Corona-Chronik, Mai 2022
Die Chronik der Pandemie im Spiegel der gesammelten Pressemeldungen.
Weltärztepräsident Montgomery warnt vor Ausbreitung der Variante BA.5
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor einer Ausbreitung der Omikron-Subvariante BA.5 des Coronavirus in Deutschland gewarnt. Corona ist noch nicht vorbei - das belegt der heftige Ausbruch von Omikron in Portugal
, sagte Montgomery der Rheinischen Post
. Das Robert Koch-Institut berichtete kürzlich von einer Zunahme der Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 auf niedrigem Niveau. Dominant ist weiter BA.2 mit 96,4 Prozent. Der Anteil von BA.5 verdoppelte sich etwa von 1,2 auf 2,5 Prozent. Je klüger wir uns jetzt verhalten, umso weniger drastische Maßnahmen brauchen wir in Herbst und Winter. Freiwillig Maske tragen, wo auch immer viele Menschen zusammenkommen. Impfen, jetzt erst recht! Und nicht Freiheit gegen Sicherheit ausspielen
, forderte Montgomery. BA.5 werde sich auch in Deutschland ausbreiten. Viele Menschen - auch Geimpfte - würden erkranken. Geimpfte hätten aber deutlich mildere Symptome. Im Infektionsschutzgesetz müsse der Werkzeugkasten erhalten bleiben und bundeseinheitlich klar definiert werden - von Maskenpflicht bis Lockdown, so der Weltärztepräsident.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte sich bereits mit einer Warnung zu Wort gemeldet. Die besonders ansteckende Variante BA4/BA5 ist auch bei uns auf dem Vormarsch. Dies könnte im Herbst die nächste Welle werden
, schrieb der SPD-Politiker auf Twitter. NDR
Corona-Zahlen explodieren: Europa ringt mit neuer VarianteDie Corona-Zahlen in Europa steigen wieder.
Genauer gesagt explodieren
sie förmlich in einem europäischen Land. Der Grund: Eine neue Corona-Variante, die doch ansteckender zu sein scheint, als man vorher angenommen hat.
Ausgerechnet jetzt, wo die Urlaubssaison beginnt, hat Portugal mit hohen Corona-Zahlen zu kämpfen. Ein massiver Anstieg der Corona-Neuinfektionen – alle 24 Stunden mehr als 30.000 Corona-Neuinfektionen –, begründen sogar ein Nachdenken darüber, ob die Maskenpflicht in Portugal wieder eingeführt werden soll. Der größte Hotspot befindet sich derzeit im Großraum Lissabon. Virologen sprechen hier von einer Explosion neuer Ansteckungen
. Auch die Zahl der Corona-Toten steigt in Portugal wieder. Die Zahl der Patient:innen, die in Kliniken behandelt werden müssen, liegt derzeit bei knapp 2.000 COVID-Patient:innen – eine Anzahl, die sich angesichts der Umstände noch vor einigen Monaten sehr gering angehört hat. Jedoch: Die Bettenbelegung mit Corona-Erkrankten wuchs innerhalb nur einer Woche um ganze 27 Prozent an.
Portugal: Omikron-Subtyp BA.5 breitet sich aus
Laut der Statistik des EU-Zentrums für Krankheitskontrolle (ECDC) verzeichnet Portugal aktuell die höchste Inzidenz auf dem gesamten europäischen Kontinent. Der portugiesische Mediziner Gustavo Tato Borges, Präsident des Ärzteverbandes, warnt: Die offiziellen Zahlen seien möglicherweise nur die Spitze des Eisbergs. In Wirklichkeit könnte es doppelt so viele Fälle geben
, so der Experte gegenüber den Medien.
Grund für die derzeit heftige Ausbreitung des Coronavirus in Portugal ist die vermehrte Ausbreitung des Subtyps BA.5. Die Variante wurde ursprünglich in Südafrika festgestellt, bahnt sich aber nun ihren Weg nach Europa. Sie gilt zwar als ansteckender als andere Virustypen, einen schwereren Verlauf scheint sie jedoch nicht zu auszulösen. Auch Christian Drosten ordnete unlängst die mögliche Gefahr von BA.5 noch einmal genauer ein.
In Deutschland ist der Anteil der Omikron-Variante BA.5 noch relativ gering. Laut dem Robert Koch-Institut liegt dieser hier bei rund 1,4 Prozent. Jedoch: Expert:innen gehen von einer langsamen Steigerung aus, wie es auch in Portugal der Fall war. Von einer neuen Corona-Welle mit harten Restriktionen gehe man aber weder in Deutschland noch Portugal aus.
Masken tragen ab Herbst 2022 wieder Pflicht?
Expert:innen gehen davon aus, dass die Corona-Fallzahlen in den kalten Monaten wieder steigen werden. Daher will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach das Infektionsschutzgesetz überarbeiten lassen, um für diesen Notfall gewappnet zu sein, wie er in der ZDF-Talkshow Markus Lanz
am Mittwoch bekannt gab. Das läuft ja am 23. September aus. Und dann wird die Frage erneut zu diskutieren sein, ob zum Beispiel Maskentragen in Innenräumen wieder verpflichtend wird
, sagte Lauterbach.
Demnach wolle er für den Fall einer erneuten Corona-Welle im Herbst eine Maskenpflicht in Innenräumen ermöglichen. Lauterbach halte es auch für unbedingt notwendig, dass wir uns für diesen Herbst diese Möglichkeit schaffen
.
Der Gesundheitsminister machte Markus Lanz gegenüber klar: Das Infektionsschutzgesetz beschreibt ja nicht, was gemacht wird oder was gemacht werden soll, sondern es beschreibt, was wir nutzen können an Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen, wenn es denn dann nötig wäre.
Die Gesundheitsminister der Bundesländer würden die Überarbeitung des Gesetzes begrüßen.
FDP-Kritik zu neuen Maskenpflicht-Plänen
Indes kritisiert Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) das Vorhaben von Karl Lauterbach. Ich bin dafür, dass wir uns nach Recht und Gesetz richten. Das sieht eine Evaluierung vor
, sagte er gegenüber den Funke-Zeitungen. Er plädiert dafür, dass die Resultate der Evaluierung unbedingt
einbezogen werden sollten, bevor wir uns auf einzelne Maßnahmen vorschnell festlegen
. Auch der stellvertretende FDP-Parteivorsitzende Wolfgang Kubicki schließt sich Buschmann an und setzt sich für eine parlamentarische Aufarbeitung der bisherigen Corona-Politik ein. PraxisVita, Ines Fedder, Medizin-Redakteurin
Inzidenz steigt – fast 62.000 Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 61.889 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 2548 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 64.437 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 201,7 von 189,0 am Vortag. 136 weitere Personen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 139.000. Reuters
Nordkorea meldet mehr als 100.000 Neuinfektionen
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldet binnen Tagesfrist 100.710 weitere Infektionen mit Fiebersymptomen und einen weiteren Todesfall. Die Zahl der offiziell bestätigten Todesopfer steigt demnach auf 70. Es ist unklar, wie viele der Infektionen auf das Coronavirus zurückzuführen sind.
Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtet unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen aus Peking, dass Nordkorea die Beschränkungen zur Eindämmung des Ausbruchs am Sonntag aufgehoben habe. Ein Sprecher des südkoreanischen Vereinigungsministeriums teilte mit, dass er den Bericht nicht bestätigen könne, da die staatlichen Medien des Nordens keine entsprechende Entscheidung bekannt gegeben hätten. Reuters
5000 Menschen in Peking müssen nach Corona-Verstoß eines Nachbarn in Isolation
Als Folge mehrfacher Verstöße gegen Heimquarantäne durch einen Pekinger, der später positiv getestet wurde, müssen mehr als 5000 seiner Nachbarn in Corona-Isolation. Wie die Zeitung Beijing Ribao
am Montag berichtete, war der Mann angewiesen worden, sich daheim zu isolieren, weil er in einem Einkaufszentrum als Kontaktperson eines Infizierten identifiziert worden war. Der 42-Jährige habe aber mehrfach seine Wohnung verlassen und sei in der Nachbarschaft herumgelaufen.
Fünf Tage nach der Anweisung seien der Mann und seine Frau positiv getestet worden. Als Konsequenz hätten die Behörden 258 Bewohner seines Hauses in eine zentrale Quarantäne-Einrichtung gebracht. Mehr als 5000 Bewohner der Gegend müssten sich jetzt zuhause isolieren, schrieb das Blatt weiter. Die Polizei habe strafrechtliche Ermittlungen gegen den 42-Jährigen eingeleitet. China verfolgt nach wie vor eine rigorose Null-Covid-Strategie. Das bevölkerungsreichste Land kämpft gerade gegen die schlimmste Corona-Welle seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. dpa
Inzidenz sinkt auf 189,0 – RKI meldet 755 Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 755 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 490 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche, als 1245 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 189,0 von 196,2 am Vortag.
Zwei weitere Personen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 138.864. (Reuters)
Nordkorea verzeichnet 89.500 weitere Ansteckungen
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldet 89.500 weitere Infektionen mit Fiebersymptomen, aber keine neuen Todesfälle, binnen 24 Stunden. KCNA berichtet nicht, wie viele der Betroffenen auf das Coronavirus getestet sind. Reuters
Shanghai lockert Auflagen weiter
Die chinesische Millionenmetropole Shanghai hat weitere Lockerungen der strikten Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus angekündigt. Die aktuelle epidemische Lage habe sich stabilisiert und verbessere sich weiter, sagte die Sprecherin der Regierung von Shanghai, Yin Xi, am Sonntag vor der Presse. Die Strategie sei nun eine normalisierte Vorsorge und Kontrolle. So würden ab Montag die Test-Bestimmungen erleichtert. Bereits am Sonntag öffnete nach wochenlanger Schließung ein Einkaufszentrum in der Innenstadt, in dem unter anderem Luxusmarken angeboten werden. Von Mittwoch an soll in der Wirtschafts- und Finanzmetropole, in der rund 25 Millionen Menschen leben, der zwei Monate dauernde Lockdown im Wesentlichen aufgehoben werden.
Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder den öffentlichen Raum betreten möchte, muss ab Mittwoch einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Zuvor waren es 48 Stunden. Dadurch solle die Wiederaufnahme der Arbeit erleichtert werden, sagte Sprecherin Yin. Bis Montag soll der Busverkehr in der Umgebung des größten Flughafens der Stadt und des wichtigsten Finanzzentrums wieder vollständig aufgenommen werden. Am Mittwoch sollen 240 Finanzinstitute wiedereröffnen. Bereits seit Ende April ist wichtigen Herstellern unter anderem der Auto-, Chemie- und Halbleiterbranche die Produktion erlaubt.
Im März hatte Shanghai wegen wieder aufflammender Corona-Infektionen einen Lockdown verhängt. Das öffentliche Leben wurde in zwei Stufen bis zum 5. April heruntergefahren. Am Sonntag wurden in Shanghai rund 100 Corona-Fälle verzeichnet, in Peking waren es 21. Dies spiegelt einen landesweiten Abwärtstrend bei den Infektionszahlen wider. Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus wurden in China nicht gemeldet.
In Peking wurden am Sonntag zum Teil Museen, Bibliotheken, Theater und Fitnessstudios wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet - wenn auch die Personenzahl begrenzt ist und dies nur für Bezirke gilt, in denen sieben Tage in Folge kein neuer Corona-Fall registriert wurde.
Die angekündigten Lockerungen erfolgen vor dem Hintergrund massiver wirtschaftlicher Schäden durch Lockdowns in Shanghai und anderswo. Die Immobilienverkäufe brachen im April landesweit so stark ein wie seit 16 Jahren nicht mehr, während die Industrie ihre Produktion drosselte, der Einzelhandel weniger umsetzte und die Investitionen unerwartet schwach wuchsen. Die Arbeitslosenquote in China schnellte auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Einige Ökonomen erwarten sogar, dass die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im laufenden zweiten Quartal schrumpfen könnte. Reuters
Wieler fordert gesetzlichen Rahmen für Corona-Bekämpfung im Herbst
Angesichts einer möglichen neuen Corona-Welle im Herbst hat sich der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, für Vorkehrungen ausgesprochen. Er forderte am Samstag einen wirksamen gesetzlichen Rahmen zur Bekämpfung des Virus. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen natürlich stimmen
, sagte er im Bayerischen Rundfunk mit Blick auf das Infektionsschutzgesetz.
Die derzeit geltende Fassung des Gesetzes läuft bis zum 23. September. Die rot-grün-gelbe Bundesregierung ringt derzeit darum, wie die Corona-Schutzvorgaben für den Herbst aussehen sollen.
Wieler sagte, wohl alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich wirklich ernsthaft und fundiert, also mit Fachwissen, mit dieser Pandemie befassen, gehen davon aus, dass im Herbst die Zahlen wieder steigen werden.
Man werde wieder steigende Inzidenzen sehen. Was wir aber nicht wissen, - und das ist die große Unbekannte - ist, welche Krankheit wird das Virus machen.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung
, eine Anpassung des Infektionsschutzgesetzes sei nötig, damit Eindämmungsmaßnahmen eingeführt werden können, wenn die Lage ernst wird, und zwar bundesweit einheitlich
. Als Ultima Ratio, also letztes Mittel, müsse darin auch die Möglichkeit zu einem Lockdown verankert werden
.
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sprach sich mit Blick auf den Herbst für eine Maskenpflicht als Option aus. Die Wirksamkeit medizinischer Masken im Infektionsschutz ist bereits hinreichend wissenschaftlich belegt. Wir sollten dieses Instrument für die laufende und zukünftige Pandemien nicht aus der Hand geben und deshalb eine Maskenpflicht im Infektionsschutzgesetz falls erforderlich weiter ermöglichen
, sagte er der Rheinischen Post
.
Man müsse kein Prophet sein, um weitere Wellen schwerer Atemwegserkrankungen im kommenden Herbst oder Winter für möglich zu halten, sagte Dahmen. Er sei zuversichtlich, dass der Sachverständigenausschuss in seinem Evaluierungsbericht zum Infektionsschutzgesetz und der Pandemie-Expertenrat der Bundesregierung diesbezüglich und gegebenenfalls hinsichtlich weiterer Maßnahmen zu einem ähnlichen Schluss kommen werden.
Der Präsident des Industrieverbands BDI, Siegfried Russwurm, plädierte hingegen dafür, Normalität einkehren zu lassen. Menschen treffen sich jetzt wieder physisch, damit gewinnen wir ein Stück Normalität zurück. Das brauchen wir dringend
, sagte Russwurm dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) anlässlich der Hannover Messe. Wir sind in einer neuen Normalität. Durch die Impfungen ist die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs für die meisten Menschen inzwischen sehr gering. Aber gewisse Krankheitsrisiken gehören zu unserem Leben. Das war auch schon vor Corona so
. dpa
Stiko-Empfehlung zur Impfung für Kinder
Viel zu spät kommt die Empfehlung der Stiko zur Impfung für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. Sie ist auch nicht konsequent genug. Bereits Ende November 2021 hat die Europäische Arzneimittelbehörde die Zulassung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren erteilt. Vor Weihnachten wurden in Deutschland die ersten Kinder geimpft - ohne die uneingeschränkte Empfehlung der Stiko. Dies ließ viele Eltern zögern, die Verunsicherung war groß. Die Folge: Die Impfquote der Fünf- bis Elfjährigen ist niedrig. Und ob die jetzige Empfehlung mit nur einer Spritze im Herbst mit neuen Corona-Varianten und steigenden Fallzahlen noch Bestand haben wird darf bezweifelt werden. Kommentar in der Rheinpfalz am Sonntag
(Ludwigshafen)
Buschmann kritisiert Lauterbach-Vorstoß zur Maskenpflicht ab Herbst
Bundesjustizminister Marco Buschmann hat mit Blick auf die Vorbereitung einer möglichen Maskenpflicht ab Herbst angemahnt, nicht vorschnell einzelne Maßnahmen festzulegen. Ich bin dafür, dass wir uns nach Recht und Gesetz richten. Das sieht eine Evaluierung vor
, sagte Buschmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Ergebnisse der Evaluierung sollten unbedingt
berücksichtigt werden, bevor wir uns auf einzelne Maßnahmen vorschnell festlegen
, sagte der FDP-Politiker.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will auf eine mögliche neue Corona-Welle im Herbst wieder mit einer Maskenpflicht in Innenräumen reagieren können. Derzeit werde erneut am Infektionsschutzgesetz gearbeitet, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend im ZDF. Das läuft ja am 23.9. aus. Und dann wird die Frage erneut zu diskutieren sein, ob zum Beispiel Maskentragen in Innenräumen wieder verpflichtend wird.
Er halte es für unbedingt notwendig, sich für den Herbst diese Möglichkeit zu eröffnen.
Aktuell sinken die Corona-Inzidenz und die Zahl der Klinikaufnahmen weiter - das Robert Koch-Institut schätzt die Gefährdung für die Bevölkerung aber weiterhin als hoch ein. Das erst kürzlich geänderte Infektionsschutzgesetz läuft bis 23. September. Allgemeine Maskenpflichten für Veranstaltungen oder beim Einkaufen sowie 2G- und 3G-Regelungen sind damit seit Anfang April weggefallen. Vorerst gilt ein Basisschutz
- etwa mit Maskenpflichten in Bussen, Bahnen, Kliniken, Praxen und Pflegeheimen. dpa
RKI-Chef fordert gesetzlichen Rahmen für Corona-Bekämpfung im Herbst
Angesichts einer möglichen neuen Corona-Welle im Herbst fordert der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, einen wirksamen gesetzlichen Rahmen zur Bekämpfung des Virus. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen natürlich stimmen
, sagte Wieler mit Blick auf das Infektionsschutzgesetz am Samstag im Bayerischen Rundfunk. Die rot-grün-gelbe Bundesregierung ringt derzeit um Corona-Schutzvorgaben für den Herbst. Die derzeit geltende Fassung des Infektionsschutzgesetzes läuft bis zum 23. September.
Wieler sagte, wohl alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich wirklich ernsthaft und fundiert, also mit Fachwissen, mit dieser Pandemie befassen, gehen davon aus, dass im Herbst die Zahlen wieder steigen werden
. Man werde wieder steigende Inzidenzen sehen. Was wir aber nicht wissen, - und das ist die große Unbekannte - ist, welche Krankheit wird das Virus machen.
Er empfehle nach wie vor, dass Masken in bestimmten Situationen getragen würden. Ich gehe davon aus, dass im Laufe des Sommers man das auch einstellen kann. Aber das hängt wirklich von den Gegebenheiten ab.
Er erwarte, dass man im Herbst diese Maßnahmen teilweise zurückholen müsse.
Für große Veranstaltungen wie etwa das Münchener Oktoberfest wolle er noch keine Prognosen wagen. Man könne die Situation nur kurz vor dem eigentlichen Ereignis realistisch einschätzen. Wir haben alle Mittel und Werkzeuge in der Hand, um auch Zusammentreffen zu ermöglichen. Da sind zum Beispiel die Testungen oder natürlich auch das Tragen von Masken
, sagte der RKI-Chef. Man wisse also sehr gut, wie mit dieser Pandemie umzugehen sei. dpa
Dahmen fordert Maskenpflicht als Option für den Herbst
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat sich in der Debatte über Corona-Schutzvorgaben für den Herbst für eine Maskenpflicht als Option ausgesprochen. Die Wirksamkeit medizinischer Masken im Infektionsschutz ist bereits hinreichend wissenschaftlich belegt. Wir sollten dieses Instrument für die laufende und zukünftige Pandemien nicht aus der Hand geben und deshalb eine Maskenpflicht im Infektionsschutzgesetz falls erforderlich weiter ermöglichen
, sagte Dahmen der Rheinischen Post
.
Man müsse kein Prophet sein, um weitere Wellen schwerer Atemwegserkrankungen im kommenden Herbst oder Winter für möglich zu halten, sagte Dahmen. Ich bin zuversichtlich, dass der Sachverständigenausschuss in seinem Evaluierungsbericht zum Infektionsschutzgesetz und der Pandemie-Expertenrat der Bundesregierung diesbezüglich und gegebenenfalls hinsichtlich weiterer Maßnahmen zu einem ähnlichen Schluss kommen wird.
Der Welt
sagte Dahmen, er gehe davon aus, dass die Berichte im Verlauf des Juni vorliegen werden, dann werden wir als Koalition beraten und entscheiden, was zu tun ist
. Ziel sei es, unmittelbar nach der Sommerpause eine Entscheidung zu treffen, um besser vorbereitet in den kommenden Herbst und Winter zu gehen. dpa
Montgomery fordert Plan mit Lockdown-Option – und warnt die FDP
Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery hat einen Anti-Corona-Plan inklusive Lockdown-Option für den Herbst gefordert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) muss das Infektionsschutzgesetz anpassen, damit Eindämmungsmaßnahmen eingeführt werden können, wenn die Lage ernst wird, und zwar bundesweit einheitlich
, sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes der Neuen Osnabrücker Zeitung
(NOZ). Als Ultima Ratio
müsse im angepassten Infektionsschutzgesetz auch die Möglichkeit zu einem Lockdown verankert werden
, sagte Montgomery.
Es wäre fahrlässig, dieses Instrument nicht in den Werkzeugkasten zu legen, auch wenn wir alles unternehmen müssen, damit wir es nie wieder rausholen brauchen.
Weitere Instrumente reichten von der Pflicht zum Maskentragen im öffentlichen Raum bis hin zu Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen
.
Die FDP warnte der Weltärztechef nach jüngsten Äußerungen von Parteivize Wolfgang Kubicki und Justizminister Marco Buschmann eindringlich davor, neue Maßnahmen zu blockieren. Sie dürfe die Pläne von Gesundheitsminister Lauterbach nicht wieder zerlegen
, sagte Montgomery. Eine Partei, die mit einem falschen Freiheitsfetisch die Sicherheit vieler Menschengruppen vergisst, ist ein Problem für jeden Gesundheitsminister.
Montgomery verwies darauf, dass in vielen Teilen der Welt die Corona-Zahlen schon wieder steigen. Das werde auch in Deutschland unweigerlich
passieren, wenn es kälter und nasser werde und sich das Leben wieder in die Innenräume verlagere. Zwar seien anders als in den vergangenen Jahren sehr viele Menschen geimpft oder genesen, aber mit der Pandemie durch seien wir noch nicht, warnte der Weltärztechef. AFP
Bayern fordert Neufassung des Infektionsschutzgesetzes
Bayern fordert von der Bundesregierung eine Neufassung des Infektionsschutzgesetz mit der Wiedereinführung von Corona-Maßnahmen für eine mögliche neue Pandemiewelle im Herbst. Die Gesundheitsminister aller Länder haben am 16. Mai die Bundesregierung einstimmig aufgefordert, zeitnah das Infektionsschutzgesetz zu überarbeiten. Der Bund muss den Ländern auch Werkzeuge an die Hand geben, mit denen wir die Bürgerinnen und Bürger sinnvoll schützen können
, sagt der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek der Augsburger Allgemeinen
einem Vorabbericht zufolge. Die entsprechende Forderung der Bundesländer müsse rechtzeitig vor dem Auslaufen der bisherigen Regelungen im September umgesetzt werden und auch die Wiedereinführung der Maskenpflicht ermöglichen. Reuters
RKI meldet 39.976 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 209,4
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 39.976 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 2.399 Fälle weniger als am Samstag vor einer Woche, als 42.375 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 209,4 von 211,2 am Vortag. 73 weitere Personen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 138.854. Reuters
Shanghai-Lockdown schlägt durch – verschärfte Lieferprobleme drohen
Der deutschen Wirtschaft droht als Folge chinesischer Lockdowns und weltweiter Schiffsstaus eine weitere Verschärfung der gravierenden Lieferprobleme. Nach Angaben des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel und des Rotterdamer Hafens ist die Zahl der aus China Richtung Westen fahrenden Schiffe gesunken. Und die Londoner Schifffahrtsberatung Drewry schätzt, dass im Hafen Shanghai allein im April 260.000 für den Export in alle Welt bestimmte Container nicht verladen wurden.
Lockdowns in China wirken sich auf die Belieferung europäischer Unternehmen mit Verzögerung aus, weil die Schiffe mehrere Wochen unterwegs sind. Dass Lieferungen aus China komplett zum Erliegen kommen, wird jedoch nicht befürchtet: Ein Rückgang des Frachtvolumens in westlicher Richtung wegen des Lockdowns in Shanghai ist zu erwarten, aber das wird begrenzt sein
, sagte eine Sprecherin des Rotterdamer Hafens.
Dennoch werden die Auswirkungen nach Einschätzung des Berliner Mercator Instituts für Chinastudien (Merics) sowohl Verbraucher als auch Industrie spüren. Die eigentlichen Folgen des Lockdowns in Shanghai werden wir erst in einiger Zeit, dann aber sehr drastisch spüren
, sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft in München.
Demnach kamen bisher noch Schiffe an, die den Hafen Shanghai vor der Schließung verlassen haben. dpa
Zahl der Depressionen und Essstörungen bei Kindern in Corona-Zeit stark gestiegen
Während der Corona-Pandemie haben einem Medienbericht zufolge die Fälle von Depressionen und Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen deutlich zugenommen. So wurden 36 Prozent mehr Kinder im Alter zwischen acht und neun Jahren aufgrund von Störungen sozialer Funktionen in Kliniken behandelt, wie aus einer Studie der Krankenversicherung DAK für das Jahr 2021 hervorgeht, aus der die Bild
-Zeitung zitiert. Bei Entwicklungsstörungen gab es demnach ein Plus von elf Prozent.
Der Anteil junger Patientinnen (zwischen 15 und 17 Jahren) mit Essstörungen stieg 2021 um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem kamen sie fünfmal öfter wegen Depressionen, dreimal häufiger wegen Angststörungen und 2,5-mal öfter aufgrund von emotionalen Störungen in deutsche Kliniken. Für die DAK-Untersuchung wurden die anonymisierten Klinikdaten von 800.000 Kindern und Jugendlichen ausgewertet. Ambulante Behandlungen wurden nicht berücksichtigt. AFP
Kubicki fordert Corona-Aufarbeitung im Bundestag
Der FDP-Vizechef spricht sich gegen eine erneute Änderung des Infektionsschutzgesetzes ohne wissenschaftliche Grundlage aus. Man müsse Fehler anerkennen. FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat eine parlamentarische Aufarbeitung der Corona-Politik gefordert und deutlich gemacht, dass seine Partei mögliche erneute Einschränkungen im Herbst nur unter strengen Voraussetzungen mittragen wird.
Einen weiteren Herbst und Winter wird es nicht geben, in denen wegen eines diffusen Datennebels Grundrechtsbeschränkungen vorgenommen werden
, sagte der Bundestagsvizepräsident der Deutschen Presse-Agentur.
Bundesgesundheitsministerium und Robert Koch-Institut seien in mehr als zwei Jahren Pandemie nicht in der Lage gewesen, vernünftig nutzbare Daten zu erheben, kritisierte Kubicki. Eine erneute Änderung des Infektionsschutzgesetzes, um Corona-Einschränkungen im Herbst wieder möglich zu machen, werde es mit den Freien Demokraten nur geben, wenn die Änderung ausreichend wissenschaftlich begründet werden könne.
Nach dem aktuell gültigen Infektionsschutzgesetz sind Maskenpflichten noch in wenigen Bereichen wie Arztpraxen oder öffentlichen Verkehrsmitteln erlaubt, in Schulen darf es noch Testpflichten geben. Um weitergehende Maßnahmen anordnen zu können, müssen die Bundesländer per Landtagsbeschluss Regionen zu Hotspots erklären.
All diese Regeln dürfen laut Gesetz nur bis zum 23. September angewandt werden.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich bereits dafür ausgesprochen, das Infektionsschutzgesetz bis zum Herbst erneut zu ändern, so dass Maßnahmen wieder möglich werden. Auch Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger ist dafür, damit etwa Maskenpflichten an Schulen wieder verordnet werden könnten.
Kubicki sprach von Fehlern in der Corona-Politik. Am meisten hat diese Politik den Kindern und Älteren geschadet.
Ihnen sei man einiges schuldig. Nur eine vernünftige parlamentarische Aufarbeitung und rückhaltlose Aufklärung könnten helfen, Fehler als solche zu erkennen und damit auch gesellschaftliche Gräben zuzuschütten. dpa
Inzidenz sinkt stark auf 211 – RKI verzeichnet 1852 Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1852 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 47.058 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche, als 48.910 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 211,2 von 262,6 am Vortag.
Zwei weitere Personen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 138.781. Aufgrund des Feiertages in Deutschland am Donnerstag ist es möglich, dass die RKI-Zahlen am Freitag wegen Meldeverzögerungen niedriger ausgefallen sind. Reuters
Aktivisten drohen Scotland Yard mit Klage wegen Partygate-Ermittlung
Die Londoner Polizei muss sich wegen ihrer Ermittlungen in der Partygate-Affäre womöglich vor Gericht verantworten. Wie die Initiative Good Law Project am Mittwochabend auf ihrer Webseite mitteilte, fordert sie von Scotland Yard weitere Ermittlungen gegen Premierminister Boris Johnson zu drei illegalen Zusammenkünften im Regierungssitz Downing Street während der Pandemie. Bei allen drei Events soll der Regierungschef nachweislich zugegen gewesen sein, erhielt aber keinen Strafbefehl.
Johnson hatte bis zum Abschluss der Ermittlungen in der Affäre nur einen Strafbefehl bekommen. Andere Regierungsmitarbeiter wurden hingegen für ihre Teilnahme an denselben Veranstaltungen bestraft, bei denen Johnson ungeschoren davon kam.
"Wir verstehen die Entscheidung nicht, einige Anwesende zu bestrafen, aber nicht den Premierminister. So wie wir das Gesetz verstehen, haben alle Beteiligten an einem illegalen Treffen eine Straftat begangen", hieß es in der Mitteilung der Rechtsstaats-Aktivisten.
Insgesamt wurden im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen zu Partygate 127 Strafbefehle verteilt für eine ganze Reihe von Treffen während der Pandemie. In einem am Mittwoch veröffentlichten internen Bericht der Regierungsbeamtin Sue Gray wurden der Regierung dafür schwere Vorwürfe gemacht. Die Treffen hätten nicht zugelassen werden dürfen
, hieß es darin. Trotzdem lehnte Johnson einen Rücktritt ab.
Sollte die Polizei die Ermittlungen gegen den Premier nicht wieder aufnehmen, fordern die Juristen des Good Law Project eine Erklärung, die sie auf ihre Rechtmäßigkeit prüfen wollen. Sollte Scotland Yard innerhalb von 14 Tagen nicht reagieren, drohen sie mit weiteren rechtlichen Schritten bis hin zur gerichtlichen Überprüfung der Ermittlungen. dpa
Debatte um Maskenpflicht in Deutschland
Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Tobias Tenenbaum, hält eine Abschaffung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmittel für vertretbar. Jeder kann sich impfen lassen und damit vor schweren Verläufen gut schützen, und wir haben sinkende Fallzahlen
, sagte der Chefarzt einer Berliner Kinderklinik der Neuen Osnabrücker Zeitung
(NOZ). Ein Ende der Maskenpflicht in Bussen, Bahnen oder Flugzeugen sei durchaus vertretbar
.
Aus infektiologischer Sicht spräche nicht viel dagegen - auch wenn ein Ansteckungsrisiko in engen und geschlossenen Räumen natürlich nicht ganz auszuschließen ist
, sagte Tenenbaum. In vielen europäischen Ländern sei längst Schluss mit den Masken, auch in Flugzeugen. Deutschland sei nach wie vor extrem vorsichtig.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält hingegen die Maskenpflicht in Bussen und Zügen weiterhin für eine sehr niederschwellige, aber absolut sinnvolle Maßnahme
. Es gehe nicht in erster Linie um den Selbstschutz, sondern den Schutz der vulnerablen Personen mit Vorerkrankungen und der Ungeimpften, sagte Montgomery der NOZ
.
In Österreich etwa wird die Maskenpflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie während der Sommermonate weitgehend aufgehoben. Derzeit müssen in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten noch FFP2-Masken getragen werden. Diese Regel werde ab 1. Juni für vorläufig drei Monate ausgesetzt, kündigte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Dienstag in Wien an. dpa
RKI registriert 39.705 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 262,6
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 262,6 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 281,8 gelegen (Vorwoche: 383,2, Vormonat: 909,1).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 39.705 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 58.719 registrierte Ansteckungen) und 136 Todesfälle (Vorwoche: 165) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.198.811 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
kollektiver Dummheit- [Bund: 281,8 / HH: 389,9 - 138.643 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Lauterbach warnt mit Blick auf Herbstwelle vor kollektiver Dummheit
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Notwendigkeit einer guten Vorbereitung auf eine mögliche nächste Corona-Welle im Herbst betont. Die Pandemie ist leider nicht vorbei - wir werden im Herbst mit mehr Infektionen und neuen Varianten rechnen müssen
, sagte der Minister am Dienstag bei der Eröffnung des Deutschen Ärztetages in Bremen. Darauf nicht vorbereitet zu sein, wäre eine kollektive Dummheit und ein Skandal
.
So werde ein neues Infektionsschutzgesetz benötigt, das sich nicht alleine auf eine Maskenpflicht in Innenräumen beschränke, bekräftigte Lauterbach vor den Delegierten des Ärztetages. Sein Ministerium bereite eine neue Impf-, Test- und Behandlungsstrategie vor. dpa
Niedersachsen verlängert und lockert Corona-Regeln
Die Corona-Infektionszahlen in Niedersachsen sind immer noch vergleichsweise hoch. Deshalb verlängert das Land seine Corona-Maßnahmen in einer heute in Kraft tretenden Verordnung vorerst bis zum 22. Juni. Gleichzeitig gibt es einige Lockerungen, beispielsweise für das Tragen von Masken in Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Arztpraxen, Dialyseeinrichtungen und Tageskliniken sowie bei der regelmäßigen Testpflicht in Flüchtlingsheimen. NDR
Oberster Chef der Gesundheitsbehörden in chinesischer Hauptstadt gefeuert
Die Corona-Ansteckungen konnten nicht gestoppt werden. Der zuständige Behördenleiter müsse nun in eine disziplinarische Untersuchung
, heißt es.
In Peking ist der oberste Chef der Gesundheitsbehörden gefeuert worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch meldete, muss der Leiter der Gesundheitskommission der chinesischen Hauptstadt, Yu Luming, seinen Posten räumen. Yu werde schwerwiegender Verstöße gegen Disziplin und Gesetz
verdächtigt und müsse sich deshalb einer disziplinarischen Untersuchung
unterziehen, berichtete Xinhua, ohne Einzelheiten zu den konkreten Vorwürfen zu nennen.
In Peking haben sich seit Ende April hunderte Menschen mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert. Obwohl tausende Menschen in Quarantäne-Zentren gebracht wurden, konnte der Anstieg der Infektionszahlen bisher nicht gestoppt werden.
China hatte von Beginn der Pandemie an auf rigorose Maßnahmen gesetzt und die Infektionszahlen damit über lange Zeit hinweg auf im internationalen Vergleich relativ niedrigem Stand halten können. Mit Aufkommen der Omikron-Variante kam es dennoch zu großen Ausbrüchen. Zentrum war zunächst Shanghai, woraufhin die Stadt mit ihren 25 Millionen Einwohnern Anfang April für mehrere Wochen strikt abgeriegelt wurde.
In anderen chinesischen Städten ist das öffentliche Leben immer noch stark eingeschränkt. In Peking sind viele Parks, Restautrants, Schulen und Geschäfte geschlossen, der öffentliche Nahverkehr ist stark eingeschränkt und für Millionen von Menschen gilt eine Homeoffice-Pflicht. AFP
RKI registriert 49.141 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz unter 300
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 281,8 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 307,2 gelegen (Vorwoche: 407,4, Vormonat: 790,8). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 49.141 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 72 051 registrierte Ansteckungen) und 158 Todesfälle (Vorwoche: 174) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.159.106 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Impfzertifikat läuft ab? Das können Sie tun
Corona-Apps warnen, dass viele digitale Impfnachweise bald ablaufen. Für den Urlaub im Sommer sind die Zertifikate aber wichtig. Was Nutzer jetzt wissen müssen.
Derzeit erhalten viele Menschen von der Corona-Warn-App oder CovPass-App die Warnnachricht, ihr digitales Impfzertifikat laufe demnächst ab. In den meisten Fällen ist eine neue Impfung nicht nötig, Handlungsbedarf besteht jedoch trotzdem. Wie Sie ihren Impfnachweis aktualisieren und was Sie dabei beachten sollten, verraten wir Ihnen.
Warum laufen die digitalen Impfzertifikate ab?
Erstmal tief durchatmen: Innerhalb Deutschlands gelten die Impfnachweise sowohl nach der vollständigen Grundimmunisierung gegen das Coronavirus als auch nach der Booster-Impfung unbegrenzt. Was jedoch abläuft, ist die technische Gültigkeit des Nachweises. Diese wurde bei der Einführung des digitalen Impfzertifikats auf 365 Tage begrenzt.
Bei einer Überprüfung des Zertifikats mittels einer Scan-App würde der Nachweis also ungültig erscheinen, obwohl die Immunisierung noch gilt. Damit Nutzer ihren digitalen Impfstatus rechtzeitig aktualisieren können, verschicken die Corona-Apps 28 Tage vor Ablauf eine Mitteilung. Aktuell und in den kommenden Wochen betrifft das Menschen, die im Frühling oder im Sommer 2021 geimpft wurden.
Wie aktualisiere ich meinen digitalen Impfnachweis?
Die Auffrischung des digitalen Impfpasses geht dabei relativ einfach – ein Besuch beim Arzt oder in der Apotheke ist nicht nötig. Auf seiner Webseite informiert das Robert Koch-Institut (RKI): Um Ihren Impfstatus weiterhin nachweisen zu können, müssen die entsprechenden Zertifikate aktualisiert werden. Die dazu notwendige Neuausstellung können Sie demnächst in der App mit wenigen Klicks selbst durchführen.
Ein App-Update mit dieser Funktion gibt es zwar noch nicht, laut dem RKI soll eins aber vor Ablauf der Zertifikate in den App Stores zur Verfügung stehen.
Falls Ihr Handy die Corona-Apps nicht automatisch aktualisiert, empfehlen wir Ihnen, im App Store den Status ihrer App zu überprüfen. Ist ein Update vorhanden, können Sie die neuste Version leicht installieren.
Was muss ich tun, wenn ich mit Johnson & Johnson geimpft wurde?
Auch Menschen, die nach einer Erstimpfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson oder nach einer Genesung eine zweite Impfung erhalten haben, müssen ihre digitalen Zertifikate erneuern lassen. Da die Grundimmunisierung in diesen Fällen durch die Erstimpfung beziehungsweise durch die Corona-Erkrankung gegeben ist, gilt eine zweite Dosis bereits als Auffrischung. In den Corona-Apps wurde der Nachweis für die Booster-Impfung deswegen mit der Nummer 2/2
hinterlegt.
Bei anderen Impfstoffen kennzeichnet diese Nummer aber lediglich die Grundimmunisierung. Um Verwirrung zu vermeiden, hat die EU im Februar dieses Jahres eine neue Nummerierung der Impfzertifikate beschlossen: Auffrischimpfungen von Genesenen und mit Johnson & Johnson geimpften Personen sollen nun mit 2/1
beschriftet werden.
Auch hier können Nutzer ihre Zertifikate in den Apps mithilfe eines entsprechenden Updates demnächst aktualisieren. Das RKI weißt jedoch daraufhin, dass beim Erneuerungsprozess unterschiedliche Systeme im Hintergrund beteiligt seien. Hier können unter Umständen Fehler auftreten. Es kann vorkommen, dass Ihnen in der App ein
Bei Fragen oder Schwierigkeiten wird Nutzern geraten, sich an die E-Mail-Adresse für die CovPass-App (support@covpass-app.de) zu wenden.error
mit einer Ziffer angezeigt wird.
Welche Vorschriften gelten bei Reisen im Ausland?
Um das Reisen im europäischen Raum zu erleichtern, hat die Europäische Union einheitliche Standards für digitale Impfzertifikate eingeführt. Gemäß der entsprechenden EU-Verordnung behalten EU-Impfzertifikate ohne Auffrischungsimpfung bis zu 270 Tage lang ihre Gültigkeit.
Impfnachweise, die eine Grundimmunisierungen plus Booster belegen, gelten als zeitlich unbegrenzt. Für Minderjährige und Pendler sind die Vorschriften gelockert: Ihr Impfstatus ist auch ohne Booster unbefristet.Genesenenzertifikate sind wiederum laut EU-Vorschrift höchstens 180 Tage nach dem Tag des ersten positiven Testergebnisses gültig. Die Mitgliedsstaaten können diese Regel aber jeweils anpassen. So ist in Deutschland die Gültigkeit des Genesenenausweises auf drei Monate begrenzt.Tgs, Alexandra Beste
Nordkorea verzeichnet 134.510 weitere Ansteckungen
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldet 134.510 weitere Infektionen mit Fiebersymptomen binnen 24 Stunden. KCNA berichtet nicht, wie viele der Betroffenen auf das Coronavirus getestet sind. Reuters
Verfahren gegen Argentiniens Präsident Fernández wegen Lockdown-Party gegen 1,6 Millionen Pesos eingestellt
Ein Verfahren gegen den argentinischen Präsidenten Alberto Fernández wegen eines Verstoßes gegen die von seiner eigenen Regierung verhängten Corona-Maßnahmen wird gegen eine Geldauflage eingestellt. Ein Richter stimmte am Montag einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft zu, derzufolge der Präsident 1,6 Millionen Pesos (gut 22.000 Euro) an das renommierte medizinische Forschungsinstitut Instituto Malbrán spendet. Fernández' Frau Fabiola Yañez spendet weitere 1,4 Millionen Pesos.
Fernández war wegen Fotos in die Kritik geraten, die ihn im Juli 2020 bei der Geburtstagsfeier seiner Frau mit dutzenden Gästen in seiner Residenz Olivos in Buenos Aires zeigten - damals waren in Argentinien alle Zusammenkünfte verboten, sogar Trauerfeiern. Die Geburtstagsfeier mitten im Lockdown hatte Fernández massive Kritik und Proteste eingebracht. Bei den Wahlen verlor sein Mitte-Links-Bündnis die Mehrheit im Parlament. AFP
Lehrerverband sieht Schulen für Herbst unzureichend vorbereitet
Nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbands müssten mit Blick auf die Corona-Pandemie schon jetzt Vorbereitungen für den Unterricht im Herbst getroffen werden. Die Politik macht beim Thema Pandemie und Schule schon wieder ihre Hausaufgaben nicht
, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Weichen müssten jetzt gestellt werden.
Der Verbandschef forderte, alles dafür zu tun, dass die Schulen im Herbst nicht wieder geschlossen werden. Die Schulen müssen aber zugleich spätestens jetzt so ausgestattet und vorbereitet werden, dass Distanzunterricht auf jeden Fall funktioniert
, sagte Meidinger dem RND.
Er monierte, dass es den Bundesländern an einer rechtlichen Grundlage für eine Maskenpflicht an Schulen fehle. Seiner Meinung nach könnten in einer möglichen Corona-Herbstwelle Masken ein entscheidender Faktor
sein, um Schulen geöffnet zu halten. Der Bund muss deshalb das Infektionsschutzgesetz schnell noch einmal anpassen
, forderte Meidinger. dpa
Inzidenz sinkt und nähert sich der 300 – RKI registriert 64.437 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 307,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 312,1 gelegen (Vorwoche: 437,6, Vormonat: 807,0). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 64.437 Neuinfektionen (Vorwoche: 86.252 registrierte Ansteckungen) und 159 weitere Todesfälle (Vorwoche: 215) innerhalb eines Tages. Damit erhöht sich die Zahl der insgesamt gemeldeten Todesfälle auf 138.485. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.109.965 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Folgen der Corona-Krise: Schiffbaubranche berichtet über aktuelle Lage
Überschattet von nach wie vor unsicheren Aussichten berichtet der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) heute über die aktuelle Lage der deutschen Werftindustrie. Zentrales Thema sei die Rolle der maritimen Industrie bei der Abwendung strategischer Abhängigkeiten
, kündigte der Verband an. Dahinter steht die Sorge, dass nach Containerschiffen und Frachtern weitere Teile des Schiffbaus aus Deutschland und Europa nach Asien abwandern könnten. Dem deutschen Schiffbau waren in der Corona-Krise in dramatischem Ausmaß Aufträge weggebrochen. NDR
EU genehmigt Astrazeneca-Impfstoff als Booster
Der Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca ist in der Europäischen Union als dritte Auffrischimpfung für Erwachsene zugelassen worden. Die Zulassung folge einer Empfehlung des zuständigen Gremiums der EU-Arzneimittelbehörde EMA für den Einsatz bei Erwachsenen, die für ihre ersten beiden Impfungen auch AstraZeneca erhielten oder einen der mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna, teilt der Konzern mit. Reuters
Dänemarks Regierung warnt vor steigenden Corona-Zahlen im Herbst
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat vor einer möglicherweise steigenden Zahl an Corona-Infektionen im Herbst gewarnt. Mehrere Länder weltweit kämpfen gerade damit, die Infektionen unter Kontrolle zu halten
, sagte die Regierungschefin vor der Abschlussdebatte im dänischen Parlament am Montag. Auch hier müssen wir uns darauf vorbereiten, dass die Zahl der Infektionen zum Herbst wieder steigen kann.
Deshalb wolle die Regierung noch vor dem Sommer eine Strategie für den Umgang mit Covid-19 präsentieren. Diese solle mit den Parteien im Parlament diskutiert werden. dpa
Biontech plant Impfstoff-Zulassung für Kleinkinder – drei Dosen nötig
Kinder unter fünf Jahren benötigen drei Dosen des Covid-19-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für einen ausreichenden Schutz. Drei Impfungen erzeugten starke Immunantworten und eine hohe Wirksamkeit, teilten das Mainzer Biotechunternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer am Montag mit.
Die beiden Partner veröffentlichten erste Ergebnisse aus ihrer klinischen Studie der Phase 2/3 mit Kindern im Alter von sechs Monaten bis unter fünf Jahren. Demnach wurde eine Wirksamkeit von gut 80 Prozent gegen eine symptomatische Covid-Erkrankung nach der dritten Dosis beobachtet, während die hochansteckende Omikron-Variante vorherrschte. Die Impfungen seien gut vertragen worden, die Nebenwirkungen mild bis moderat gewesen. Bei einer Zulassung wäre es der erste verfügbare Covid-Impfstoff für Kinder unter fünf Jahren.
Den Zulassungsantrag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA wollen Biontech und Pfizer noch in dieser Woche abschließen. Weitere Anträge in der Europäischen Union und weltweit sollen in den kommenden Wochen folgen. Bislang ist der Impfstoff in der EU und den USA nur zum Einsatz bei Kindern ab fünf Jahren freigegeben. Sie erhalten zwei Dosen wie Jugendliche ab zwölf Jahren und die Erwachsenen, allerdings in einer niedrigeren Dosis. Die Dosierung für unter Fünfjährige ist nochmals deutlich niedriger und entspricht mit drei Mikrogramm einem Zehntel der Erwachsenendosis. Reuters
DGB-Chefin Fahimi fordert Rechtsanspruch auf Homeoffice
Die neue Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, hat einen dauerhaften Rechtsanspruch auf Homeoffice gefordert. Ob wir im Herbst wieder eine Homeoffice-Pflicht brauchen, lässt sich derzeit schwer beurteilen. Aber die Etablierung eines Homeoffice-Anspruchs - unabhängig von der Pandemie - wäre sinnvoll
, sagte Fahimi den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Viele Betriebe hätten in der Pandemie sehr gute Erfahrungen mit dem Arbeiten von zuhause gemacht, betonte Fahimi. Künftig solle Homeoffice in gegenseitiger Abstimmung stattfinden. Für manche Beschäftigte sei zu viel Homeoffice eine Belastung, andere möchten gerne mehr von zuhause arbeiten. Sie sollen nicht zurück in den Betrieb gezwungen werden
, forderte sie. Da muss es eine gute Balance geben.
Die Gewerkschaftschefin äußerte sich beunruhigt über den Fortgang der Pandemie. Mit Blick auf den Herbst machen wir uns Sorgen, keine Frage
, sagte sie. Dass die Bundesregierung die Corona-Arbeitsschutzverordnung jetzt so einfach auslaufen lässt, finde ich kurzsichtig. Ich weiß nicht, wie wir mit einem weiteren Lockdown umgehen sollten.
Sie rief die Beschäftigten auf, sich weiterhin an die Hygienemaßnahmen zu halten und sich zu Impfen. AFP
Erste Busse und Bahnen in Chinas Metropole Shanghai fahren wieder
Shanghai erwacht: In der Stadt mit ihren 25 Millionen Einwohnern werden weitere Corona-Maßnahmen gelockert. Andere Städte verschärfen dagegen die Auflagen.
In Shanghai haben nach fast zwei Monaten harten Corona-Lockdowns die öffentlichen Verkehrsmittel teilweise wieder ihren Betrieb aufgenommen. Vier der 20 U-Bahnlinien sowie einige Buslinien der chinesischen Metropole mit ihren 25 Millionen Einwohnern sollten ab Sonntag wieder fahren, wie die Behörden mitteilten. Fahrgäste benötigen demnach einen negativen Corona-Test und müssen eine normale
Körpertemperatur haben.
Mit sinkenden Ansteckungszahlen hatten die Behörden von Shanghai begonnen, die harten Einschränkungen für die Bevölkerung Schritt für Schritt wieder aufzuheben. In manchen Stadtteilen wurden Fabriken und Betriebe wieder geöffnet und Ausgangssperren aufgehoben. Örtlich gab es allerdings auch Verschärfungen. Der zentrale Stadtbezirk Jing'an wurde am Sonntag erneut komplett abgeriegelt, wie die Behörden mitteilten.
Die gesamte Bevölkerung soll in drei Runden auf das Virus getestet werden. In der Zwischenzeit dürfen die Menschen ihre Häuser nicht verlassen. Ausreisegenehmigungen, die erteilt wurden, werden ausgesetzt
, erklärten die Behörden von Jing'an am Samstag. Sie versicherten aber, dass der Sieg nicht mehr weit entfernt ist
.
China hatte von Beginn der Pandemie an auf rigorose Restriktionen gesetzt und die Infektionszahlen damit über lange Zeit hinweg auf im internationalen Vergleich relativ niedrigem Stand halten können. Mit Aufkommen der Omikron-Variante kam es dennoch zu großen Ausbrüchen. Zentrum war zunächst Shanghai, woraufhin die Stadt Anfang April rigoros abgeriegelt wurde. Shanghai verzeichnete Regierungsangaben zufolge am Sonntag binnen 24 Stunden drei neue Covid-19-Todesfälle.
Damit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle in China auf 5222 erhöht. Zudem gab es in China 898 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 313 Fälle weniger als am Vortag, als 1211 Neuinfektionen gemeldet wurden.
In anderen chinesischen Städten wurde das öffentliche Leben weiter eingeschränkt. In Peking etwa gilt die Anordnung, von zu Hause aus zu arbeiten. Am Samstag sind in der Hauptstadt tausende Menschen trotz negativer Corona-Tests in Quarantäne-Zentren gebracht worden. Mehr als 13.000 Anwohner der Siedlung Nanxinyuan im Südosten der chinesischen Hauptstadt mussten in der Nacht zum Samstag ihre Wohnungen verlassen, wie aus Fotos und einer Mitteilung der Regierungsbehörden hervorging, die in Online-Netzwerken verbreitet wurden. Sie wurden demnach in Bussen zu Quarantäne-Zentren gefahren.Grund für die Maßnahme waren demnach 26 festgestellte Neuansteckungen. Behörden des Pekinger Stadtbezirks Chaoyang teilten am Freitag mit, die Quarantäne werde für alle Bewohner von Nanxinyuan von Mitternacht des 21. Mai an für sieben Tage
angeordnet. Weiter hieß es: Bitte kooperieren Sie. Andernfalls werden sie die rechtlichen Konsequenzen tragen.
In Peking haben sich seit Ende April mehr als 1300 Menschen mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert. Restaurants, Schulen und Touristenattraktionen wurden auf unbestimmte Zeit geschlossen. Der öffentliche Nahverkehr ist drastisch eingeschränkt, in vielen Stadtbezirken wird Arbeit im Home-Office angeordnet. Angesichts der Quarantäne-Anordnung in Nanxinyuan äußerten Nutzer im Online-Netzwerk Weibo die Befürchtung, dass die Corona-Maßnahmen in der Hauptstadt ähnlich verschärft werden wie in der Wirtschaftsmetropole Shanghai. Dort waren im April tausende Menschen in teilweise hunderte Kilometer entfernte Quarantäne-Zentren verbracht worden. AFP, Reuters
Nordkorea lässt Impfstoff-Angebot aus USA unbeantwortet
Die USA haben nach Darstellung von Präsident Joe Biden Nordkorea Impfstoff im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie angeboten. Wir haben keine Antwort erhalten
, sagte Biden am Samstag während eines Besuchs in Südkorea. Der abgeschottete Norden kämpft nach eigenen Angaben gegen eine erste Welle der Seuche, offenbar ohne größeren Einsatz von Impfstoffen oder modernen Behandlungsmöglichkeiten. Biden und der neugewählte südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeo wollen zudem eine Rückkehr zu größeren gemeinsamen Militärübungen prüfen. Diese waren in den vergangenen Jahren zurückgefahren worden, um die Spannungen mit Nordkorea zu verringern. Die Regierung in Pjöngjang hat jedoch zuletzt zahlreiche Raketentests vorgenommen. Biden bekannte sich erneut zu der Bereitschaft seines Landes, Südkorea notfalls mit Atomwaffen zu verteidigen. Reuters
Ärztepräsident: Augenmerk auf Kinder bei Corona-Kurs im Herbst
Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert von Bund und Ländern rechtzeitige Planungen für die Corona-Strategie im Herbst mit besonderem Augenmerk auf Kinder und Jugendliche. Die Zeit drängt
, sagte der Chef der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur. Spätestens die nächste Ministerpräsidentenkonferenz am 2. Juni muss die Weichen für einen sicheren Betrieb von Schulen und Kitas stellen.
Kinder hätten wie kaum eine andere Bevölkerungsgruppe Schutzmaßnahmen ertragen und einen großen Solidarbeitrag geleistet. Wir sind verpflichtet, den Kindern jetzt etwas zurückzugeben.
dpa
Weltweit mehr als 522 Millionen bestätigte Infektionen
Weltweit haben sich jetzt mehr als 522,52 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Danach starben mehr als 6,67 Millionen Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Die höchsten Zahlen weisen die USA auf. Dort wurden über 83 Millionen Ansteckungsfälle registriert, mehr als eine Million Menschen starben dort im Zusammenhang mit dem Virus. Reuters
RKI meldet 2300 Infektionen weniger als vor einer Woche
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 3823 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 2328 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 6151 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 322,4 von 342,0 am Vortag. Eine weitere Person starb im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 138.325. Reuters
Großbritannien stuft Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 als besorgniserregend ein
Großbritannien hat die Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 als besorgniserregende Varianten eingestuft. Die bisherigen Analysen der vorliegenden Daten wiesen auf einen Wachstumsvorteil gegenüber der noch vorherrschenden Omikron-Untervariante BA.2 hin, teilte die britische Gesundheitsbehörde mit. Bislang sei die Zahl der Fälle in Großbritannien jedoch sehr überschaubar - von BA.4 gebe es bislang 115 bestätigte oder Verdachtsfälle, von BA.5 seien es 80 Fälle.
In Deutschland wurde die Omikron-Subvariante BA.5 bei einer Stichprobe von vorletzter Woche bei 1,4 Prozent der untersuchten Fälle nachgewiesen. In den Wochen zuvor waren es 0,5 und 0,3 Prozent, wie aus dem aktuellen Corona-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Anteil der Subvariante BA.4 liegt laut RKI in Deutschland aktuell bei 0,3 Prozent. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft die Omikron-Subvarianten BA.1 bis BA.5 und davon abstammende sowie Misch-Varianten des Erregers als besorgniserregende Varianten ein. NDR
Affenpocken breiten sich aus - wie das Virus nach Deutschland kam
Auch bei einem Patienten in Deutschland wurde nun das weltweit grassierende Affenpockenvirus festgestellt. Karl Lauterbach hält eine Eingrenzung für möglich.
In Deutschland wurde der erste Fall der ursprünglich aus Afrika stammenden Affenpocken bestätigt. Wie das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr am Freitag in München mitteilte, wurde das Virus am Donnerstag bei einem Patienten zweifelsfrei nachgewiesen. Der Patient, dem es nach Angaben des behandelnden Krankenhauses relativ gut geht, habe die charakteristischen Hautveränderungen gezeigt.
Der Charité-Infektiologe Leif Sander beschrieb die Affenpocken bei Twitter als weniger krankmachend als die Pocken, es sei aber dennoch eine ernste und in Einzelfällen tödliche Erkrankung
.
Der erste Affenpocken-Patient in Deutschland
Beim ersten gemeldeten Affenpocken-Patienten in Deutschland handelt es sich um einen aus Brasilien stammenden 26-Jährigen. Das gab das bayerische Gesundheitsministerium am Freitag bekannt. Er sei von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist und seit etwa einer Woche in der bayerischen Landeshauptstadt. Zuvor sei er auch schon in Düsseldorf und Frankfurt am Main gewesen.
Der Patient werde nun auf einer Station der München Klinik Schwabing isoliert, hieß es vom Ministerium. Derzeit werden durch das Gesundheitsreferat der Stadt München weitere enge Kontaktpersonen ermittelt
, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Diese werden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert.
Lauterbach: Eingrenzung möglich – wenn schnell gehandelt wird
Nach dem Nachweis des ersten Falls von Affenpocken in Deutschland geht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) davon aus, dass der Ausbruch eingegrenzt werden kann. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Affenpocken auch in Deutschland nachgewiesen werden
, erklärte Lauterbach am Freitag in Berlin. Von einer hohen Dunkelziffer in Deutschland geht er nicht aus.
Durch die Meldungen aus Großbritannien und anderen Ländern sowie schnelle Informationen durch das Robert-Koch-Institut (RKI) seien die Ärzte und Patienten in Deutschland sensibilisiert
. Aufgrund der bisher vorliegenden Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass das Virus nicht so leicht übertragbar ist und dass dieser Ausbruch eingegrenzt werden kann
, betonte der Minister. Das kann aber nur gelingen, wenn schnell gehandelt wird.
Das Virus werde jetzt genauer analysiert, und es werde geprüft, ob es sich um eine ansteckendere Variante handeln könnte.
Symptome, Übertragung und Verlauf: Sind Affenpocken gefährlich?
Erste Krankheitszeichen für Affenpocken können nach Angaben der britischen Health Security Agency sein: Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung. Es könne sich ein Ausschlag entwickeln, der sich oft ausgehend vom Gesicht auf andere Körperteile ausbreite. Der Ausschlag sehe je nach Phase unterschiedlich aus und könne Windpocken und Syphilis ähneln.
Die Krankheit trägt den Namen Affenpocken, nachdem der Erreger 1958 erstmals bei Affen nachgewiesen wurde. Fachleuten zufolge stammen Affenpocken wahrscheinlich von Nagetieren wie Eichhörnchen und Ratten. Das Virus griff dann auf Affen und Menschen über, etwa durch den Verzehr von Fleisch infizierter Tiere. Die Übertragung zwischen Menschen könne bei engem Kontakt passieren, zum Beispiel über Körperflüssigkeiten und den Hautausschlag. Auch Schmierinfektionen auf Oberflächen seien möglich.
Eine Übertragung über die Atemwege sei eher auf kürzere Distanzen und größere Tröpfchen beschränkt, meint Fabian Leendertz, Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald.
Das RKI gibt die Inkubationszeit von Affenpocken mit sieben bis 21 Tagen an. Verglichen mit den 1980 ausgerotteten Menschenpocken würden Affenpocken meist deutlich milder verlaufen. Die meisten Betroffenen würden sich innerhalb weniger Wochen erholen. Bei einigen Betroffenen können aber auch schwere Verläufe auftreten.
Eine größere Gefahr bestehe für Kinder unter 16 Jahren: Hier seien Beobachtungen zufolge bis zu elf Prozent der infizierten Kinder gestorben. Diese Beobachtung bezieht sich auf die zentralafrikanische Virusvariante. Die westafrikanische Variante ist offenbar weniger ansteckend. Die kürzlich bekannt gewordenen Fälle in Großbritannien werden dem westafrikanischen Stamm zugeordnet.
Es darf keine Hysterie entstehen
Norbert Brockmeyer, der Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft, geht anhand der Vielzahl von Fällen in anderen westlichen Ländern davon aus, dass das Virus schon seit einer Weile unbemerkt im Umlauf war: Wer denkt heute schon noch an Pocken?
Durch die gestiegene Aufmerksamkeit nach kürzlich erschienenen Meldungen ausgehend von Großbritannien sei nun mit einem neuen Infektionsbewusstsein und damit mit vermehrten Nachweisen zu rechnen.
Am stärksten gefährdet sind Norbert Brockmeyer zufolge Menschen, die sexuelle Kontakte zu vielen verschiedenen Menschen haben. Das Virus könne aber grundsätzlich auch bereits bei engem Körperkontakt übertragen werden.
Brockmeyer hält auch in der Allgemeinbevölkerung Vorsicht für ratsam. Es darf aber keine Hysterie entstehen. Die Affenpocken werden gut kontrollierbar sein.
Es müssten nun mehrere Stellen über die Affenpocken Bescheid wissen und informiert werden: HIV-Schwerpunktpraxen, Zentren, die auf sexuell übertragbare Krankheiten spezialisiert sind, der Öffentliche Gesundheitsdienst und Allgemeinmediziner. Dazu komme natürlich auch die breite Bevölkerung, damit man bei ungewöhnlichen Hautveränderungen an diese Krankheit denke.
Grund zur Panik sehen auch andere Experten nicht. Die Fälle über Kontaktverfolgung sind gut einzugrenzen, und es gibt auch Medikamente und wirksame Impfstoffe, die gegebenenfalls eingesetzt werden können
, sagt Fabian Leendertz. Der Virologe Gerd Sutter von der Ludwig-Maximilians-Universität in München schätzt die Gefahr einer größeren Epidemie in Deutschland beziehungsweise Europa als gering ein. Auch die Möglichkeit eines Übertritts des Virus in Tierreservoirs in Europa erscheint unwahrscheinlich.
Warum verbreitet sich das Virus ausgerechnet jetzt?
Ein möglicher Grund für den Anstieg der Fälle könnte die zunehmende Reisetätigkeit nach Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen sein, sagte Jimmy Whitworth, Professor für internationale öffentliche Gesundheit an der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Nach Einschätzung von Anne Rimoin, Epidemiologin an der UCLA in Kalifornien, hat das Ende von Pockenimpfungen, die auch gegen Affenpocken schützen, zu einem Anstieg der Affenpockenfälle in Gebieten geführt, in denen die Krankheit endemisch ist.
Noch viele offene Fragen: Nun ist die Wissenschaft dran
Von wissenschaftlicher Seite aus gelte es nun zu prüfen, wie ansteckend das Virus sei und ob es sich um eine mutierte, ansteckendere Variante handle. Es ist ja leider so, dass wir in Deutschland eine Riesenpopulation haben, die nicht gegen Pocken geimpft worden ist – insbesondere im sexuell aktiven Alter
, sagte Norbert Brockmeyer von der Deutschen STI-Gesellschaft. Das Potenzial an Infektionen durch den Erreger sei damit deutlich größer als etwa noch vor 20 Jahren. Je nach weiterer Entwicklung müsse man Pockenimpfungen in Erwägung ziehen.
Zu den Übertragungsarten gibt es zurzeit noch große Wissenslücken
, sagte Infektiologin Charlotte Hammer von der Downing College Cambridge in Großbritannien gegenüber dem Science Media Center (SMC). RKI-Projektgruppenleiter Fabian Leendertz ergänzte: Wir brauchen dringend gute epidemiologische Daten, um zu verstehen, ob und wie die Fälle zusammenhängen
.
Nun sei es wichtig, die Affenpockenviren zu analysieren. Dadurch sollen Hinweise auf den Ursprung gewonnen werden. Auch könne so herausgefunden werden, ob der Erreger sich verändert hat. Ich würde dies bereits als eine Epidemie bezeichnen, es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass diese Epidemie lange dauern wird
, so Fabian Leendertz. Die Fälle seien gut eingrenzbar.
Warnung vor Stigmatisierung
Angesichts der Fälle von Affenpocken in mehreren Ländern, die teils schwule Männer betreffen, warnt die Deutsche Aidshilfe vor falschen Schlussfolgerungen und Stigmatisierung. Natürlich gibt es bei den Affenpocken oberflächliche Ähnlichkeiten zu HIV damals – es ist wieder eine Erkrankung aus Afrika, die auch schwule Männer betrifft. Aber in vielen anderen Punkten passt der Vergleich nicht
, sagte Aidshilfe-Sprecher Holger Wicht der Deutschen Presse-Agentur.
Das Virus, das die Affenpocken auslöst, sei im Unterschied zu HIV in den 80er Jahren länger bekannt, zudem heile die Erkrankung von selbst aus. Uns ist sehr wichtig, dass hier nicht Panik und unangemessene Ängste entstehen.
Es gebe bei der Einschätzung der Krankheitsschwere aber auch noch Ungewissheiten: Unklar sei etwa, wie gut Immungeschwächte – dazu können zum Beispiel auch langjährig unbehandelte HIV-Infizierte zählen – die Erkrankung verkraften.
Nach der Erfahrung mit HIV fürchte man die Stigmatisierung schwuler Männer und von Menschen aus Afrika, sagte Wicht. Er erinnerte auch an die Ausgrenzungen und Schuldzuweisungen zu Beginn der Corona-Pandemie, die sich gegen Menschen aus Asien richteten – und gegen Menschen, die als asiatisch wahrgenommen wurden.
In diesem Zusammenhang wurde auch das Robert Koch Institut (RKI) kritisiert, das wie die britische Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) eine Warnung an Männer, die Sex mit Männern haben, ausgesprochen hatte.
Aidshilfe-Sprecher Wicht betonte, man wolle das Thema ähnlich wie bei anderen sexuell übertragbaren Infektionen mit Vernunft und Aufklärung statt Angst angehen. Eine Ansprache und Information der Zielgruppe erfolge in Abstimmung mit dem RKI.
Fälle in Australien, Nordamerika und Europa
Infektionen mit dem Virus werden mittlerweile aus immer mehr Ländern gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief zu einer Nachverfolgung aller Kontakte der Betroffenen auf. Zu den Ländern mit gemeldeten Fällen oder Verdachtsfällen gehören Australien, Kanada, die USA, Frankreich, Spanien, Portugal, Großbritannien, Italien und Belgien. Seit Anfang Mai wurden dutzende Verdachtsfälle und bestätigte Infektionen mit Affenpocken gemeldet.
Großbritannien kauft Pocken-Impfstoff
Nach immer mehr Nachweisen von Affenpocken-Infektionen hat Großbritannien einem Bericht zufolge Pocken-Impfstoff eingekauft, der einen gewissen Schutz gegen die Erkrankung bieten soll. Das berichtete die BBC am Freitag unter Berufung auf die britische Regierung. Unklar war zunächst, wie viel Impfstoff eingekauft wurde und wer damit geimpft werden soll. Eine Sprecherin der britischen Gesundheitsbehörde sagte, das Vakzin solle Menschen mit höherem Risiko einer Infektion angeboten werden. Das Risiko für die allgemeine Bevölkerung sei weiterhin sehr niedrig, hieß es.
In England wurden in den vergangenen Wochen neun Fälle von Affenpocken erfasst. Auch wenn der Pocken-Impfstoff nicht speziell auf das Affenpocken-Virus zugeschnitten ist, soll er einen gewissen Schutz bieten – vor allem gegen schwerere Erkrankungen. Routinemäßige Impfungen gegen Pocken wurden in Großbritannien der BBC zufolge in den 1970er Jahren eingestellt, als man die Krankheit im Land für ausgerottet erklärte.
Der WHO zufolge gilt bislang eine Impfempfehlung nur für bestimmte Risikogruppen wie Laborpersonal und bestimmte Ersthelfer. Man werde dies jedoch zeitnah überprüfen, hieß es auf Anfrage. Außerdem sei ein neuer Impfstoff gegen Pocken und Affenpocken zugelassen worden, der aber über nationale Reserven hinaus noch nicht weitreichend verfügbar sei. Tgs mit dpa, AFP
Wiesendanger darf Drosten keine gezielte Täuschung vorwerfen
Im Streit um den Ursprung des Coronavirus darf der Physiker Roland Wiesendanger dem Virologen Christian Drosten weiterhin keine gezielte Täuschung der Öffentlichkeit vorwerfen. Das Landgericht Hamburg hat am Nachmittag nach einer mündlichen Verhandlung eine bereits im März erlassene einstweilige Verfügung bestätigt, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Wiesendanger kündigte eine Berufung gegen die Entscheidung an, über die das Hanseatische Oberlandesgericht befinden müsste. Der Vorsitzende Richter betonte, dass seine Zivilkammer nicht darüber zu entscheiden habe, welche Ursprungsthese richtig sei. Es gehe nur darum, wer was sagen dürfe oder eben nicht. Und dafür, dass Drosten die Öffentlichkeit wider besseren Wissens getäuscht hatte, gebe es keinen Anhaltspunkt.
Bei der juristischen Auseinandersetzung geht es um Äußerungen Wiesendangers, der an der Universität Hamburg lehrt, im Interview mit dem Magazin Cicero
. Der Physiker hatte dem an der Berliner Charité tätigen Drosten darin eine gezielte Täuschung der Öffentlichkeit über den Ursprung der Pandemie vorgeworfen. Gegen die Behauptungen im Interview ging der Virologe vor und erwirkte eine einstweilige Verfügung. Dagegen wiederum wehrte sich Wiesendanger. Im Kern geht es um die Frage, ob das Sars-CoV-2-Virus natürlichen Ursprungs ist oder aus einem Labor stammt. Drosten informierte mehr als zwei Jahre im NDR Info Podcast Coronavirus-Update über die Pandemie. NDR
Nordkorea meldet rund 219.000 neue Fälle von Fieber
Nordkorea meldet laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA mindestens 219.030 neue Fälle von Fieber innerhalb von 24 Stunden und ein weiteres Todesopfer. Damit steigt die Zahl der Ansteckungen offiziellen Angaben zufolge auf 2,46 Millionen.
Seit Bekanntwerden der Pandemie in dem abgeschotteten Land sind insgesamt 66 Todesfälle verzeichnet. Es gibt keine offizielle Bestätigung, ob die Erkrankten mit dem Coronavirus infiziert sind, da das Land nur über sehr wenige Test-Kapazitäten verfügt. Nordkorea hatte vor einer Woche den Ausbruch der Infektionskrankheit bestätigt und einen landesweiten Lockdown verhängt. Reuters
Niederlage für Biden – umstrittene Abschieberegel Title 42
bleibt vorerst bestehen
Eine pandemiebedingte Regelung zur Beschränkung der Einwanderung von Mexiko in die USA bleibt vorerst bestehen. Ein Richter aus dem US-Bundesstaat Louisiana ordnete am Freitag (Ortszeit) an, dass die Regelung, die nach den Plänen der Regierung von Präsident Joe Biden am kommenden Montag hätte auslaufen sollen, zunächst in Kraft bleibt. Der Rechtsstreit über die umstrittene Regelung ist damit noch nicht beigelegt: Das US-Justizministerium kündigte umgehend an, die Entscheidung des Richters anzufechten, und argumentierte, es sei angesichts der aktuellen Pandemie-Lage nicht mehr gerechtfertigt, die Beschränkung aufrechtzuerhalten.
Die als Title 42
bekannte Regelung der US-Gesundheitsbehörde CDC ermöglicht es den Behörden, die meisten illegal ins Land gelangten Migranten unter Verweis auf pandemiebedingte Gesundheitsrisiken rasch wieder abzuschieben. Auf dieser Basis wurden laut Grenzschutzbehörde CBP allein im April rund 95.000 Menschen abgeschoben. In den Vormonaten waren es Zahlen in ähnlicher Größenordnung gewesen.
Die Regelung war unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump zu Beginn der Corona-Pandemie in Kraft gesetzt und dazu genutzt worden, die Grenzen weitgehend abzuriegeln. Unter Trumps Nachfolger Biden wurde die Regelung zunächst lediglich für unbegleitete Minderjährige ausgesetzt. Die Behörde CDC kündigte schließlich Ende März an, sie mit Wirkung zum 23. Mai ganz abzuschaffen. dpa
Inzidenz sinkt auf 342 – RKI registriert 42.375 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 342,0 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 361,8 gelegen (Vorwoche: 477,0, Vormonat: 720,6).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 42.375 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 61.859 registrierte Ansteckungen) und 120 weitere Todesfälle (Vorwoche: 144) innerhalb eines Tages.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.575.600 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle erhöhte sich auf 138.324. dpa
US-Gesundheitsbehörde empfiehlt dritte Impfung bei Kindern
Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde (CDC) empfiehlt eine Impfauffrischung für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. Mit über 18 Millionen verabreichten Dosen in dieser Altersgruppe wissen wir, dass diese Impfstoffe sicher sind. Wir müssen die Zahl der geschützten Kinder weiter erhöhen
, sagt die Direktorin der Behörde Rochelle Walensky in einer Erklärung. Die Auffrischungsimpfung sollte mindestens fünf Monate nach der zweiten Impfung verabreicht werden. Reuters
Shanghai meldet neue Fälle nach fünf Tagen Null-Covid
Nach fünf Tagen ohne Infektionen sind in Shanghai erstmals wieder neue Corona-Fälle außerhalb der Quarantänegebiete gemeldet worden. Drei neue Fälle wurden nach Angaben der Behörden im Bezirk Qingpu bei routinemäßigen Tests festgestellt. Die Personen stammen aus der gleichen Familie und haben den Bezirk in den letzten 14 Tagen nicht verlassen. Sie besuchten aber mindestens vier Orte, darunter einen Supermarkt, die jetzt alle für die Öffentlichkeit gesperrt sind und desinfiziert werden. Auch innerhalb der streng kontrollierten Gebiete nahmen die Fälle wieder zu. An den geplanten Lockerungen der Corona-Maßnahmen, darunter die Öffnung von Parks in den Vororten Shanghais und die Wiedereröffnung von vier U-Bahn-Linien ab Sonntag, soll aber festgehalten werden. Reuters
Bei Kindern wird aktuell häufiger Grippe als Corona diagnostiziert
Die Corona-Fallzahlen in Deutschland gehen zurück, meldet das RKI. Stattdessen steigen die Grippefälle – vor allem bei Kindern. Bei Kindern wird nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit häufiger Grippe als Corona diagnostiziert. Betroffen seien insbesondere 5- bis 14-Jährige, schreibt das Institut in seinem am Donnerstagabend veröffentlichten Wochenbericht. Das RKI beruft sich auf Erkenntnisse aus der virologischen Überwachung.
Bei Auftreten von Symptomen einer neu auftretenden Atemwegserkrankung wie z.B. Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten wird - unabhängig vom Impfstatus und auch bei negativem Covid-19 Testergebnis - dringend empfohlen, Kontakte zu meiden und bei Bedarf die hausärztliche Praxis zu kontaktieren
, heißt es in dem RKI-Bericht.
Eine Grippewelle hat auch bislang in der Saison 2021/22 nach wissenschaftlicher Definition gar nicht erst begonnen, in der jüngsten Zeit wurden in Deutschland aber doch noch etwas mehr Grippefälle verzeichnet. Die RKI-Fachleute sprechen von geringfügig erhöhter Influenza-Aktivität. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza hatte für die vergangene Woche von knapp 2000 gemeldeten Fällen berichtet. Bei Grippe wird eine hohe Dunkelziffer nicht erkannter und nicht gemeldeter Fälle angenommen.
Der Anteil der Omikron-Subvariante BA.5 in Deutschland wächst laut Bericht, aber bisher auf sehr niedrigem Niveau. Er lag nach den jüngsten verfügbaren Daten, einer Stichprobe von vorletzter Woche, bei 1,4 Prozent. In den Wochen zuvor waren es 0,5 und 0,3 Prozent. Das Wachstum der seit einiger Zeit vorherrschenden Omikron-Variante BA.2 scheint indes gestoppt, der Wert sank nun leicht auf 97,4 Prozent."Der aktuell besonders in Südafrika und zuletzt auch in Portugal zunehmende Trend der Omikron-Linien BA.4 und BA.5 geht dort mit einem Anstieg der Covid-19-Fallzahlen und Positivenrate einher", schreibt das RKI. In Deutschland ist bei BA.4 bisher nur eine sehr kleine Zunahme auszumachen, von 0,1 auf 0,3 Prozent. Auch bei Mischvarianten ist dem Bericht zufolge bisher kein starker Anstieg zu verzeichnen. Es werden aber nicht alle positiven Proben dahingehend untersucht. dpa
Nordkorea meldet gute Ergebnisse
im Kampf gegen Corona
In Nordkorea steigen die Zahlen der Fieberinfektionen innerhalb von 24 Stunden um 263.370 auf insgesamt 2,24 Millionen Fälle. Dies meldet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Nordkorea habe gute Ergebnisse
im Kampf gegen den ersten Corona-Ausbruch im Land erzielt. Selbst unter der maximalen Notfallsituation zur Verhinderung von Epidemien wird die normale Produktion in den wichtigsten Industriezweigen aufrechterhalten und große Bauprojekte werden ohne Unterlass vorangetrieben
, berichtet KCNA. Das abgeschottete Land verfügt nur über sehr geringe Testkapazitäten, die Zahlen können nicht offiziell bestätigt werden. Die UN-Menschenrechtsorganisation warnt vor verheerenden Folgen für die Einwohner Nordkoreas. Reuters
RKI registriert 48.910 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 361,8
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 361,8 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 383,2 gelegen. Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 48.910 Corona-Neuinfektionen und 151 Todesfälle innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. dpa
Opfer einer Gehorsamsideologie- [Bund: 383,2 / HH: 495,2 - 138.053 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Julian Reichelt irrt
Der geschasste Bild
-Chef nennt Menschen mit Maske Opfer einer Gehorsamsideologie
. Dem muss entschieden widersprochen werden.
Wir sollten Menschen, die noch Maske tragen, nicht verhöhnen, sondern ihnen helfen. Sie sollten uns Mahnung sein. Sie zeigen, dass demagogische Angstpolitik Menschen zu Opfern einer Gehorsamsideologie machen kann. Wer noch Maske trägt, ist nicht achtsam, sondern eingeschüchtert
.
Das hat Julian Reichelt gewittert. Reichelt ist als Bild
-.Chefredakteur geschasst worden, seitdem bastelt er an einer Julian-Reichelt-Plattform. Das dauert, und um die Aufmerksamkeit des potenziellen Publikums nicht zu verlieren, haut er Tweet um Tweet raus. Seine Fans sollen bei Laune gehalten werden.
Reichelt will Aufmerksamkeit
Ich wurde auf den zitierten Tweet aufmerksam gemacht, ich habe ihn gelesen, ich habe gezögert. Kommentieren oder nicht, wenn ja, dann gebe ich Reichelt, was ihm Genugtuung verschafft: Aufmerksamkeit.
Jetzt aber schreibe ich dazu, aufgestachelt durch eine Warnung meiner Corona-App. Erhöhtes Risiko
heißt es da, am Sonntag hatte ich offenbar eine entsprechende Begegnung. Ich werde mich morgen früh testen, voller Zuversicht, dass ich mich nicht angesteckt habe.
Alles gut? Nichts ist gut. Julian Reichelt fordert Menschen dazu auf, keine Maske zu tragen. Wie auch, sie sind ja Opfer einer Gehorsamkeitsideologie. Eingeschüchtert sollen sie sein. Aber nicht alle sind es, es gibt ja in der Öffentlichkeit noch den einen oder die andere, die eine Maske tragen. Meiner Meinung nach handeln sie umsichtig, vorsichtig, vorausschauend, sie wollen sich nicht infiziert werden. Dafür müssen sie von einem Julian Reichelt nicht in den Arm genommen werden.
Wer Maske trägt, handelt mitmenschlich
Wie auch immer er auf die Idee verfällt, dass die Maskenträger einer demagogischen Angstpolitik erlegen sind – er selber agiert als Demagoge. Menschen, die ihre Gesundheit und die Gesundheit anderer ernstnehmen, handeln überlegt, jedenfalls überlegter als Reichelt, wenn er wieder an Twitter-Diarrhoe leidet.
Meine Zeilen werden einen Julian Reichelt nicht erreichen. Das nehme ich in Kauf. Wichtiger ist, dass die Vorsichtigen, die Umsichtigen, die verantwortlich Handelnden sich nicht verunsichern lassen, sich von einem Reichelt nicht in die falsche Richtung verführen lassen. Julian Reichelt irrt.
Das muss festgehalten werden, deswegen ist dieser Beitrag notwendig. Tgs, Ein Kommentar von Joachim Hubere
Inzidenz sinkt auf 383,2 – 58.719 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 383,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 407,4 gelegen (Vorwoche: 502,4; Vormonat: 669,9). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 58.719 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 88 961 registrierte Ansteckungen) und 165 Todesfälle (Vorwoche: 197) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. dpa
Impfung per Nasenspray? Forscher sehen Erfolge im Tierversuch
Von der weiteren Erforschung von Nasensprays als Corona-Impfung erhoffen sich Berliner Wissenschaftler Fortschritte beim Eindämmen der Pandemie. Nach Versuchen an Hamstern mit einem in die Nase verabreichten Impfstoff-Kandidaten berichten sie, dieser könnte Vorteile gegenüber schon verfügbaren Impfstoffen bieten, insbesondere beim Einsatz als Booster. Das geht aus einem kürzlich veröffentlichten Preprint eines Teams hervor, an dem Wissenschaftler der Charité und weiterer Berliner Einrichtungen beteiligt waren. Die Daten wurden noch nicht von externen Fachleuten geprüft. Insgesamt habe der Impfstoffkandidat eine sehr gute Wirkung gezeigt, bis zur Anwendung im Menschen ist es aber noch ein weiter Weg
, kommentierte der beteiligte Wissenschaftler Emanuel Wyler vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin dazu auf Twitter. Klinische Studien zur Wirkung im Menschen seien in Vorbereitung.
An Nasensprays wird weltweit geforscht. Die Hoffnung ist, dass Lebendimpfstoffe mit stark abgeschwächten Viren nicht nur Schutz vor schwerer Krankheit, sondern auch mehr Schutz vor einer Weitergabe des Virus direkt an der Eintrittspforte des Virus in den Körper zu vermitteln. Gegen Grippe gibt es bereits Nasenspray-Impfungen.NDR
EU-Arzneimittelbehörde prüft Booster für Kinder
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft die Zulassung einer Booster-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren mit dem Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer und Biontech. Ein entsprechender Antrag der Hersteller sei gestellt worden, teilte die Behörde in Amsterdam mit. Bisher ist die dritte Dosis mit diesem Präparat in der EU für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen. In den USA hatte erst am Dienstag die Arzneimittelbehörde FDA grünes Licht für die Booster-Impfung für Fünf- bis Elfjährige gegeben.
Wie lange die Prüfung bei der EMA dauert, ist unklar. Die Behörden der EU-Mitgliedsstaaten entscheiden aber selbst, ob überhaupt eine Auffrischungsimpfung für Kinder angeboten werden soll. Der Impfstoff ist bereits als Grundimpfung in zwei Dosen auch für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung in diesem Alter für Kinder mit Vorerkrankungen seit Dezember 2021. Auch auf individuellen Wunsch der Eltern darf das Vakzin jüngeren Kindern verabreicht werden. NDR
Griechenland hebt Maskenpflicht über Sommermonate größtenteils auf
Griechenland wird über die Sommermonate die Corona-Maskenpflicht größtenteils aufheben. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes werde ab dem 1. Juni in den meisten Bereichen, einschließlich in Flugzeugen und im Fernverkehr, nicht mehr vorgeschrieben, kündigte Gesundheitsminister Thanos Plevris an. In Krankenhäusern, Altenpflegeheimen und im städtischen Nahverkehr bleibe die Maskenpflicht aber weiterhin in Kraft. Die neue Regelung soll vorerst bis Mitte September gelten, wenn die Tourismus-Saison wieder abklingt. Das Tragen einer Maske wird jedoch weiterhin von den Behörden empfohlen. NDR
RKI registriert 72 051 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 407,4
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 407,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 437,6 gelegen (Vorwoche: 507,1; Vormonat: 808,8). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 72.051 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 97.010 registrierte Ansteckungen) und 174 Todesfälle (Vorwoche: 231) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25.890.456 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Fieberwährend Corona-Ausbruchs - [Bund: 437,6 / HH: 558,9 - 137.714 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Nordkorea meldet weitere sechs Tote durch Fieber
während Corona-Ausbruchs
Nordkorea hat während des Corona-Ausbruchs in dem international isolierten Land sechs weitere Todesfälle durch "Fieber" vermeldet. Die Zahl der Toten habe sich dadurch Stand Montagabend auf 56 erhöht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstagmorgen (Ortszeit). Insgesamt seien mehr als 1.483.060 Menschen an Fieber
erkrankt und mindestens 663.910 Menschen medizinisch behandelt worden.
Die Armee sei zu allen Apotheken
in der Hauptstadt Pjöngjang entsandt worden und habe mit der Lieferung von Medikamenten begonnen. Dadurch sollten die Abweichungen bei der Versorgung mit Medikamenten sofort behoben werden
, schrieb KCNA weiter. Es laufe zudem eine große Aufklärungskampagne der Bevölkerung über die getarnte Omikron-Variante
des Coronavirus. Zudem seien tausende Beamte, Lehrer und Medizinstudenten für die Suche nach Infizierten herangezogen worden.
Nordkorea hatte erst vergangene Woche den Ausbruch der Pandemie in dem international isolierten Land bekanntgegeben. Staatschef Kim Jong Un hat seitdem den Kampf gegen das Virus in den Mittelpunkt gestellt. Er hat einen landesweiten Lockdown angeordnet und die eigenen Behörden kritisiert, insbesondere weil die Apotheken nicht 24 Stunden am Tag geöffnet waren. Dabei soll die Armee nun Abhilfe schaffen. AFP
Trotz neuer EU-Corona-Regeln im Flugzeug setzt Deutschland weiter auf Maskenpflicht
Die EU lockert die Regeln zum Tragen der Maske beim Fliegen, in Deutschland gilt die Pflicht aber weiter.
Im europäischen Reiseverkehr sind weitere Corona-Restriktionen weggefallen. Gemäß einem Beschluss der EU-Behörden muss das Tragen einer Maske im Flugzeug und in Flughäfen seit Montag keine Pflicht mehr sein. Es wird aber weiterhin empfohlen.
Außerdem gilt: Wenn am Abflug- oder Zielort eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr besteht, bleibt es bei der Pflicht zum Tragen der Maske auch im Flugzeug.
In Deutschland ist die bundesweite Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen im Infektionsschutzgesetz vorerst bis 23. September festgelegt. Auch im Nahverkehr mit Bussen und Bahnen gilt Maskenpflicht, die jeweils die Länder anordnen.
In Deutschland muss weiter die Maske getragen werden
Demnach gilt bei Flügen von und nach Deutschland auch mit Inkrafttreten gelockerter EU-Empfehlungen ab Montag weiterhin die Maskenpflicht zum Schutz vor Corona-Ansteckungen. Dies betrifft nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums alle Maschinen, die in Deutschland starten oder landen.
Beim Ein- und Ausstieg und während des gesamten Fluges sind FFP2- oder medizinische Masken zu tragen. Abnehmen kann man sie nur beim Essen und Trinken. Ausgenommen von der Pflicht sind Kinder unter sechs Jahren.
Wissing fordert das Ende der Maskenpflicht
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte sich für ein Ende der Maskenpflicht in Flugzeugen, Bahnen und Bussen ausgesprochen, das auch die Verkehrsbranche fordert. Wissing erklärte, dass nach der EU-Entscheidung gegen die Fortführung einer generellen Maskenpflicht im Flugverkehr dringender Anpassungsbedarf
in Deutschland bestehe.
Wir sollten hier europaweit einheitlich vorgehen und die Maskenpflicht aufheben, insbesondere im Flugverkehr
, sagte er. Er sprach sich auch für die Aufhebung der Maskenpflicht im Nahverkehr aus.
Auch die deutsche Luftfahrtbranche ist für die Abschaffung der Maskenpflicht. In den Flugzeugen reinigten laut Lufthansa hocheffiziente Filter ständig die Kabinenluft: Es ist an der Zeit, auf Freiwilligkeit zu setzen, so wie es in anderen Bereichen des täglichen Lebens inzwischen auch die Regel ist
.
Die Bundesregierung plant aber vorerst keine Abschaffung. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte, bei immer noch sehr hohen Fallzahlen fehlt der Spielraum, auf Masken im öffentlichen Verkehr zu verzichten
.
Maskenpflicht gilt auch woanders weiter
Generell entfällt mit dem aktuellen EU-Beschluss längst nicht auf allen Flügen die Maskenpflicht. Europas größter Billigflieger Ryanair veröffentlichte eine Liste von 15 EU-Staaten, in denen über nationale Gesetze das Tragen von Gesichtsmasken zur Corona-Prävention weiter gilt.
Neben Deutschland sind auch wichtige Tourismus-Ziele wie Spanien, Griechenland, Portugal und Italien darunter.
In Österreich sind derweil alle Corona-bedingten Einreiserestriktionen abgeschafft worden. Zur Freude der wichtigen Tourismusbranche in der Alpenrepublik ist seit Montag ein 3G-Nachweis über eine Corona-Impfung, eine überstandene Covid-19-Erkrankung oder einen negativen Corona-Test für die Einreise nicht mehr notwendig.Sollte eine neue Virusvariante auftauchen, können nach Angaben der Regierung in Wien aber rasch wieder Test-, Registrierungs- und Quarantänepflichten verhängt werden. Tgs, mit Agenturen
Argentinien laut Regierung in vierter
Corona-Infektionswelle
In Argentinien hat nach Angaben von Gesundheitsministerin Carla Vizzotti die vierte Welle
des Coronavirus begonnen. Das Land sei jedoch in einer völlig anderen Situation als bei den vorherigen Wellen
, sagte die Ministerin am Montag. Sie befürchte keinen Anstieg der Todesfälle oder der auf der Intensivstation liegenden Personen
. Die Zahl der Corona-Fälle in Argentinien hatte sich im Wochenvergleich auf knapp 34.000 verdoppelt. Vizzotti schloss dennoch eine Rückkehr zu Lockdowns aus.
Das Land hat bislang 128.776 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gezählt. Zu Beginn der Pandemie hatte Argentinien einen der strengsten Lockdowns der Welt verhängt, die Maßnahmen danach jedoch Schritt für Schritt wieder abgebaut. Vier von fünf Argentiniern haben zwei Impfdosen erhalten, jeder Zweite eine Auffrischung. AFP
RKI registriert 86.252 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 437,6
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 437,6 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 439,2 gelegen (Vorwoche: 522,7; Vormonat: 834,3). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 86.252 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 107.568 registrierte Ansteckungen) und 215 Todesfälle (Vorwoche: 218) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25.818.405 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Shanghai erwacht aus dem Lockdown
Die chinesische Finanzmetropole Shanghai soll Regierungsangaben zufolge schrittweise bis zum 1. Juni zur Normalität zurückkehren. In 15 der 16 Bezirke der Stadt seien außerhalb der Quarantänegebiete keine weiteren Coronafälle aufgetreten, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Zong Ming. Supermärkte und Apotheken werden am Montag wieder öffnen, Schulen sollen schrittweise den Präsenzunterricht wieder aufnehmen. Bewegungseinschränkungen werden zunächst bestehen bleiben, um Risiken eines erneuten Ausbruchs zu verhindern. China setzt im Gegensatz zu anderen Ländern auf eine strikte Null-Covid-Strategie. Reuters
Chinas Industrie von Omikron-Ausbruch lahmgelegt
Corona-Beschränkungen und anhaltende Lieferengpässe haben die chinesische Industrieproduktion im April ausgebremst. Die Produktion in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt schrumpfte im abgelaufenen Monat im Jahresvergleich um 2,9 Prozent, wie Daten des Nationalen Statistikamtes am Montag zeigten. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Anstieg von 5,0 Prozent im März. Von Reuters befragte Analysten hatten ein Wachstum von 0,4 Prozent erwartet. Die Unternehmen in China kämpfen infolge strikter Lockdowns zur Eindämmung eines Omikron-Ausbruchs erneut mit Lieferengpässen und höheren Kosten. Auch der Einzelhandel kann nicht als Wachstumsmotor dienen: Der Konsum schrumpfte im April um 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Rückgang um 6,1 Prozent gerechnet, nach einem Abschwung von 3,5 Prozent im Juni. Die Regierung in Peking hat die sozialen Beschränkungen zur Eindämmung des Virus verschärft, was vor allem den Dienstleistungssektor belastet. Reuters
Nordkorea meldet acht weitere Fieber
-Tote
In Nordkorea spitzt sich die Corona-Lage offenbar dramatisch zu. Machthaber Kim Jong Un habe angeordnet, dass das Militär die Medikamenten-Versorgung in der Hauptstadt Pjöngjang sofort stabilisieren
solle, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag berichtete. Das isolierte Land meldete derweil acht weitere Fieber
-Tote.
Nordkorea hatte erst am Donnerstag bekannt gegeben, dass die hoch ansteckende Omikron-Variante in Pjöngjang entdeckt worden sei. Kim sagte, der Ausbruch habe große Unruhe
in dem Land verursacht.
Laut KCNA wurde für alle Provinzen und Städte ein völliger Lockdown
angeordnet. Trotz drastischer Maßnahmen meldet Nordkorea aber täglich hohe Zahlen neuer Fälle in der ungeimpften Bevölkerung.
Wie viele der Fieber
-Todesfälle auf das Coronavirus zurückzuführen sind, blieb bisher unklar. Laut dem Nordkorea-Experten Cheong Seong-chang vom südkoreanischen Sejong-Institut ist es nicht übertrieben, all diese Fälle von
, da Nordkorea die Tests fehlten. AFPFieber
als Covid-19-Erkrankungen zu betrachten
RKI meldet 2305 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 439,2
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 2305 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 1045 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche, als 3350 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 439,2 von 452,4 am Vortag. Es wurden keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Damit verharrt die Zahl der gemeldeten Todesfälle bei 137.499. Reuters
Giftnotrufe wegen Chlordioxid-Gabe: Kinderschutzbund besorgt
Der Kinderschutzbund in Niedersachsen fordert Staatsanwaltschaften und Jugendämter auf, Verdachtsfälle von Missbrauch einer Chlordioxid-Lösung, dem sogenannten CDL, konsequent zu verfolgen.
Wenn Eltern ihren Kindern die giftige Substanz CDL geben, täuschen sie die Kinder und berauben sie ihrer eigenen Würde, sagt Johannes Schmidt, Vorstand des Kinderschutzbundes in Niedersachsen. Perfider geht es wirklich nicht. Im Grunde genommen ist es ein sektenähnliches Verhalten
, so Schmidt. Er sieht auch die Gesellschaft in der Verantwortung, wachsamer auf das Thema zu blicken. Problem sei aber, dass die betroffenen Kinder meist in einer Parallelwelt aufwachsen. Dass hier in unserer Gesellschaft Kinder leben, zu denen wir keinen Zugang finden, das ist eigentlich unvorstellbar
, sagte Schmidt. Kinder seien dann schutzlos ausgeliefert.
Prävention gestaltet sich schwierig
Das Sozialministerium in Niedersachsen bezeichnet den Anstieg der CDL-bedingten Notrufe beim Giftinformationszentrum seit Beginn der Corona-Pandemie als auffällig. Ein Indiz dafür, dass der Missbrauch von CDL in Niedersachsen ein Massenphänomen darstellt, sieht das Ministerium allerdings nicht. Die Jugendämter haben bisher keine Auffälligkeiten gemeldet, heißt es. Umso wichtiger ist es, dass Sie es unverzüglich den zuständigen Behörden melden, wenn Sie Hinweise darauf erhalten, dass jemand Kinder dieser hochgiftigen Substanz aussetzt
, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Klassische Aufklärungskampagnen schätzt das Ministerium als wenig erfolgreich ein, da CDL offenbar insbesondere in der sogenannten Querdenkerszene populär ist. Diese Personen stehen dem Staat und seinen Institutionen generell misstrauisch gegenüber
, heißt es.
Chlordioxid ist ein giftiges Bleichmittel, trotzdem gibt es Menschen, die es einnehmen. In einschlägigen Foren gilt es als Heilmittel, etwa gegen Krebs, Autismus oder Corona. Das Giftinformationszentrum Nord meldet seit Beginn der Pandemie einen deutlichen Anstieg bei den Notrufen wegen Chlordioxid. NDR, von Marlene Kukral
Fast zwei Drittel befürwortet Verlängerung kostenloser Corona-Bürgertests
Trotz der entspannteren Corona-Lage sind fast zwei Drittel der Bundesbürger einer Umfrage zufolge für eine weitere Verlängerung des Angebots von Gratis-Schnelltests. Dass es auch über Ende Juni hinaus kostenlose Bürgertests geben sollte, befürworten 65 Prozent, wie die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Nicht mehr nötig finden es dagegen 24 Prozent, 11 Prozent machten keine Angaben oder wussten es nach eigenem Bekunden nicht.
Im Osten Deutschlands lag die Zustimmung zu längeren Bürgertests mit 69 Prozent noch etwas höher als im Westen mit 64 Prozent. Für die Umfrage wurden vom 6. bis 10. Mai 2054 Menschen ab 18 Jahre befragt.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte die Verordnung, die auch diese Bürgertests regelt, vorerst bis einschließlich 29. Juni verlängert. Damit haben alle auch ohne Symptome Anspruch auf mindestens einen Schnelltest pro Woche an Teststellen durch geschultes Personal und mit Bescheinigung. Medizinerverbände hatten sich für ein Ende der Bürgertests ausgesprochen. dpa
Shanghai öffnet schrittweise Läden nach langem Lockdown
In der chinesischen Metropole Shanghai dürfen nach wochenlanger strenger Abriegelung ab Montag allmählich wieder Einkaufszentren und Friseursalons öffnen. Dies teilt der Vizebürgermeister der Stadt auf einer Pressekonferenz mit. Die Stadt war mit ihren 25 Millionen Einwohnern zuvor wegen eines Covid-19-Ausbruchs für mehr als sechs Wochen in einen strengen Lockdown gegangen. Reuters
Im zweiten Corona-Jahr erneut mehr Opfer häuslicher Gewalt
Im zweiten Corona-Jahr sind erneut mehr Menschen Opfer von häuslicher Gewalt geworden. 2021 stieg ihre Zahl um 1,3 Prozent auf rund 161.000, wie die Welt am Sonntag
unter Berufung auf die Innenministerien und Landeskriminalämter in allen Bundesländern berichtet. Zwei Drittel der polizeilich registrierten Opfer seien Frauen, die Täter meist Partner oder Ex-Partner. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte der Zeitung, die Regierung wolle den Zugang zu Schutz und Beratung gesetzlich regeln, einen einheitlichen Rechtsrahmen für die verlässliche finanzielle Absicherung des Hilfesystems schaffen und es bedarfsgerecht ausbauen
. Trotz der bundesweit rund 350 Frauenhäuser, 100 Schutzwohnungen und 600 Beratungsstellen sei das Angebot unzureichend.
NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) bezeichnete den erneuten Anstieg der Opferzahlen als erschütternd: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, etwa strenge Kontaktbeschränkungen oder Quarantänezeiten, haben die Vorfälle von häuslicher Gewalt noch verstärkt.
KNA
RKI meldet 6151 Neuinfektionen bei Inzidenz von 452
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 6151 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 2337 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 8488 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 452,4 von 477,0 am Vortag. Sieben weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 137.499. Reuters
Corona breitet sich offenbar in Nordkorea aus
Der Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un hat die Ausbreitung von Covid-19 in seinem Land als große Katastrophe
bezeichnet und zu einem entschlossenen Kampf gegen die Epidemie aufgerufen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag berichtete, kam die regierende Arbeiterpartei des Landes zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Wenn wir bei der Umsetzung der Seuchenpolitik nicht den Fokus verlieren und auf der Grundlage der Einigkeit von Partei und Volk eine starke Organisationskraft und Kontrolle aufrechterhalten, können wir die Krise überwinden
, zitierte die Agentur Machthaber Kim. Reuters
RKI registriert 61.859 Corona-Neuinfektionen bei Inzidenz von 477,0
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 477,0 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 485,7 gelegen (Vorwoche: 544,0; Vormonat: 1015,7). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. dpa
Biotech-Firma aus Teterow entwickelt neue Zelltherapie gegen Coronavirus
Prodigy
- Wunderkind - so heißt eine Maschine, die das Biotech-Unternehmen Miltenyi aus Teterow erfunden hat und die neue Zelltherapien unter anderem gegen Coronavirus-Infektionen ermöglichen soll. Die Mecklenburger Biotechniker haben den Laborprozess so automatisiert, dass die Maschine T-Zellen aus Blutspenden sortiert, markiert und umprogrammiert - je nachdem, welche Krankheit die Zellpolizisten
des Immunsystems bekämpfen sollen.
Begonnen hat das Labor in Teterow mit Forschungen für Krebstherapien. Als Basis für Covid-19-Behandlungen sollen T-Zellen von genesenen Spendern genutzt werden. Zielgruppe sind nach Vorstellung von Geschäftsführer Tanno Hübel Risikopatienten und ältere Menschen, die an Covid-19 erkranken. Für jeden Patienten müsste eine individuelle Zelltherapie angelegt werden. In Nordrhein-Westfalen laufen erste klinische Studien dazu. NDR
Tausende Verstöße gegen einrichtungsbezogene Impfpflicht in Sachsen
In Sachsen wurden bislang mehr als 20.000 Verstöße gegen die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht erfasst. Insgesamt seien bis Ende April von betroffenen Einrichtungen und Unternehmen 21.705 Personen gemeldet worden, die keine oder keine vollständigen Impfnachweise vorgelegt hätten, teilte das Sozialministerium am Freitag in Dresden mit.
Bislang hätten elf der 13 sächsischen Gesundheitsämter erste Auswertungen übermittelt. Knapp 11.000 Personen seien bislang durch die Gesundheitsämter zum Vorlegen der Nachweise aufgefordert worden. epd
Grünen-Experte gegen Ende der Maskenpflicht in Verkehrsmitteln
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bekommt für seinen Vorstoß für ein Ende der Corona-Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Flugzeugen Widerspruch vom grünen Koalitionspartner. Es wäre unvernünftig, die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln schon jetzt aufzuheben
, sagte Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen der Deutschen Presse-Agentur. Wir brauchen Schutzmasken in Bahn und Bus für einen sicheren Sommer.
Dahmen verwies auch auf das Gedränge in vielen Fahrzeugen. Die Pandemie mag manchem aus dem Sinn sein, sie ist aber nicht aus unserem Leben verschwunden.
Dahmen sagte, einen Widerspruch zwischen europäischen und nationalen Vorgaben könne er nicht erkennen. Die europäischen Empfehlungen schließen eine nationale Maskenpflicht ausdrücklich mit ein.
Die derzeitige Pandemie-Lage gebe keinen Anlass für vorzeitige Änderungen des Infektionsschutzgesetzes.
Wissing hatte angesichts der neuen EU-Empfehlungen gesagt, man solle europaweit einheitlich vorgehen und die Maskenpflicht aufheben, insbesondere im Flugverkehr. Denselben Anpassungsbedarf sehe er für Busse und Bahnen. Die bundesweite Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen ist im Infektionsschutzgesetz bis 23. September festgelegt. Auch im Nahverkehr mit Bussen und Bahnen gilt Maskenpflicht, die jeweils die Länder anordnen. dpa
Kassenärzte fordern Ende von Maskenpflicht und Impfzentren
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat sich für ein Ende der Maskenpflicht und eine Schließung der Impfzentren ausgesprochen. KBV-Chef Andreas Gassen begründete dies im Gespräch mit der Düsseldorfer Rheinischen Post
mit der hohen Immunität in der Bevölkerung. Für die meisten Bürger sei die Pandemie vorbei
, sagte Gassen.
Gassen und KBV-Vizechef Stephan Hofmeister forderten deshalb ein Ende der Maskenpflicht, die derzeit noch in Bussen, Bahnen und Flugzeugen gilt. Wir sollten es den Menschen überlassen, ob sie Masken tragen
, sagte Hofmeister. Medizinisch geboten sei die Maskenpflicht etwa in Flugzeugen nicht, fügte Gassen hinzu. In Flugzeug-Kabinen wird die Luft alle vier Minuten ausgetauscht.
Der KBV-Chef forderte auch eine Schließung der Impfzentren. Impfzentren sind kostspielig und logistisch anspruchsvoll, die Praxen können das Impfen aktuell ohne Probleme alleine bewältigen.
Notwendig sei nur ein Konzept, um sie bei Bedarf wieder öffnen zu können. AFP
Ärzte in Gesundheitsämtern wollen Impfregister möglichst bald
Die Ärztinnen und Ärzte der Gesundheitsämter sehen die Etablierung eines zentralen Impfregisters als hilfreich auch für folgende Pandemien an. Es ist ganz, ganz wichtig, dass es passiert und eben möglichst bald
, sagte Johannes Nießen, Vorsitzender des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), am Donnerstag in Magdeburg. In Dänemark und England funktioniert das auf Knopfdruck, von jetzt auf gerade kann man das abfragen. Für uns ist das jetzt die Zukunft.
Aktuell bewältigten die Gesundheitsämter die Kontrolle der Impfpflicht Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.
Die personelle Aufstockung der Gesundheitsämter habe bislang recht gut funktioniert dank des Pakts für den öffentlichen Gesundheitsdienst
(ÖGD-Pakt), sagte Nießen. Im vergangenen Jahr seien bundesweit 2043 Stellen hinzugekommen, davon 25 Prozent Ärztinnen und Ärzte. Ab diesem Jahr sollten 3500 Stellen hinzukommen. Das Geld aus dem ÖGD-Pakt sei auf fünf Jahre beschränkt, das Personal werde man aber länger brauchen, sagte Nießen, Amtsleiter im Gesundheitsamt Köln. dpa
USA überschreiten Schwelle von einer Million Corona-Toten
Die USA haben als erstes Land der Welt die Schwelle von einer Million Corona-Toten überschritten. US-Präsident Joe Biden gab den tragischen Meilenstein
am Donnerstag in einer Erklärung bekannt. Er rief dazu auf, im Kampf gegen die Pandemie nicht nachzulassen und alles zu tun, um so viele Leben wie möglich zu retten
. Dafür stünden mehr Tests, Impfstoffe und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung als jemals zuvor.
Seit Pandemie-Beginn wurden in den USA offiziell mehr als 82 Millionen Infektionsfälle verzeichnet. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus, da zu Beginn der Pandemie nur wenig Testmöglichkeiten zur Verfügung standen und inzwischen Selbsttests für zu Hause stark verbreitet sind.
Nach einem starken Rückgang der Ansteckungszahlen ab Mitte Januar stieg die Zahl der Neuinfektionen in den USA in den vergangenen Wochen wieder an, was vor allem auf den neuen Subtyp der Omikron-Variante und die Aufhebung der Maskenpflicht zurückgeführt wird. AFP
RKI registriert 68 999 Corona-Neuinfektionen bei Inzidenz von 485,7
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 485,7 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 502,4 gelegen (Vorwoche: 553,2; Vormonat: 1044,7). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 68.999 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 85.073 registrierte Ansteckungen) und 164 Todesfälle (Vorwoche: 214) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25.661.838 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Nordkorea meldet erstmals Corona-Ausbruch
Nordkorea hat zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie offiziell Infektionsfälle mit dem Krankheitserreger im Land bestätigt. Die Tests bei Bewohnern in der Hauptstadt Pjöngjang hätten ergeben, dass sie sich mit einer Omikron-Subvariante des Virus angesteckt hätten, berichteten die Staatsmedien am Donnerstag. Wie viele Fälle es gegeben hat und wo sich die Betroffenen infizierten, war zunächst unklar.
Bei einer Dringlichkeitssitzung des Politbüros forderte Machthaber Kim Jong Un den Berichten zufolge, die unerwartete Krise
zu bewältigen. Ziel sei, die Wurzel innerhalb kürzester Zeit zu beseitigen
. Bisher hatte das abgeschottete und autoritär regierte Land der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch keine einzige Infektion mit dem Coronavirus gemeldet. dpa
Wissing für Ende der Maskenpflicht in Flugzeugen, Bussen, Bahnen
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich für ein Ende der Corona-Maskenpflicht in öffentlichen Transportmitteln ausgesprochen. Es bestehe in Deutschland dringender Anpassungsbedarf, sagte der FDP-Politiker am Donnerstag. Er bezog sich darauf, dass EU-Behörden ihre Empfehlungen zu einer generellen Maskenpflicht in Flugzeugen gelockert haben. Wir sollten hier europaweit einheitlich vorgehen und die Maskenpflicht aufheben, insbesondere im Flugverkehr
, sagte Wissing. Denselben Anpassungsbedarf sehe ich auch für die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen.
dpa
WHO warnt vor Omikron-Subvarianten im südlichen Afrika
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht neben gelockerten Maßnahmen neue Subvarianten der Omikron-Mutante für steigende Fallzahlen im südlichen Teil Afrikas verantwortlich. Dieser Anstieg ist ein Frühwarnzeichen, das wir genau beobachten
, sagt der Direktor für Notfallvorsorge beim WHO-Regionalbüro für Afrika, Abdou Salam Gueye. Jetzt sei es an der Zeit, dass die Länder sich verstärkt vorbereiten und sicherstellen, im Falle einer neuen Pandemie-Welle wirksam reagieren zu können. Reuters
Corona-Krisenstab im Kanzleramt wird wieder aufgelöst
Nach nur wenigen Monaten ist der Corona-Krisenstab schon wieder Geschichte. Die Pandemie sei aber nicht vorbei, heißt es aus dem Kanzleramt. Der erst im November eingerichtete Corona-Krisenstab im Bundeskanzleramt wird wieder aufgelöst. Mit Blick auf die Corona-Lage sei Deutschland mittlerweile in einer ganz anderen Situation, was Infektionen und im Impfungen angeht, als im vergangenen Herbst
, sagte Vizeregierungssprecherin Christiane Hoffmann am Mittwoch in Berlin. Die Aufgaben der Pandemiebekämpfung sollten künftig in den üblichen Arbeitsstrukturen der Bundesregierung
bewältigt werden.
Die Auflösung des Krisenstabs möge nicht missverstanden werden
, sagte Hoffmann: Es ist natürlich völlig klar, dass die Pandemie nicht vorbei ist, sondern weiterhin andauert.
Der von der Bundesregierung einberufene Expertenrat bestehe weiter und tage regelmäßig, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin. Derzeit bereite er Empfehlungen zur Vorbereitung auf die Situation im Herbst und Winter vor.
Der Corona-Krisenstab im Kanzleramt war im vergangenen November von der damaligen geschäftsführenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einberufen worden. Geleitet wurde er von Bundeswehr-General Carsten Breuer. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählte die Koordinierung und Zusammenarbeit bei der Steuerung der Impfkampagne, bei Impfstofflieferung und -verteilung
. AFP
Internationaler virtueller Gipfel zur Corona-Pandemie
Deutschland, die USA und weitere Länder tragen an diesem Donnerstag (ab 15.00 Uhr MESZ) einen zweiten virtuellen Gipfel zur Corona-Pandemie aus. Themen sind unter anderem die weltweiten Impfbemühungen im Kampf gegen das Coronavirus und die Vorbereitung auf drohende künftige Pandemien. Teilnehmen werden eine Reihe von Staats- und Regierungschefs wie US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz, außerdem Vertreter von internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen.
Die USA hatte im vergangenen September einen ersten solchen internationalen Corona-Gipfel organisiert. An der Organisation des zweiten Gipfels beteiligen sich nun unter anderem Deutschland, das derzeit den G7-Vorsitz innehat, und Indonesien, das den G20-Vorsitz innehat. AFP
Inzidenz sinkt minimal, bleibt aber über 500 – RKI registriert 97.010 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder leicht gesunken, bleibt jedoch über dem Wert von 500. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Donnerstagmorgen mit 502,4 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 507,1 gelegen (Vorwoche: 566,8 Vormonat: 1087,2).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 88.961 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages, nach 97.010 am Vortag und 96.167 vor einer Woche.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 197 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 183 Todesfälle. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25.592.839 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 137.184. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstag mit 23.804.600 an. dpa
Zahl der Vergiftungen mit Chlordioxid deutlich gestiegen
Laut Giftinformationszentrum Nord (GIZn) in Göttingen ist die Zahl der Notrufe wegen Chlordioxid-Vergiftungen seit Beginn der Corona-Pandemie stark gestiegen: von sieben Notrufen im Jahr 2019 auf 50 im Jahr 2021. Im laufenden Jahr seien bereits 24 Notrufe in Verbindung mit Chlordioxid eingegangen, teilte die Zentrale auf Anfrage des NDR mit. Das Giftinformationszentrum Nord erfasst Notrufe für Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein.
Chlordioxid-Lösung, kurz CDL, wird immer wieder als Wundermittel
gegen verschiedene Krankheiten wie Krebs und Corona angepriesen. Toxikologen wie der Bremer Bernd Mühlbauer warnen vor der Einnahme: Chlordioxid ist eine toxische Substanz. Das kann Schleimhäute auflösen. Dementsprechend hat es im und am Körper nichts zu suchen.
NDR
Neuseeland öffnet sich am 31. Juli wieder vollständig
Neuseeland öffnet am 31. Juli seine Grenzen erstmals wieder für Reisende aus aller Welt - zwei Monate früher als zunächst geplant. Neuseeland ist gefragt und dann wieder vollständig
, sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Mittwoch. Bereits seit Anfang Mai dürfen Besucher aus 60 visabefreiten Ländern (visa-waiver countries) in den Pazifikstaat einreisen, darunter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.open for business
Einreisende müssen mindestens zweifach gegen das Coronavirus geimpft sein. Jedoch gibt es Ausnahmen. Es wird empfohlen, sich bei den neuseeländischen Behörden genau über die Regeln zu informieren. Derzeit müssen Besucher zudem noch einen Corona-Test vor der Abreise im Heimatland und einen weiteren bei der Einreise nach Neuseeland machen. Die Testpflicht könnte ab Ende Juli ebenfalls wegfallen, jedoch ist darüber noch keine endgültige Entscheidung gefallen, wie neuseeländische Medien berichteten.
Neuseeland mit seinen fünf Millionen Einwohnern galt lange als Vorzeigestaat im Kampf gegen das Virus. Der Inselstaat hatte sich im März 2020 weitgehend von der Außenwelt abgeschottet und verfolgte zeitweise eine sogenannte Null-Covid-Strategie. Mittlerweile hat das Land aber wegen der hoch ansteckenden Omikron-Variante mehr als eine Million Fälle verzeichnet. dpa
Bill Gates hat Corona
Microsoft-Gründer Bill Gates hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Er habe milde Symptome und bleibe in Isolation, bis er wieder gesund sei, teilte der 66-Jährige am Dienstag (Ortszeit) auf Twitter mit. Ich habe Glück, geimpft und geboostert zu sein und Zugang zu Testmöglichkeiten und großartiger medizinischer Versorgung zu haben
, schrieb Gates.
Die Gates-Stiftung treffe sich an diesem Tag erstmals in zwei Jahren und er habe Glück, über die Teams-App online an dem Treffen teilnehmen zu können. Wir werden weiter mit Partnern arbeiten und alles dafür tun, um sicherzustellen, dass keiner von uns je wieder mit einer Pandemie zu tun haben wird
, versprach Gates. Die Stiftung, die Bill Gates gemeinsam mit seiner inzwischen von ihm getrennten Frau Melinda betreibt, hat bislang mehr als zwei Milliarden Dollar zur Vorbeugung und Bekämpfung der Pandemie vor allem in ärmeren Ländern gespendet. dpa
Lauterbach bezeichnet Scheitern der allgemeinen Impflicht als enttäuschend
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat das Scheitern der allgemeinen Impfpflicht als enttäuschende Erfahrung
bezeichnet. Wir hätten es uns allen leichter gemacht für den Herbst, wenn wir das erreicht hätten
, sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend in der ARD. Zudem sei bei der Abstimmung im Bundestag Parteitaktik im Spiel gewesen. Es ist insgesamt eine enttäuschende Erfahrung gewesen.
Lauterbach wies darauf hin, dass er als Bundesgesundheitsminister alleine keinen Antrag aus der Regierung in den Bundestag hätte einbringen können. Das kann ich in einer Koalition nicht machen, wo ich mich mit anderen Partnern einigen muss.
Bei Corona habe es oft unterschiedliche Positionen gegeben - die FDP auf der einen Seite und ich auf der anderen Seite
, sagte er. Es sei ihm zwar in vielen Punkten gelungen, sich durchzusetzen, ein Regierungsantrag zur allgemeinen Impfpflicht sei aber ohne die FDP nicht möglich gewesen. dpa
Inzidenz sinkt leicht, bleibt aber über 500 – RKI registriert 97.010 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder leicht gesunken, bleibt jedoch über dem Wert von 500. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Mittwochmorgen mit 507,1 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 522,7 gelegen (Vorwoche: 591,8 Vormonat: 1080,0).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 97.010 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages, nach 107.568 am Vortag und 106.631 vor einer Woche.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 231 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 241 Todesfälle. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25.503.878 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 136.987. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 23.676.700 an. dpa, AFP
Tausend Glockenschläge in Washington zum Gedenken an Covid-Tote in den USA
Die Glocken der Kathedrale der US-Hauptstadt Washington haben am Montag tausendmal geläutet. Die USA erinnerten damit an die rund eine Million Corona-Toten seit Beginn der Pandemie. Jeder Glockenschlag stand dabei für tausend Todesfälle. Heute haben wir einen tragischen Meilenstein in unserem Land erreicht: Eine Million Amerikaner sind an den Folgen von Covid-19 gestorben
, sagte der Dekan der Kathedrale, Randolph Marshall Hollerith, bevor die Glocken ertönten.
Die Totenglocke der Kathedrale hatte bereits geläutet, als die USA andere symbolische Meilensteine der Pandemie überschritten hatten, etwa im September 2020, als das Land 200.000 Todesfälle verzeichnete.
Nach offiziellen Zahlen verzeichnen die USA die meisten Covid-Toten auf der Welt, noch vor Brasilien, Indien und Russland. Insgesamt hat die Covid-19-Pandemie zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2021 nach jüngsten Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit zwischen 13 und 17 Millionen Todesopfer gefordert. Tgs, Twitter
Infektiologin Addo rechnet mit Rückkehr der Maskenpflicht
Die Infektiologin Marylyn Addo rechnet damit, dass im Winter in Deutschland die Maskenpflicht wieder eingeführt wird. Nach einem guten Sommer würden im Herbst die Fallzahlen wieder steigen, sagte Addo der Rheinischen Post
. Ich gehe davon aus, dass Maßnahmen wie die Maskenpflicht im Winter zurückkommen - jedenfalls im öffentlichen Raum und in Innenräumen, wo Abstand halten schwierig ist
, erklärte die Infektiologin. Mit neuen Lockdowns rechne sie wegen der wachsenden Immunität derzeit nicht. Viele Menschen seien geimpft, wenn auch nicht genug, sagte sie.
Das Coronavirus wird uns noch Jahre begleiten, aber 2023 könnte es endemisch werden
, erklärte Addo, die Professorin im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist. Wie bei der Influenza würden die Zahlen im Winter hochgehen und Risikogruppen müssten sich schützen. Ansonsten aber helfen Hygiene, Lüften, Abstand halten
, sagte die Infektiologin. epd
Lehrerverband will Probealarm
für Online-Unterricht
Der Deutsche Lehrerverband regt eine Art Probealarm für Online-Unterricht an den Schulen an, um auf einen möglichen neuen Corona-Lockdown vorbereitet zu sein. Ähnlich wie die verpflichtend vorgeschriebenen Feueralarmübungen sollte auch an Schulen von Zeit zu Zeit probeweise getestet werden, ob der gleichzeitige Distanzunterricht für alle Schüler im Bedarfsfall wirklich funktionieren würde
, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der Rheinischen Post
.
Auch müsse es den Bundesländern möglich sein, die Maskenpflicht an den Schulen regional oder landesweit einzuführen. Zudem pocht Meidinger auf einen flächendeckenden Einbau von Raumluftfilteranlagen in Unterrichtsräumen und den Ausbau des schnellen Internets. Er kritisierte, dass fast alle Bundesländer inzwischen die Corona-Pflichttests für Schülerinnen und Schüler abgeschafft hätten. dpa
Unions-Fraktionsvize sieht Chinas Corona-Strategie als gescheitert an
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Sepp Müller, hat die Corona-Strategie Chinas scharf kritisiert. Zugleich verlangte er von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mehr Informationen. In China werden jetzt zum wiederholten Male Millionenstädte abgeriegelt, Menschen eingesperrt, obwohl die
, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.Zero-Covid-Strategie
augenscheinlich gescheitert ist
Von Lauterbach verlangte Müller Aufklärung darüber, ob es sich in Shanghai um eine neue tödlichere Variante des Corona-Virus handele. Die Metropole befindet sich seit mehr als sechs Wochen in einem strengen Lockdown, Millionen Menschen sind noch immer in ihren Wohnungen eingesperrt.
Der CDU-Politiker fragte auch, ob die Impfdurchbrüche auf den chinesischen Impfstoff zurückzuführen seien und ob Deutschland China überschüssigen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech/Pfizer anbiete, um den Menschen dort zu helfen. dpa
Inzidenz steigt wieder leicht auf 522 – RKI verzeichnet 107.000 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder über 500 gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Dienstagmorgen mit 522,7 an. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 499,2 gelegen (Vorwoche: 632,3 Vormonat: 1097,9).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 107.568 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages nach 3350 am Vortag und 113.522 vor einer Woche.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 218 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 240 Todesfälle. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25.406.868 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 136.756. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstag mit 23.536.900 an. dpa, AFP
Biontech legt Zahlen für das erste Quartal vor
Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech stellt heute Nachmittag die Ergebnisse seines Geschäfts im ersten Quartal vor. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte das Mainzer Unternehmen einen Nettogewinn von rund 10,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Umsatz lag bei knapp 19 Milliarden Euro. Bei der Vorlage der Jahresbilanz hatte der Konzern Ende März die Umsatzprognose für seinen Corona-Impfstoff von 13 Milliarden bis 17 Milliarden Euro in diesem Jahr bekräftigt. Ein Teil des 2021 erwirtschafteten Milliardengewinns will Biontech in die weitere Forschung, aber auch in den Rückkauf eigener Aktien und eine Sonderdividende stecken. NDR
Inzidenz sinkt unter 500 – 3350 Neuinfektionen gemeldet
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist unter 500 gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Montagmorgen mit 499,2 an. Am Sonntag hatte die Inzidenz bei 514,0 gelegen, vor einer Woche bei 639,5. Der Wert beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.
Wie das RKI am Montag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 3350, nach 8488 am Vortag und 4032 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der erfassten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 25.299.300.
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem fünf weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 136.538. AFP
Grüne kritisieren Lautersbachs Pläne für Triage
Die Grünen kritisieren den von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgelegten Gesetzentwurf zur Verteilung knapper Behandlungskapazitäten bei einer Pandemie, der auch einen Behandlungsabbruch vorsieht und über den der Tagesspiegel berichtet hatte. Mit diesem Gesetz käme der Staat seiner besonderen Schutzpflicht nicht nach: Behinderte Menschen würden nach wie vor Gefahr laufen, aufgrund ihrer Behinderung von einer intensivmedizinischen Behandlung ausgeschlossen zu werden
, sagte Grünen-Politikerin Corinna Rüffer dem Redaktionsetzwerk Deutschland (RND).
Die Aufnahme der sogenannten Ex-Post-Triage in den Entwurf - also der erstmals mögliche Abbruch der Behandlung eines Patienten zugunsten eines anderen mit höherer Lebenschance - nannte Rüffer einen traurigen Höhepunkt
. Die Grünen-Politikerin sagte: Das hieße, Schwerkranke müssten im Krankenhaus permanent mit der Angst leben, dass die medizinisch notwendigen lebenserhaltenden Maßnahmen zugunsten einer anderen Person beendet wird.
Das sei Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen nicht zuzumuten. Das gelte auch für Ärztinnen und Ärzte, die solche Entscheidungen treffen müssten. Die Ex-Post-Triage ist auch juristisch hochumstritten, da sie vermutlich als Totschlag zu werten wäre
, sagte Rüffer. Auch ein Sechs-Augen-Prinzip, auf das sich Minister Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann (FDP) geeinigt hätten, mache einen solchen Tabubruch
nicht besser, beklagte die für die Behindertenpolitik zuständige Bundestagsabgeordnete.
Das Bundesverfassungsgericht hatte dem Gesetzgeber zu Jahresbeginn aufgegeben, unverzüglich
Vorkehrungen zum Schutz behinderter Menschen bei einer pandemiebedingten Triage zu treffen. Andernfalls sei zu befürchten, dass diese bei der Zuteilung intensivmedizinischer Behandlungsressourcen benachteiligt würden. Bei einer Triage muss entschieden werden, welche Patienten zuerst behandelt werden, wenn die Hilfe nicht für alle möglich ist.
Der Tagesspiegel und das RND hatten berichtet, bei knappen Kapazitäten während einer Pandemie solle es künftig rechtlich auch möglich sein, die intensivmedizinische Behandlung eines Menschen zugunsten eines Patienten mit einer höheren Überlebenschance abzubrechen. Diese ethisch brisante Ex-post-Triage
soll nach dem Gesetzesvorschlag nur dann zulässig sein, wenn drei intensivmedizinisch erfahrene Fachärzte die Entscheidung einvernehmlich treffen, nachdem sie die Patienten unabhängig voneinander begutachtet haben. KNA
Barmer-Daten: Krankschreibungen wegen Corona wieder rückläufig
Bei Krankschreibungen wegen Corona-Infektionen zeigt sich laut einer Analyse der Barmer Krankenkasse erstmals in diesem Jahr ein deutlicher Rückgang. Im Zeitraum vom 10. bis 16. April seien noch 63.500 versicherte Erwerbstätige mit Anspruch auf Krankengeld wegen einer Covid-19-Erkrankung arbeitsunfähig gewesen, teilte die Kasse nach einer Auswertung eigener Daten mit. Auf dem Höhepunkt zwei Wochen zuvor seien es 84.900 gewesen.
Insgesamt wuchs die Zahl der Krankschreibungen wegen Corona demnach seit Beginn des Jahres stetig an - ausgenommen ein minimaler Rückgang Anfang März, wie die Barmer erläuterte. In der inzwischen abnehmenden Welle mit der Omikron-Virusvariante waren die Neuinfektionszahlen in Deutschland stark gestiegen. dpa
Streeck rechnet mit leichter übertragbarer Variante
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sieht eine neue Coronavariante auf Deutschland zukommen. Das Coronavirus entwickle sich weiter und bringe immer neue Varianten und Subtypen hervor, sagt Streeck in einem Interview mit dem Sender ntv. Die nächste Variante sieht der Virologe bereits auf Deutschland zukommen. Er ist sogar überzeugt, verstanden zu haben, was das Coronavirus will
. Das Virus wolle der Immunantwort des Körpers entkommen und außerdem gut übertragbar sein. Dieser doppelte Entwicklungstrend des Virus zeige sich bereits bei Omikron und anderen Varianten. Vor diesem Hintergrund sei es – so Streeck – zu erwarten, dass wir vielleicht im Herbst oder Winter eine neue Variante haben, die leichter übertragbar ist und vielleicht eine zusätzliche Immun-Flucht ausmacht
. Nicht vorhersagbar sei, ob eine zukünftige Variante auch wieder zu schwereren Krankheitsverläufen führt. Diese seien allerdings, so Streeck, nicht das, was das Virus eigentlich will
.
Ein grundsätzliches Problem sieht der Wissenschaftler darin, dass es bisher nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage gibt. Es stehe noch immer keine Methode zur Verfügung, um die Inzidenz genau zu bestimmen, so Streeck. Die Informationen seien abhängig davon, wie eigentlich getestet wird, wie übermittelt wird und wer sich eigentlich überhaupt testen lässt
. Infektionszahlen und Impfquote seien bislang eher ein Schätzfaktor
. Tgs
Österreichs Ex-Gesundheitsminister landet mit Corona-Buch Besteller
Österreichs ehemaliger Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist als Autor eines Corona-Sachbuchs erfolgreich. Mit Pandemia
, einer Analyse der Corona-Politik und der Schilderung von Schicksalen mehrerer Erkrankter, ist der 61-Jährige im April auf Platz 1 der Bestsellerliste der Sachbücher in Österreich geklettert.
In dieser Dimension ist das überraschend
, sagte Anschober der Deutschen Presse-Agentur. Der Erfolg zeige das immense Interesse an der Aufarbeitung der ersten Corona-Jahre: Die Pandemie verändert jeden.
Einer der Grundfehler der Politik sei es gewesen, die Impfskeptiker und die Impfgegner in einen Topf zu werfen. Unter den 30 Prozent der Nichtgeimpften in Österreich sei nur jeder Dritte gegen die Injektion, der Rest warte auf weitere Überzeugungsarbeit.
Die sich verbreitende Sorglosigkeit angesichts sinkender Infektionszahlen sei eine heikle Sache, so Anschober. Das Aufrütteln aus dieser sorgenfreien Stimmung ist das Schwierigste überhaupt
, warb Anschober für eine Kampagne vor dem Herbst. Das saisonale Geschehen auf der Südhalbkugel werde bald zeigen, worauf sich die Menschen unter anderem in Europa in der kälteren Jahreszeit einstellen müssten.
Ideal wäre eine gemeinsame europaweite Strategie ohne Flickenteppiche unterschiedlicher Maßnahmen, so der Ex-Minister. Die Menschen haben kein Vertrauen in die Politik, wenn in benachbarten Regionen wie Bayern, Tschechien und Salzburg jeweils andere Regeln herrschen.
Die Impfpflicht, die in Österreich auf Eis liegt, sei unumgänglich, wenn im September der Kurs nicht auf eine Impfquote von 90 Prozent zeige.
Anschober war in der Koalition von ÖVP und Grünen von Januar 2020 bis April 2021 Gesundheitsminister und hatte zeitweise in der Beliebtheit den damaligen Kanzler Sebastian Kurz überholt. Im ersten Jahr der Pandemie hat er etwa 150 Corona-Verordnungen auf den Weg gebracht. Unter der Last des umfangreichen Ressorts gab er schließlich aus gesundheitlichen Gründen auf. Es war zu viel, mir ist die Kraft ausgegangen.
dpa
3230 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche - Inzidenz sinkt auf 514
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 8488 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 3230 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 11.718 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 514,0 von 544,0 am Vortag. Zehn weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 136.533.
Viele Bundesländer melden am Wochenende gar nicht oder nicht vollständig ans RKI. Deshalb sind die am Sonntag und Montag veröffentlichten Zahlen in ihrer Aussagekraft sehr begrenzt. Reuters
Xi hat die Macht, das ganze Land an die Wand zu fahren- [Bund: 544,0 / HH: 674,8 - 136.523 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Null-Covid in China gescheitert - Xi hat die Macht, das ganze Land an die Wand zu fahren
Millionenstädte wie Schanghai abgeriegelt, Lieferketten gestoppt: Chinas Null-Covid-Strategie hat nach Meinung des Politologen Sebastian Heilmann verheerende Folgen – auch für die Weltwirtschaft. Der Autokrat Xi Jinping sei eine Gefahr für das Land.
Seit mehr als vier Wochen ist die chinesische Wirtschaftsmetropole Schanghai in einem weitgehenden Lockdown. Dennoch wurden zuletzt erneut rund 17.000 Neu-Infektionen gemeldet.
In Peking müssen sich die meisten der 21 Millionen Einwohner Massentests unterziehen. Nun wächst die Sorge, dass auch in der Hauptstadt ein Lockdown folgen könnte. Die chinesische Regierung verfolgt weiter ihre strikte Null-Covid-Politik, obwohl diese gegen die Omikron-Variante des Coronavirus kaum wirksam ist.
Für die Weltwirtschaft nicht kompensierbar
Eine Strategie, um mit Omikron zu leben, habe die Führung nicht, sagt der Politikwissenschaftler Sebastian Heilmann von der Universität Trier. Die wichtigste Story der kommunistischen Partei
, wonach China die Pandemie im Griff habe und damit die Überlegenheit des politischen Systems zeige, breche nun zusammen. Das ist eine schwere Krise für die kommunistische Partei, keine Frage
, sagt Heilmann.
Vor allem die Abriegelung Schanghais sieht der Experte mit Sorge. Alle Lieferketten seien momentan gefährdet oder eingeschränkt. Das ist für die Weltwirtschaft nicht kompensierbar.
China spiele schließlich eine zentrale Rolle in der weltweiten Verflechtung.
Wir müssen damit rechnen, dass mit einer zeitlichen Verzögerung die Weltwirtschaft wieder völlig durcheinanderkommt, in einer Weise, wie wir es wirklich seit Anfang der Coronapandemie nicht mehr hatten.
Ein unkontrollierter und alternder Alleinherrscher
Das größte Problem dabei ist nach Einschätzung Heilmanns Staats- und Parteichef Xi Jinping. Bei ihm handle es sich um den klassischen Fall eines unkontrollierten und alternden Alleinherrschers
. Er könne alle möglichen Fehlentscheidungen
treffen, ohne dass ihm jemand in die Arme fallen könne.
Xi und die Parteipropaganda hätten ein Image inszeniert, wonach dieser unfehlbar sei und China in die Zukunft führe. Nun verliere er sein Gesicht und seine Glaubwürdigkeit. Das sei für das gesamte Führungssystem eine tiefe Erschütterung
und eine besonders gefährliche Phase
, betont Heilmann.
Hoffen auf einen Schwenk der chinesischen Führung
Dabei gäbe es durchaus noch Möglichkeiten, noch umzuschwenken: auf eine Strategie, mit Omikron zu leben und andererseits die Impfkampagne zu verstärken, eventuell mit ausländischen Impfstoffen. Diese habe man bisher abgelehnt. Wir können nur in unser aller Interesse hoffen, dass die chinesische Führung diesen Schwenk auch vollzieht.
Dass Xi beim Parteitag im Herbst entmachtet werden könnte, glaubt Heilmann nicht. Alles sei von langer Hand vorbereitet, Personalentscheidungen würden drei Jahre im Voraus getroffen. Nur in einem Fall könnte es anders kommen, so der Politologe: wenn in nächster Zeit ein wirklich krasser
wirtschaftlicher oder geopolitischer Absturz mit offenen Konflikten folge. Mittelfristig allerdings sei Xis Autorität eindeutig geschwächt. bth, Deutschlandfunk Kultur
Wieler und Ciesek haben kein Verständnis für Null-Covid in China
Der Präsident der Robert Koch-Instituts zeigt kein Verständnis für die Null-Covid-Strategie Chinas. Nach seinem Verständnis sei das Virus nicht auszurotten, sagte Lothar Wieler am Abend bei einem Kongress der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
. Er sehe keinen Grund für die sehr strikten Maßnahmen. Es ist infektionsepidemiologisch alleine nicht verständlich, was da passiert.
Auch die Virologin Sandra Ciesek aus Frankfurt/Main hält wenig vom chinesischen Vorgehen im Kampf gegen das Virus. Lockdowns machten nur Sinn, wenn man die dadurch gewonnene Zeit nutze, um für die Phase danach vorzusorgen - zum Beispiel mit Impfungen. Dass das passiere, sehe sie aber nicht.
Wieler und Ciesek haben als prominente Protagonisten der Corona-Pandemie auch viele Anfeindungen aushalten müssen. Auf die Frage, wie er das weggesteckt habe, sagte Wieler: Ich hoffe dass das an niemanden vorbeigeht, sonst wäre man ein Unmensch.
Ciesek, die im Wechsel mit Christian Drosten im NDR Info Podcast Coronavirus-Update
die Pandemie erklärt hat, überlegt heute, ob ich das noch mal machen würde
. NDR
Gegner der Corona-Bestimmungen haben 105 Bundespolizisten verletzt
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Bundespolizei rund 400 Angriffe auf Polizeibeamte in Zusammenhang mit der Durchsetzung der Maskenpflicht und anderer Schutzbestimmungen registriert. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Abgeordneten Martina Renner (Linke) hervorgeht, wurden bei den 401 Angriffen insgesamt 105 Beamtinnen und Beamte verletzt. Auf Bahnhöfen und in Zügen hat die Bundespolizei demnach 1309 strafrechtlich relevante Delikte in Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie angezeigt und zur weiteren Bearbeitung an die jeweils zuständige Landesbehörde abgegeben. dpa
Inzidenz sinkt weiter – 72.252 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gesunken und liegt nach am Samstagmorgen veröffentlichten Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) nun bei 544. Am Freitag hatte der Wert bei 553,2 registrierten Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen gelegen, vor einer Woche bei 717,4.
Wie das RKI am Samstag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 72.252, rund 15.000 weniger als vor einer Woche. Die Gesamtzahl der erfassten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 25.287.462.
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem 184 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 136.523. AFP
USA schränken Zugang zu Johnson&Johnson-Impfstoff ein
Corona-Impfstoff nur noch bei medizinischen oder persönlichen Bedenken
Die US-Arzneimittelbehörde hat den Zugang zu dem Covid-Impfstoff von Johnson & Johnson eingeschränkt. Künftig sollen nur noch Erwachsene den Impfstoff erhalten, die die wirksameren mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer oder Moderna nicht erhalten können oder wollen, erklärte die FDA am Donnerstag. Grund für die Änderung der Notzulassung des Impfstoffs sei das erhöhte Risiko schwerer Blutgerinnsel.
Aus demselben Grund hatte die FDA im Dezember bereits empfohlen, sich bevorzugt mit den mRNA-Impfstoffen behandeln zu lassen. Der J&J-Impfstoff spielt in den USA ohnehin kaum noch eine Rolle: Lediglich drei Prozent aller injezierten Corona-Impfdosen stammen von J&J-Tochter Janssen. Trotzdem erkennen wir an, dass der Covid-Impfstoff von Janssen noch eine Rolle bei der Reaktion auf die aktuelle Pandemie zu spielen hat
, erklärte FDA-Leiter Peter Marks.
Weiterhin erhalten sollen Menschen den Impfstoff, wenn sie ein Risiko für eine starke allergische Reaktion auf die mRNA-Impfstoffe haben. Auch wenn der Zugang zu den anderen beiden Impfstoffen beschränkt ist, dürfen Ärzte weiter J&J verimpfen. Außerdem schließt die Zulassung Menschen ein, die persönliche Bedenken haben, einen mRNA-Impfstoff zu erhalten
, und die ansonsten ungeimpft bleiben würden.
Die mRNA-Technologie, die vor den Covid-19-Impfstoffen noch nie in großem Umfang eingesetzt worden war, war Ziel zahlreicher Verschwörungstheorien. In der Praxis hat sie sich jedoch als sehr sicher erwiesen. AFP)
RKI sieht weitere Corona-Entspannung - Risikobewertung von sehr hoch
auf hoch
gesenkt
Auch angesichts des zuletzt klar rückläufigen Infektionsgeschehens sieht das Robert Koch-Institut (RKI) noch einen beträchtlichen Infektionsdruck und unterstreicht den Nutzen der Corona-Schutzimpfung. In der vergangenen Woche sei die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zu der davor weiter gesunken sei - nämlich um 19 Prozent, wie es im am Donnerstagabend erschienenen RKI-Wochenbericht heißt. Zudem halten die Autoren fest, auch die Zahl von auf einer Intensivstation behandelten Personen mit Covid-19-Diagnose sei jüngst weiter gesunken und die Zahl der Todesfälle habe ebenso abgenommen.
Das RKI senkte deshalb seine Risikobewertung der Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland von sehr hoch
auf hoch
.
Dennoch: Der Infektionsdruck bleibt trotzdem mit knapp 600.000 innerhalb der letzten Woche an das RKI übermittelten Covid-19-Fällen weiterhin hoch
, mahnen sie. Die Impfung habe nach wie vor aufgrund ihrer hohen Schutzwirkung vor einem schweren Verlauf auch bei Erkrankungen durch die Omikron-Variante nicht an Bedeutung verloren
.
Zur Impfkampagne halten die Experten fest, dass die Mehrzahl der aktuell verabreichten Impfungen zweite Auffrischimpfungen seien. Damit sollen sich laut RKI und Ständiger Impfkommission insbesondere Risikogruppen und Menschen ab 70 Jahren vor einer schweren Erkrankung schützen. Die erste Auffrischimpfung, die breiter empfohlen ist, haben laut Bericht aktuell erst knapp 60 Prozent aller Menschen in Deutschland erhalten.
Auch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko) Thomas Mertens hebt den Nutzen der vierten Impfung hervor. Wir müssen damit rechnen, dass das Infektionsrisiko im Herbst wieder ansteigt
, sagte Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Menschen über 70 Jahre und andere mit besonderem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf rief er auf, nun die Zeit zu nutzen, ihren Schutz durch eine vierte Impfung zu verbessern. Sie sollten nicht darauf warten, bis ein an die Omikron-Variante angepasster Impfstoff kommt
, mahnte er. Weitere Daten belegten inzwischen, dass ein zweiter Booster für diese Gruppe sehr sinnvoll sei.
Im Wochenbericht führt das RKI zudem aus, dass die schon seit Wochen in Deutschland stark dominierende Omikron-Subvariante BA.2 nach jüngsten Daten zuletzt noch einmal zugelegt hat. Ihr Anteil habe nach einer Stichprobe von vorletzter Woche knapp 98 Prozent betragen. Der zuvor für die meisten Corona-Ansteckungen verantwortliche Subtyp BA.1 liegt demnach nur noch bei unter zwei Prozent, die relativ neu aufgekommenen Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5 spielen nach den Daten bisher eine untergeordnete Rolle.
So wird BA.4 mit einem Anteil von 0,1 Prozent gelistet, BA.5 mit 0,3 Prozent. Mischvarianten seien bisher nur vereinzelt nachgewiesen
worden, heißt es. In Deutschland wird nur bei einem kleinen Teil positiver Proben das Erbgut komplett untersucht.
Mit Blick auf den weiteren Verlauf der Pandemie verweist der Bericht erneut darauf, dass die Entwicklung vor allem davon abhänge, ob sich weite Teile der Bevölkerung umsichtig und rücksichtsvoll verhielten und die bekannten Empfehlungen zum Infektionsschutz umsetzten. Aktuell tragen auch saisonale Effekte dazu bei, die Übertragungen zu reduzieren
, schreiben die Autoren vor dem Hintergrund steigender Temperaturen und vermehrter Aktivität im Freien. dpa
RKI registriert 85.073 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 553,2
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 553,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 566,8 gelegen (Vorwoche: 758,5 Vormonat: 1322,2).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 85.073 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 101.610 registrierte Ansteckungen) und 214 Todesfälle (Vorwoche: ebenfalls 214) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25.215.210 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Lufthansa berichtet über Start ins dritte Corona-Jahr
Die Lufthansa AG berichtet heute in Frankfurt am Main über ihren Start ins dritte Corona-Jahr. Das Geschäft des Luftfahrtkonzerns litt im ersten Quartal 2022 weiter unter den Folgen der Pandemie sowie zusätzlich unter denen des Ukraine-Kriegs, mit Luftraumsperren und teurem Treibstoff. Da außerdem der Jahresauftakt immer zu den schwächeren Zeiten im Luftfahrtjahr gehört, wird Vorstandschef Carsten Spohr erneut einen Verlust verkünden müssen. In seiner vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung am kommenden Dienstag rief Spohr dazu auf, die Corona-Krise mental abzuhaken. Dank des erfolgreichen Krisenmanagements sei man besser durch die Krise gekommen als die meisten Wettbewerber und habe die eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessert. Im vergangenen Jahr zählte der Konzern rund 47 Millionen Fluggäste - das waren rund 29 Prozent mehr als im ersten Corona-Jahr, aber fast 100 Millionen weniger als 2019. NDR
Inzidenz sinkt weiter – 96.167 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 566,8 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 591,8 gelegen (Vorwoche: 826,0; Vormonat: 1394,0).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 96.167 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 130.104 registrierte Ansteckungen) und 183 Todesfälle (Vorwoche: 246) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. dpa
Luca löscht sämtliche Nutzerdaten aus der Pandemie
Die Macher der Luca-App haben nach eigenen Angaben sämtliche Daten aus dem Luca-System gelöscht, die seit dem Start der Anwendung zur Kontaktnachverfolgung während der Corona-Pandemie erfasst und verschlüsselt gespeichert worden sind. Das teilte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Culture4Life GmbH, Patrick Hennig, mit. Die Daten seien nur noch lokal auf dem Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer gespeichert und sichtbar, sagte Hennig. Luca hat darauf keinerlei Zugriff.
Die Luca-App war im Jahr 2020 gestartet worden, um die in den meisten Infektionsschutzverordnungen vorgeschriebene Erfassung der Kontaktdaten von Restaurantgästen und Event-Besuchern möglichst datenschutzfreundlich und effizient zu erledigen. An dem Luca-System hatte sich allerdings immer wieder heftige Kritik entzündet. Die Luca-Skeptiker störten sich vor allem am Konzept einer zentralen Datenspeicherung. Die Löschung der Datenbestände aus dem Luca-System ist Teil einer Neu-Positionierung der Luca-App als Digitalisierungsservice und Bezahlanwendung für die Gastronomie. dpa
Peking schränkt wegen Corona-Ausbruchs öffentlichen Nahverkehr ein
Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus schränkt die chinesische Hauptstadt Peking den öffentlichen Nahverkehr deutlich ein. Mehr als 40 U-Bahn-Stationen, die rund ein Zehntel des Streckennetzes ausmachen, und 158 Busstrecken wurden geschlossen. Der Großteil davon befindet sich im Diplomatenviertel Chaoyang, dem Epizentrum des Ausbruchs in Peking. In der Hauptstadt gibt es täglich Dutzende neue Fälle, noch versucht Peking aber einen kompletten Lockdown wie in Shanghai zu vermeiden und die Ausbreitung des Virus mit Massentests in Griff zu bekommen.
Die 22-Millionen-Einwohner-Stadt hat Schulen sowie einige Unternehmen und Wohngebäude in Hochrisikogebieten geschlossen, und viele Menschen haben sich mit Vorräten eingedeckt, falls es doch zu einem vollständigen Lockdown kommt. Zwölf der 16 Pekinger Stadtbezirke führen in dieser Woche die zweite von drei Testrunden durch, nachdem es in der vergangenen Woche bereits drei Runden von Massentests gab. Reuters
Daniel Günther hat Isolation wieder verlassen
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther kann nach einer Corona-Erkrankung wieder in den Landtagswahlkampf einsteigen. Habe mich selten so über ein negatives Ergebnis gefreut
, schrieb der CDU-Politiker auf Facebook. Ab heute bin ich endlich wieder aus der Isolation raus und kann wieder alle Wahlkampftermine wie geplant wahrnehmen. Ich habe richtig Bock auf den Wahlkampfendspurt.
Noch am Dienstag war ein Corona-Test Günthers positiv ausgegangen. Am Mittwochabend trifft Günther im NDR-Fernsehen beim letzten Triell der Spitzenkandidaten mit Thomas Losse-Müller von der SPD und Finanzministerin Monika Heinold von den Grünen zusammen. Der Landtag wird am Sonntag neu gewählt. In den Umfragen liegt die CDU deutlich vor der SPD und den Grünen. dpa
Die Lage in den Krankenhäusern entspannt sich
Die Belastung der Kliniken durch die Corona-Pandemie ist merklich gesunken. Die Lage in den Krankenhäusern entspannt sich
, sagte der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mit 1300 Covid-Patienten auf Intensivstationen seien es so wenige wie seit September 2021 nicht mehr. Kliniken könnten nun sukzessive zuvor verschobene Leistungen nachholen. dpa
FDP-Fraktionschef fordert Ende der Isolationsregeln für Corona-Infizierte
FDP-Fraktionschef Christian Dürr fordert eine Aufhebung der Regeln zur Isolation von Corona-Infizierten. Deutschland sollte dem Beispiel Großbritanniens folgen, wo sich positiv Getestete nicht mehr in Zwangsisolation begeben müssten, sagte Dürr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wer positiv getestet, aber symptomfrei ist, sollte mit Maske und Abstand das Haus verlassen dürfen
, sagte er. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Menschen in dieser Frage eigenverantwortlich eine Entscheidung treffen können. Dafür braucht es nicht länger eine staatliche Regulierung
, fügte Dürr hinzu.
Die am Montagabend vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichten neuen Leitlinien sehen vor, dass die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte in der Regel schon nach fünf Tagen enden kann. Zum Abschluss wird aber ein negativer Test dringend empfohlen
. Die konkrete Umsetzung liegt bei den Bundesländern. dpa
Inzidenz sinkt unter 600 – RKI registriert 106.631 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist ist erstmals seit Januar unter 600 gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 591,8 an (Vortag 632,1; Vormonat: 1424,6). Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben.
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 106.631 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 141.661 registrierte Ansteckungen. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden weitere 241 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 343 Todesfälle gewesen. Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - gab das RKI am Dienstag mit 4,16 an (Montag 4,26). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25.033.970 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 135.942. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 22.841.300 an. dpa
RKI-Modellierung hält sieben Prozent für weder geimpft noch genesen
Etwa sieben Prozent der Bevölkerung in Deutschland dürften laut einer Modellierung bis Ende März 2022 weder gegen Corona geimpft noch mit dem Virus selbst in Kontakt gekommen sein. Das geht aus einer sogenannten Preprint-Studie von Wissenschaftlern des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor, die noch nicht von externen Fachleuten begutachtet worden ist. Die Daten variieren je nach Altersgruppe und Bundesland.
Die Autoren machen deutlich, dass in der restlichen Bevölkerung kein einheitliches Maß an Schutz anzunehmen ist: Insbesondere für Menschen, die nicht geimpft, aber (meist mit Omikron) infiziert wurden, gebe es noch größere Unsicherheiten mit Blick auf den kommenden Herbst und Winter, etwa weil der Schutz vor schwerer Erkrankung kurzlebiger sein könnte. Nach vollständiger Grundimmunisierung, Booster und Infektion wird hingegen ein länger anhaltender Schutz vor schwerer Erkrankung angenommen.
Hintergrund der Modellierung ist, dass das Immunitätslevel in der Bevölkerung bisher nicht genau beziffert werden konnte. Das liegt etwa an unbemerkt verlaufenen Ansteckungen und an Überschneidungen der Gruppen von Genesenen und Geimpften. Auch zu Mehrfach-Infektionen gibt es bisher kaum Daten. Verfasser der Studie ist unter anderen RKI-Chef Lothar Wieler. dpa
Lauterbach rät dringend zum Freitesten - RKI empfiehlt Verkürzung der Corona-Isolation auf fünf Tage
Die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte kann künftig in der Regel schon nach fünf Tagen enden - mit einem dringend empfohlenen
negativen Test zum Abschluss. Das sehen neue Leitlinien vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagabend veröffentlichte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekräftigte, dass die Isolation weiterhin von den Gesundheitsämtern angeordnet werden soll.
Kontaktpersonen von Infizierten soll künftig noch dringend empfohlen werden, für fünf Tage Kontakte zu reduzieren. Bisher dauern die Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test nach sieben Tagen vorzeitig beendet werden.
Die konkrete Umsetzung nach der Empfehlung von RKI und Bundesministerium liegt bei den Ländern. Lauterbach machte deutlich, dass die meisten diese Linie umsetzen dürften. Mehrere Länder haben schon Neuregelungen bekanntgegeben. Der Minister sprach insgesamt von einer "Lösung mit Augenmaß". Auf der Grundlage kürzerer Krankheitsverläufe der aktuellen Omikron-Variante BA.2 könne die Isolation auf fünf Tage verkürzt werden.
Die weiter vorgesehene Anordnung durch die Gesundheitsämter gebe das Signal, dass es sich bei Corona nicht um eine Grippe oder eine Erkältung handele. Wenn jemand infiziert auf Menschen zugehe, dann gefährdet er de facto ihr Leben
. Lauterbach hatte Anfang April ein zunächst angekündigtes Ende der Pflicht-Isolation wieder zurückgenommen.
Dringende Empfehlung zu täglichen Tests
Kontaktpersonen von Infizierten etwa im Haushalt oder in Schulen soll laut der Empfehlung nur noch dringend empfohlen werden, selbständig Kontakte zu reduzieren - vor allem mit Risikogruppen für einen schweren Corona-Verlauf. Zudem soll es eine dringende Empfehlung zu täglichen Tests oder Selbsttests mit Antigen-Schnelltests geben.
Angesichts der seit Wochen hohen Zahl an Neuinfektionen kommen die Gesundheitsämter mancherorts mit Anordnungen nicht mehr hinterher - und amtliche Schreiben kommen teils erst mit größerer Verspätung.
Infizierten mit nachweislich positivem Test soll laut der neuen Empfehlung dringend empfohlen werden, sich beginnend mit dem fünften Tag wiederholt mit Schnelltests zu testen - so lange, bis der Test negativ ist. Wenn man sich am fünften Tag nicht negativ testen kann, bestehe die angeordnete Isolation also über den fünften Tag hinaus fort, erläuterte Lauterbach.
Für Beschäftigte in Gesundheitswesen und Pflege soll das abschließende Freitesten verpflichtend und nicht nur empfohlen sein. Voraussetzung für die Wiederaufnahme der Tätigkeit ist laut Empfehlung, dass man zuvor 48 Stunden symptomfrei ist - sowie ein frühestens am Tag fünf gemachter negativer Schnelltest von der Teststelle oder ein PCR-Test.
Kritik von Patientenschützern
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte die Regelungen. Eine Freitestung von medizinisch-pflegerischem Personal auch durch Bürgertests darf es nicht geben
, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur.
Millionen Menschen der vulnerablen Gruppe, die in der Regel zu Hause lebten, bräuchten Schutz und Sicherheit. Sie dürfen nur von nichtinfektiösen Menschen versorgt werden. Ein Schnelltest kann das nicht garantieren
, so Brysch. Daher sei bei allen mit Kontakt zu Pflegebedürftigen und Kranken eine PCR-Freitestung nötig.
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sprach sich für weitergehende Lockerungen aus. Nach fünf Tagen Isolation sollten die Menschen ohne zusätzliche Freitestung wieder zur Arbeit gehen können - auch in Pflegeheimen und Kliniken
, sagte er der Rheinischen Post
. dpa
Krankenhäuser sehen Risiken kürzerer Isolation für Corona-Infizierte
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, warnt davor, die Isolation von Corona-Infizierten auf fünf Tage zu verkürzen, ohne danach das Freitesten für medizinisches Personal vorzuschreiben. Die Verkürzung der Isolationszeit ist richtig. Wir befürworten auch, dass sich Mitarbeitende in medizinischen Einrichtungen freitesten müssen. Hier ist der Schutz besonders vulnerabler Gruppen wichtig
, sagte Gaß der Rheinischen Post
. Das gelte auch für ambulante Pflegedienste.
Zugleich forderte Gaß erneut ein Aussetzen der seit Mitte März geltenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht für das Personal in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Nach dem Scheitern der zumindest altersabhängigen Impfpflicht spricht sich die DKG auch dafür aus, die einrichtungsbezogene Impfpflicht auszusetzen
, sagte der DKG-Chef. Den Beschäftigten in den Krankenhäusern sei nicht zu vermitteln, warum sie bei fehlender Impfung Betätigungsverbote erhalten, während ein Großteil ihrer Covid-Patienten ungeimpft ist. epd
Inzidenz sinkt weiter auf 632,2 – RKI registriert 113.522 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 632,2 an. (Vortag 639,5; Vormonat: 1457,9).
Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionsentwicklung, auch weil die offiziellen Meldedaten vom Testverhalten der Bevölkerung abhängen. Das RKI analysiert deshalb regelmäßig - aber nicht tagesaktuell - weitere Parameter. So gingen die Experten in ihrem am Donnerstag erschienenen RKI-Wochenbericht unter anderem davon aus, dass die Kennzahlen zu Krankenhauseinweisungen weiter abgenommen haben.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 113.522 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages, wie aus den Zahlen von Dienstagmorgen hervorgeht, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 136.798 registrierte Ansteckungen. Zwischen den einzelnen Wochentagen schwanken die Werte deutlich, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden weitere 240 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 304 Todesfälle gewesen. Auch diese Zahl schwankt sehr von Tag zu Tag, da dem RKI am Wochenende nur wenige Daten dazu gemeldet werden. Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - gab das RKI am Montag mit 4,26 an (Sonntag 4,6). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen.Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.927.339 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 135.701. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstag mit 24.927.339 an. dpa
Erstmals seit September 2020 kein neuer Corona-Toter gemeldet
Erstmals seit September haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut keinen einzigen neuen Corona-Todesfall binnen 24 Stunden übermittelt. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Dass kein einziger Corona-Toter innerhalb eines Tages gemeldet wurde, war zuletzt am 21. September 2020 der Fall.
An Wochenenden werden gewöhnlich wesentlich weniger Todesfälle von den Gesundheitsämtern gemeldet als an anderen Tagen. Die Daten werden später nachgereicht. Es geht um Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind. dpa
Immer weniger Corona-Patienten auf Intensivstationen
In der Corona-Pandemie entspannt sich die Lage auf den Intensivstationen der Berliner Krankenhäuser weiter. 4,8 Prozent der Intensivbetten sind demnach noch mit Covid-19-Patienten belegt, wie der Senat am Montag mitteilte. Die Ampel im Warnsystem des Landes war am Sonntag erstmals seit dem Sommer wieder auf Grün gesprungen. Während der Delta-Welle im Dezember lagen noch in bis zu 25 Prozent der Intensivbetten Menschen mit einer Corona-Infektion. dpa
Laut Holetschek macht Bayern gute Erfahrungen mit verkürzter Isolation
Bayern hat nach den Worten seines Gesundheitsministers Klaus Holetschek ganz gute
Erfahrungen mit der auf fünf Tage verkürzten Isolationsfrist für Corona-Infizierte gemacht. Die Inzidenz sinke, die Lage in den Krankenhäusern sei entspannt, sagte der CSU-Politiker am Montag im ZDF-Morgenmagazin
. In Bayern gilt die Regel schon seit Mitte April. Der Freistaat hatte sich auch gegen die Pflicht zum Freitesten nach fünf Tagen entschieden - Holetschek verwies darauf, dass man für ein Ende der Isolation 48 Stunden vorher symptomfrei sein muss. Bayern empfehle aber, danach auch eine Zeitlang noch Maske zu tragen. Bei verwundbaren Gruppen bleibe es aber beim Freitesten.
Wie Bayern haben auch einige andere Bundesländer bereits die Frist zur Isolation auf fünf Tage verkürzt. Darauf hatte sich auch die Gesundheitsministerkonferenz verständigt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich gleichwohl dafür ausgesprochen, dass sich Betroffene freitesten. dpa
Inzidenz sinkt weiter – 4032 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Montagmorgen mit 639,5 an. Binnen 24 Stunden seien gut 4000 Neuinfektionen, aber keine neuen Todesfälle gemeldet worden. Am Sonntag hatte die Inzidenz bei 664,4 gelegen, vor einer Woche bei 790,8. Der Wert beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.
Wie das RKI am Montag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 4032, nach 11.718 am Vortag und 20.084 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der erfassten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 24.813.817.
In den vergangenen 24 Stunden sei kein neuer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, teilte das RKI weiter mit. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland liegt damit weiterhin bei 135.461.
Die Corona-Fallzahlen liegen in der Regel am Wochenende und montags niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden. AFP
Peking verschärft Auflagen weiter
Chinas Hauptstadt hat zu Beginn einer mehrtägigen Ferienwoche strenge Corona-Restriktionen eingeführt. Bis mindestens zum 4. Mai sollen demnach sämtliche Restaurants der Stadt für Gäste geschlossen bleiben, wie die Stadtregierung am Samstagabend bekannt gab. Speisen und Getränke dürfen nur mehr zum Abholen oder Ausliefern angeboten werden.
Zudem ist es den meisten Geschäften und öffentlichen Einrichtungen in Peking nur noch gestattet, Kunden mit einem aktuellen PCR-Test einzulassen, der nicht älter als 48 Stunden ist.
Am Sonntag hat die nationale Gesundheitskommission 59 Infektionen in Peking registrert. Insgesamt haben sich im Zuge der jüngsten Infektionswelle in der Hauptstadt über 300 Menschen mit dem Virus infiziert. Bereits mehrere Wohnsiedlungen mit jeweils mehreren tausend Einwohnern wurden seit Ende April abgesperrt. Nach Medienberichten haben die Behörden zuletzt ein Covid-Feldspital mit rund 4000 Betten fertiggestellt, in dem asymptomatisch und mild Infizierte isoliert werden sollen.
China verfolgt nach wie vor eine strikte Null-Covid-Strategie, die auch auf kleinste Infektionsausbrüche mit Massentests und Ausgangssperren reagiert. Doch auch die rigiden Maßnahmen der chinesischen Regierung werden spätestens durch die hochansteckende Omikron-Variante auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. dpa
Öffentliche Orte in Peking dürfen nur noch mit Test besucht werden
Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus in Peking hat die Stadtverwaltung die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus nochmals verschärft. Nach den fünftägigen Ferien rund um den 1. Mai müssten alle einen negativen Corona-Test vorweisen, wenn sie öffentliche Orte aufsuchen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen
wollen, teilten die Behörden der chinesischen Hauptstadt am Samstag mit.
Für Aktivitäten wie Sportveranstaltungen und Gruppenreisen wird demnach künftig ebenfalls ein negativer Corona-Test verlangt, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, sowie der Nachweis über einen vollständigen Impfschutz
.
Die Verwaltung hatte bereits negative Corona-Tests für alle angeordnet, die über die freien Tage vom 30. April bis 4. Mai öffentliche Bereiche wie Einkaufszentren, Geschäfte oder Sehenswürdigkeiten besuchen wollen. Nun wurde die Anordnung ausgeweitet. Nach Behördenangaben werden alle Tests ab Dienstag kostenlos sein.
In Peking wurden unlängst rund 150 Gebäude abgeriegelt, nachdem rund hundert Corona-Infektionen binnen einer Woche nachgewiesen worden waren. Fast alle 22 Millionen Einwohner müssen sich auf das Virus testen lassen. Ausstellungen, Aufführungen und Hochzeitsfeiern wurden abgesagt, auch Sportstätten mussten schließen.Am Samstag stieg die Zahl der Neuinfektionen in Peking nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission auf 54. Landesweit wurden mehr als 10.700 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden gemeldet, die meisten davon in der Wirtschaftsmetropole Shanghai. Dort geht die Zahl der neuen Ansteckungen inzwischen wieder zurück. Am Samstag lag sie bei 10.100 Fällen, das entspricht fast der Hälfte der täglichen Neuinfektionen, die noch Anfang April registriert worden waren. AFP
Habeck nimmt nach weiterem negativen PCR-Test ab Montag wieder Termine wahr
Wirtschaftsminister Robert Habeck nimmt nach Angaben einer Ministeriumssprecherin ab Montag wieder alle geplanten Termine wahr. Ein zweiter PCR-Corona-Test am Wochenende sei negativ ausgefallen und habe einen ebenfalls negativen PCR-Test von Freitag bestätigt. Zuvor hatte Habeck drei positive Schnell-Test-Ergebnisse gehabt und sich isoliert. Der Grünen-Politiker werde am Montagnachmittag am Sondertreffen der EU-Energieminister und -ministerinnen in Brüssel teilnehmen. Reuters
RKI registriert 11.718 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 666
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 666,4 an (Vortag 717,4; Vorwoche: 807,0; Vormonat: 1586,4). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionsentwicklung, auch weil die offiziellen Meldedaten vom Testverhalten der Bevölkerung abhängen. Das RKI analysiert deshalb regelmäßig - aber nicht tagesaktuell - weitere Parameter. So gingen die Experten in ihrem am Donnerstag erschienenen Wochenbericht unter anderem davon aus, dass die Kennzahlen zu Krankenhauseinweisungen weiter abgenommen haben.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 11.718 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages, wie aus Zahlen von Sonntagmorgen hervorgeht, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.02 Uhr wiedergeben (Vorwoche: 39.179 registrierte Ansteckungen). Zwischen den einzelnen Wochentagen schwanken die Werte deutlich, da insbesondere am Wochenende einige Bundesländer nicht ans RKI melden.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden zehn Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 24 Todesfälle. Auch diese Zahl schwankt sehr von Tag zu Tag, da dem RKI am Wochenende nur wenige Daten dazu gemeldet werden.Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.809.785 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa