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Flucht, Vertreibung, Integration …

Flucht, Vertreibung
Flucht, Vertreibung
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Flucht, Vertreibung

Amin und Hanan aus Syrien
Endlich in Sicherheit

Die Sonne geht gerade auf, als 446 Menschen nach acht Tagen auf See im italienischen Hafen Augusta endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben. In den letzten Tagen, eingepfercht in ein kleines Fischerboot, hatten sie sich oft gefragt, ob sie überleben würden. An Bord: Männer, Frauen und 59 Kinder aus dem Irak, Syrien, Somalia, Eritrea und dem Sudan.
Danke Italien, sagt einer der Männer, der seinen Kopf mit einem Schal gegen die Sonne schützt. Danke für mein Leben.

Ich treffe Amin, seine Frau Hanan und die drei kleinen Kinder, als sie in der Schlange für die medizinische Untersuchung stehen. Hanan sieht erschöpft aus, nach acht Tagen voller Angst auf See und der fünfmonatigen Flucht aus Syrien. Ihre ganzes Hab und Gut ist in zwei kleinen Taschen gepackt - alles was von ihrem bisherigen Leben blieb.

Später sitzt die Familie in einem Zelt auf Feldbetten und isst ihre erste Mahlzeit auf trockenem Boden: ein Lunchpaket, das sie erhalten haben. Der Albtraum ist erst einmal vorüber.
How are you? fragt Amin und biete mir einen Keks an. Do you want a biscuit? Ich schüttle den Kopf und frage, wie es ihnen geht. Müde, sagt Hanan mit einem kleinen Lächeln. Ich sehe, dass ihr Gesicht ist, wie das ihres Mannes von der Sonne verbrannt. Amin's Schuhe fallen fast auseinander.

Beide, Amin und Hanan, sind Lehrer. Vor 13 Jahren trafen sie sich in einer Schule in Damaskus. Amin unterrichtet Mathematik und Hanan, die Malerin und Bildhauerin ist, unterrichtet Kunst. "Wir hatten viele schöne Jahre zusammen," erzählt Amin und lächelt seiner Frau zu. Als der Krieg in Syrien immer heftiger wurde, musste die Familie fliehen. Sie dachten, die beste Möglichkeit wäre, über Ägypten nach Europa zu gelangen. Darum nahmen sie ein Flugzeug in den Sudan, fanden dort Platz auf einem Pickup, der sie durch die Wüste brachte. "Als wir in Ägypten waren, gingen wir sofort zum Meer," erzählt Amin. Aber die Ägyptische Küstenwache griff und auf und wir wurden alle verhaftet. Die Familie blieb 11 Tage im Gefängnis. Heute wissen sie, das dies ihr Glück war: Am 6. September sank das Boot, auf dem wir eigentlich fahren wollen, sagt Hanan. Aber wir waren im Gefängnis. Das Gefängnis war unser Glück. Nach ihrer Freilassung, beschloss Amin es in Ägypten zu versuchen. Er nahm jeden Job an, den er finden konnte. Drei Monate arbeitete er auf dem Bau und verkaufte Fische auf dem Markt. Aber das Leben wurde immer schwieriger und das Risiko einer Flucht über das Meer erschien immer weniger bedrohlich.

Heute, nach acht Tagen mit wenig zu Essen und zu Trinken, sind Amin und Hanan einfach nur froh, am Leben zu sein. Im Schatten eines Baumes, sitzen sie zusammen und lächeln trotz aller Verzweiflung dankbar. Die Kinder sind meistens die, die sich am wenigsten unterkriegen lassen: sie kauen fröhlich Äpfel. Der achtjährige Wassin hält den Daumen hoch: Das ist gut! sagt er. Diese Nacht kann die Familie ruhig schlafen. Morgen beginnt ein neues Leben.

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Thema: Heimat, Flucht, Vertreibung und Integration

Kriege und Naturkatastrophen sind die Ursache für den Verlust der Heimat, für die Vertreibung der Menschen von dem Land, das sie ernährte. Der Erste Weltkrieg hat mit seinem extremen Nationalismus die Ausgrenzung von Minderheiten und die Verbreitung von Fremdenfeindlichkeit entscheidend gefördert. Während des Zweiten Weltkriegs begann eine Zwangsmigration, die als die größte in der Geschichte der Neuzeit gilt. Millionen von Menschen verloren ihre Heimat, gewaltige Flüchtlingsströme waren die Folge. Allein aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Ostpreußen, Schlesien und den Reichsgauen Wartheland und Danzig-Westpreußen flüchteten zwölf bis vierzehn Millionen Menschen.

Bis heute sind Fluchtursachen nicht beseitigt, seit 1945 ist bis heute kein Tag ohne Krieg in der Welt vergangen. Während des Vietnamkrieges, der von 1960 bis 1975 tobte, leisteten französische Aktivisten mit der Aktion Ein Schiff für Vietnam humanistische Hilfe, charterte den Stückgutfrachter Cap Anamur und rettete ab 1979 mit ihm über 11.000 Flüchtlinge aus dem Südchinesischen Meer vor dem sicheren Tod. In der Presse wurde über die Boatpeople berichtet, die auch in Deutschland eine neue Heimat fanden. Heute toben in Nordafrika die Stellvertreterkriege zwischen Sunniten und Schiiten, verwüsten das Land und berauben die Menschen ihrer Lebensgrundlagen.

In dieser Rubrik haben wir bisher 40 Zeitzeugenberichte von Flucht, Heimatverlust, Vertreibung und Integration gesammelt.

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