.
Ich glaube, wir waren noch nie so gut vorbereitet für einen Herbst wie dieses Mal
, sagte Lauterbach. Wir haben das im Griff, das ist meine persönliche Überzeugung, auch wenn es schwerer kommen sollte.
dpa
Unionsfraktion wettert gegen Corona-Vorgaben auf Vorrat
Die Unionsfraktion versucht kurz vor der Abstimmung über das neue Infektionsschutzgesetz, die Ampel-Koalition unter Druck zu setzen. Die Fraktion arbeitete einen Entschließungsantrag aus, mit dem sich der Bundestag am Donnerstag befassen soll. Darin werden unter anderem klare Kriterien dafür gefordert, unter welchen Voraussetzungen die Bundesländer welche Eindämmungsmaßnahmen einsetzen können.
Mit der Novelle des Infektionsschutzgesetzes habe die Ampel-Koalition eine Chance verpasst, Deutschland zurück auf einen Pfad der Normalität und Eigenverantwortung zu führen
, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (CDU), der Nachrichtenagentur AFP. Pauschale, monatelange Pflichten auf Vorrat sind im dritten Jahr der Pandemie einfach nicht mehr zeitgemäß.
In öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch in Schulen und Kitas müssten künftige Maßnahmen viel gezielter und lageabhängiger getroffen werden
, forderte Sorge. Starre Test- und Maskenpflichten über Monate hinweg sind wenig hilfreich. Sie sind wissenschaftlich fragwürdig und schaden der Akzeptanz.
In dem Entschließungsantrag, der AFP vorliegt, nennt die Unionsfraktion die geplante Neufassung des Infektionsschutzgesetzes wissenschaftlich wie auch praktisch unklar und unvollständig
. Erfahrungen der Nachbarländer mit dem Leitgedanken, auf besonnene Weise wieder ein möglichst hohes Maß an Normalität zu ermöglichen, berücksichtigt die Ampel bislang nicht
.
In der Novelle bleibe außerdem völlig offen
unter welchen Voraussetzungen die Bundesländer welche Eindämmungsmaßnahmen einsetzen können, kritisiert die Fraktion. Ein Mindestmaß an bundesweiter Orientierung muss aber nach zweieinhalb Jahren Pandemie gewährleistet sein.
Daher müssten im Infektionsschutzgesetz entsprechende Parameter klar definiert werden.
In die vor dem Ergreifen konkreter Corona-Maßnahmen stehende Abwägung der verschiedenen Interessen seien auch die aktuelle Energie- und Wirtschaftslage, die beispiellose Inflation und die drastisch steigenden Belastungen für Haushalte und Betriebe einzubeziehen
, verlangt die Unionsfraktion außerdem.
Sie spricht sich zudem dafür aus, die einrichtungsbezogene Impfpflicht abzuschaffen. Eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln solle es nur noch geben, falls andere Mittel nicht umsetzbar sein sollten und die jeweils aktuelle Infektionslage eine solche Pflicht erforderlich machen sollte
. Die Regierung werde außerdem aufgefordert, einen ungestörten Kita- und Schulbetrieb zu ermöglichen
. AFP
Neue Corona-Impfstoffe jetzt in Schleswig-Holstein verfügbar
Die an die Omikron-Variante angepassten neuen Covid-19-Impfstoffe sind in Schleswig-Holstein von heute an einsatzbereit. Die Impfstoffe von Biontech und Moderna sollen ausschließlich für Auffrischimpfungen verwendet werden. Den Großteil der Impfungen wird es laut Gesundheitsministerium im niedergelassenen Bereich geben. Die 15 Impfstellen des Landes bekämen vorerst nur eine geringe Menge der neuen Impfstoffe. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) hatte betont, dass nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission niemand auf einen neuen Impfstoff warten solle, wenn eine Auffrischung ansteht. Auch die bisherigen Impfstoffe schützten gut vor schweren und schwersten Krankheitsverläufen. NDR
Weitere Ehrung für Biontech-Gründer
Die Gründer des Mainzer Biotechnologie-Unternehmens Biontech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, sowie die Forscherin Katalin Karikó können sich seit der Entwicklung ihres Impfstoffs gegen Corona vor Preisen kaum retten. Gestern kam noch ein weiterer hinzu: In Hannover wurde ihnen der Deutsche Immunologie-Preis verliehen. Die sehr schnelle Entwicklung des mRNA-basierten Impfstoffs gegen Covid-19 wäre ohne die jahrzehntelange Forschung in der Krebsbekämpfung nicht möglich gewesen. In dieser Richtung forscht Biontech auch in Zukunft weiter. NDR
RKI registriert 42.057 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 223,1
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 223,1 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 217,2 gelegen (Vorwoche: 237,3; Vormonat: 389,3). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 42.057 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 39 396) und 117 Todesfälle (Vorwoche: 90) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. dpa
gravierendsteweltweit - [Bund: 217,2 / HH: 131,9 - 147.981 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Containerstau in der Nordsee der gravierendste
weltweit
In der Deutschen Bucht warten laut IfW aktuell 19 Containerschiffe auf Löschung ihrer Waren, zwei mehr als noch vor zwei Wochen. Erstmals schätzten die Forscher des Kieler Instituts für Wirtschaftsforschung (IfW) den Stau in der Nordsee nun als den gravierendsten
weltweit ein. Die Staus in der Containerschifffahrt verfestigen sich auf hohem Niveau
, schreibt der IfW-Ökonom Vincent Stamer in einer aktuellen Studie.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie von zweieinhalb Jahren sehen die Experten des Kieler Instituts den weltweiten Containerumschlag aus dem Takt
. Störungen wie die Lockdowns in China oder Arbeitskämpfe in Großbritannien verhindern immer wieder, dass sich die Containerschifffahrt normalisiert. Da aber rund 90 Prozent des globalen Warenverkehrs per Schiff transportiert werden, ist die Bedeutung für den Welthandel und die globale Konjunktur immens. Nach IfW-Berechnungen stecken derzeit weltweit rund elf Prozent aller verschifften Waren in Staus vor wichtigen Containerhäfen fest. NDR
Hausärzte fordern mehr Abstimmung mit den Nachbarländern
Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hat in der Debatte um Corona-Maskenpflichten zu mehr Absprache mit den Nachbarländern geraten. Für den Entscheidungsprozess wie auch für die Resonanz in der Bevölkerung wäre es sicherlich von Vorteil, wenn häufiger ein Blick über die Grenzen geworfen und sich enger mit unseren europäischen Partnerländern abgestimmt werden würde
, sagte Weigeldt der Rheinischen Post
. Statt die wirklich entscheidenden Themen anzupacken, verrenne man sich in detailverliebte Debatten, so Weigeldt. Dieses Hin und Her rüttelt heftig an der Akzeptanz in der Bevölkerung. Viele wissen schlichtweg nicht mehr, aus welchen Gründen welche Entscheidungen getroffen werden.
Flugreisende sollen künftig keine Masken mehr tragen müssen. Ein Wegfall der Maskenpflicht für Bahnreisende ist nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hingegen keine Option. Der Bundestag soll die Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz für den Herbst morgen beschließen. NDR
Hamburgs Inzidenz sinkt auf 131,9
In Hamburg beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen derzeit 131,9 - das meldet heute früh das Robert Koch-Institut. Damit hat die Hansestadt im Ländervergleich derzeit die geringste Inzidenz. Heute vor einer Woche lag der Wert bei 142,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Binnen 24 Stunden gab es in Hamburg 282 neue laborbestätigte neue Corona-Fälle. Sechs weitere Infizierte starben. NDR
USA planen jährliche Corona-Auffrischungsimpfung wie gegen Grippe
Sofern keine drastisch veränderten neuen Varianten des Virus auftreten, werden US-Behörden vermutlich - ähnlich wie bei der Grippe - eine jährliche Corona-Auffrischungsimpfung empfehlen. Wir bewegen uns wahrscheinlich auf einen ähnlichen Impfrhythmus zu wie bei der jährlichen Grippeimpfung, mit jedes Jahr neu auf die jeweils zirkulierenden Stämme abgestimmten Impfstoffen
, sagte der oberste Corona-Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, am Dienstag vor der Presse.
Risikogruppen könnten allerdings häufiger eine Auffrischungsimpfung benötigen, fügte Fauci hinzu. Die Ankündigung erfolgte eine Woche nach der Freigabe der neuen auf die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 abzielenden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna durch die US-Arzneimittelbehörde FDA. AFP
Amtsärzte: Maskenpflicht an Schulen nur bei gefährlicherer Virus-Variante
Die deutschen Amtsärzte halten eine Maskenpflicht an Schulen nur für gerechtfertigt, wenn eine gefährlichere Virus-Variante auftritt. Bei den aktuellen Varianten ist eine Maskenpflicht im Unterricht nicht nötig
, sagte Johannes Nießen, Vorsitzender des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) laut den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Masken beeinträchtigen das Lernen erheblich, fügte er hinzu. Sie haben Einfluss auf die Sprachentwicklung, erschweren den Fremdsprachenunterricht und stören die Kommunikation, weil sie das halbe Gesichtsfeld bedecken.
Masken im Unterricht sollten deshalb erst dann zum Einsatz kommen, wenn es eine infektiösere und gleichzeitig schwerer krank machende Variante als die bisher bekannten Omikron-Varianten gebe. Die Länder sollten deshalb so lange wie möglich Unterricht ohne Maske erlauben
.
Der Bundestag will am Donnerstag abschließend über die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes beraten. Vorgesehen ist, dass die Länder in Schulen ab der fünften Klasse eine Maskenpflicht einführen können, wenn dadurch ein geregelter Präsenz-Unterrichtsbetrieb aufrecht erhalten werden kann. AFP
Neuer Corona-Impfstoff - Viele Menschen sind skeptisch
Ein neuer Corona-Impfstoff ist in Deutschland auf dem Markt, der für die Omikron-Variante BA.1 optimiert ist. Allerdings spielt diese Variante hierzulande beim Infektionsgeschehen kaum noch eine Rolle. Und ein weiterer auf neuere Varianten zugeschnittener Impfstoff könnte ebenfalls in einigen Wochen zugelassen werden. Ärzte und Wissenschaftler sind uneins darüber, für wen jetzt eine Impfung mit dem angepassten Impfstoff sinnvoll sein könnte. Auch viele Bürgerinnen und Bürger sind skeptisch. NDR
Hamburg meldet 1.111 neue Corona-Infektionen
In Hamburg beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen derzeit 171,1 - das meldet heute früh das Robert Koch-Institut. Nur in Baden-Württemberg (154,7) und Thüringen (156,5) liegt sie demnach im Bundesländer-Vergleich noch niedriger. Binnen 24 Stunden gab es in Hamburg 1.111 neue laborbestätigte Corona-Fälle. NDR
China lässt als erstes Land Corona-Impfstoff zum Inhalieren zu
China hat als erstes Land weltweit einen Corona-Impfstoff zugelassen, der nicht gespritzt, sondern inhaliert wird. Die chinesische Arzneimittelbehörde habe grünes Licht gegeben, teilte das in Tianjin ansässige Unternehmen CanSino Biologics mit. Das neuartige Vakzin ist als Notfall-Mittel für Corona-Auffrischungsimpfungen gedacht. Seine Gabe ist ohne Nadelstich möglich, außerdem ist es nach Unternehmensangaben leichter zu lagern als herkömmliche Corona-Impfstoffe.
Wann das Vakzin der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein wird, teilte CanSino nicht mit. Bislang wurde keine unabhängige Studie veröffentlicht, die seine Wirksamkeit belegt. In einigen Ländern, darunter den USA, Kanada und Kuba, arbeiten Wissenschaftler an Impfstoffen, die durch die Nase verabreicht werden können.
China hat seit 2020 acht heimische Corona-Impfstoffe zugelassen. Im Ausland entwickelte Vakzine gegen das Virus sind in der Volksrepublik hingegen nicht zugelassen. AFP
Maskenpflicht in Flugzeugen soll aufgehoben werden
Eine Empfehlung zum Tragen einer Maske soll trotzdem bestehen bleiben. Das sei keine Frage von Vorschriften, sondern der Vernunft
, so Lauterbach. Bei den parlamentarischen Beratungen über die Corona-Regeln für den Herbst zeichnen sich noch Änderungen ab. Die zunächst weiterhin bundesweit im Infektionsschutzgesetz vorgesehene Maskenpflicht in Flugzeugen soll gestrichen werden, wie zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf Koalitionskreise berichtete. Zugleich soll demnach im Gesetz bundesweit festgelegt werden, dass außer in Fernzügen, Kliniken und Pflegeheimen auch in Arztpraxen FFP2-Masken zu tragen sind.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur: Impfen und Masken bleiben der beste Schutz gegen die erwartete Omikron-Welle. Deswegen setzen wir beides ein.
Maskenpflicht in Flugzeugen gilt noch bis zum 23. September
Auch in Arztpraxen solle daher Maske getragen werden. Solange die Pandemielage es erlaubt, wird dagegen im Flieger die Maskenpflicht fallen. Empfohlen bleibt die Maske aber auch dort. Das ist keine Frage von Vorschriften, sondern der Vernunft.
Laut dem bestehenden Gesetz gilt die Maskenpflicht im Flugzeug noch bis zum 23. September.
Für ein Ende der Maskenpflicht in den Maschinen hatte sich in den parlamentarischen Beratungen zu den Corona-Regeln für den Herbst die FDP stark gemacht.
Vorgesehen ist für den Flugverkehr nun, dass die Bundesregierung eine Maskenpflicht für Passagiere und Bordpersonal durch eine Verordnung ohne Zustimmung des Bundesrates verhängen kann, wie aus einem der dpa vorliegenden aktuellen Entwurf hervorgeht. Genannt werden FFP2-Masken oder einfachere OP-Masken.
Die Luftfahrtbranche protestiert seit längerem gegen die Maskenpflicht an Bord und verweist darauf, dass sie in anderen Alltagsbereichen und Ländern nicht mehr gelte.
Lauterbach: Wir werden gut vorbereitet in den Herbst gehen
Der Bundestag soll die Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz für den Herbst an diesem Donnerstag beschließen. Das Kabinett hatte einen Entwurf auf den Weg gebracht, der vom 1. Oktober bis 7. April 2023 generell wieder weitergehende Regeln zu Masken und Tests vorsieht.
Die Länder sollen weitere Schutzauflagen verhängen und bei kritischer Lage ausweiten können. Lauterbach sagte: Wir werden gut vorbereitet in den Herbst gehen.
Er verwies auf gesetzliche Grundlagen, neue Impfstoffe, wirkungsvolle Medikamente und einen vorgesehenen besseren Überblick über die Pandemie.
Im Nahverkehr wird Maskenpflicht zur Ländersache
Für Flugzeuge und Fernzüge sah das Konzept von Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann (FDP) ursprünglich vor, dass dort in der Regel FFP2-Masken Pflicht sein sollen - und nicht mehr wie bisher auch einfachere OP-Masken möglich sind. Für Fernzüge soll dies auch so kommen.
Für Busse und Bahnen im Nahverkehr sollen weiterhin die Länder Maskenpflichten regeln können. Die Länder konnten dies bisher auch für Arztpraxen festlegen - für sie soll die Maskenpflicht nun künftig ebenfalls direkt über das Bundesgesetz geregelt werden. dpa
Tödlichster Juli seit Beginn der Corona-Pandemie
Durch das Ende vieler Corona-Maßnahmen stellt sich immer mehr Normalität ein. Dabei war der vergangene Monat der tödlichste Juli seit Beginn der Pandemie. Im öffentlichen Raum gibt es kaum noch Corona-Regeln, viele Maßnahmen beruhen auf freiwilliger Basis. Die Politik begründet das zum einen mit der hohen Anzahl an verabreichten Impfdosen – mehr als 51 Millionen Menschen in Deutschland erhielten bisher eine Auffrischimpfung – zugleich gilt die Omikron-Variante des Coronavirus als harmlos im Vergleich zu ihren Vorgängern.
Betrachtet man allerdings die absoluten Todesfälle im Monat Juli in den vergangenen drei Jahren, stellt sich ein anderes Bild ein: Waren im ersten Jahr der Corona-Pandemie noch 135 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 274. Im Juli 2022 machte die Statistik noch einmal einen Sprung: Im vergangenen Monat starben 3028 Menschen. Das geht aus den Daten des Robert Koch-Institutes (RKI) hervor.
Im aktuellen Wochenbericht schreibt das RKI: In der fünften Welle kam es trotz mehrheitlich vergleichsweise milder Erkrankungsverläufe aufgrund der hohen Infektionszahlen wieder zu einem Anstieg der Todesfälle.
RKI meldet 180-mal mehr Fälle als noch im Juli 2020
Ist die Omikron-Variante also doch nicht so harmlos, wie man allgemein glaubt? Setzt man die Todeszahlen ins Verhältnis zu den gemeldeten Infizierten, zeigt sich ein komplett anderes Bild. Im ersten Corona-Jahr waren die Testkapazitäten noch nicht so ausgebaut, trotzdem meldeten die Gesundheitsämter im Juli 2020 14.743 Neuinfizierte. Zwei Jahre später, mit deutlich aufgestockten Kapazitäten meldeten die Ämter mehr als 180-mal so viele Fälle – 2.658.725 – an das RKI.
Prozentual starben im Juli 2022 deutlich weniger Menschen an Covid-19 als noch im Vergleichsmonat 2020, nämlich nur etwa 20-mal so viele. Wäre der prozentuale Anteil der Sterbenden gleich geblieben, hätte Deutschland im vergangenen Monat 24.460 Corona-Tote zu beklagen gehabt.
Das Statistische Bundesamt schätzt, dass im Juli 2022 insgesamt 85.285 Menschen gestorben sind. Wie bereits im Juni waren die Sterbefallzahlen dabei vor allem in Phasen sehr hoher Temperaturen erhöht
, heißt es in einer Pressemitteilung. Insgesamt liege die Zahl der Toten im Juli 2022 12 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre.
Infizierten sich im Juli 2020 noch vorwiegend die 20- bis 34-Jährigen, zeigen die Daten des RKI, das sich im Juli 2022 überwiegend die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen ansteckt. Die meisten Corona-Todesfälle im Juli 2020 waren unter den 80- bis 89-Jährigen gemeldet worden (34). Auch im Juli 2022 starben in der Altersgruppe die meisten Personen. Mit 1255 sind es aber deutlich mehr als noch vor zwei Jahren.
Unter den Verstorbenen seien jedoch auch viele Menschen, die zwar an der Omikron-Variante erkrankt waren, aber aus anderen Gründen verstoben seien, sagt Christian Karagiannidis, Mitglied der Corona-Expertenrats der Bundesregierung und Intensivmediziner, auf Anfrage des Tagesspiegels. Derzeit werde daran gearbeitet, die Todesumstände besser zu differenzieren. Trotzdem versterben viele vor allem Ältere und hochaltrige und Immunsupprimierte auch an Omikron.
In anderen Ländern zeigen sich ähnliche Steigerungen der Todeszahlen. Großbritannien etwa hatte im Juli 2020 noch 693 Todesfälle an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet. Im Vergleichsmonat 2022 waren es 4687 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung. Auch Italien und Spanien, Länder, die die erste Corona-Welle besonders hart getroffen hatte, meldeten im Juli 2022 deutlich höhere Zahlen an die WHO (Italien: 3709, Spanien: 2497) als noch im Sommermonat 2020 (Italien: 388, Spanien: 185).Karagiannidis rät vor allem Risikogruppen zur vierten Impfung. Besonders vulnerable Patient:innen müssten zudem so früh wie möglich mit antiviralen Medikamenten behandelt werden. Das wird die Todeszahlen senken.
Tgs, Daniel Krause
Bayerns Gesundheitsminister bemängelt Corona-Kurs der Ampel
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat den möglichen Wegfall der FFP2-Maskenpflicht in Flügen von und nach Deutschland scharf kritisiert. Die Berliner Ampel macht sich mit ihrem konfusen Corona-Kurs völlig lächerlich. Wer soll den Bundesgesundheitsminister noch ernst nehmen, wenn er jetzt schon wieder vor der FDP einknickt?
, teilte der CSU-Politiker mit.
Die Corona-Maskenpflicht in Flugzeugen von und nach Deutschland soll zum Herbst vorerst entfallen. Die zunächst weiterhin bundesweit im Infektionsschutzgesetz vorgesehene Vorgabe zum Tragen von FFP2-Masken an Bord soll Medienberichten zufolge noch gestrichen werden. Zugleich soll laut der Verständigung aber im Gesetz bundesweit festgelegt werden, dass außer in Fernzügen, Kliniken und Pflegeheimen auch in Arztpraxen FFP2-Maskenpflicht gilt.
Die Luftfahrtbranche protestiert seit längerem gegen die Maskenpflicht an Bord und verweist darauf, dass sie in anderen Alltagsbereichen und Ländern nicht mehr gelte. Holetschek betonte dagegen, niemand bestreite ernsthaft, dass Masken in Flugzeugen ein wirksamer Schutz vor Infektionen sein könnten. Dies gilt vor allem dann, wenn alle Anwesenden eine Maske tragen. Hinzu kommt: Es ist für Flugreisende durchaus zumutbar, auf diese Weise sich und vor allem andere zu schützen.
dpa
BA.1-Impfstoffe werden ausgeliefert
Heute beginnt die Auslieferung der beiden neuen mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna in Deutschland. Wie aus einem Schreiben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hervorgeht, sollen innerhalb von zwei Wochen rund 14 Millionen Dosen in den Ländern ankommen. Die Vakzine sind sowohl an den ursprünglichen Typ von Sars-CoV-2 als auch an die Omikron-Sublinie BA.1 angepasst. Experten gehen davon aus, dass diese Vakzine auch einen Vorteil gegen den in Deutschland derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Wer den Booster erhalten soll, steht noch nicht fest - die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bislang keine Empfehlung abgegeben. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte am vergangenen Donnerstag grünes Licht für die neuen Präparate gegeben. NDR
Söder will Oktoberfest ohne Maske besuchen
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will das Oktoberfest ohne Atemschutzmaske besuchen. Ich komme ohne Maske
, sagte der CSU-Chef der Bild
-Zeitung. Jeder solle eigenverantwortlich entscheiden, ob und wie er die Wiesn besucht
. Die Corona-Lage sei derzeit stabil
, es gebe keine wachsende Belastung in den Krankenhäusern
, sagte Söder.
Beim Oktoberfest in München gilt nach derzeitigem Stand keine Maskenpflicht. Die Wiesn findet vom 17. September bis zum 3. Oktober statt. In den vergangenen beiden Jahren war sie wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.
Anmerkung der Redaktion: Typisch Söder, populismus pur, er hat's einfach nicht begriffen! Nach den Bäumen werden jetzt die Viren umarmt, hoffentlich niest ihm keiner ins Bier. AFP
Anteil der Beschäftigten im Homeoffice weiter hoch
Fast ein Viertel der berufstätigen Menschen arbeitet laut einer aktuellen Erhebung regelmäßig weiterhin von zu Hause aus. Die heute veröffentlichte Umfrage des Münchner ifo Instituts ergab, dass der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice über den Sommer um nicht einmal einen halben Prozentpunkt von 24,9 im April auf 24,5 Prozent im August gesunken ist. Offenbar setzen Unternehmen und Beschäftigte dauerhaft auf Homeoffice
, sagte Ifo-Experte Jean-Victor-Alipour zu dieser Entwicklung und verwies auf die im März ausgelaufene Pflicht zum Homeoffice. Es gebe aber Unterschiede zwischen den Branchen: Am weitesten verbreitet sei die Arbeit im Homeoffice bei Dienstleistern (35,5 Prozent der Beschäftigten), Schlusslicht sei das Baugewerbe (5,1 Prozent). NDR
Gaß: Corona-Pandemie bleibt Belastung für Kliniken
Die Corona-Pandemie ist nach wie vor eine Belastung für die Kliniken in Deutschland - das sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Morgen in einem Hörfunk-Interview auf NDR Info. Es gebe zwar glücklicherweise nicht mehr so viele schwer kranke Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen. Allerdings sei die Personalsituation durch Corona-Infektionen bei den Beschäftigten in diesem Sommer teilweise sehr schwierig. Die Patientenversorgung leide darunter. Für den Herbst rechnet Gaß erneut mit Bettensperrungen und Schließungen einzelner Notaufnahmen. Wir versuchen regional dafür Lösungen zu finden, aber das wird nicht überall gelingen.
NDR
Aktuelle RKI-Fallzahlen zu Inzidenz und Neuinfektionen
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Deutschen wegen steigender Fallzahlen auf einen schwierigen Corona-Herbst eingestimmt. Er warnt davor, die Pandemie auf die leichte Schulter zu nehmen. Mit der Omikron-Subvariante BA.5 werde man zumindest am Anfang des Herbstes einen Anstieg der Fallzahlen erleben, doch schon bald soll es gegen Omikron-Subvarianten angepasste Corona-Impfstoffe geben. Zudem rücken mit dem Gesetz zum Infektionsschutz wieder schärfere Vorgaben zum Pandemieschutz näher.
Corona-Zahlen aktuell: Inzidenzwerte von Bayern, BW, Brandenburg und ganz Deutschland
Bei den Corona-Zahlen zeigen sich in den Bundesländern regional deutliche Unterschiede. Wo ist die Inzidenz aktuell am höchsten und wo am niedrigsten? (Stand: 04.09.2022)
- 279,9 – Mecklenburg-Vorpommern
- 261,7 – Nordrhein-Westfalen
- 257,2 – Bremen
- 251,7 – Brandenburg
- 245,1 – Niedersachsen
- 241,2 – Hessen
- 239,9 – Saarland
- 230,5 – Rheinland-Pfalz
- 218,9 – Schleswig-Holstein
- 214,2 – Bayern
- 210,9 – Sachsen
- 198,6 – Berlin
- 178,5 – Sachsen-Anhalt
- 156,4 – Thüringen
- 154,9 – Baden-Württemberg
- 152,0 – Hamburg
Wie aussagekräftig sind die aktuellen Corona-Zahlen?
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Amtsärzte haben sich kürzlich für eine Ausweitung von Abwasseranalysen auf Corona-Spuren ausgesprochen. Als Vorteile gelten der zeitliche Vorlauf im Vergleich zu den offiziellen Pandemie-Daten und die Unabhängigkeit von der Zahl durchgeführter Tests.
Corona-Zahlen gestern und vor einer Woche – Inzidenzen und Neuinfektionen in Deutschland
Gestern wurden laut RKI 29.345 Neuinfektion binnen 24 Stunden vermeldet. Vor einer Woche, am Sonntag, 28.8.2022, wurden vom RKI keine Neuinfektionen gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz war bisher im Verlauf der Corona-Pandemie Grundlage für Corona-Regeln und Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni 2021 ausgelaufenen Bundesnotbremse. Aktuell werden daneben auch weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen (Hospitalisierungsinzidenz) stärker berücksichtigt und als Kennwerte für etwaige Maßnahmen herangezogen.
Bedeutung der wichtigsten Corona-Begriffe – Was sind Hospitalisierung, Triage und Co.?
Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es immer wieder neue Begriffe und Kennzahlen. Einige von Ihnen – wie Inzidenz oder Hotspot – haben sich etabliert. Dennoch haben sich deren Bedeutung und Definition je nach Corona-Lage gewandelt. Es kommen außerdem immer wieder neue Begriffe dazu. Zum Beispiel: Hospitalisierungsinzidenz, Triage oder 2G+-Regel. Die Erklärung der wichtigsten Kennzahlen und Begriffe in der Corona-Pandemie hier in der Übersicht. SWP mit dpa und AFP
Bundesweite Corona-Warnung in Nina-Warnapp aufgehoben - aus technischen Gründen
Die bundesweite Corona-Warnung in der Warnapp Nina ist am Freitag aufgehoben worden. Entwarnung: Coronavirus: Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit
, hieß es in der App als Überschrift. Und weiter hieß es im Text: Dies ist die Entwarnung zur Warnung
. Diese Warnung sei aufgehoben. Nutzer der App dürften sich die Frage gestellt haben, ob Corona nun offiziell nicht mehr als Gefahr eingestuft wird. Das Bundesgesundheitsministerium trat diesem Eindruck entgegen. Man habe diese Meldung nicht versendet, sondern einen aktualisierten Text an das für die App zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geschickt.Coronavirus: Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit
vom 07.04.2022
In diesem Text, der in der App nach den oben zitierten Zeilen zu sehen ist, heißt es wörtlich: Dies ist eine wichtige Information des Bundesministeriums für Gesundheit. Das Coronavirus ist weiterhin eine ernste Gefahr für Ihre Gesundheit. Nutzen Sie die Angebote für die Corona-Schutzimpfung und frischen Sie wenn nötig Ihren Impfschutz auf. Auch wenn die bundesweite Warnung hiermit aufgehoben wird, beachten Sie auch weiterhin die gegebenen Handlungsempfehlungen, vor allem die AHA-Regeln.
Ein Ministeriumssprecher verwies zudem auf das Robert Koch-Institut, das eine Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt weiter als hoch einschätze. Dass die Nina-Warnapp trotzdem Entwarnung anzeige, habe technische Gründe. Das BKK erklärte die Herausnahme der bundesweiten Warnung in seiner Stellungnahme mit mehr Übersichtlichkeit. Dieses regelmäßige
NDRAufräumen
ist notwendig, damit aktuelle Warnmeldungen für die Nutzerinnen und Nutzer besser wahrgenommen werden können.
Amtsärzte-Chef: Bürger sollten sich jetzt mit BA.1-Impfstoff boostern lassen
Die deutschen Amtsärzte haben sich ausdrücklich für eine breite Nutzung der neuen, an die Omikron-Subvariante BA.1 angepassten Corona-Impfstoffe ausgesprochen. Mit der Zulassung des neuen Omikron-BA.1-Impfstoffes stellen sich viele die Frage, ob sie dieses Vakzin für eine Booster-Impfung nehmen sollen oder ob sie besser auf den Impfstoff warten, der an BA.4 und BA.5 angepasst ist
, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienste (BVÖGD), Johannes Nießen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag.
Wer sich jetzt eine vierte Impfung holen wolle, solle nicht zögern und auf weitere Impfstoffe warten
, sagte Nießen. Er macht nichts falsch, wenn er den BA.1-Impfstoff nutzt.
Zum jetzigen Zeitpunkt könne nicht einmal gesagt werden, welcher der beiden Impfstofftypen im Herbst und Winter besser schütze, sagte Nießen weiter. Bislang fehlen dazu die nötigen Daten. Wir wissen nicht einmal, welche Variante im Herbst und Winter dominant sein wird. Es kann durchaus sein, dass es wieder der BA.1-Subtyp ist.
Klar sei aber: Impfen hilft immer.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Donnerstag den auf BA.1 angepassten Corona-Impfstoffen der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna die Zulassung erteilt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach von einem Quantensprung im Kampf gegen die Pandemie
und will die neuen Vakzine bereits kommende Woche bereitstellen.
Bei den zugelassenen Vakzinen handelt es sich um sogenannte bivalente Corona-Impfstoffe, die sowohl auf die Abwehr der ursprünglichen Form des Coronavirus ausgerichtet sind als auch auf BA.1, einen Subtyp der Omikron-Variante des Coronavirus.
Mittlerweile herrschen weltweit allerdings die neueren Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 vor. Sie hatten die jüngsten Corona-Wellen in Europa und den USA in den vergangenen Monaten verursacht. Die Zulassung eines auf diese beiden Subtypen zugeschnittenen Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer soll laut EMA voraussichtlich im Herbst erfolgen. AFP
Grünes Licht für Einsatz von neuen Corona-Impfstoffen in den USA
In den USA kann mit Corona-Auffrischungsimpfungen mit den neuen, auf die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 abzielenden Vakzinen begonnen werden. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sprach am Donnerstagabend (Ortszeit) eine offizielle Impfempfehlung für die entsprechenden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna aus. Zuvor hatte sich das zuständige Expertengremium bei der CDC mit klarer Mehrheit hinter die neuen Vakzine gestellt.
Die aktualisierten Covid-19-Booster wurden so entwickelt, dass sie besser gegen die zuletzt zirkulierende Covid-19-Variante schützen
, erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky. Sie können helfen, einen Schutz wiederherzustellen, der seit der vorherigen Impfung nachgelassen hat, und wurden konzipiert, um einen breiteren Schutz gegen neuere Varianten zu bieten.
Der Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer wird ab einem Alter von zwölf Jahren empfohlen, der Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna ab 18 Jahren. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte am Mittwoch entsprechende Notfallzulassungen erteilt. Für den Beginn der Impfungen, der für Anfang kommender Woche erwartet wird, fehlte dann noch das grüne Licht der CDC, das nun erteilt wurde.
Bei den zugelassenen Vakzinen handelt es sich um sogenannte bivalente Impfstoffe, die sowohl gegen den Anfang 2020 vorherrschenden Wildtyp des Coronavirus als auch gegen die derzeit überwiegenden Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 gerichtet sind. Die Subvarianten BA.4 und BA.5 herrschen derzeit weltweit vor, sie hatten die jüngsten Corona-Wellen in Europa und den USA in den vergangenen Monaten verursacht.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Donnerstag den auf BA.1 angepassten Corona-Impfstoffen der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna die Zulassung erteilt. Die Zulassung des auf BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer soll laut EMA voraussichtlich im Herbst erfolgen. AFP
Virologe Streeck: An Omikron angepasste Impfung kein Gamechanger
Angesichts der neuen angepassten Omikron-Impfstoffe dämpft der Virologe Hendrik Streeck die Erwartungen. Der Booster sorgt noch einmal für etwas gesteigerte Antikörperspiegel im Blut von Geimpften. Wie gut er vor einer Infektion schützt, wurde nicht getestet
, sagte der Wissenschaftler, der Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung ist, der Deutschen Presse-Agentur.
Man müsse davon ausgehen, dass der Effekt ausfalle wie beim bisherigen Booster, also mit einem Schutz vor Ansteckung für einen ungefähren Zeitraum von drei Monaten. Ein Schutz vor Ansteckung für einen längeren Zeitraum ist nicht bewiesen und auch nicht wahrscheinlich
, sagte der Direktor des Instituts für Virologie der Universität Bonn. Trotz allem sei auch hier ein guter Schutz vor schwerer Erkrankung wie bei den vorherigen Impfstoffen gegeben.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat am Donnerstag den Weg für zwei an die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe für Menschen ab zwölf Jahren freigemacht: Es geht um Booster, die auch der Sublinie BA.1 Rechnung tragen.
Man muss ganz deutlich sagen: Die Verwendung des angepassten Impfstoffs ist nicht bei allen Menschen nötig
, sagte Streeck. Eine zweite Auffrischimpfung mit dem neuen Präparat mache Sinn für die Gruppen, denen die Ständige Impfkommission (Stiko) dies auch jetzt schon empfiehlt, also bestimmten Gruppen mit einem Risiko für schwere Verläufe - wie Menschen ab 60 Jahren.
Es ist nicht der Fall, dass sich jeder junge, fitte, geimpfte Mensch nun schnellstmöglich eine Dosis davon geben lassen muss - insbesondere dann nicht, wenn man im Sommer eine Corona-Infektion durchgemacht hat. Meist waren das bereits Ansteckungen mit der Sublinie BA.5, was als Ersatz für den Booster gesehen werden kann.
Er riet davon ab, sich nach einer Infektion gleich wieder impfen zu lassen.
Streeck betonte, er wünsche sich eine klare Kommunikation der Politik, für wen eine vierte Impfung mit dem angepassten Impfstoff überhaupt notwendig ist. Dass es dazu bisher keine Stellungnahme der Stiko gebe finde er vertretbar. Angesichts der vorliegenden Daten sehe ich keinen ganz akuten Handlungsbedarf. Denn man darf sich von dem angepassten Impfstoff nun nicht zu viel versprechen und denken, dass das jetzt der Gamechanger in der Pandemie wäre.
dpa
RKI registriert 33.930 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 234,4
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 234,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 237,3 gelegen (Vorwoche: 263,6; Vormonat: 516,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 33.930 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 37.343) und 148 Todesfälle (Vorwoche: 90) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.218 483 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
US-Geheimdienst - Russland mangelt es an Soldaten
Russland kann dem US-Geheimdienst zufolge nicht genug Soldaten für den Krieg in der Ukraine mobilisieren. Das russische Militär leidet unter erheblichen Mangel an Soldaten in der Ukraine
, sagt ein mit der Angelegenheit vertrauter Mitarbeiter des US-Geheimdienstes unter der Bedingung der Anonymität.
Das russische Verteidigungsministerium versuche, Streitkräfte anzuwerben, unter anderem, indem es verwundete Soldaten zwingt, wieder in den Kampf zu ziehen, indem es Personal von privaten Sicherheitsfirmen anwirbt und indem es Wehrpflichtigen Prämien zahlt
. Es lägen glaubwürdige Berichte vor, dass Russland wahrscheinlich auch verurteilte Kriminelle gegen Begnadigungen und finanzielle Entschädigungen rekrutieren wird.
Der russische Präsident Wladimir Putin stockte vergangene Woche per Dekret die russischen Truppen von 1,9 Millionen auf 2,04 Millionen Soldaten auf. Reuters
Zahl der bekannten Infektionen steigt in Deutschland auf auf über 32,1 Millionen
In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen um 39.396 auf über 32,1 Millionen. Das sind 9805 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als 49.201 Ansteckungen verzeichnet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 237,3. Das RKI meldet 90 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl liegt damit bei 147.494. Reuters
So wenige Corona-Impfungen wie noch nie seit Impfbeginn
Im August ist mit knapp 700.000 Impfungen in rund 24.000 impfenden Stellen der bisherige Tiefststand des Covid-19-Impfgeschehens
in diesem Jahr erreicht worden. Das geht aus einem monatlich erscheinenden Impfbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Zum Vergleich: Im Juni 2021 gab es 25 Millionen Impfungen in rund 53.100 Impfstellen. Die Mehrzahl der gegenwärtig verabreichten Impfungen sind zweite Auffrischimpfungen, Erstimpfungen werden dagegen am wenigsten verabreicht
, heißt es. Im Bericht wird von mehr als neun Millionen Erwachsenen in Deutschland ausgegangen, die sich bislang nicht gegen Covid-19 impfen ließen. In einer ähnlichen Größenordnung bewegt sich demnach die Zahl der Erwachsenen, die ihren Impfschutz mit mindestens einer Impfung auffrischen müssten. NDR
Betrug: Geldstrafen gegen Lingener Testzentrums-Betreiber
Wegen des Betrugs bei Abrechnungen von Corona-Tests hat das Amtsgericht Lingen am Donnerstag zwei Männer mit Strafbefehlen zu Geldstrafen verurteilt. Einer der Angeklagten wurde zu 90 Tagessätzen zu 90 Euro verurteilt, der andere zu 90 Tagessätzen zu 140 Euro, sagte ein Gerichtssprecher. Beide Angeklagten seien nicht zur Verhandlung erschienen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass beide Angeklagten in ihrem Corona-Testzentrum in Lingen mehr Testungen abrechneten als sie tatsächlich ausgeführt hatten und sich so insgesamt 62.376 Euro erschlichen.
Laut Landeskriminalamt lag die Zahl entsprechender Ermittlungsverfahren bei Testzentren in Niedersachsen im Jahr 2021 im unteren zweistelligen Bereich. Im Halbjahr 2022 wurden etwas mehr Fälle registriert als im gesamten vergangenen Jahr. NDR
Studie: Corona-Protestbewegung politisch überwiegend rechts geprägt
Die insgesamt heterogene Corona-Protestbewegung ist laut einer aktuellen Studie politisch überwiegend rechts geprägt. Zwar seien unterschiedliche weltanschauliche Milieus und auch ideologische Strömungen anzutreffen, jedoch gebe es einen Schwerpunkt bei vorrangig rechten, populistischen bis extremen Einstellungen, teilte der Forschungsverbund Motra (Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung
) heute in Wiesbaden bei der Vorstellung des Jahresberichts 2021 mit. Die Corona-Protestbewegung ist politisch-weltanschaulich-ideologisch auffällig stärker rechts als links ausgerichtet
, heißt es in dem Bericht. Die Corona-Pandemie sei demnach ein zentraler Treiber eines von Verschwörungstheorien und Demokratiedistanz unterlegten, überwiegend rechtsaffinen Radikalisierungsgeschehens
. Am Forschungsverbund Motra sind unter anderem mehrere deutsche Universitäten und das Bundeskriminalamt beteiligt. Er verfolgt das Ziel, das Radikalisierungsgeschehen in Deutschland zu beobachten und den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis zu verbessern. NDR
Lehrerverband: Auch Grundschulen durch Maskenpflicht vor Schließung schützen
Der Deutsche Lehrerverband hat Nachbesserungen am neuen Infektionsschutzgesetz gefordert, um die Schließung von Grundschulen wegen der Corona-Pandemie zu verhindern. Wie an weiterführenden Schulen müsse auch dort eine Maskenpflicht möglich sein, erklärte der Verbandspräsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger. Für die Grundschulen ist dies bislang aus unerfindlichen Gründen nicht vorgesehen
, obwohl gerade für die Jüngeren die Sicherung des Präsenzunterrichts besonders wichtig sei. Wir hoffen zwar alle auf weitestgehende Normalität im nächsten Schuljahr - möglichst ohne Einschränkungen
, erklärte Meidinger. Das darf uns aber nicht davon abhalten, im Falle einer erneuten heftigen Corona-Welle alles zu tun, um Schulschließungen durch zu hohe Personalausfälle zu verhindern.
Eine präventive Maskenpflicht sei im Vergleich zu Schulschließungen das eindeutig geringere Übel
, so der Verbandspräsident. NDR
Techniker Krankenkasse: Krankenstand erreicht bundesweit Rekord
Die Techniker Krankenkasse (TK) meldet für die erste Jahreshälfte einen bundesweiten Rekord bei den Krankenständen ihrer Versicherten. Im Schnitt hätten die versicherten Erwerbstätigen 9,1 Tage am Arbeitsplatz gefehlt, teilte die TK mit. Im ersten Halbjahr 2021 hatten die Beschäftigten im Schnitt 6,8 Tage gefehlt, im ersten Halbjahr 2019 waren es 7,8 Tage. Als Hauptgrund für die Fehlzeiten in diesem Jahr gab die TK Atemwegserkrankungen wie Grippe und Erkältungen an. Die Fehltage aufgrund von Corona erhöhten sich im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um das Vierfache auf 0,32 Fehltage je Erwerbstätigen. Allerdings hätten diese Krankschreibungen mit einem Anteil von 3,34 Prozent über alle Diagnosen hinweg eine sehr untergeordnete Rolle bei den Krankmeldungen, erläuterte die TK. NDR
EMA könnte erstmals auf Omikron angepasstes Corona-Vakzin in der EU zulassen
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) könnte am Donnerstag erstmals an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe in der EU zulassen. Die Zulassungsanträge für die Impfstoffe gegen den Omikron-Subtyp BA.1 hatten neben dem Mainzer Biotechnologie-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer auch der US-Pharmakonzern Moderna eingereicht. Das dafür zuständige Gremium der EMA hält dazu am Donnerstag eine außerordentliche Sitzung ab.
Mitte August hatte die britische Arzneimittelbehörde grünes Licht für den sogenannten bivalenten Corona-Impfstoff von Moderna gegeben, der ebenso wie das Biontech-Vakzin sowohl gegen den ursprünglichen Coronavirus-Stamm als auch gegen die Omikron-Subvariante BA.1 wirkt. Die aktuell dominanten Subtypen der Omikron-Variante sind allerdings BA.4 und BA.5. In den USA genehmigte die Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch zwei auf diese Subtypen zielende angepasste Impfstoffe von Moderna sowie von Biontech/Pfizer per Notfallzulassung. AFP