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Teil 12 - Lesum, 1906-1923
Kap.16 - Freyers passiver Widerstand

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  1. 🔺 Teil 11: Diepholz, 1900-1906
  1. Ein neuer Beginn
  2. Unsere Silberhochzeit
  3. Beziehungen zur Bremer Geistlichkeit
  4. Vorträge und Konferenzen
  5. Das 25-jährige Amtsjubiläum von Steinmetz
  6. Weitere Konferenzen
  7. Leistenbruch
  8. Martin und Vetter Erich, Mutters Tod
  9. Das Jahr 1913 - politisch und privat
  10. Die Hochzeit von Thekla und Ernst
  11. Mein amtliches Leben in der Vorkriegszeit
  12. Die Honoratioren der Parochie Lesum
  13. Amtshandlungen und Missionsfeste
  14. Das Komitee Konfessionslos
  15. Der Kirchenvorstand
  16. Freyers passiver Widerstand
  17. Die übrigen Geistlichen der Inspektion
  18. Vakanzen und permanente Wechsel
  19. Der ungleiche Kampf mit der Obrigkeit
  20. Der Krieg und die Allgegenwart des Todes
  21. Martins Tod
  22. Käthes Leiden und das Ende des Krieges
  23. Viele Konflikte führen schließlich zum Ruhestand
  24. Geburt und Tod in der Familie
  25. Wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen
  1. » Epilog «

Teil 12 - Lesum, 1906-1923
Kapitel 16
Freyers passiver Widerstand

Dass Freyer mir in manchem ein Hemmschuh war, habe ich auch sonst erfahren. Ich war von der Zeit meiner Hilfspredigerstellung an der Schlosskirche wie auch von Diepholz her gewohnt, dass, wo zwei Geistliche an derselben Kirche standen, sie sich jedes Mal in die Abhaltung des Gottesdienstes teilten, der eine die Predigt, der andere den Altardienst übernahm, jeder also jedes Mal in Aktion trat. Ich machte Freyer den Vorschlag, dass wir es auch so hielten, während die hergebrachte Praxis in Lesum war, dass der, welche die Predigt hatte, den ganzen Gottesdienst hielt, der andere also für den Sonntagvormittag frei war. Ich wünschte die Änderung, weil der Gottesdienst die einzige Gelegenheit war, wo wir uns sicher trafen und sprechen konnten, und so allein die Möglichkeit da war, gemeinsames Handeln zu verabreden. Freyer lehnte ab im Interesse der Einheitlichkeit des Gottesdienstes und um in der Intensität des Gebetslebens vor Abhaltung der Predigt nicht durch Anwesenheit eines anderen in der Sakristei gestört zu werden. Ich kannte die Intensität des Gebetslebens, wenn er in der Sakristei stehend Bekannte unter den Kirchenbesuchern grüßte. Aber er wusste sein Nein immer mit etlichen wohlklingenden Redensarten zu verkleiden. Ebenso verhielt er sich, als ich ihm den Vorschlag machte, den Konfirmandenunterricht in zwei Abteilungen zu erteilen, da die Zahl von 80 bis 100 Kindern - in dem etwas größeren zweiten Pfarrbezirk wurde diese Zahl zuweilen noch überschritten - nicht mehr übersichtlich war. Er entgegnete, nachdem er früher 200 Konfirmanden zusammen habe unterrichten müssen, sei ihm der gegenwärtige Zustand eine solche Erleichterung, dass er es sich gar nicht anders wünsche. Ich konnte die Angelegenheit nun natürlich nicht vor den Kirchenvorstand bringen, was ja wegen der vermehrten Kosten, da die Reinmachefrau von da an statt zweimal viermal beschäftigt werden musste, nötig gewesen wäre. Und da ich meinerseits im Interesse einer fruchtbaren Erteilung des Konfirmandenunterrichts von dem Vorhaben nicht abstehen konnte, bezahlte ich die Reinmachefrau für die vermehrte Arbeit aus meiner Tasche. Ich nahm wohl hinterher Gelegenheit, Freyer gegenüber auszusprechen, wie viel leichter mir die Erteilung des Konfirmandenunterrichtes würde seit der Teilung. Es machte aber keinen Eindruck auf ihn. Ich habe dann, als die Vakanz eintrat, einen entsprechenden Kirchenvorstandsbeschluss herbeigeführt, für den ich mich ja auf einen Erlass des Kirchenregiments berufen konnte.

Man hatte bei Freyer das unbehagliche Gefühl, dass ihm seine eigene Person im Mittelpunkt stand und das Amt ihm nur ein Mittel war, sich eine möglichst bequeme und - darin war er wie auch in anderer Beziehung in geradezu lächerlicher Weise das Gegenteil meines früheren Sekundarius Menke, der ein ausgesprochener Plebejer war - fashionable Existenz zu verschaffen. Er sprach gern davon, wie viel er leistete, in Wirklichkeit drückte er sich vor jeder Arbeit, die ihm nicht ein gewisses Relief verlieh. Er hatte persönlich ein liebenswürdiges, verbindliches Wesen, aber zu Opfern war er nicht bereit, und wo seine Empfindlichkeit getroffen war, fuhr er zwar nicht auf, trug aber nach. Besonders schmerzlich empfand er den großen, schönen Garten bei der ersten Pfarre, während bei seinem Hause nur ein kleiner Ziergarten war. Er wollte deshalb, dass die Hälfte des Superintendenturgartens der zweiten Pfarre abgetreten und in dem abgetretenen Teil ein neues Haus für dieselbe gebaut werde. Es war auch während der Vakanz ein dahingehender Beschluss gefasst worden. Dass ich, dem bei seiner Anstellung nichts davon gesagt worden war, darauf nicht eingehen und die Verschandelung des Grundstückes nicht zulassen wollte, hatte bei Freyer eine dauernde Erkältung gegen mich zur Folge. Er hat auch durch Darstellung des Sachverhaltes von seiner Auffassung aus hernach seinen Nachfolger gegen mich einzunehmen gesucht und unliebsame Erörterungen zwischen diesem und mir hervorgerufen. Uns berührte besonders die einer Pfarrfrau wenig angemessener Haltung seiner Frau unsympathisch und ließ es zu einem näheren Verkehr nicht kommen.


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  • Autor: Johannes Dittrich, Aufzeichnung transkribiert durch die Sütterlinstube Hamburg im Mai 2014, digitalisiert 2018
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